Читать книгу Schicksal reicht mir nicht - Cordula Hübner - Страница 9
2.Kapitel Der Plan
ОглавлениеAls ich am nächsten Morgen aufwachte hatte ich einen Entschluss gefasst. Ich wollte etwas ändern und ich würde etwas ändern. Jetzt und hier! Jetzt war die Zeit dazu.
Jetzt!
Genau die richtige Zeit. Die Zeit war gekommen.
Wenn CRPS „nur“ Schicksal war, dann konnte es doch gar nicht so schwer sein etwas zu ändern. Wenn „Schicksal“ keine Fragen kennt und wenn doch „Schicksal“ keine Antwort findet, besser gesagt wenn „Schicksal“ keine Antwort braucht, dann würde ich sowieso alleine mit dem CRPS bleiben. Also dann, jetzt oder nie. Ich hatte einen Plan.
Ich wollte meine Medikamente reduzieren und ich würde es jetzt versuchen. Jetzt. Das war der Plan. Das war mein Plan. Jetzt stand mein Entschluss fest.
Ich hatte bereits vor einigen Wochen meine Hausärztin gefragt, ob und wie ich die Medikamente reduzieren könnte. Leider hatte sie mir nicht dazu raten können. Leider konnte sie mir zu gar nichts raten. Sie zuckte damals nur mit den Schultern und meinte: „Ich weiß auch nicht weiter. Ich weiß leider nicht was Sie tun können. Diese Krankheit ist selten, wissen Sie. Deshalb kann ich Ihnen weder zu noch abraten. Außerdem vertragen Sie doch die Medikamente so schön. Warum wollen Sie etwas ändern?“
Ich frage mich was an einer Medikamenteneinnahme schön sein soll. Was für eine Frage?
Da scheinbar niemand wusste was passieren würde, wenn ich die Medikamente absetzen würde, drehte ich mich nur im Kreis. Es würde einfach so weiter gehen. Früh, Mittag, Abend. Und die Dosis würde vermutlich noch steigen. Noch einmal um 50mg erhöhen und dann noch einmal. Natürlich, wenn ich es doch brauche. Brauche ich?
Ich wusste nur, wenn ich so weiter machen würde, dann würde ich in naher Zukunft am Ende der Medikamentenhöhe angekommen sein. Was dann? Wie würde es dann weitergehen? Würden meine Organe überhaupt noch so lange mitmachen? Was, wenn meine Nieren oder meine Leber kaputt gingen? Kaputt gehen, obwohl ich gesund werden wollte. Bin ich ironisch? Oder bin ich komisch? Nein, beides nicht. Ich sehe nur wohin mich dieser Abschnitt in meinem Leben bringt. Meine Gedanken sind klar und ich bin sehr kritisch. Meine Zukunftsprognose sehe ich leider als schlecht an. Zumindest im Moment scheint es schwierig zu werden.
Ich soll positiv denken und positiv bleiben. Wie sollte das nur gehen?
Ich hatte deshalb bereits vor einigen Wochen mehrere Kliniken, die im Internet mit dem Krankheitsbild CRPS warben, angeschrieben. Ich hatte angefragt, ob ich dort einen stationären Entzug machen könnte. Die meisten Kliniken antworteten mir nicht einmal. Ich reklamierte immer wieder und bat um eine Rückmeldung. Ich wollte doch nur eine Auskunft bekommen. Immerhin, zwei Kliniken schrieben mir dann doch zurück und wollten mit mir ein privatärztliches Gespräch führen. Das lehnte ich aus finanziellen Gründen ab. Warum sollte ich vorher bezahlen? Wie viel kosten diese persönlich gesprochenen Worte? Wie teuer ist eine Frage? Wo bin ich?
Seit über einem Jahr war ich aus allen finanziellen Unterstützungen draußen. Das Krankengeld, die Aussteuerung und die Nahtlosigkeit beim Arbeitsamt waren längst abgelaufen.
Eine lange schwere Krankheit wird nicht mehr unterstützt. Eine lange meist chronische Erkrankung ist nach spätestens 30 Monaten abgeschlossen, auf dem Papier abgeschlossen. Zumindest für die Ämter abgeschlossen. Aus. Das war es dann.
