Читать книгу Die sieben Todsünden - Corey Taylor - Страница 6

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Ich wollte schon immer ein Buch schreiben.

Ich wusste, eines Tages würde ich mich hinsetzen und mir die Wörter unterwerfen – Fäden spinnen, aus einem Knäuel einen Teppich weben und Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen, Geschichten von kummervollen Tagen, gefärbt mit bittersüßen Freuden. Ich würde gebeugt über dem Papier hocken und liebevoll die Buchstaben zu einem Ganzen verknüpfen, in der Hoffung der nächste Hunter S. Thompson zu werden … oder zumindest ein so bekannter Autor wie der legendäre Anonymus. Aber ich nahm mir den feierlichen Schwur ab, nicht nur irgendetwas Wertvolles zu schreiben, sondern ein Thema zu behandeln, dem sich vor mir noch kein Autor angenommen hatte. Ich wollte das Undenkbare verwirklichen: Der Welt eine Botschaft verkünden, ein vollkommen neues Genre gebären. Die Revolution sollte die weißen Seiten besiegen. Ich wollte den Satz töten, damit daraus etwas Neues entstehen kann. Ich wollte die Welt neu erschaffen.

Offensichtlich kann so ein Vorhaben nicht sofort gelingen. Auf einer masochistischen Ebene kam ich damit klar. Ich musste noch den Unterleib meiner Seele von emotionalen Läusen befreien, nach der Rasierklinge greifen, den Mist absäbeln und anschließend wegspülen. Wenn jemand die letzte Metapher nicht versteht, kann er sich auf die Schulter klopfen und „sauber“ seines Weges ziehen. Jeder, der sich mal mit einer Stripperin getroffen oder mit Dreckskerlen zusammen gelebt hat, wird dieses Szenario nur zu gut kennen. Vielleicht treffen wir uns ja mal auf einem oder zwei Veteranentreffen?

Egal, irgendwo zwischen Tony Robbins [populärer und umstrittener Verkünder neuer Psychotechniken] und Dianetik [Buch von L. Ron Hubbard, auf dem Scientology basiert] existiert eine literarische Welt, die ich überhaupt nicht mehr verstehe. Leute preisen „Wie-werde-ich-reich“-Taktiken im Late-Night-TV an, die im Grunde genommen nur zur Steuerhinterziehung taugen oder sogar von der Regierung gefördert werden. Möchtegern-Prominente lutschen einem Verkehrspolizisten ein oder zwei Mal den Schwanz und schon werden ihnen Autorenverträge hinterher geworfen, die einem Fischfang in Sea World gleichkommen. Wenn Paris Hilton die Bestsellerliste anführt, trennen uns nur noch wenige Züge bei „Vier gewinnt“ vom Armageddon. Ich wünschte, ich wäre witzig, bin es aber absolut nicht. Ein so verehrungswürdiger Typ wie ich, regt sich nicht grundlos auf. Zumindest keiner in meinem Postleitzahlenbereich.

Ich hoffte, den mehrsilbigen Vergeltungsschlag auf den schlechten Geschmack zu initiieren. Statt dessen hoffe ich jetzt, nicht sofort vom globalen Buchmarkt weggeblasen zu werden. Na, komm schon: Kann ich etwas schreiben, worüber noch niemand geschrieben hat? Zwischen den Kennedys und den Royals – kann ich da noch etwas ausdrücken, was noch keiner zuvor von sich gegeben hat? Wenn ich keine Wortneuschöpfungen kreiere, muss ich dann mit dem Althergebrachten hantieren? Ich habe vor kurzem mal nachgeschaut – das geschriebene Wort gibt es schon, seitdem diese verrückten keltischen Hippies diese komischen Baumsymbole in alles Flache geritzt haben und ein angelsächsisches Heldengedicht aus dem 7. Jahrhundert „Beowulf“ nannten. Und genau hier liegt mein Problem: Werde ich genau wie Cialis [Medikament gegen Potenzstörungen] das Richtige bewirken, wenn die Zeit reif ist?


Schnellvorlauf. Einige Jahre später. In einem dunklen und verfluchten Land mit dem Namen Los Angeles. Ich fand mich an einem schmuddeligen, hölzernen Tisch in einem exotischen Lokal wieder, einem mysteriösen Gelehrten gegenüber. So saß ich da und wartete auf eine Portion Sushi. In diesem japanischen Restaurant brütete ich über der Idee zu dem Buch, das ihr gerade in den Händen haltet. Ich hatte einen Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr zurückkonnte, aber auch nicht vorwärts kam. Der Mann, der mir gegenüber saß, riet mir, etwas über die Sieben Todsünden zu verfassen. Ich erwiderte ihm, dass so ein Thema, welches regelmäßig wie ein Kreuz in den Boden gerammt wird, nur einen Sinn ergibt, wenn man ihm einen einzigartigen und provokativen Dreh gibt. Er erwiderte, dass ich mit dem Anfang beginnen sollte.

Ich dachte einige Sekunden nach. So an das Buch heranzugehen, bedeutete, dass ich tiefer in meine Vergangenheit abtauchen musste, als je zuvor. So fragte ich ihn:

„Ganz zu Beginn?“

Er antwortete: „Hey, das sind meine gewürzten Thunfischröllchen!“

„Oh, sorry. Ich dachte es wären meine B.C.S.-Röllchen.“

„Sehen sie etwa aus wie B.C.S.-Röllchen?“

„Tja, wenn man blinzelt und sie von der Seite ansieht …“

„Was zum Teufel quatschst du denn da?“

„Moment mal, wie lautete die Frage?“

Ich weiß, was ihr denkt. Ihr fragt euch, was der ganze Wortwechsel zu bedeuten hat. Der Schlüssel zu diesem ganzen Desaster liegt genau in dem Tête-à-tête. Für Anfänger – es waren tatsächlich seine gewürzten Thunfischröllchen, und vergesst das bloß nicht! Die Begegnung bedeutete mir sehr viel, denn durch sie wurde mir die Startrampe geschenkt, sozusagen ein akademisches Cape Canaveral, mit der ich meinen kleinen Sputnik in das Herz einer Welt schießen konnte, die vielleicht noch nicht bereit war für so ein riesiges Großmaul.

Von Anfang an? Holt ganz tief Luft, atmet langsam und dramatisch aus … und beginnt zu lesen.

Es begann alles in einer saukalten, verfluchten Nacht im Jahre 1995.

Ich war 22, ein harter Pimmel mit einem Puls, draufgängerisch und den Kopf voller Flausen … zu viel Energie zum Verbrennen und zu wenig Zeit dafür, denn eine Stunde hat nur 60 Minuten. Das Jahr 1995 bestand aus 365 Tagen voller Saufen, Ficken, Austicken und Austesten. Es war die Zeit dieser ganzen egozentrischen Scheiße: Selbstgefälligkeit, Ichbezogenheit, Luxusgeilheit und Selbstsüchtigkeit. Ich war der einzige Mensch in der bekannten Galaxie und wollte verflucht noch mal meine Wünsche erfüllt sehen, je eher desto besser. Das Geschenk des Lebens bedeutete mir so viel wie ein Haufen Pferdescheiße, denn ich musste einfach alles haben, und zwar so schnell es ging. Es gibt heute noch Tage, an denen ich morgens die Atmosphäre jenes Jahres in meinen Knochen und auf der verfetteten Haut meines Rückens spüre. Hätte ich die Möglichkeit, das alles zu wiederholen (ich weiß, das klingt verrückt), dann würde ich heute noch mehr über die Stränge schlagen als damals und es richtig knallen lassen.

