Читать книгу Andor - Reise durch das Weltentor - Dan Gronie - Страница 7
Haifischflossensuppe
ОглавлениеIch stand wie gelähmt im Hotelzimmer, den Blick starr auf das Fenster gerichtet, und versuchte mich an mein früheres Leben vor dem Gedächtnisverlust zu erinnern.
Nichts.
Gar nichts.
Es war als starrte ich in eine finstere Vergangenheit – einer Vergangenheit ohne Erinnerungen. Ich musste an den Traum denken, den ich vor einigen Minuten hatte. Konnte der Traum eine Erinnerung aus meinem früheren Leben sein? Mir wurde es mulmig im Magen. Oder war der Traum nur ein Hirngespinst? Ich atmete schwer aus und erinnerte mich an diesen Traum – an jedes Detail.
Ich erinnerte mich genau daran, dass ich mitten in der Menge stand und hörte, dass kurzfristig eine Ratsversammlung einberufen worden war. Der karge Saal war erfüllt von grellen Lichtern, die sich an den glatten Metallwänden widerspiegelten. Das ganze Drumherum machte einen trostlosen Eindruck auf mich, außerdem fehlten Stühle und Tische. Das Gedränge im Saal war nicht sonderlich dicht, aber dennoch wirkte es auf mich irgendwie erschlagend.
Die rechte Metallwand flackerte hell auf, und ein Bild erschien. Alle starrten wie angewurzelt auf die zwei Kreaturen, die auf der Metallwand erschienen waren. Sie trugen schwarze Kampfanzüge und waren mit Lichtschwertern bewaffnet. Sie bewegten sich schnell durch das unebene Gelände, direkt auf einen schmalen Pfad zu, der in einen riesigen, zerklüfteten Krater hineinführte.
Von einem Mann, der neben mir stand, erfuhr ich, dass die Aufnahmen auf dem Planeten Pelos gemacht wurden. Dann wurde es still, und ein bärtiger Mann eröffnete die Rede. Er erzählte etwas über einen Krieg und eine feindliche Basis, die sich auf dem Planeten Pelos befinden sollte. Dann erzählte er etwas über ein schreckliches Ereignis und deutete auf die Metallwand rechts von mir. Ich sah ein schneeweißes Gebäude inmitten eines bunten Laubwaldes. Das Gebäude kam mir auch bekannt vor. Woher? Ich überlegte fieberhaft, doch meine Erinnerung daran war verschwunden. Ich zuckte zusammen, als ein greller Blitz das Gebäude zerstörte. Etwas später erfuhr ich, dass es sich um ein Geheimlabor gehandelt hatte.
Dann sprach mich ein jüngerer Mann an, und ich erfuhr von ihm etwas über einen Wissenschaftler namens Reolan Leeonex. Er hatte wohl eine Erfindung gemacht, die in die Hände des Feindes gelangt war. Der Feind hatte diese Erfindung rasant weiterentwickelt und ein sogenanntes Basrato erschaffen, das unbedingt von irgendjemandem zerstört werden musste.
Als Unruhe in den Saal hineinkam, trat eine junge Frau namens Ranja an das Rednerpult und sorgte für Ruhe. Dann erklärte sie kurz und knapp, dass ein gewisser Andor das Kommando übernehmen sollte, um das Basrato zu zerstören. Diese arme Sau, hatte ich gedachte, und jemand neben mir meinte, dass dieses Himmelfahrtskommando niemand überleben würde.
Ranja forderte jemanden mit dem Namen Andor auf nach vorne zu treten und eine Rede zu halten. Ich war gespannt, wer dieser arme Teufel war, der das Kommando über eine aussichtslose Mission führen sollte.
Abermals forderte Ranja den armen Teufel auf, nach vorne an das Rednerpult zu kommen, und in diesem schweißtreibenden Augenblick bemerkte ich, dass sie mich damit meinte.
Ich schüttelte mich. Scheiße, falls das kein Alptraum war, sondern Erinnerungen an mein früheres Leben – Scheiße. Ich schüttelte mich abermals.
