Читать книгу Bad Boy Bodyguard - Dane Sunderland - Страница 5

Kapitel Zwei

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Sie nahmen mich sofort, ich bekam meine Lizenz und fing als Wachmann in Nachtclubs an. Am Anfang bist du niemand, ein kleines Nichts, bis du dich bewiesen hast. In dieser Welt frisst du oder wirst gefressen und ich war nicht bereit, jemandem auch nur ein Stück von mir zu lassen. Mein erster Job war in diesem kleinen gottverdammt versifften Club auf der schlechten Seite der Stadt. Alle möglichen verrückten Sachen gingen dort vor sich: Von Orgien über das Durchziehen und Verkaufen von Drogen mitten im Club bis hin zum Pornodreh. Anfangs durfte ich noch nicht am Eingang arbeiten, denn der Eingang ist nur für die Profis, also die, die sich schon bewiesen haben. Ich war drinnen, hatte alles im Blick und wartete nur darauf, meiner Wut Luft zu machen. Und dann passierte es. Einer von diesen schmierigen Wichsern packte einem Girl von hinten voll zwischen die Beine. Finger rein. Sie knallte ihm eine, aber er ließ nicht los, grapschte weiter. Aus meiner Hörmuschel kam: „Los, Mirko!“, und das war alles, was ich brauchte.

Ich hab` mich auf den Scheißkerl gestürzt und ihn brutal zusammengeschlagen. Weil: Merk dir eins: Niemals, NIEMALS, behandelt man eine Frau ohne Respekt! Und ganz sicher nicht mit mir! Ich kam so krass drauf, dass ein paar andere Typen dazwischen gehen mussten. Nicht um mich zu schützen, sondern das Arschloch. Ich schlug ihn zu hart. Sie brachten ihn raus und wir haben ihn nie wiedergesehen.

Das gerettete Mädchen zog ihren Mini zurecht, bedankte sich, nahm mich an der Hand und führte mich zur Frauentoilette. What the hell? Sie führte mich ohne große Worte in eine Kabine, zerrte mir die Hose runter und blies mir an Ort und Stelle einen.

Und verfickt nochmal, was für einen!

Fuck, die Braut hatte das echt drauf!

In meinem Ohr hörte ich die Jungs: „Wohoo, Markos erstes Fräulein in Not! Kann die was? Aussehen tut sie ja nicht schlecht …“- und so weiter und so fort. Ich musste grinsen, während die Kleine auf den Knien mich in den Himmel saugte. Ich verschränkte meine Hände hinter meinem Kopf, lehnte mich an die Wand und genoss jeden einzelnen Moment. Das war das Leben, das ich immer gesucht hatte! Und Baby: Ich hatte meine neue Familie gefunden. Life was good!

Mit 23 war ich von dem ganzen Bodybuilding extrem massig und erfolgreich in meinem Job in einem Edel-Nachtclub in Miami. Kokain, Frauen, Geld und Partys, alles gehörte dazu. Mittlerweile arbeitete ich am Eingang. Ich war Teil der Crew. Fast jeden Tag vögelte ich eine andere heiße Braut, und das bloß, weil sie in den Club reinwollten. God bless America! Es mag dem ein oder anderen nicht gefallen oder so klingen, als hätte ich die Girls ausgenützt, aber das stimmt nicht: ich habe niemals eine Frau gezwungen. Zu nichts! Sie wollten es. Die machten das alles freiwillig - oder sogar bereitwillig, weil – hey: Ich sah echt verdammt gut aus! Der Traum vieler Frauen, ich weiß. Geiler Körper, noch dazu mit echt geilen Tribal-Tattoos und einem Piercing in der linken Brust. Außerdem war ich jung, hatte endlich Geld, Freiheit und, ich vermute, eine coole Art. Ich kam mir vor wie Gott persönlich, nur vielleicht ein bisschen größer.