Ich war eine Herumtreiber ohne Kohle, der keine Grenzen kannte und sich um nichts scherte. Ich schlief dort, wo ich mich fallen ließ, manchmal aus reiner Erschöpfung, manchmal weil mich die Leute, mit denen ich zur Party gekommen war, einfach mitten im Nirgendwo aussetzten. Im Englischen bedeutet Nirgendwo ja „Nowhere“, also eine simple Kombination aus „Now“ [Jetzt] und „Here“ [Hier]. Grammatikalisch gesehen ist das natürlich falsch, aber wenn du dein ganzes Leben im Nirgendwo verbracht hast, weißt du ja auch nichts.

Wenn du in einer vertrackten Situation feststeckst und Scheuklappen hast, kommen dir Themen wie Sünde oder Hölle weder in den Sinn, noch steigern sie den Druck deines Moralbarometers. Irgendwelche Konsequenzen sind dir scheißegal, so lange du nur abspritzen kannst und zwar so heftig wie möglich! Vor deinem geistigen Auge schwebt natürlich ein Bild von dem, was richtig und was falsch ist, aber wenn nicht der Heilige Geist höchstpersönlich kommt, dir eine geladene 38er in die Visage hält und dich zur Sühne zwingt, dann ist die Chance, dass du dich fügst, ungefähr so groß wie die Wahrscheinlichkeit, den Hades lebend zu durchqueren. Wenn deine Welt scheinbar aus einem Vakuum besteht, entstehen die Psychosen, die irgendwann später ausbrechen. Aber erst mal auf zur Besinnungslosigkeit, und schalte bloß nicht einen anderen Kanal ein!

1995 war ich ein völlig abgedrehter Typ. Ich fing mir zwei Mal einen Tripper ein. Auf Parkplätzen begann ich mit dem Stage-Diving, stürzte mich von Kleinbusdächern einfach auf Unbekannte. Ich provozierte Streit mit Lesben, die offen mit Waffen hantierten. Wie du siehst, kann das nicht als ein gemütlicher Nachmittag im Bridge-Club durchgehen, sondern als Rumgemache eines hoffnungslos Durchgeknallten, eigentlich ein Mix aus Mad Max und Gummo [Kultfilm aus den Neunzigern, der das nihilistische Leben von Jugendlichen zeigt]. Es gab für uns ein Motto: Zieh alles durch, bevor du in einem Fluss voller Scheiße absäufst. Es war doch sowieso alles egal. Viele meiner Freunde starben oder mussten in den Knast. Schon bald wäre niemand mehr da, mit dem man eine Party schmeißen könnte. Mach was du willst, und zwar mit deiner ganzen Seele – wenn ich schon im Fegefeuer verkokeln soll, dann aber zu meinen Bedingungen.

Eines Nachts in jenem Jahr gab es eine Party. Ich weiß, das zu erwähnen ist eigentlich unnötig, weil jeden Tag irgendwo eine Party abging. Aber diesmal sollte alles anders sein. Der Gestank des Schicksals durchdrang den Rauch. Gleich an der nächsten Ecke lauerte der Stoff, aus dem Legenden entstehen. Und aus irgendeinem Grund steckte ich damals immer im Zentrum der Geschehnisse. Bis zum heutigen Tag könnte ich dieses Haus nicht mehr auf dem GPS finden, auch nicht, wenn mir jemand eine Knarre an den Kopf hielte. Aber ich erinnere mich an die Inneneinrichtung, als wäre es gestern gewesen. Und alles begann in der Garage!


Moment mal, ich bin zu schnell und fange lieber erst mit einer kleinen Einleitung an.

An jedem Wochenende ließen sich die Unreinen und Ungeläuterten in einem kleinen Gebäude in West Des Moines nieder, das den Namen Billy Joe’s Pitcher Show trug. Es war ein schäbiger, kleiner Laden mit einer Karaoke-Bar, einem Raum für den Alkoholausschank ab 21, vier Badezimmern und dem wohl großartigsten Kino der ganzen Welt. Da gab es keine Sitzreihen wie in einem Großkino, sondern Siebzigerjahre-Tische mit Siebzigerjahre-Stühlen und Siebzigerjahre-Aschenbechern, bis zum Rand voll mit Kippen. In der Woche lief alles ziemlich ruhig ab. Für einen Dollar konntest du alte Filme sehen, die ihre letzte Runde als Verleihstreifen machten. Bei den Zwei-Dollar-Filmen versammelten sich diese jaulenden Yuppies, die Huey-Lewis-Songs in einer schiefen Tonlage grölten. Aber an den Wochenenden verwandelte sich der Laden in Ground Zero. Es wurde unser Revier, und Billy Joe’s Pitcher Show präsentierte die Rocky Horror Picture Show.

Aus allen Winkeln Iowas strömten die Missgeburten in den zum Bersten vollen Laden. Der Film war eigentlich egal, da du nirgendwo anders hingehen konntest, dir keine Alternative blieb. Du musstest 21 sein, um in eine Bar zu kommen, denn damals lebten wir noch in der Zeit, bevor die großartigen, jugendfreien Veranstaltungen wieder auflebten.

Es gab keine Jugendzentren (na ja, zumindest keine Jugendzentren, in die du gehen wolltest, und einige galten als verdammt gefährlich), und es war verboten, sich nach der Sperrstunde in Parks zu treffen, ein Gesetz, das mir immer am Arsch vorbei ging. Um Henry Rollins zu zitieren: „Das Mahl deiner Wahl ist Fisch.“ Wir waren die bedeutendsten Motherfucker unserer Generation und hatten nichts zu tun. Und so machten wir Etwas aus dem Nichts, meist aus überhaupt nichts! Billy Joe’s wurde unser Treffpunkt, unser Katalysator, und wir verteidigten den Laden mit dem Blut, das durch unsere Adern floss.

Wenn uns einer als Homo beschimpfte, fielen wir über ihn her. Und wehe, jemand nannte uns Loser – den Typen knöpften wir uns so richtig vor. Wir waren unglaublich toll, ganz einfach, weil wir es sein wollten. Wenn du nicht mitziehen konntest – na ja, dann hat man halt auf dich geschissen. In uns trugen wir das brennende Verlangen, die Zeugnisse vergangener Generationen niederzureißen. Wir fühlten uns wie die jungen und vielleicht auch letzten Bilderstürmer, und es war egal, ob die Welt unsere Namen kannte oder nicht. Der Welt gewährten wir nämlich keinen Eintritt zu unserem Club.