Ein kurzer Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass ich in zwanzig Minuten mit Jennifer verabredet war. Ich hatte wohl doch länger geträumt, als ich dachte. Mist, und geduscht hatte ich auch noch nicht. Ich rief Jennifer an und teilte ihr mit, dass es etwas später würde. Wir verabredeten uns in dreißig Minuten in der Hotelbar.
Als ich das geräumige Badezimmer betrat, staunte ich über den erlesenen Luxus. Die schwarze Marmorumrandung des Waschbeckens und der Badewanne hob sich von dem hellen Marmorboden ab. Ich staunte auch über die riesige, separate Dusche aus Marmor. Als ich in den großen Spiegel über dem Waschbecken blickte, ergriff mich ein angstvolles Schaudern.
Mir stellte sich nun die Frage: Duschen oder Baden? Als ich wieder einen kurzen Blick auf meine Armbanduhr warf, entschied ich mich für das Duschen. Also, raus aus den Klamotten und ab unter die Dusche.
Langsam drehte ich das Wasser auf und stellte es auf eine angenehme Temperatur ein. Das tat gut – verdammt gut. Ich schloss die Augen und ließ mir das Wasser über mein Gesicht laufen.
ZISCH!
»Andor ist tot.«
Es war kaum mehr als ein Flüstern, das an meine Ohren drang. Ich wandte mich schnell nach links der männlichen Stimme zu, doch niemand war da.
»Ja, er ist tot«, flüsterte eine Frauenstimme.
Ich wandte mich nach rechts, aber auch dort war niemand.
Wurde ich langsam verrückt oder war ich es schon?
»Äh, na ja, dann bin ich eben tot«, sagte ich leise.
Eine Welle kam direkt von der Seite auf mich zu und überschwemmte mich. Ich wurde unter Wasser gedrückt, mein Mund füllte sich, ich strampelte verzweifelt mit den Beinen und tauchte wieder auf. Hastig spie ich das Wasser aus, schwamm auf der Stelle und hustete.
Mist!
Wie kam ich hierher? Ich überlegte. Vorhin stand ich noch unter der Dusche, und nun war ich irgendwo in einem tosenden Meer. Ich träume mal wieder, ging es mir durch den Kopf.
Die nächste Welle rollte auf mich zu. Es war nur eine Frage der Zeit, bis meine Kräfte versagen und ich ertrinken würde. Ertrinken? So ein Quatsch. Wie sollte ich in einem Traum ertrinken? Ich musste nur warten, bis ich wieder wach wurde. Die Woge kam und trug mich in die Höhe. Ich hustete abermals, als ich Wasser schluckte. Es fühlte sich verdammt lebensecht an. Als ich wieder Wasser schluckte, war ich mir nicht mehr sicher, ob es ein Traum war.
Was sollte ich tun? Wohin sollte ich schwimmen? Die nächste Welle trug mich wieder in die Höhe. Ich hoffte Land oder ein rettendes Schiff zu entdecken, doch ich sah nur unendliche Wassermassen.
Ich war verloren.
Was war das? Dort vor mir schwamm etwas im Wasser. Ein Hai? Das hätte mir zu all meinem Unglück noch gefehlt. Ich versuchte Ruhe zu bewahren. Vielleicht würde mich der Fisch auch gar nicht bemerken.
Die Weite des Meeres, die Einsamkeit, die langsam in meinen Körper kriechende Kälte, die schwindenden Kräfte und das Wissen keine Menschenseele anzutreffen, machten mir Angst. Aufgeben wollte ich aber lange noch nicht. Ich kämpfte ums nackte Überleben. Das Meer sollte mich nicht als Opfer bekommen. Vermutlich waren es diese Vorsätze und Gedanken, die meine Kräfte beflügelten und mich vorantrieben.
Ich schwamm – zügig, gleichmäßig. Der Hai war noch nicht ganz vergessen. Was wäre, wenn diese Bestie mich entdeckt hätte und abgetaucht wäre, um mich unter Wasser anzugreifen? Er könnte mit Leichtigkeit zubeißen und mich mit in die Tiefe ziehen. Ich schwamm weiter und betete, dass der Hai mir nicht folgen würde. Ich hielt wieder Ausschau nach Rettung.
Land sah ich immer noch nicht.
Und auch kein Schiff.