Da war zum Beispiel mein erster Dreier. Den werde ich nie vergessen. Diese zwei wunderschönen Brünetten schlenderten mit einem lasziven Lächeln auf ihren knallrot geschminkten Lippen auf mich zu, fuhren mit ihren Händen über meinen Bauch und Po, zwischen meine Schenkel und packten mich direkt am Schwanz. Einfach so! Der Club war zum Platzen voll und ich durfte echt niemanden mehr reinlassen. Aber:

„Hey, Süßer, lass uns rein! Wir werden dir schon zeigen, wie dankbar wir dir sind!“, flüsterte mir eine der beiden ins Ohr und leckte auch noch darüber. Natürlich flüsterte sie (ein bisschen sehr blond war sie) ausgerechnet in das Ohr, in dem ich die Hörmuschel trug und selbstverständlich hörten alle mit.

Sofort hörte ich Dylan (den Kerl an der Überwachungskamera): „Na, dann schauen wir uns die beide Hübschen doch mal an!“ Mike, der das Sagen hatte: „Dein Glück, dass ich heute gut drauf bin, Junge. Lass sie rein!“ Meine Ohrmuschel explodierte fast von dem Gegröle und Gejohle der ganzen Crew.

Mit Mikes Segen ließ ich die Zwei also rein, übergab meinen Posten an Dominik, folgte ihnen und nahm meine Ohrmuschel raus. So schlau war ich. Schließlich wollte ich sie und nicht die anderen Jungs hören.

Die beiden führten mich zu den luxuriösen WCs und fingen gleichzeitig an, mich überall zu küssen und massieren. Dann knieten sie sich hin, eine links von mir, die andere rechts von mir, und gemeinsam bescherten sie mir einen echt überirdischen Blowjob. Von beiden gleichzeitig gelutscht, geleckt und abgesaugt zu werden, das war das Geilste überhaupt, Lassie, der Film inbegriffen. Ich knetete ihre drallen Brüste und kam viel früher, als ich eigentlich wollte. Ich weiß gar nicht mehr, in welchem Mund. Es war einfach zu geil. Sie küssten mich zum Abschied noch einmal und machten sich auf in Richtung Tanzfläche. Ich brauchte eine Minute um wieder runterzukommen, steckte mir dann eine Zigarette an (damals durfte man noch rauchen) und bewegte meinen Arsch zurück in Richtung Eingang. Die Jungs jubelten, klatschten mich ab und ich hatte die ganze Nacht über ein blödes Grinsen im Gesicht.

Verdammt nochmal, es ist schon klar, oder? Ich liebte meinen Job! Er war besser als jedes Heroin und der Adrenalinrausch pushte den Alpha in mir stärker als alles andere nach oben. Wann auch immer ich jemanden schlagen, treten oder bekämpfen sollte, tat ich es ohne Fragen zu stellen. Fuck, war das befreiend! Ich kam echt runter dabei! Jeden Tag trainierte ich wie ein Pferd, aß wie ein Bulle und schlief wie ein Baby.

Natürlich gab es haufenweise Beschwerden und Anzeigen, aber der Manager der Sicherheitsfirma und der Besitzer des Nachtclubs schützten mich gut. Sie schützten uns alle. Keine Ahnung, wie oft ich wegen brutaler Gewaltanwendung festgenommen und zur Polizeistation gebraucht wurde. Ich stand mindestens hundertmal vor einem Richter. Doch irgendwie konnte Mike das alles verschwinden lassen. Solange keiner starb, war alles in Ordnung. Wir waren wie ein Wolfsrudel. Trainierten zusammen, arbeiteten zusammen, lebten zusammen, fickten zusammen. Wir passten aufeinander auf, hielten einander von Polizei und Gerichtssälen fern. Ich fühlte mich respektiert und gebraucht, das tat gut. Und die riesigen Geldbeträge schadeten ebenfalls nicht. Miami war die Hauptstadt irdischer Genüsse und ich stand mitten im Ring. Doch wie immer im Leben findet alles, was sich zu gut anfühlt, ein frühes Ende.