Die Party begann immer im Kino. Wir ließen einen Hut herumgehen, kauften uns danach so viel miesen Fusel wie möglich und stürmten schließlich ein Haus, mit einem Plätzchen für uns, in dem irgendein klappriges Radio herumstand und das möglichst gut versichert war. In dieser besagten Nacht fanden wir in einem Reihenhaus mit drei Schlaf- und zwei Badezimmern Schutz vor dem Wirbelsturm des Lebens. Es lag in der vorstädtischen Hölle namens West Des Moines. Und hier war es auch, wo – wie man so schön sagt – der ganze Spaß erst richtig begann. Noch bis zum heutigen Tag werden die folgenden Ereignisse von den Leuten mit ehrfurchtsvoller Stimme als „die Nacht“ bezeichnet.

An die ersten Stunden kann ich mich nur schwach erinnern. Erst mal einige Jägermeister gekippt, dann abgekotzt, auf die Dächer fahrender Autos gesprungen, danach noch mehr Alk durch die Kehle, auf einer Couch geraucht, obwohl ich drinnen überhaupt nicht qualmen durfte, und wieder Jägermeister runter geschüttet … In den Nächten, an die du dich nicht mehr erinnern kannst, entstehen immer die Storys, die du nie vergessen wirst! Als das Donnern des Wahnsinns kurzfristig leiser wurde, machte ich mich rar, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Ich fand mich in einer Garage wieder, rauchte eine Kippe, fror mir den Arsch ab und saß mitten in dieser Betonwüste auf einem harten Metallstuhl, der einem Folterinstrument ähnelte. Ich kam langsam zur Besinnung, bereit für den sprichwörtlichen zweiten Anlauf, bei dem ich meist die allergrößte Verwüstung anrichtete. Der Heiligenschein des Fusels verblasste und gab die Sicht auf die Teufelshörner der Genialität frei. In diesem Augenblick begann ich zu träumen, nüchtern genug, um es zu schätzen, aber immer noch so besoffen, dass ich keine Notizen machen konnte. Später lernte ich, dass man in solchen Momenten leben musste, und nicht dafür, so etwas zu erleben. Wenn man zu konzentriert hinschaut, verschwinden sie einfach vor deiner Nase. Du musst dein Leben mit voller Intensität genießen, sonst wirst du jeden Atemzug bereuen. So reflektierte ich vor mich hin, dachte dabei aber nicht zu viel und lief gerade warm.

Wie sich herausstellte, schritt die Startpistole in menschlicher Form genau in diesem Augenblick durch die Tür zur Garage. Um der Story willen werden wir sie mal „Beth“ nennen. Sie war eine verdorbene, schwarzhaarige Frau mit feurigen Augen, verdeckt von überlangen Wimpern, die aus unbekannten Gefilden kam und sich meistens schwarz kleidete. Um sie herum schwebte eine Pheromonwolke, aus der mich das Wort „Lust“ lockte – und wir flirteten schon seit Wochen!

Mit langsamer Sinnlichkeit schritt sie durch die Tür und blieb auf der obersten Treppenstufe stehen, die zur Garage hinabführte. Ich schaute hoch und hörte, wie sie mit tiefer, gurrender Stimme verführerische Worte hauchte. Weicher als Schokoladenpudding schleimte ich zurück: „Häh?“

Sie fragte: „Was machste, mein Dummerchen?“ In ihren Augen brannte ein Feuer, genährt aus Provokation und Abenteuerlust. Sie führte irgendetwas im Schilde und das musste ich herausbekommen – so wahr mir Gott helfe.

Sie kam näher, setzte sich auf meinen Schoss und küsste mich ganz langsam. Sinnlich lockend enthüllte sie mir ihren Plan: Ich war der glückliche Gewinner eines flotten Dreiers mit ihr und einem anderen Mädchen, der wir an dieser Stelle mal den Namen „Kelly“ verpassen wollen. Sie machte zwar am anderen Ende des sexuellen Spektrums rum, wirkte aber genau so bezaubernd. Als hätte sie der Teufel gerufen, kam diese Mieze in die Garage und setzte sich auch auf meinen Schoß. Ich muss euch mal eins verraten: Wenn zwei Frauen rittlings auf dir wie auf einem Schaukelpferd sitzen, bist du dem Willen deiner Leistengegend hilflos ausgeliefert. Lust ist ein Bonbon, an dem ich tagelang lutschen könnte. Aber darauf werden wir später noch zurückkommen.

Hier noch mal eine knappe Zusammenfassung: Unser Held hat riesige Mengen Alkohol geschlürft, sich übergeben, und macht sich nun bereit für einen Dreier mit zwei attraktiven Ludern. Die Zukunft hätte nicht rosiger aussehen können, nicht wahr? Aber, wie mir immer wieder gezeigt wird, hasst das Schicksal uns alle.

Wir beschlagnahmten eins der Schlafzimmer, das wahrscheinlich den Eltern des Gastgebers gehörte, denn wer sonst hätte es in so einer spartanischen Bude mit schreiend-greller Deko ausgehalten? Aber die Inneneinrichtung störte uns nicht, denn wir schalteten das Licht schnell aus und rissen uns die lästigen Klamotten vom Leib. Lippen berührten Haut, diese „köstliche Pelle“, die Hannibal Lecter so genussvoll beschrieben hatte, und schon bald ähnelten wir einem verworrenen, unlösbaren chinesischen Rätsel, bildeten ein lustvolles Dreieck aus Hitze und ekstatischer Wollust. Die Mädchen kicherten und stöhnten. Ich hatte meinen Spaß dabei, wenn sie es sich gegenseitig besorgten. Für mich blieb ja noch genug übrig.

Wir waren in vollem Gange und ahnten nicht, dass man unten einen Plan ausheckte. Schon bald drohte ein „Spontanangriff“: „Eine große Menschenmenge dringt in einen Raum ein, in den sie nicht eingeladen wurde und der auch viel zu klein für sie ist.“ Vierzig Leute flüsterten und feixten, bereit dazu, unsere Festivitäten exakt im richtigen Moment zu stören. Es tröstete mich keineswegs, dass mein bester Freund Denny bei dieser feigen und grausamen Verschwörung den Cobra Commander [Actionfigur] spielte. Aber es war ja abzusehen gewesen, da ich ihn darum gebeten hatte, Wache zu schieben und niemand reinzulassen.

Nun ja, als drei Körper neue Möglichkeiten erlernten, sich auf einem beschränkten Raum zu entfalten (und es verdammt gut wurde, unglaublich gut), knallte die Tür auf, das Licht ging an und aus vielen Kehlen erklang ein johlender und schadenfroher Refrain, der einen offiziellen Schlussstrich unter unser Stell-ungs-dichein zog. Natürlich wurde ich total sauer. In ihren Gesichtern erkannte ich das hinterhältige Lächeln, und so verdrängte ich die Wut aus meinem Kopf, stieg splitterfasernackt aus dem Rammlerbett und schleuderte das außen flutschig-feuchte, aber innen noch staubtrockene Kondom dem nächststehenden Gaffer ins Gesicht.

