Читать книгу Turbo zum Traumjob: Der Zielgruppenbrief - Cornelia Riechers - Страница 13
ОглавлениеWIE DEFINIEREN SIE IHR BERUFSZIEL
Für Ihre Zielgruppenbriefe müssen Sie sich also zunächst über Ihr berufliches Ziel klar werden – unabhängig davon, ob Sie es als eine Berufung fürs Leben betrachten oder ob das Geldverdienen an erster Stelle steht. Nur wenige Arbeitgeber bevorzugen Mitarbeiter, die keinerlei Interesse an ihrer Arbeit mitbringen und denen es egal ist, was sie machen. Auf der anderen Seite fällt es vielen Menschen schwer, ihr berufliches Ziel konkret zu benennen. Sie richten sich eher nach vermeintlichen Sachzwängen und vermutetem Bedarf als nach ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Sie jedoch wollen mit Ihren Zielgruppenbriefen einen potenziellen Einsteller mit Ihrer Leidenschaft für die Aufgabe beeindrucken – und das funktioniert nur dann, wenn Sie selbst sich Ihrer Wünsche und Ziele bewusst sind.
Was Sie nicht wollen, hilft nicht bei der Jobsuche
Auf die Frage nach ihrem beruflichen Ziel antworten viele Bewerber erst mal ganz spontan, was sie alles nicht (mehr) wollen.
• Keinen autoritären Chef
• Nicht mehr so viele Überstunden
• Nicht mehr eine Umstrukturierung nach der anderen ...
Das hilft aber nicht weiter. Was soll ein Einsteller tun, wenn Sie ihn informieren, dass Sie nicht mehr so viele Überstunden machen wollen? Wahrscheinlich erteilt er Ihnen vorsichtshalber eine Absage.
Selbst wenn Sie Ihre „Nicht-Wünsche“ für sich behalten und nach außen darüber schweigen, kommen Sie leicht vom Regen in die Traufe: Die Dame, die keinen autoritären Chef mehr haben wollte, stellte fest, dass in ihrem neuen Unternehmen das pure Chaos herrschte. Und wenn etwas nicht klappte, wurde natürlich die Neue dafür verantwortlich gemacht.
Und der Bereichsleiter, der nur deshalb eine Tätigkeit als Interims-Manager anstrebte, weil er nicht mehr so persönlich mit seinem Unternehmen verschmelzen wollte wie in der Vergangenheit, ist schon mehr als ein Jahr lang arbeitslos.
Überlegen Sie deshalb lieber, was Sie positiv anstreben und was Ihnen Freude machen würde. Und dann formulieren Sie es ganz konkret. Bezüglich der Arbeitszeit könnte Ihr Wunsch beispielsweise lauten: „Ich möchte gern 30 Stunden pro Woche arbeiten.“ Oder noch präziser: „Ich möchte gern an 4 Tagen pro Woche insgesamt 30 Wochenstunden arbeiten. Bei der Lage des freien Tages richte ich mich gern nach den Wünschen des zukünftigen Arbeitgebers.“
So klären Sie Ihr Berufsziel in vier Schritten
Mit Hilfe dieser vier elementaren Schritte wird es auch Ihnen gelingen, Ihr berufliches Ziel zu definieren.
Schritt 1: Stellen Sie sich Ihre Wunschtätigkeit vor
Stellen Sie sich vor, es sind ein paar Jahre vergangen, und Sie haben Ihren Wunschjob bereits gefunden. Sie gehen jeden Morgen gern zu Ihrer Arbeitsstelle, und Ihr Beruf macht Ihnen richtig viel Spaß.
• Wo sind Sie dann?
• Was tun Sie dann beruflich?
• Wo arbeiten Sie, in welcher Stadt oder Region, in was für einer Firma?
• Mit welchem Geschäftsgegenstand oder Fachgebiet beschäftigen Sie sich?
• Mit wem arbeiten Sie zusammen?
• Wie ist Ihr Chef, wie sind Ihre Kollegen, Ihre Mitarbeiter, Ihre Geschäftspartner?
• Wie sind Ihre Beziehungen zu diesen Personen?
• Wie sieht Ihr Arbeitsplatz aus?
• Wie ist Ihre Arbeitszeit?
• Wie geht es Ihnen dann, wie fühlen Sie sich?
• Wie wirkt sich das auf Ihr privates Umfeld aus?
Stellen Sie sich das alles sehr genau und im Detail vor, bis hin zum Typ Ihres Dienstwagens oder zur Farbe Ihres künftigen Schreibtischs (wenn das für Sie wichtig ist). Lassen Sie vor Ihrem inneren Auge einen kleinen Videofilm von einem typischen Arbeitstag in Ihrem Wunschjob ablaufen.
Das gibt Ihnen Kraft und wird Sie beflügeln, sich genau so einen Job zu suchen. Bei vielen Bewerbern ist die genaue Kenntnis ihres beruflichen Ziels schon die halbe Miete.
