Читать книгу "... und sonst so?" - Corinna Cremer - Страница 5

Оглавление

1. Die Situation


Die Lage ist ernst - aber nicht hoffnungslos.


Rund 15% aller Arbeitsunfähigkeiten liegt eine psychische Störung zugrunde. Tendenz steigend. Innerhalb nur einer Generation stieg damit der Anteil psychischer Krankheiten an der Gesamtheit aller Erkrankungen um das Fünffache (BKK Dachverband 2015). Im Durchschnitt fehlt der oder die Betroffene dann 39 Arbeitstage (ebd). Psychische Erkrankungen sind ausserdem die häufigste Ursache für krankheitsbedingte Frühverrentungen. Zwischen 1993 und 2014 steigt der Anteil der Personen, die aufgrund seelischer Leiden frühzeitig in Rente gehen um über 50% (Deutsche Rentenversicherung Bund 2015).


Nicht erfasst ist dabei die Dunkelziffer psychischer Erkrankungen. In wie vielen Fällen mag ein Betroffener primär Magen- oder Rückenschmerzen empfinden und benennen, wenn es um eine seelische Belastung geht? Nicht alle Mediziner haben dann den geschulten und erfahrenen Blick, psychische Erkrankungen zu erkennen. Im Durchschnitt dauert es sieben Jahre, bis eine treffende medizinische Diagnose gestellt wird! (DAK 2011).

Abwesend anwesend


Doch leiden Unternehmen nicht nur unter der Absenz betroffener Mitarbeiter. Mindestens ebenso belastend für die Produktivität ist der sogenannte Präsentismus. Darunter versteht man die Anwesenheit von kranken Mitarbeitern - und weiter, den dadurch entstehenden Produktionsverlust. So ist beispielsweise die Fehlerquote von Mitarbeitern in den sechs Wochen vor Krankschreibung aufgrund einer Depression um das sechsfache erhöht (Harris, S.M et al. 2002). Die durch Präsentismus verursachten Kosten gelten als mindestens ebenso hoch wie die Kosten von krankheitsbedingtem Fehlen (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2012). Weniger quantifizierbar - und doch für jeden spürbar -ist die Belastung der Teamatmosphäre.

An dieser Stelle bereits ein Appell für eine frühestmögliche Intervention!



Подняться наверх