Als ich mir wieder die Sachen anzog und sah, wie sich eine Menschentraube vor dem Bett bildete, kam mir eine außergewöhnlich gute Idee. Vielleicht lag es an dem Alk, der noch durch meinen Kreislauf pulsierte. Vielleicht lag es daran, dass sich meine Augen von dem grellen Licht erholten, das plötzlich angegangen war. Aber vielleicht kam mir diese brillante Idee auch nur in den Sinn, weil ich diesen Ärschen eins auswischen wollte – und zwar in der Sprache, die sie verstehen. Keiner konnte mich von meinem Vorhaben abhalten. Es war ganz simpel: Ich wollte vom Bett aus in die Menge zum Stagediving springen und war mir sicher, dass sie mich auf den Händen durch die Tür und dann die Treppe runter tragen würden, bis ich endlich an der Bar in der Küche anlangen würde, um mir einen Drink zu mixen.

So ein Einfall grenzt an absolute Genialität. Warum sollte das nicht funktionieren? Schon damals kannte mich jeder als Corey Fucking Taylor. Ja, und dann zog ich mir die Hosen an (so höflich war ich noch), hüpfte aufs Bett und sprang … und knallte mit dem Kopf an einen Deckenventilator, den ich entweder vergessen oder wegen meines versoffenen Tunnelblicks überhaupt nicht gesehen hatte. Ich schwöre euch, ohne den Witz damit verstärken oder mich als Schwächling darstellen zu wollen, dass es der härteste Deckenventilator war, den die Menschheit je gesehen hat. Und, liebe Leute, ich spreche hier vom Industriestandard! Innerhalb von zwei Sekunden bekam ich drei Mal einen verpasst: Ein Mal auf die Stirn, ein weiteres Mal auf beide Augen und zum Schluss ratschte das Ding noch über meine Nasenspitze. Der Ventilator schlitzte meine Fresse auf und vermachte mir zwei Veilchen. In der einen Sekunde wirkte ich noch wie der coolste Typ auf der Szene und in der nächsten lag ich auf dem Rücken, alle viere von mir gestreckt, und überlegte, was zum Teufel gerade passiert war. Das alles lief unglaublich schnell ab. Ich kam erst zur Besinnung, als mir jemand wie durch einen Schleier hindurch aufhalf. Gott scheint meine Freunde zu lieben, denn keiner verriet mir, wie beschissen mein Gesicht aussah und dass es Ähnlichkeit mit einem gewissen Rocky Balboa hatte. Ich mischte mich unter die Menge und sah erst eine Stunde später in den Badezimmerspiegel. Meine Güte, ich hätte ein Schild mit der Aufschrift „Möchten sie ein Bild mit dem Party-Zombie machen?“ um den Hals tragen können.

Ich erzähle diese Geschichte nicht, um zu prahlen oder ein falsches Image von mir in die Welt zu setzen. Für die folgende Sammlung an Einsichten und aufrührerischen Gedanken ist sie einfach sehr wichtig. Schon von Beginn an soll klar sein, dass ich weiß, wovon ich rede, wenn ich über „Sünden“ schreibe. Hier spricht kein Novize – auch die Jahrzehnte haben meine Hände nicht rein gewaschen. Denk nur mal drüber nach: In einer Nacht – verdammt, in nur fünf Stunden – habe ich jede einzelne der so genannten Sieben Todsünden abgerissen. Wie ein tollwütiger Baseballspieler bin ich durch das unmoralische Spektrum aus Völlerei, Habgier, Lust, Trägheit, Zorn, Neid, Eitelkei gerannt. Bis zum heutigen Tag erinnere ich mich mit Freude und einem wissenden Lächeln an diese verblüffende Verkettung von Ereignissen.


Was mich wieder zu der Idee hinter diesem Buch bringt, die ich wie eine Sommerliebschaft in den Armen gehalten habe. Nach der Einleitung und einem Räuspern bitte ich um eure Aufmerksamkeit, die ich auf eine kleine Tatsache lenke, die niemand wahrhaben will, sei es aus Gewohnheit oder einem schrägen Schuldbewusstsein. Ich weiß, dass ihr der Wahrheit begegnen, einen Schuss in die empfindlichen Stellen des Gehirns vertragen könnt. Ich glaube an euch, und deshalb vertraut mir:

Die Sieben Todsünden sind totaler Blödsinn:

Alle noch da? Oder ist vielleicht jemand zu Scientology konvertiert, weil ich dieses kleine Nugget der Realität in die Luft warf? Nein, dann können wir ja fortfahren.

Jahrhundertelang wehten diese so genannten „Waffen gegen die Moral“ wie beängstigende Fahnen vor den Augen von zigmillionen Menschen. Sie wurden von der Rechten oder den Verteidigern des Glaubens als legitimierende Drohmittel eingesetzt, um damit die Massen vom eigentlich normalen Freidenkertum abzuhalten, Menschen mit einem offenen Bewusstsein durch den feuergestählten Daumen zu unterdrücken. Wenn die Welt auf- und abspringt und ein wenig zu viel feiert, lassen diese Spaß-hassenden Arschgesichter die goldenen Kontrollregeln auf uns los, um uns von dem Partyzug zu stoßen. Ich werde nie verstehen, warum sich die meisten Menschen nicht einfach um die eigenen Angelegenheiten scheren, aber eins ist mir klar: In neun von zehn Fällen ist die Sünde eine Frage der Auslegung, und meiner Ansicht nach ist der Begriff Sünde nur gerechtfertigt, wenn du andere Menschen verletzt. So, und wenn niemand verletzt wurde – wie sollst du dann gesündigt haben?

Klar, die Sieben Todsünden können Schmerz und Bosheit in uns auslösen – sogar in den edelsten Charakteren. Sie können die größten Denker und die unbeirrbarsten Seelen überwältigen. Aber sie können ein Individuum auch beeinflussen und zu den ungewöhnlichsten Taten in den entscheidenden Momenten des Lebens befähigen. Sie als vernichtende Waffen zu bezeichnen, und uns alle damit zum schlimmsten Abschaum in der Menschheitsgeschichte zu erklären, ist ein Hohn der Gerechtigkeit. Wir alle erleben diese Gefühle und müssen kämpfen, um in einer Welt der Raubtiere Höflichkeit, Rechtschaffenheit und Anstand zu bewahren. Aber es gibt Zeiten, in denen es zu unseren Menschenrechten gehört, sich von diesen „Sünden“ wie eine warme Welle in der Karibik umspülen zu lassen. Es gibt Zeiten, und ich sage das mit Nachdruck, in denen wir uns als Spezies ungezwungen und lustvoll den Emotionen hingeben sollten, die mit den „Sünden“ Hand in Hand gehen. Um Himmels willen, wir sind verflucht noch mal einfach nur Menschen: Wir sind nicht perfekt! Es sind unsere Eigenarten, die den Charakter und die Individualität ausmachen. Ich weiß nicht, ob ich persönlich einem Menschen trauen könnte, in dessen Keller nicht eine Leiche liegt. Wir werden dadurch definiert, dass wir uns würdevoll über unsere Niederträchtigkeit erheben. Aber wir werden mit Sicherheit zu besseren Menschen, wenn wir diesen Weg in die Tat umsetzen.