Also war ich weiterhin auf mich allein gestellt. Allein mit dem unendlichen Meer, den Wellen, der aufkommenden Dämmerung – und einem Hai.
Scheiße! Ich war verloren. Dem Tod geweiht. Doch mein Leben kampflos aufgeben wollte ich auf gar keinen Fall.
Rechts von mir sah ich kurz eine Flosse auftauchen. Der Hai war wieder da und lauerte seiner Beute auf. Ich legte eine Pause ein und bewegte die Beine dabei unter Wasser. Ein Fehler, wie mir etwas später bewusst wurde, denn für den Hai gab es nun keinen Halt mehr. Blitzschnell schoss er dicht unter der Wasseroberfläche heran. Er sah mich und meine strampelnden Beine.
Komm nur her du doofer Fisch! Ich mache aus dir eine Haifischflossensuppe, fluchte ich im Stillen.
Ich versuchte mich mit wenigen Bewegungen über Wasser zu halten. Nur nicht die Nerven verlieren, sagte ich mir vor. Etwas schwamm dicht unter mir vorbei – vermutlich der Hai. Ich verharrte und ließ mich von den Wellen treiben.
Ich begriff überhaupt nicht, was geschah. Mit einem Angriff durch einen Hai hatte ich gerechnet, aber nicht damit, dass etwas meinen linken Knöchel umgreifen und mich mit einem kräftigen Ruck mit in die Tiefe zerren würde. Die Augen hatte ich vor Schreck weit aufgerissen, schloss aber zum Glück rechtzeitig den Mund, als das Wasser über mir zusammenschlug. Verzweifelt versuchte ich wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen, doch wer immer mich gepackt hielt, hatte die Kraft eines Bären. Meine Arme und Hände schlugen nur durch das Wasser ohne jeglichen Erfolg, denn ich wurde immer weiter in die Tiefe gezogen.
Als die erste Panik vorbei war, reagierte ich wieder besonnener. Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren und entschloss sich, meinen Körper zusammenzukrümmen. Meine Augen waren weiterhin geöffnet, deshalb glaubte ich zu erkennen, wer mich am Knöchel gepackt hielt.
Es war HORYET.
Wie kam dieser Schurke hierher? Er verfolgte mich immer noch und war hinter einem Kopfgeld her, das angeblich auf mich ausgesetzt war. Der Typ trug immer noch den altmodischen braunen Anzug. Und das hier im Meer, im Wasser. Der hatte ja nicht mehr alle Tassen beieinander.
Spinner!
Scheißkerl!
Scheiß Situation!
Verdammt, Bill, reiß dich zusammen! Es ist ein Traum, sagte ich mir vor.
Ich konnte es immer noch nicht fassen, vor wenigen Minuten stand ich doch noch unter der Dusche, und nun schwamm ich im Meer und kämpfte ums nackte Überleben. Es war ein Traum! Ich stutzte und der Schreck fuhr durch meine Glieder. Ich war nackt. Dann schluckte ich Wasser. Mit diesem Kerl hatte ich schon einige seltsame Begegnungen gehabt. Das hier war kein Traum, schoss es mir durch den Kopf.
Du kriegst mich nicht. Du nicht! Scheißkerl!
Ich war mir sicher: Horyet wollte mich in die Tiefe zerren, um mich zu töten.
Die Gedanken strömten mir in Sekundenschnelle durch mein Gehirn. Sollte ich etwa aufgeben? Doch mein Lebenswille war wie eine lodernde Flamme, die nicht erlöschen wollte. Horyet durfte nicht siegen.
Ich krümmte meinen Körper zusammen und streckte meine Händen aus, um Horyets Finger zu greifen und sie auseinander zu biegen.
Biegen oder brechen? Das war hier die Frage, die mir durch mein Gehirn schoss.
Brechen, jubelte ich im Stillen. Ja, ich wollte ihm jeden einzelnen Finger brechen und ihm in sein dämliches Gesicht blicken, wenn es sich vor Schmerzen verzog. Ich musste mich beeilen, denn jedes weitere Zögern bedeutete den sichern Tod für mich.
