Читать книгу Genderleicht - Christine Olderdissen - Страница 7

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Über dieses Buch

Wer gendern will, hat Fragen, viele sind ziemlich komplex. Das haben wir gemerkt, als wir im Textlabor von Genderleicht.de zur Einsendung kniffeliger Fragen eingeladen haben. Das Onlineangebot wurde reichlich genutzt und wir haben uns an die Beantwortung gemacht – Ratgeber gewälzt, linguistische Studien gelesen, Expert*innen befragt. Wir, das ist das Team Genderleicht.

Die Website Genderleicht.de ist ein Projekt des Journalistinnenbundes e.V., ins Leben gerufen, um journalistischen Profis Impulse und Hilfestellung für den Sprachwandel zu geben. Der Launch der Website im Juni 2019 kam zur rechten Zeit; schon 2020 konnten wir bei etlichen Medienprodukten eine bedeutsame Hinwendung zu mehr Geschlechtergerechtigkeit und Diversität beobachten. Dank unserer eigenen Aktivitäten konnten wir sehr vielen Menschen den Weg zu einer geschlechtergerechten Sprache zeigen.

Idee und Initiative für Genderleicht.de kam aus dem ehrenamtlichen Vereinsvorstand um Andrea Ernst, Rebecca Beerheide und Frauke Langguth, das Projekt weitergetragen hat der amtierende Vorstand um Friederike Sittler. Mit einer Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend war es uns möglich, zweieinhalb Jahre lang das Portal mit einem vierköpfigen Journalistinnenteam professionell auf- und auszubauen. Ich war die Leiterin des Projekts. Eingebracht habe ich meine Expertise als langjährige Fernsehjournalistin, geübt im Zusammentragen von Fakten und im Schreiben kurzer und kurzweiliger Texte. Und nein, ich bin keine Linguistin, sondern Juristin und nunmehr Genderexpertin. Für mich sind und waren die Verknüpfung von Engagement und Wissensvermittlung immer schon eine Herzensangelegenheit.

Mein besonderer Dank gilt Katalin Valeš, die als Projektreferentin umfangreiche Informationen zusammengetragen und Textvorschläge für das Textlabor gemacht hat. Mein Dank gilt vor allem aber auch den vielen am Gendern Interessierten, auch denjenigen, die wir bei Impulsvorträgen und Schulungen kennengelernt haben. Ihre wahrlich kniffligen Fragen und unsere anonymisiert im Textlabor veröffentlichten Antworten sind Grundlage für dieses Buch.

Wenn Sie die nächsten Seiten durchblättern, wird Ihnen auffallen, dass weniger Gendersternchen vorkommen, als Sie es bei einem Buch zum Gendern wohl vermuten würden. Sie können dieses Buch getrost als Beispiel für gendergerechtes Schreiben lesen, denn es folgt den Regeln des Rates für deutsche Rechtschreibung. An einigen wenigen Stellen bin ich in Absprache mit dem Dudenverlag nicht regelkonform: Dann wenn ich einen Genderstern für unverzichtbar halte, um ein Zeichen für geschlechtliche Vielfalt zu setzen und um in der Kurzform mal nicht viele Worte darauf zu verwenden.

Als Genderzeichen bevorzuge ich den Stern. Sparsam eingesetzt bin ich damit in guter Gesellschaft mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband und mit Menschen aus der Queercommunity. Seine vielen Strahlen symbolisieren die geschlechtliche Vielfalt.

Wie Sie es halten wollen, ist Ihre Sache.

Bitte verstehen Sie das Buch als Einladung zum Schmökern. Machen Sie sich schlau, warum es den Wunsch nach einer geschlechtergerechten Sprache gibt, wer dazu in der Tiefe geforscht hat, und wie Sie selbst die eine oder andere Genderklippe beim Schreiben oder Sprechen umschiffen können. Es ist kein wissenschaftliches Werk, sondern springt von Aspekt zu Aspekt. Machen Sie es genauso. Im vorderen Teil finden Sie Ausführungen, die Ihnen einen Einstieg ins Thema bieten, weiter hinten geht es auch mal sehr konkret um Grammatikfragen. Nach der Lektüre haben Sie einen guten Einblick, warum uns alle Gendern so aufregt, und warum Sie berechtigte Hoffnung haben können, dass der Sprachwandel einen guten Verlauf nehmen wird. Im besten Fall fühlen Sie sich animiert, selbst neue Schreibroutinen auszuprobieren.

Genderleicht

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