Eine Unterstützung gibt es nicht mehr. Aus und vorbei! Wer es bis dahin nicht geschafft hat gesund zu werden, der muss alleine zurecht kommen, so wie ich. Seit über einem Jahr bin ich nun schon aus allen Leistungen draußen. Ich sage dazu: „Mich gibt es jetzt kostenlos und umsonst.“
Moment! Das kann nicht sein. Das darf nicht sein! Das ist doch nicht gerecht! Oder?
Wir unterstützen doch so viele Projekte weltweit.
Tagtäglich lese ich von so vielen großzügigen Hilfsprojekten und oft wird dies sogar mit bunten Bildern dokumentiert. Wir tun doch schließlich etwas! Weit, weit weg. Natürlich habe ich Verständnis dafür. Wenn wir ein Zimmer frei hätten, dann würde ich sogar Flüchtlinge aufnehmen. Das meine ich ehrlich. Die Flüchtlinge können nichts für die politische Lage in ihrem Land. Das ist nur traurig.
Ich lebe seit meiner Geburt in unserem „Reichen Deutschland“ und ich lebe gerne hier. Ich habe mich immer sicher gefühlt. Ich habe meine Steuern bezahlt und ich dachte im Krankheitsfall wäre ich gut abgesichert. Jetzt muss ich feststellen, das ist nicht so.
Ich sage dazu nur: „Nur mich gibt es scheinbar nicht mehr. Ich zähle nicht mehr dazu. Ich verschwinde aus allen Listen. Ich werde nicht mehr geführt.“
Auch meine bisherige Tätigkeit, die ich ohne längere Pause ausübte, zählt nicht mehr. Über dreißig Jahre war ich in meinem Job tätig. Über dreißig Jahre war ich nie wirklich krank gewesen. Nur zwei kurze Babypausen hatte ich für meine Kinder, Katharina und Alexander, eingelegt.
Ich hatte nicht einmal einen Hausarzt und das über dreißig Jahre lang. Jetzt aber spielt das alles keine Rolle. Ist das fair? Soll ich jetzt sagen:
„Auch das ist Schicksal“.
Nein, das sollte ich weder sagen noch denken.
So stand ich nun alleine mit meinem Plan da. Ich hatte alles versucht was in meiner Macht stand. Ich habe gefragt, ich habe gebeten mir zu helfen und ich habe gehofft. Wieder einmal hatte ich umsonst gehofft. Das ist wieder eine Enttäuschung für mich, eine von Vielen.
Egal.
Wutwille.
Hilflos und überfordert, wütend und traurig.
Sirens Call!
Und deshalb war jetzt der Moment für mich gekommen, genau der richtige Moment. In diesem Moment hatte ich mich entschieden etwas zu verändern. Ich wollte etwas ändern, nein, ich musste etwas ändern. Jetzt!
Und heute würde ich damit beginnen. Ich würde meine gesamten Schmerzmittel, die ich am Nachmittag normalerweise einnahm nicht mehr nehmen. Das war der Plan. Nur die Schmerzmittel am Morgen wollte ich weiterhin einnehmen. Punkt! Ich wollte und ich würde es probieren. Punkt!
Jetzt!
Und somit würde ich das sogenannte BTM-Schmerzmittel und das schnell wirksame Analgetikum weglassen. Schmerzmittel aus dem BTM-Buch sind sehr, sehr starke Schmerzmittel aus dem Betäubungsmittelbereich, also zum Beispiel Opiate oder Morphine. Diese Medikamente unterliegen besonderen Bestimmungen und werden deshalb auf einem speziellen Rezept ausgestellt. Damit unterliegen diese Medikamente extra hohen Kontrollen sowohl beim Arzt als auch beim Apotheker.
Mein Entschluss stand jedoch fest, felsenfest! Und heute würde ich beginnen. Jetzt und hier. Es gab kein zurück! Es gab keine Ausrede und meine Bedenken waren schließlich nur meine.
Schicksal? Da musste ich selbst durch. Ich? Mein Schicksal hatte mich erreicht. Augen zu und durch!