Ich war 24, als es passierte. Ihr Name war Anastasia. Groß, blond, wunderschön, endlos lange Beine und ein Hintern, für den es sich zu sterben lohnte. Fantastisches Gesicht, herrlich volle Lippen, ganz sicher echt und nicht gemacht. Sie war Russin und raubte mein Herz in dem Moment, in dem ich sie das erste Mal sah. Mega instant love.

Es passierte im Club. Ich war an der Tür. Mike schärfte mir ein, dass VIPs kommen würden; er würde mir über die Ohrmuschel Bescheid sagen, denn VIPs wurden bei uns anders behandelt: Sobald sie hereinkamen, brachten wir sie zu einer besonderen Lounge in der dritten Etage. Die hatte große Glasfenster und luxuriöse Ledersessel, sodass sie auf die Sterblichen im ersten und zweiten Stock hinabblicken und ihre eigene Party feiern konnten. Da oben wurde nur das Beste vom Besten serviert: Alkohol, Drogen und Sex inklusive.

Die Nacht selbst war praktisch ereignislos. Keine Schlägereien, keine gebrochenen Kiefer oder blutigen Nasen. Das machte Mike glücklich und er versprach uns einen Bonus. Doch dann kam dieser ältere Herr, mindestens über 50, auf mich zu und schaute mich lange an.

„Junge, beweg deinen Arsch!“ Russischer Akzent. Ich sah ihn an und als ich gerade dabei war, ihm entgegenzugehen, hörte ich Mike schreien: „VIP, VIP, VIP!“

Okay, so lief das hier jetzt also. Alte Leute. Dylan sagte: „Hey Mike, warum machen wir keine beschissene Klinik für Geriatrie oder so auf?““

„Halt's Maul Dylan, du weißt nicht einmal, was das ist!“, rief Mike und alle schüttelten sich vor Lachen.

Als ich den Kerl rein ließ, war da diese Hammerbraut an seiner Seite. Eine echte Göttin. Sofort flüsterte ich in meinen Ärmel (wo das Mikro war): „Jungs, es kommt wieder eine rein!“

„Reinkommen“ war unser Signal für ein umwerfend heißes Girl. Und Junge, so eine war sie echt.

Dylan: „Was macht die mit dem alten Sack?“

Daniel. „Vielleicht ist er ihr Vater.“

Jose: „Das glaubst auch nur du. Schön wär`s!“

Ich ignorierte sie alle und starrte einfach diesen langbeinigen Traum weiter an. Wer auch immer sie war, ich wollte sie. Jetzt und hier. Sie schaute mich im Vorbeigehen an, lächelte, steckte einen 100- Dollar - Schein in meine Tasche und sagte einfach „Danke“. Ich war hin und weg.

Einige Tage vergingen und ich bekam sie nicht aus meinem Kopf. Mark hatte diese sonderbare Fähigkeit zu merken, wenn ich nicht richtig bei der Sache war. „Mirko, vergiss sie. Ihr Sugar Daddy ist der Boss aller Drogenbosse in der Gegend. Die Kleine bedeutet nur Ärger“, sagte er, als ich in sein Büro kam und er mit mitteilte, dass sie privaten Schutz suchte.

Aber da redete er bei mir gegen Beton. Ich war bereit, alles aufzugeben um ihr Bodyguard zu sein. So sehr Mike auch versuchte, mich vom Gegenteil zu überzeugen, ich war mir sicher, dass ich sie wiedersehen musste. Nach einer Woche, in der ich ihn darum anflehte, mir ein Vorstellungsgespräch zu verschaffen, gab er endlich klein bei.

Heute wünsche ich mir, er hätte es nicht getan.

Das Vorstellungsgespräch war für einen Dienstag angesetzt, ich erinnere mich nicht an das genaue Datum, aber es war in diesem besonders schicken Hotel in Miami. Ich selbst sollte mich der Sache annehmen. Mike hatte mir eine Ewigkeit alles von Verhalten und Einstellung erzählt; ich war mir sicher, dass ich ready war. Mit einem Anzug und gerade genug Bart, dass es noch gepflegt wirkte, betrat ich das Hotel. Ich schwöre, sämtliche Frauen, die mich sahen, hatten innerhalb von zehn Sekunden ihr Höschen nass. Die Blicke, die sie mir zuwarfen, machten mich noch selbstsicherer. Yes, Baby, ich rocke das hier!