Es steht geschrieben: „Der, der ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“ Genau hier kann ich mit meiner Argumentation andocken. Wir sind nicht an unserem Menschsein schuldig – wir waren noch nie schuld! Ein Problem taucht auf, wenn wir zu Karikaturen dieser beschissenen Regeln werden, vergleichbar mit dem Politiker, der die Familienwerte lobpreist, aber zurücktreten muss, weil er eine unbedeutende, scharfe Nummer mit einer Nutte im Erfrischungsraum eines Truck-Stops geschoben hat. Oder der Filmstar, der dem trügerischen Glauben erlegen ist, dass er allein wegen seiner markanten, sich schön abzeichnenden Wangenknochen über den ungeläuterten Menschen steht. Nein, diese Typen sind keine Sünder: Es sind dumme Scheißer.

Ich versuche euch nicht zu retten, sondern predige Mäßigung. Einige Motherfucker unter euch sind tatsächlich verrückt. Ich habe überhaupt keine Bedenken, darauf hinzuweisen. Aber was ist, wenn du gerne fickst? Wen interessiert es, ob jemand den Besitz von Geld genießt, gerne ein gutes Essen verspeist, seinen Gefühlen freien Lauf lässt oder seine habgierige Natur auslebt, um sich zu ungeahnten Höhen empor zu schwingen? Wen juckt es, wenn du an deinem einzigen freien Tag einfach nur pennen willst – oder der Meinung bist, du wärst das schärfste, heißeste, geilste, was die Sexwelt zu bieten hat?

Wer kümmert sich um so was? Mich geht das alles nichts an. Es ist deine freie Entscheidung. Wenn du damit klar kommst und niemanden verletzt, kann ich dir von ganzem Herzen gratulieren. Zumindest hältst du keine Vorlesungen vor irgendwelchen verlorenen Partyfreaks, in denen du erklärst, wie sie die Schnellstraße zum Himmel erreichen können. Der einzige Sinn dieser angeblichen Sünden liegt in der Kontrollfunktion.

Denk mal drüber nach: Vor tausend Jahren lebten die Aristokraten beispiellos exzessiv. Eigentlich hätten sie schon auf der Erde in lichterlohen Flammen verbrennen müssen. Aber da sie der herrschenden Klasse angehörten, wurden ihre Taten als gottgewollt gewertet. Anschuldigungen, sie seien verdorben und lasterhaft, wurden ihnen nicht zur Last gelegt. Nur wenn sie einen Gleichgestellten ermordeten, mussten sie sich mit zögerlichen und vorsichtigen Nachfragen abplagen. Wenn sie gleich zur Geburt ihren theokratischen Freifahrtschein erhielten, ja, wo liegt für uns, die wir in der Moderne leben, der Unterschied? Die alte Logik ist natürlich eine Reflektion mittelalterlicher Ignoranz. Aber sie unterscheidet sich von der Definition der Grundpfeiler, auf denen die Vereinigten Staaten von Amerika aufgebaut wurden, markiert also eine alte Epoche, die wir längst vergessen haben müssten. Wir sind alle gleich. Was für den einen Sünde ist, ist für den anderen ein Hochgenuss. Blaues Blut verklumpt sich jeden Tag, um die Wünsche und Bedürfnisse der oberen Kruste zu erfüllen. Und wenn wir in der Mittel- oder Unterschicht uns so verhalten, sollen wir im Hause des christlichen Butzemanns schmoren? Warum sollen wir für unsere Ausgelassenheit an Wochenenden verdammt werden, wenn diese für die oberen Zehntausend zum ganz normalen Tagesablauf gehört?

Und so lasse ich verlauten: „Bis hierher und nicht weiter!“ Begehre das Leben mit jeder Faser deines Körpers. Schätze die Geister, die dir das Gefühl der Lebendigkeit und Energie schenken. Faulenze an deinen freien Tagen, wenn du schon die Woche mit dem Geldverdienen verbringst, um die Familie über Wasser zu halten. Nimm dir das, was du willst, denn schon morgen kann es gegen ein Gesetz verstoßen. Schlag dir die Vorsicht aus dem Kopf und befreie dich von den Fesseln des Aberglaubens. Glaube, wenn du willst, aber handele nach deinem Glauben. Die Tage der Furcht sind vorüber. Sie werden niemals wiederkehren.

In diesem Buch finden sich einige wenige eskapistische Stellen, ein bisschen Spaß und viele Gedanken über die Freiheit der Seele. Wir alle werden zu Hoffnungsträgern mit Tiefgang, wenn uns eine Ahnung überkommt, warum wir hier sind. Warum also sollten wir uns das Leben mit vermeidlichen Unterschieden unnötig schwer machen, wenn wir doch alle gleich fühlen? Nur weil wir etwas denken, ist das noch lange keine Sünde. Es macht uns nicht zu Sündern, nur weil wir etwas begehren und uns das holen. Und nur weil wir etwas fühlen, sind wir erst recht keine Sünder. Es liegt eine unvergleichliche Vitalität darin, den Verlockungen des Lebens nachzugeben. Lass deinem Geist freien Lauf, und du rettest vielleicht deine Seele. Okay, vielleicht sollte ich hier einen kleinen Tipp zur Errettung anbieten.

Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, sich von den Sünden zu befreien, loszulösen. Viel zu viele Menschen stellen sich aber auf einen Sockel, nur weil sie sich natürliche Wünsche versagen. Na gut, wenn ihr scheinheilig und heuchlerisch sein wollt, dann macht das. Wir zumindest erfahren uns durch die Lebendigkeit.

Möglicherweise werden dir mit Hilfe dieses Buches einige Dinge klar. Sehr wahrscheinlich ist es aber, dass es mir hilft, mit üblem Scheiß aus meinem eigenen Leben fertig zu werden. Ich mag ein Arsch sein, bin aber kein total mieser Typ. Klar, ich habe Sachen angestellt, auf die ich nicht stolz bin, würde sie aber nie als Sünden bezeichnen – eher als Fehler. Aus Sünden darfst du nichts lernen, denn sie werden dir dein ganzes Leben lang unter die Nase gehalten. Es sei denn, du bist katholisch. Die Beichte gleicht dem Kleingedruckten in einem wasserdichten Vertrag, und ich bin mir sicher, dass Menschen anderen Glaubens euch beneiden.

Fehler? Zum Teufel, wir machen alle Fehler, und man erwartet von uns, dass wir daraus eine Lehre ziehen. Darin besteht ein Teil unserer Reise. Dadurch bewegen wir uns aus der Unschuld zur Krone der Weisheit. Durch Fehler entwickeln wir uns und haben nicht mit 90 die Psyche eines Kleinkindes. Dadurch scheißen wir uns nicht in der Öffentlichkeit zu und andere Menschen an! Sie bewirken das ständige Lernen, sind ein GPS, durch das wir uns in diesem so genannten Leben immer wieder aufs Neue anpassen und „feintunen“.