Heute Abend wollte ich meiner Familie meinen Plan erklären. Ein klein wenig war ich stolz auf mich, gleichzeitig hatte ich Angst. Ich wusste nicht wie meine Familie reagieren würde. Egal.
Ich beruhigte mich selbst, denn falls mein Plan nicht funktionieren sollte, dann hatte ich es zumindest probiert. Dann hatte ich mir später nichts vorzuwerfen. Und falls es funktionieren sollte, dann war es gut. Dann war es ganz alleine mein Erfolg. Mein Verdienst! Ich wollte meinem Körper endlich Erleichterung schaffen. Ich wollte mir Erleichterung verschaffen.
Ich wollte wieder leben. Ich wollte mir eine Chance geben, mir.
Das ist Leben.
Ich hatte mit den schlimmen Nebenwirkungen der Medikamente bereits seit vielen Monaten große Probleme. Ich konnte meine Blase nicht mehr gut entleeren. Ich hatte kaum Stuhlgang. Ich benötigte regelmäßig Abführmittel, mehr und mehr. Mir wurde in letzter Zeit häufig schlecht. Ich musste oft erbrechen, mehr und mehr. Ich hatte Magenschmerzen. Ich hatte Bauchkrämpfe. Mein Körper schmerzte mich. Manche Nacht kratzte ich mich blutig. Meine Haut reagierte und zeigte mir deutliche Spuren.
Das tut weh.
Und ich wurde immer schwächer. Von Tag zu Tag und von Woche zu Woche wurde ich schwächer. Für mich war meine eigene Schwäche das Schlimmste. Am späten Nachmittag stand ich regelmäßig wie im Nebel. Mir wurde oft schwindelig, immer öfter. Mich strengte mein eigener Körper an. So sehr strengte mich mein Körper an, dass ich mit meiner Lilly höchstens noch einen kurzen Spaziergang am Vormittag gehen konnte. Eine halbe Stunde vielleicht, länger nicht. Wenn überhaupt so lange. Nur gehen, langsam gehen. Mehr nicht. Und am Nachmittag schaffte ich gar keinen Spaziergang mehr. Ich konnte nicht mehr.
Ich war so müde. Das war mein Leben. So ist mein Leben. Jetzt!
Wie sollte es sonst weitergehen? Wie viel verträgt der Körper, mein Körper? Und wie viel verträgt mein Körper noch?
An diesem Tag, also am 5.12.2014, würde ich meinen Plan in die Tat umsetzen. Countdown läuft. 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 , 1… Zero!
Die Welt fühlte sich letal an. Normalerweise kenne ich dieses Gefühl nicht, ich denke nicht einmal daran. Aber heute gab es für mich wahrscheinlich nichts Besseres um meinen Verstand auf Hochtouren zu bringen. Heute wogte und krümmte sich die Welt unter mir wie ein gewaltiger Muskel. Nein, viel mehr. Noch viel mehr.
Nicht ein Muskel, alle Muskelstränge waren in Aktion. In einer Überaktion! In mir pulsierten die Muskeln und die Sehnen. Die Sehnen spannten. In mir dehnte sich alles bis kurz vor einen Riss. So gewaltig und so stark wie nie vorher. Die Nerven schlugen aus. Mein Körper zuckte und in meinem linken Fuß pulsierten die Blitze. Die Blitze, die wie Feuer durch meinen linken Fuß schossen und das Ziel verfehlten. Immer wieder und dann noch einmal von vorne. Immer wieder.
Was ist das?
Und von neuem musste ich erkennen und spüren wer das Sagen in mir hatte. Wieder zuckte mein Fuß, wieder tobte das Feuer tief in mir und ich war wieder einmal millionenfach überfordert. Ich spürte die Anspannung in mir und in meinem Kopf. Krieg in mir.
War ich das?
Nein, ich hatte mich entschieden. Klar und mit meinem festem Willen. Ich würde es tun. Heute und jetzt!
Meine Hand ballte sich zur Faust.
Es gab kein zurück!
Do it!