Verdammt! Ich kam nicht an seine Hand heran. Langsam wurde es kritisch. Der Luftmangel machte mir zu schaffen. Bei einem erneuten Versuch an die Hand von Horyet zu gelangen, hätte ich mir fast den Rücken verrenkt.
Scheiße! Ich war verloren. Ersoffen im offenen Meer ...
Ein Jubel durchbrach meine düsteren Gedanken, als ich Horyets Handgelenk zu fassen bekam. Ich riss und zerrte mit beiden Händen daran.
Verdammt noch mal! Es tat sich absolut nichts. Wie eine Schraubzwinge blieb Horyets Hand an meinem Knöchel kleben. Ich hatte nicht mehr lange Zeit, um lebendig an die Oberfläche zu kommen.
Was konnte ich tun? Horyets Griff bekam ich nicht gelöst. Dieser verdammte Hurensohn war stark wie ein Bär.
Dick und Doof, schoss es mir durch den Kopf.
Warum mir gerade diese beiden Komiker in meiner Situation durch den Geist schwirrten, wusste ich nicht, doch eine Sekunde später war es mir klar geworden. Ich liebte diese Figuren über alles, und nun konnten sie mir das Leben retten. Ich löste meine Hände von Horyets Handgelenk, spreizte die Finger, zielte damit auf die Augen meines Feindes und stieß zu.
Volltreffer!
Das tat bestimmt weh, denn Horyets eiserner Griff an meinem Fußgelenk löste sich etwas. Mit aller Kraft riss ich mein Bein aus der jetzt lockeren Umklammerung heraus.
Sofort auftauchen und an der Oberfläche Luft holen, sagte mir meine innere Stimme, doch zuvor rammte ich mein Bein mit voller Wucht nach unten und traf Horyets Gesicht mit meinem Fuß.
Wieder ein Volltreffer. Zwar wurde der Aufprall durch das Wasser gebremst, doch der Tritt zeigte Wirkung. Horyet sackte in die Tiefe, und ich versuchte an die Oberfläche zu gelangen. Mir wurde langsam schwarz vor Augen. Bloß nicht das Bewusstsein verlieren, ermahnte ich mich.
Du musst es schaffen!, hämmerte es in meinem Kopf. Du musst am Leben bleiben! Ich nahm meine letzten Kräfte zusammen und durchbrach erschöpft die Wasseroberfläche. Mit weit aufgerissenem Mund, saugte ich die Luft gierig ein.
Plumps!
Ich spürte einen dumpfen Aufprall, hustete, keuchte und spie Wasser, dann schnappte ich wieder nach Luft. Als ich den Blick hob, bemerkte ich, dass ich auf dem Marmorboden in der Duschkabine lag. Das Wasser aus dem Duschkopf spritzte mir ins Gesicht.
Ich versuchte langsam und gleichmäßig zu atmen, dabei blieb ich auf dem Boden liegen. Was für eine abgefahrene Scheiße war das denn? Ein Traum war das auf keinen Fall, oder doch?
Ich betrachtete mir mein linkes Fußgelenk und stellte fest, dass es wirklich kein Traum gewesen war. Wie hatte Horyet das gemacht? War ich vor ihm denn nirgendwo sicher?
Langsam erhob ich mich, stellte das Wasser ab und humpelte aus der Dusche. Dann schnappte ich mir ein frisches Handtuch vom beheizten Handtuchhalter und trocknete mich ab. Meine Hände zitterten leicht. Mein nächster Griff holte den weichen Frottee-Bademantel vom Haken, den ich mir schnell überzog.
Ich blickte rasch in den Spiegel. Soll ich mich noch rasieren? Nein, schüttelte ich den Kopf. Mein Herz hämmerte. Wer weiß, was dann geschehen würde. Ich malte mir aus, wie Horyets Hand aus dem Spiegel hervorschoss und wie er mich am Hals packte, würgte und versuchte mich in den Spiegel hineinzuziehen. Nein danke! Auf diese Tortur hatte ich keinen Bock, also verließ ich das Bad und wollte mich kurz in den Sessel setzen und mich von der Strapaze erholen.
Die Polsterung des Sessels war bequem und der Stoffbezug weich. Ich legte meine Füße auf die gepolsterte Fußbank und wollte kurz die Augen schließen.