Ich möchte euch ein Beispiel dafür geben. Bei einem der verschiedenen „normalen“ Jobs, den ich vor der Zeit durchzog, in der ich „The Artist Known As Corey Fucking Taylor“ war, hatte ich Zugang zu all den Ressourcen und den Reichtümern, die dort lagerten, und nutzte jede Gelegenheit, mit meinen Fingerchen in die Schatullen und Kisten zu grabschen. Ich missbrauchte meine Position, da ich das Sicherheitssystem in allen Einzelheiten kannte. Das Stehlen war so leicht, dass sogar die Manager sich „vergriffen“. Ich machte mit, nicht weil ich grundsätzlich übermütig, sondern weil ich pleite war. Ich verdiente nur einen Hungerlohn. Nun habe ich seit 30 Jahren nichts mehr gestohlen. Mit 13 durchlebte ich meine Ladendiebstahl-Phase, bei der ich harmloses Zeug mitgehen ließ wie Schokoriegel oder Playboy-Magazine. Für mich war die Erfahrung des Diebstahls beim späteren Job neu und aufregend – Kohle mitgehen zu lassen, Merchandise-Artikel zu klauen und darüber hinaus noch Sex am Arbeitsplatz zu haben. Um es anders auszudrücken – ich war ein totaler Mistkerl. Man kann mich als totalen Mistkerl bezeichnen: Ich stahl in einer Nacht mehr Geld, als ich in einer Woche verdiente. Ich zelebrierte Orgien in den Hinterzimmern. Und ich verließ den Laden mit Großhandelsprodukten im Wert Tausender von Dollars. Der wahre Grund für den Diebstahl lag aber in der Gelegenheit zu klauen. Reicht das als Legimitation aus? Auf gar keinen Fall.

Bis zum heutigen Tag wird mir kotzübel, wenn ich darüber nachdenke. Es war ein Lebensabschnitt, für den ich mich rückblickend schäme. Es hätte mir egal sein sollen, dass die anderen auch stahlen oder dass die Geschäftsführer es verdient hatten, denn sie waren betrügerische Ganoven, die Tausende von Dollars nicht in den Büchern erscheinen ließen, aber uns, den Leibeigenen, einen Hungerlohn zahlten. Ich habe mich schon immer mit Vehemenz gegen Diebstahl ausgesprochen, verhielt mich aber konträr, klaute bis zum Abwinken und scherte mich nicht im Geringsten um die Konsequenzen. Ich nutzte ein System aus, dessen Aufrechterhaltung mir übertragen worden war, und plünderte aus Habsucht und Gier. Nach dieser Zeit habe ich nie mehr gestohlen – auch nicht das Geringste. Darauf bin ich aber nicht stolz. Ich kenne einfach meine Grenzen und habe mir geschworen, sie nie wieder zu überschreiten. Hätte ich heute so ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl, wenn ich damals nicht so weit gegangen wäre? Wer weiß, ob ich mich heute so sehr darüber aufregen würde, wenn ich damals nicht diesen ganzen Mist gebaut hätte? Die fehlgeleiteten Taten meiner Vergangenheit führten mich zu den Tugenden der Gegenwart und werden mich hoffentlich in eine wunderbare Zukunft leiten. Aber ich bezeichne sie nicht als Sünden, sondern als Fehler, als Kapriolen einer jugendlichen Leichtsinnigkeit. Ich fand meine moralische Grenze, weil ich sie überschritten habe, und mich dabei schlecht fühlte.

Das kann mir keiner vorwerfen. Diesen Job müssen nur mein Bewusstsein und meine Seele leisten. Nur ich kann mein Handeln beurteilen und bewerten, denn niemand kennt mich besser, als ich selbst. Wer kann meinen zurückgelegten Weg verstehen, wenn er auf keiner Karte verzeichnet ist? Der Unterschied zwischen der Selbsterkenntnis und dem Selbstvertrauen ist gering, aber die sich daraus ergebenden Konsequenzen reichen ins Unendliche. Viele Gläubige werden dem widersprechen, behaupten, dass Er dich besser kennt! Ja, das ist in Ordnung und so weiter, aber ich habe niemals einen Beweis seiner Existenz gesehen, mal abgesehen vom nihilistischen Gefasel Tausender seiner Anhänger – und so verlasse ich mich lieber auf mich selbst, vielen Dank auch. Wie ich eben schon sagte, keiner kennt mich so gut, wie ich selbst, und ich lerne aus meinen Fehlern.

Ein Leben ohne diese sieben kleinen Gewürze – wäre das nicht langweilig? Wir reden von der Faulheit, aber würden Frauen und Männer überhaupt aufstehen, wenn es nicht die Lust gäbe, die sie zur „Jagd“ antreibt? Warum sollten Leute in einer Band spielen wollen, wenn sie nicht den Adrenalinkick des Zorns spürten, der sie am musikalischen Tisch speisen lässt? Kann sich ein Mensch zurückziehen, von der Welt lösen, ohne dass seine kleine Seele von der Gier verunreinigt wird? Warum sollte sich die Welt drehen, wenn da nicht ein paar kleine Regeln wären, die man brechen kann? Oder einige Revolutionen, die es anzuzetteln gilt? Oder anders gesagt: Warum sollst du tief Luft holen, wenn du dann den verdammtem Atem anhalten musst?

Klar, ich stelle mich auf die Seite der Angeklagten, aber um es zu wiederholen – die meisten belanglosen „Sünden“ dienen nur dazu, aus dem System auszubrechen und sich lebendig zu fühlen. Warum hat denn der Mensch einen freien Willen, wenn er nicht erst ein paar kleine Proberunden drehen darf? Ein Vergleich zwischen einem Schwerverbrechen und einem geringfügigen Vergehen ist hilfreich: Süßigkeiten zu klauen kann nicht mit Mord gleichgesetzt werden und Wollust steht nicht für Vergewaltigung. Es ist wichtig, sich diese Unterschiede vor Augen zu führen, bevor wir weiter ausholen. Wenn du das nicht kannst, wirst du nie meinen Humor verstehen und immer denken, dass ich in diesem Hemd fett wirke. Verflucht, hier taucht schon wieder meine Eitelkeit auf.

Oh, fühlt sich jemand zum Narren gehalten? Vielleicht suche ich ja nur nach einer Ausrede, um das lüsterne Leben eines jungen Mannes zu rechtfertigen? Das wäre doch nur der halbe Spaß, nicht wahr? Erinnerst du dich an deine Kindheit und die Versuche, die unmöglichsten Entschuldigungen zu erfinden, nur um keinen Ärger zu bekommen? Das könnte hier auch der Fall sein. Ich will nicht errettet werden, ich will ganz einfach nicht in der Hölle schmoren. Klar, ich bin ein Zyniker, aber noch lange kein Idiot. In der Annahme, dass keine himmlischen Luxuswohnungen existieren, keine rachsüchtigen Engel auf mich warten, um mich mit ihren Heiligenscheinen zu verkloppen, auf dass die letzten Reste des Exzesses von meinen Knochen fallen, könnte ich weit daneben liegen. Was weiß ich schon? Eins aber ist sicher: Wenn ich dieses oder nächstes Jahr ein Schlupfloch im Gesetz entdecke, werde ich blitzschnell hindurch springen, denn das Leben sollte nicht so verflucht öde sein. Wir gehen, reden und suchen nach Möglichkeiten, uns gegen die Schwierigkeiten des Lebens zu behaupten. Ich glaube nicht, dass wir dieses wunderbare Leben damit verschwenden sollten, Stricken zu lernen – außer du stehst auf Stricken.