Als ich nach dem Frühstück wieder und wieder zur Toilette ging und versucht hatte meine Blase zu entleeren, zog ich endlich meine Laufhose an und nahm meine Fußbandage in die Hand. Ich streifte diese über meinen linken Fuß. Ein fester Ruck. Fertig. Jedes Mal kostete es mich Überwindung, weil mein Fuß sofort blitzte und die Schmerzen hindurch jagten. Immer noch und immer wieder, nach über vier Jahren. Bis heute hatte sich daran nichts geändert. Und bis heute hatte ich mich nicht daran gewöhnt.
Zum Glück stand meine Lilly bereits schwanzwedelnd neben mir und sah mich mit ihren fröhlichen Augen an. Das lenkt mich ab.
Bevor ich es vergesse Ihnen zu sagen, Lilly hat ein blaues und ein braunes Auge. In Amerika sagt man zu den Hunden mit verschieden farbigen Augen „Ghost Eye“, der „Geisterhund“.
Ich nenne sie „Lilly“.
Lilly hüpfte vor Freude an mir hoch. Sie stupste mich mit ihrer Nasenspitze immer wieder an. Sie wusste genau, dass wir nun eine Runde spazieren gehen würden. Lilly sprang wilde Kreise um mich herum und duckte sich immer wieder. Das ist die Aufforderung zum Spiel. Meine Lilly ist einfach toll. Wer hatte mich sonst in letzter Zeit zu irgendetwas aufgefordert?
Nachdem ich meine festen Laufschuhe zugeschnürt, die Winterjacke angezogen und meine Mütze über die Ohren gezogen hatte gingen wir los. Es war bereits kurz nach 11.00 Uhr. Wir gingen die Straße entlang zum kleinen Wäldchen. Ich lief langsam, da mich diese kurze Strecke schon sehr anstrengte.
Manchmal blieb ich stehen. Ich hatte keine Eile mehr. Ich hatte Zeit. Ich hatte so viel Zeit. Ich hatte die Zeit die ich gar nicht wollte. Ich nenne das: „Die sinnlose Zeit, die niemand braucht.“
Lilly schnüffelte am Boden und manchmal zog sie an der Leine. Mein Tempo war deutlich zu langsam für sie. Nach einer halben Stunde waren wir wieder zu Hause. Ich war total erschöpft. Lilly durfte im Garten bleiben. Dieser Dezember war bislang sehr mild, wir hatten keinen Schnee. Ich ging ins Haus und zog mich um. Dann legte ich mich auf mein Bett. Ich war so kaputt, mich hatte der Spaziergang sehr angestrengt. Ich musste mich ausruhen. Ich war müde. So durfte das nicht weitergehen. Oder?
Ist das normal? Was ist schon normal.
Später holte ich Lilly ins Haus und begann mit der Hausarbeit. Ich räumte den Geschirrspüler aus und stellte die Teller und Tassen an den richtigen Platz. Immerhin. Immerhin konnte ich diese Arbeit mittlerweile verrichten. Danach ging ich die Treppe nach oben und wollte die Wäsche bügeln. Als ich fast oben angekommen war jagte ein Blitz so heftig quer durch meinen Fuß, dass ich stehen bleiben musste. Ich stand auf der Treppe, bewegungslos. Ich war nicht in der Lage vorwärts oder rückwärts zu laufen. So stand ich einige Minuten. Ich stand einfach da, bis ich nicht mehr stehen konnte. Ich musste mich setzen. Also setzte ich mich auf eine Treppenstufe und wartete.
Das macht mich so wütend. Der Wahnsinn kommt ohne Grund, ohne Plan und ohne Sinn. Was ist das? Irgendwann stand ich auf und ging weiter nach oben. Ich setzte den linken Fuß ganz vorsichtig auf. So ging es. Ich schaffte es. Es waren nur vier Stufen.
Am Nachmittag setzte ich mich in meinen Sessel und legte mein linkes Bein bequem auf zwei Kissen hoch. Bequem? Ich ruhte mich aus. Ich war fix und fertig. Ich war müde, nur mein Kopf sagte mir „Bleib wach“.
Jetzt hätte ich meine Medikamente für den Nachmittag längst nehmen müssen. Ich nahm sie nicht. Das war der Plan! Mein Plan!