Man hatte mir vorher schon eine Schlüsselkarte gegeben, und so ging ich direkt zum Fahrstuhl. Oberste Etage, selbstverständlich, Suite Nr.7. Ich klopfte an und da war sie, mit nichts als einem knappen Bademantel bekleidet. Ihr Haar war zu einem strengen Pferdeschwanz nach hinten gebunden. Völlig ungeschminkt stand sie vor mir und sah trotzdem einfach atemberaubend aus. Ich bekam an Ort und Stelle einen Harten und verlor jegliche Sprachfähigkeit.

„Du musst Mirko sein, ja?“, hauchte sie mit diesen wunderschönen vollen Lippen. Und diesem super sexy russischen Akzent… Oh holy shit!

„Ja … hmmm … mhh … Ja gnädige Frau, ich bin Mirko …“ Das war ungelogen alles, was aus mir rauskam! Ich starrte auf die beschissenen Fliesen, um den Blickkontakt mit ihr zu meiden; hatte Todesangst vor meiner möglichen Reaktion.

Sie lächelte und schaute auf etwas, das ich für meinen Lebenslauf hielt.

„Du hast Akzent, Mirko. Aber du bist nicht Russe. Woher kommst du?“

„Kroatien.“

„Oh, Kroatien. Gut. Das gefällt mir. Schön dort. Ich mag Kroatien. Wunderschön! Du bist angestellt“, sagte sie und lächelte lasziv. „Komm Montag um acht Uhr morgens. Schau nach Ivan. Er ist Sicherheitschef.“

Ich hatte keine Ahnung, was passiert war, aber ich hatte den Job. Ich nuschelte „Danke“ und verließ den Raum schneller als Speedy Gonzales.

Ab Montag um acht Uhr war ich also ihr Bodyguard, fuhr sie überall hin, wartete auf sie, passte auf sie auf … Das volle Programm eben. Ich musste sogar auf ihren dämlichen Hund aufpassen! Und glaubt mir, das war kein Hund. Es war ein Mops. So was erbärmlich Lächerlicheres hatte ich überhaupt noch nie gesehen! Ich machte meinen Job richtig gut und es störte mich auch nicht, sie 24/7 im Blick zu haben - ich meine, bei dem Anblick! Anastasia war höflich, nett, klug und witzig. Ganz anders als die Mädchen, die ich bisher kennengelernt hatte. Wir redeten über Gott und die Welt und es kam zu dem Punkt, an dem ich es echt einfach nicht mehr länger aushielt. Ich war verliebt! Fuck.

Wenn du im privaten Sicherheitsbereich arbeitest, lernst du die Leute, für die du arbeitest, besser kennen, als dir lieb ist. Da ich so viel Zeit mit ihr verbrachte, erfuhr ich alles über ihre Familie und wie sehr sie sie vermisste. Sie erzählte mir auch alles, was sie hier für den Drogenboss tun musste, damit sie ihr Leben wie gewohnt weiterführen konnte und damit er ihre Familie in Russland über die Runden brachte. Ich sah sie weinen, lachen, kotzen, Drogen nehmen, sich aus- und wieder anziehen und nie wurde es langweilig. Und dann war da der Fluch, der in dem Gewerbe auf dir lastet und der dich fast in den Wahnsinn treiben kann: Du bist unsichtbar.