Mit ist klar, dass man kein Sünder sein muss, um zu sündigen, kein Ungläubiger Thomas, um Schuld und Zweifel zu empfinden. Wir sind alle aus dem gleichen Holz geschnitzt und haben unsere Anflüge des Wahnsinns. Aber sind das nicht nur die überbordenden Launen unserer geliebten sterblichen Hüllen? Ich fordere jeden dazu auf, von Gandhi bis Gallagher, mir zu beweisen, dass er nicht auf irgendeiner Ebene den sinnlichen Freuden eines Schokoriegels oder einer Orgie in einem Swinger-Club erlegen ist. Die „Sünde“ hat sich so in unserer Kultur festgefressen, dass wir alle dazu in der Lage sind und zu Schuldigen werden. Unsere Vorstellungwelt bezieht sich, wenn sie sich nicht vergrößert und Platz für bessere, neuere Ideen bietet, auf das, was wir nicht haben können oder haben dürfen. Und wenn du dir die Anzahlung leisten kannst, warum sollst du nicht den Rest genießen? Hast du erst einmal den Härtetest bestanden, warum solltest du nicht alles erreichen?

Die Besitzhabenden und die Besitzlosen haben seit Äonen in einer blutigen Schlacht gekämpft. Das Klassensystem hat einen Teil unseres Lebens ausgemacht, vom Zeitpunkt an, an dem wir lernten unseren Lendenschurz zu waschen. Wirkt sich das nicht auch auf die Definition der Sünde aus? Wenn es dir finanziell ein wenig besser geht, kannst du dich mit gerümpfter Nase vor die Massen stellen und ihnen höhnisch erklären, dass sie sich in dieser Situation befinden, weil sie nicht hart genug gearbeitet haben, dass die Sünden der Armen Faulheit und Neid sind und dass sie deinen Besitz haben wollen, aber nicht bereit waren, Opfer für die Belohnungen zu bringen, die das Leben bereithält. Wenn du aus der anderen Seite der Schranke stehst, ballst du die Hände zu Fäusten, schreist, dass die Bourgeoise ihren Reichtum nur geerbt hat, und dass sie in all diesen Fällen – Gier, Völlerei, Lust und Eitelkeit – sündigt.

Die Moral und der Aberglaube haben auch die Stärksten seit Jahrhunderten kontrolliert. Sie haben dazu geführt, dass intelligente Menschen für Fortschritte und Siege den real existierenden oder nicht-existenten Göttern gedankt haben. Auf der dunklen Seite der Glücksmünze hingegen finden sich die versteckten, unterdrückten Bedürfnisse der „Egozentriker“. Klar, du kannst den Krebs im Namen von Gottes Willen heilen, aber wenn du ganz einfach ein dekadentes Schwein sein willst, bist du auf dich allein gestellt. Warum solltest du nicht im Namen Gottes ficken? Warum solltest du dich nicht für Jehova über ein Büffet in Las Vegas hermachen? Eine Doppelmoral kommt allzu häufig vor, und niemand stellt sich auf die Seite der Angeklagten.

Mal ganz davon abgesehen – macht es Spaß, ein religiöser Fanatiker zu sein? Diese Leute sind die ersten, die mit dem Finger auf andere zeigen, und die letzten, die Verantwortung übernehmen. Sie stehen im Hintergrund, verführen die Menschen und überleben nur dadurch, dass sie rechtzeitig fliehen und eine andere Gruppe infizieren, die es nicht besser weiß. An dieser Stelle möchte ich mich ganz klar ausdrücken! Ich habe keine Ahnung, was ich demnächst denken werde. Mir liegt es daran, die Leute zum Denken anzuregen, sodass sie meinen Ideen nicht blindlings vertrauen. Der Unterschied zwischen einem Philosophen und einem Fanatiker ist so gering wie die Gewinnspanne in einem Casino, doch am Ende des Tages wird sie nur allzu deutlich. Ein Philosoph denkt laut nach, um die Welt für jeden zu verbessern. Fanatiker werden immer lauter und lauter, weil sie denken, sie wären die besseren Menschen.

Ich meine nur, dass es ganz einfach Wahlmöglichkeiten geben muss. Man lebt nur einmal – so weit wir das sagen können. Dir wurde das Geschenk des Körpers und des empfindsamen Denkens vermacht, und du willst dich dein ganzes Leben in einer Höhle verkriechen. Wie sieht es mit Abenteuern aus? Ein wenig Action gefällig? Warum willst du das Buch der Regeln nicht umschreiben, um es in Einklang mit einer Gesellschaft zu bringen, die nicht mehr an Märchen glaubt. Die Verfassung der Vereinigten Staaten wird gelegentlich ergänzt, um auf die gesellschaftlichen Veränderungen zu reagieren, aber genau so gut in vielen Punkten unerschrocken verteidigt. Man sollte Fakten berücksichtigen, und nicht Fabeln und Märchen. Die sieben Todsünden – Gier, Völlerei, Lust, Eitelkeit, Zorn, Neid und Trägheit – sind überholt und können nicht mehr als „tödlich“ bezeichnet werden. Was ist mit Mord? Wie werden Diebstahl, Veruntreuung und betrügerische Investmenttricks bewertet? Der Diebstahl setzt keine Gier voraus, aber die Gierigen begehen oft Diebstähle. Diese Aussage mag zwar überflüssig erscheinen, aber nimm dir ruhig einen Moment, um darüber nachzudenken. Das ergibt einen Sinn, den man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte.

Die Zeit ist reif für eine spirituelle Neuordnung, eine Art esoterisches Bingo. Falls wir es wirklich wollen, könnten wir eine Welt erschaffen, die auf dem gesunden Menschenverstand basiert. Aber offensichtlich geschieht das nicht. Das ist eine Sünde an sich, die große Auswirkungen hat: Wir verfügen über die Intelligenz und das nötige Kleingeld, um uns eine bessere „Mausefalle“ zu bauen, sind aber zufrieden, das Spielchen mit den alten Regeln weiter zu spielen. Wenn du der Bestrafung immer näher kommst, ist die Zeit sicherlich mehr als reif, um die Loyalität gegenüber deinen Führern zu überdenken. Wenn du nicht neue Wege einschlägst, wirst du weiter auf dem Boden kriechen und schon bald eine Sportsalbe für deine Knie benötigen.

Folge meinen Gedanken: Ich würde lieber viele freudige Menschen sehen, als einige wenige, die andere kontrollieren. Der Status Quo lebte schon immer von der Ignoranz und der Predigt, und besagt, dass sich Probleme von selbst lösen. Ich möchte erleben, wie meine Generation ihr Potenzial erkennt und sich nicht langsam die Werte und das Verhalten der vorhergehenden einfach überstülpt. Die meisten wollen, dass du dich einreihst und nicht unkonventionell bist. So viel zum Konzept der „Eigenständigkeit“. Zufriedenheit sollte nicht umsonst zu haben sein, aber der Lohn sollte sich so schnell wie möglich manifestieren.