NEIN! Bloß das nicht! Meine Augen müssen offen bleiben, sagte ich mir im Stillen vor und versuchte mich mit anderen Gedanken ein wenig abzulenken. Das Zimmer ist ganz nett eingerichtet, nickte ich zufrieden und warf einen Blick auf die flauschigen Teppiche, die auf dem hellbraunen Parkettfußboden lagen. Die braunen Möbel sind im Biedermeier Stil und vermutlich aus Kirschbaumholz, dachte ich. Ich warf einen Blick zur Seite und bewunderte den großen Schreibtisch.
Erinnerungen wirbelten durch meinen Kopf wie ein Blitzgewitter: Mein Leben war eine Lüge, meine Vergangenheit ein Rätsel. Wer war ich in Wirklichkeit? Waren meine Träume Erinnerungen an mein früheres Leben? War ich wirklich von einem anderen Planeten? Es war zum Kotzen. Mein Leben war völlig aus den Fugen geraten. Ich war hier, um ein dämliches Tor zu finden, das in eine andere Welt führen sollte. Und dann? Was sollte ich tun, wenn ich dieses verflixte Tor, wie immer es auch aussehen mochte, gefunden hatte?
Als ich einen Blick auf meine Armbanduhr werfen wollte, stellte ich fest, dass ich sie nicht angezogen hatte. Sie musste noch im Bad liegen. Ich ging sie holen und kehrte in den Sessel zurück. Ein wenig Zeit blieb mir noch.
Natürlich konnte ich eine Bombe bauen und das verdammte Tor in die Luft jagen. Als ich weiter darüber nachdachte, kam mir der Gedanke: Was wäre, wenn dieses verflixte Tor in einem bewohnten Gebiet auftauchen würde? Oder in einem Bahnhof, oder auf einem Flugplatz, oder in einem Park? Sollte ich dann immer noch dieses verfluchte Ding in die Luft sprengen? Nein! Also musste ich mir eine Alternative überlegen. Aber wie sah sie aus? Kommt Zeit, kommt Alternative, sagte ich mir im Stillen vor und erhob mich aus dem Sessel. Langsam wurde es Zeit sich fertig zu machen und in die Bar zu gehen. Also zog ich mich an. Ich entschied mich für das blaue Hemd und den dunkelbraunen Anzug.
Was sollte ich mitnehmen? Die Visitenkarte von John Smith dem Privatdetektiv hatte ich in meinem Portemonnaie verstaut.
Ich nahm die technische Kugel aus meinem Reisekoffer und betrachtete mir die silbrig glatte Oberfläche, die sich kalt anfühlte. Wofür dieses Ding gut war, wusste ich immer noch nicht. Ich wusste nur, dass es einen Ton abgeben konnte. Ich verstaute das Ding wieder im Reisekoffer.
Mein Blick fiel auf den quadratischen Behälter aus Leder, in dem sich ein weiteres technisches Gerät befand. Wozu dieses Gerät benutzt werden konnte, wusste ich auch nicht. Ich ließ das Ding ebenfalls im Reisekoffer liegen.
Okay, die Laptoptasche wollte ich nicht auf dem Zimmer lassen. Darin befand sich unter anderem ein rätselhaftes, goldenes Medaillon mit einer ovalen silbernen Fläche. Noch ein Rätsel, das ich lösen musste.
Ich schnappte mir das Larat aus dem Reisekoffer. Sollte ich es in die Innentasche meines Jacketts stecken? Etwas zu schwer dafür, stellte ich fest und verstaute es in der Laptoptasche.
Bei dem Gedanken, dass jemand in das Zimmer eindringen könnte und den Reisekoffer durchwühlen würde, schauderte es mich. Was wäre, wenn derjenige die technischen Geräte einstecken und damit verschwinden würde? Wozu ich sie brauchte, wusste ich im Moment noch nicht, aber ich vermutete, dass sie irgendwann wichtig sein würden. Also nahm ich schnell die technische Kugel und den quadratischen Lederbehälter mit dem technischen Gerät aus dem Reisekoffer heraus und verstaute sie ebenfalls in der Laptoptasche.
Noch ein kurzer Blick in den Spiegel, dann verließ ich das Zimmer.