Schritt 2: Malen Sie ein Bild von sich in Ihrem Traumjob
Wenn Sie Ihr berufliches Ziel vor Ihrem geistigen Auge sehen, gehen Sie bitte noch einen Schritt weiter und malen Sie ein Bild davon. Malen Sie Ihre Vision von dem, was Sie beruflich in ein paar Jahren am liebsten tun würden. Nehmen Sie beispielsweise einen Zeitpunkt in fünf Jahren, dann können Sie es sich leichter vorstellen, selbst wenn es Ihnen jetzt noch unrealistisch erscheint.
Träumen Sie, gehen Sie Ihren tiefsten innersten Wünschen nach. Fragen Sie dabei nicht, ob Sie das auch können, ob das auch geht oder nicht – das spielt erst einmal überhaupt keine Rolle. Es geht wirklich nur um Ihren Wunschtraum – was Sie am allerliebsten arbeiten würden, wenn Sie alle Möglichkeiten dieser Welt hätten. Sie dürfen frei fantasieren. Es kann Ihr Kindheitstraum sein, es kann alles sein. Hauptsache, Sie lassen Ihren Wünschen freien Lauf.
Stellen Sie sich Ihre Wunscharbeit bildhaft vor – und dann malen Sie diese Vision auf ein Blatt Papier oder eine Leinwand: mindestens DIN A3 groß, in Farbe, und Sie müssen auf dem Bild sein. Ob Sie Wasserfarben oder Wachsmalkreide oder einfach nur bunte Filzstifte verwenden, spielt keine Rolle. Sie müssen dazu kein Künstler sein. Als kleines Kind haben Sie ohne Hemmungen ganz spontan unzählige Bilder gemalt – diese Fähigkeit, die Sie schon im Alter von vier Jahren hatten, reicht hierbei vollkommen aus.
Das Malen hat gegenüber dem bloßen Nachdenken oder Sprechen den Vorteil, dass auch die rechte Hirnhälfte aktiviert wird, die für unsere Gefühle zuständig ist. In Ihrem Bild kommt Ihre Gefühlsseite zum Ausdruck. Und nur wenn Gefühl und Verstand zusammen wirken, können Sie all Ihre Kräfte und Ressourcen für Ihr berufliches Ziel mobilisieren.
In Ihrem beruflichen Wunschtraum und in Ihrer Vision liegt vielleicht der Schlüssel für Ihre Zukunft. Indem Sie diese wahr- und ernst nehmen und in einem Bild festhalten, das Sie jederzeit anschauen können, stärken Sie Ihren Glauben, Ihre Kraft und Motivation, um Ihre berufliche Vision in die Realität umzusetzen.
Das Bild der beruflichen Vision
Schritt 3: Definieren Sie Ihre Schritte zur Zielerreichung
Schreiben Sie zunächst einmal alles auf, was Sie bisher schon getan haben, um Ihr berufliches Ziel zu erreichen. Dinge wie
• mich mit dem Thema beschäftigt,
• Fachzeitschriften gelesen,
• Fachleute befragt,
• den passenden Studiengang absolviert,
• ein Praktikum gemacht,
• Bewerbungen geschrieben ...
Je nach der Situation, in der Sie sich befinden, wird da einiges zusammenkommen. Manches davon wird gut geklappt haben – das sollten Sie in Zukunft weiterhin so handhaben. Manches wird auch schiefgegangen sein. Da lohnt es sich nachzudenken, wie Sie diese Dinge in Zukunft anders und besser machen können.
Überlegen Sie dann und schreiben Sie auch auf, was Sie noch alles tun wollen, um Ihr Ziel zu erreichen:
• Mich im Internet informieren,
• Gespräche mit Personalberatern führen,
• meine Bewerbungsunterlagen auf den neuesten Stand bringen,
• mein Netzwerk aktivieren,
• den Stellenmarkt studieren,
• Zielgruppenbriefe schreiben ...
Legen Sie fest, wie viel Zeit Sie dafür aufwenden wollen und bis wann Sie die einzelnen Maßnahmen abgeschlossen haben wollen. Kurskorrekturen sind jederzeit möglich. Aber ohne einen konkreten Maßnahmen- und Terminplan wird die Sache höchstwahrscheinlich, wie so viele andere schöne Projekte, im Sande verlaufen.
Schritt 4: Setzen Sie Ihre Schritte einen nach dem anderen um
Wenn Sie Ihren Maßnahmen- und Terminplan fertig haben, brauchen Sie nur noch einen Schritt nach dem anderen in die Tat umzusetzen. Finden Sie irgendwo Stolpersteine oder Blockaden auf Ihrem Weg, suchen Sie nach Mitteln, diese zu überwinden oder zu umgehen. Wichtig ist, dass Sie immer Ihr Ziel im Auge behalten. Schauen Sie Ihr Bild an und malen Sie es neu, wenn Dinge sich verändern oder klarer werden.
Wenn Sie an einen Punkt gelangen, an dem Sie gar nicht mehr weiter wissen, kann es nützlich sein, sich Hilfe zu suchen. In schwierigen Fällen weiß ein Fachmann oft eher Rat als Freunde und Familie.