Ich wollte durchhalten.
Beim Abendessen verkündete ich: „Ab heute nehme ich einige meiner Schmerzmittel nicht mehr. Die Medikamente am Nachmittag lasse ich weg. So wie es ist halte ich es nicht mehr aus. Mein Körper kann nicht mehr und ich werde schwächer und schwächer. Ich will und ich werde versuchen das zu ändern. Und weil mir niemand helfen will oder kann, tue ich es ganz alleine.
Keine Sorge, mein Verstand ist klar, kristallklar. So klar, ich glaube ich könnte den ganzen Tag trinken und wäre trotzdem stocknüchtern. So klar bin ich mit meinen Gedanken. Ich habe das Gefühl, dieser Tag dauert hundert Jahre. Aber egal.
Also, einige Schmerzmittel nehme ich nicht mehr ein. Alle anderen Medikamente werde ich langsam zurückziehen. Ich will versuchen die Medikamente auszuschleichen. Oder, sagen wir zumindest will ich versuchen meine Medikamente deutlich zu reduzieren.“
Es war totenstill. Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Totenstille.
Reinhard sah mich erschrocken an und sagte dann: „Meinst du es ist klug? Was ist wenn du es nicht aushalten kannst?“
Ich antwortete: „Das weiß ich nicht. Wir werden sehen was passiert. Ich mache mich sonst kaputt. So geht es nicht weiter. Ich würde mir nur Vorwürfe machen es nicht probiert zu haben. Wenn es gut geht, dann habe ich Alles richtig gemacht. Wenn es nicht gut geht, dann habe ich es wenigstens probiert. Wir werden sehen. Auf Wen oder Was sollte ich warten?
Mein Irrsinnspegel an Medikamenten steigt und steigt auch ohne mein Zutun schon schnell genug. Und jetzt ist genug.“
Alexander sah mich nur an und sagte gar nichts dazu. Er wusste, dass ich von meinem Entschluss nicht abzubringen war. Er massierte seine Stirnfalten als ob sie weh täten. Und wieder warf er mir einen Blick zu. Dann zwinkerte er mir zu und seine Gesichtszüge entspannten sich wieder. Er hatte genug nachgedacht. Ich glaube er verstand mich. Er verstand mich und in diesem Moment nickte er mir zu.
Mir war als ob ich unter einem gewaltigen, prasselnden Wasserfall stehen würde und mir durch diese Wucht fast der Atem genommen würde. Obwohl mein Herz raste schwiegen wir ganz still.
Stillschweigende Stille kreiste im Raum.
Und die Stille dauerte gefühlte Lichtjahre. Mein Plan schwebte mit der Stille und der Angst durch die Luft, wie eine Feder, getragen von der Hoffnung, meinem Willen und meiner Wut.
„Okay.“
Das war das einzige Wort, das in diesem Moment gesagt wurde. Und dieses „Okay“ sprach mein Alexander aus. Wie eine Befreiung hörte sich diese Zustimmung für mich an.
Und nun schwebte die Hoffnung nicht mehr davon, sondern die Hoffnung nahm in mir ihren Platz ein, tief in mir. Ich hatte genügend Hoffnung und Willen.
Mit der Wut würde ich mich arrangieren, wenn es soweit war.
Etwas später am Abend ging ich zu Bett und ich war das erste Mal seit langer Zeit ein klein wenig glücklich. Durch meine heutige Entscheidung hatte ich ein Ziel, ein neues Ziel. Ich hatte eine Türe gefunden, die ich öffnen wollte und durch die ich gehen würde. Ich hatte endlich ein Ziel für das es sich lohnt weiter zu gehen und weiter fleißig bei der Sache zu bleiben.
Ich würde Kraft brauchen. Aber die Kraft beginnt im Gehirn. Mit aller Kraft würde ich meine Stärke und meinen Willen dafür einsetzen.
Das lohnt sich!
Und die Nerven werden im Gehirn gesteuert.
In dieser Nacht schlief ich tief und fest. Ich hatte keine Träume. Aber ich hatte ein Ziel.