Aber ich trage Hoffnung in mir. Am Ende dieses Buchs steht die Hoffnung. Die Hoffnung, dass sich die Menschen nicht zurückhalten, auch nicht im Geringsten, und ihr Potenzial realisieren, das sie in den kühnsten Träumen nicht erkannt haben. Die Hoffnung, dass die Menschen aufhören, die Ziegelsteine der Schuld und des Selbstekels mit sich herumzuschleppen und sie als Fundament ihrer eigenen Moral nutzen, nicht der Moral der anderen. Es waren in der Vergangenheit immer die Starken, die den Samen für die Zukunft säten. In uns schlummert ein riesiges Potenzial des Guten. Ich habe das selbst erlebt. Uralte Satzungen und alberne Vorstellungen haben den Weg verbaut, der zu einem sinnvollen Leben führt, in dem uns weniger Feinde begegnen. Ich möchte mit dem Buch folgendes erreichen: Du sollst entscheiden, ob es sinnvoll ist, sich an diese angeblichen Sünden zu klammern. Vielleicht unterwirfst du dich diesem Moralkodex auch nur, um vor anderen gut dazustehen?

Dieses Buch handelt ebenso vom Spaß, den du haben kannst, wenn du dich nicht mehr einschränkst. Ich präsentiere einen Blickwinkel auf ein Leben, das vielleicht auf eine schiefe, schreckliche Bahn geraten wäre – doch mit dem richtigen Kopf auf den tätowierten Schultern steuerte es eine besseren Weg an. Weißt du, was ich damit ausdrücken will? Aus mir hätte ein widerlicher, verachtungswürdiger Kerl werden können, aber ich fand einen Weg, etwas aus mir zu machen, und ich erreichte viel mehr, als alle erwartet haben. Und das lief nach meinen Spielregeln ab. In dieser Zeit hatte ich eine Menge Spaß, weil ich mich nicht beschränken ließ. Niemals! Ich lebe mit der Geschwindigkeit meines Bewusstseins und liebe mit der Kraft meines Herzens. Ich bin glücklicher denn je, aber nur weil ich auf meine Erfahrungen zurückblicken kann.

Du kannst die Grenzen so weit hinausschieben, wie du willst, musst aber die Landesgrenze beachten! Manchmal vergessen wir, dass die Zeit auf unserer Seite ist – und nicht für ein anderes Team schlägt. Ich habe nichts gegen Gott, aber nicht, weil ich an ihn glaube. Es liegt wohl daran, dass ich ihn noch nie getroffen habe. Und wenn ich mir seine Erfolgsziffern anschaue, muss ich ihm auch gar nicht begegnen.

Falls es wirklich einen Gott gibt (ich behaupte nicht, dass er existiert), lässt er sich mit einem Footballteam vergleichen, das eine ausgeglichene Bilanz vorweist. Manchmal kriegt er alles auf die Reihe und manchmal nicht. Ich muss ehrlich sein: Sogar die amerikanische TV-Wahrsagerin Ms. Cleo kann bessere Statistiken vorweisen, und sie hatte darüber hinaus noch eigene Werbespots. Wenn du jetzt erwiderst: „Klar, es gibt einen Gott“, dann brauchst du nicht dein Kristallkreuz zu schwenken, denn das zählt für mich nicht. Es ist nicht cool, das Vaterunser darin zu sehen und wie ein scheinheiliger Fernsehprediger aufzutreten – das ist doch nur gruselig und beängstigend. Diese Typen sind doch die gleichen Leute, die dir einen Grillwagen verkaufen, der von den Amischen hergestellt wurde, dieser täuferisch-protestantischen Glaubensgemeinschaft, die die moderne Technik ablehnt. Wir würden diesen angeblichen Vertrauenspersonen keinen Glauben schenken.

Das ist der erste Schritt auf dem Weg, die mythologischen Regeln abzuschaffen, damit sie von einer menschlichen, sehr menschlichen, aufrichtigen und herzlichen Sichtweise abgelöst werden, um so zur nächsten Stufe der Evolution zu gelangen. Wir sollten unsere kleinen Götter und die Grundrichtlinien, die sie uns auferlegen, hinter uns lassen. Wir sollten unsere veralteten Ideen wie eine Tasche in den Müll werfen und uns am Flughafen was Neues zulegen. Wir sollten dem künstlichen Schoß der Gottheiten entfliehen, die wir kreieren, und einen neuen „Anbieter“ in Craig’s List suchen [Online-Netzwerk für Dienstleistungen]. Hört auf solchen Druck auszuüben! Die Menschen haben gerade erkannt, dass sie ihren Willen frei umsetzen können. Ich frage dich: Wenn du Gott wärst, mit nur einem Gedanken alles haben und verändern könntest, warum würdest du noch länger als nötig auf dieser experimentellen Ameisenfarm rumhängen, statt eine neue zu erschaffen? Wir sind nicht Puppen von Papisten [Glaubensgemeinschaft im England des 17. Jahrhunderts; Demokratiefeinde und Dogmatiker]. Wir sind kein Beiwerk in einem verdammten, experimentellen Film der Zeugen Jehovas. Wir sind viele Menschen auf der Suche nach Antworten, und für mich hat die Religion den gleichen Wert wie das Lehrbuch aus dem letzten Jahr – längst überholt und verunstaltet durch viel zu viele Randbemerkungen des letzten Lesers.

Vielleicht wird den Leuten ein Licht aufgehen. Na ja, möglicherweise auch nicht. Der Kampf liegt in unserer Natur, genau wie die Tendenz Führern zu folgen. Ehrlich, das soll jetzt keine Warnung sein, sondern nur das menschliche Verhalten beschreiben. So sind wir nun mal. Wir Menschen wollen uns verändern, aber unsere Seelen sind mit genug Pisse und Senf beschmutzt, dass wir gewaltige Anstrengungen unternehmen müssen, um uns aus der moralischen Spirale, dem Loop, zu befreien und Erleuchtung zu finden.

Versuche zu verstehen und lies weiter. Denk an das Leben, wie es ist, und beweg dich vorwärts. Da ich mich schon auf die möglichen Konsequenzen dieses Buchs vorbereitet habe, solltest du dich auf meine winzigen, kleinen Rügen, Sticheleien und Provokationen einstellen. Wenn das Buch des Lebens fortgeschrieben wird, können wir Drehungen und Wendungen einbauen, zu Gunsten einer besseren Zeit und neuer Wege. Wenn das geschieht, sitzen wir wieder auf der Schulbank, dazu bereit, unsere Prüfungen mit Bravour zu bestehen. Mein Credo lautet: Behandele alle Menschen wie Geburtstagskinder, aber sei vorsichtig, denn sie könnten in der nächsten Sekunde auf die Geburtstagstorte kotzen. Wir leben nicht in einer Zeit, in der wir uns gemütlich auf einen Zaun setzen können – es ist an der Zeit, diesen verfluchten Zaun niederzureißen. Setze ein Zeichen auf dem Weg der Selbstfindung und versuche diese Mühlsteine namens Sünden hinter dir zu lassen.

Der Glaube an sich ist großartig, denn er eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. Ich möchte, dass du dir das holst, was dir schon immer gehört hat. Wenn das Licht, das du suchst, hell genug leuchtet, wird sich ein Weg eröffnen. Wenn du dich bedrückt fühlst, kannst du immer eine neue Glühbirne in die Fassung drehen. Lasse es niemals zu, dass die Beschränkungen deines Verstehens dich daran hindern, weiter zu kommen. Wir können bessere Menschen werden und damit bessere Menschen sein. Vertraue mir – es ist so einfach, wie es klingt.


Die sieben Todsünden

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