Eines Morgens wachte ich auf und mir war speiübel. Ich musste mit anhören, wie sie mit dem alten Sack Sex hatte. Es war mehr als widerlich. Es war zum Kotzen. Das hier war schlimmer als die Heroinsucht. Das hier war real pain, echter Schmerz. Also entschied ich, zu gehen und schrieb meine Kündigung. Dann ging ich ins Wohnzimmer, wo sie gerade Kaffee trank und übergab ihr wortlos den Brief. Aus ihren sterngroßen blauen Augen sah sie zu mir auf: „Mirko? Du willst mich verlassen? Warum?“

Das brachte mich fast um. So viel Unschuld in diesen Worten. Ich hätte alles für sie getan und verlor die Beherrschung. Es war keiner da, also scheiß drauf. Ich hob sie vom Sofa, riss sie in meine Arme, drückte sie so fest ich konnte an mich und küsste sie stürmisch. Sie wehrte sich nicht.

Ich zog ihr den Bademantel aus und bedeckte ihre samtige Haut mit meinen hungrigen Küssen. Sie schaffte es, den Reisverschluss meiner Hose aufzuzerren, was deswegen nicht leicht war, weil ich von dem bisschen Rumgeknutsche schon einen Megaharten hatte. Keine drei Sekunden später presste ich sie an die Wand und drang so tief wie möglich in ihre enge Pussy ein, während sie an meiner Brust mit dem Piercing saugte und immer wieder meinen Namen stöhnte. Sie roch wie der Frühling und schmeckte wie der Sommer. In dem Moment explodierte meine Welt und all meine ungeträumten Träume wurden wahr. Ich war im Himmel. Sie stöhnte meinen Namen, pausenlos, als ich mich in ihr austobte und versuchte, ihr zu zeigen, wie sehr ich sie wollte und wie wunderbar sie war.

Was ich vergessen hatte, war die beschissene Sicherheitskamera direkt über uns.

Die folgenden Tage kann ich nur mit der Hölle vergleichen.

Zuerst wurde ich gefeuert, dann wurde Anastasia abgeschoben. Egal, wie sehr ich versuchte, sie zu finden, ich hatte keinen Erfolg. Und dann wurde auch noch mein Leben bedroht.

Ich ging zu der einzigen Person, der ich trauen konnte: Mike.

„Was zur Hölle hast du getan, Junge?“

„Ich konnte einfach nicht anders, Mike! Ich musste sie haben. Hast du eine Ahnung, wer hinter mir her ist?“

„Lass mich ein paar Leute anrufen. Rühr dich nicht vom Fleck und mach keine Dummheiten. Bleib hier, bis ich herausfinde, was los ist.“

Was passiert war: Der alte Sugar Daddy hatte ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt. Russenstil. Was sehr, sehr schlecht war. Es ist immer mies, wenn der Drogenkönig ein Kopfgeld auf dich aussetzt. Aber irgendwie scheint es schlimmer zu sein, wenn du seine Freundin gevögelt hast. Für mich und das Geschäft im Allgemeinen. Ich musste weg. In so einer Situation rennst du nur noch. Du rennst um dein Leben. Ich wollte nicht gehen. Ich wollte meine Anastasia finden, ich wollte wieder dieses Gefühl von Frühling und Sommer spüren. Ich wollte sie halten, küssen und sie und die Welt davon überzeugen, dass alles in Ordnung wäre. Unterm Strich wollte ich kämpfen, was, wie man sich denken kann, eine beschissene Idee war.

Mark hatte die schwere Aufgabe, mir den Kopf aus dem Dreck zu ziehen und die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich waren. Was ich selbst nicht wollte. Ich versuchte, sie zu finden und dachte, das würde mir Frieden, Klarheit und Glück bringen. Der alte Sugar Daddy jedoch hatte andere Pläne.

Ich wurde von vier breiten Kerlen in der Straße vor meiner Wohnung aufgelauert und wie ein Hund geschlagen und getreten. Und schlimmer noch: Ich verlor das Bewusstsein und in meinen Gedanken war ich bei Anastasia. Schwer verletzt wachte ich irgendwann in einem Krankenhaus auf. Mark saß an meinem Bett: „Gott, hast du mir eine Scheißangst gemacht, Junge! Ich dachte, wir hätten dich verloren!“

„Nee, Mike, so einfach wird man mich nicht los.“ Ich versuchte zu grinsen. Aber fuck, tat das weh.

So hart es auch für mich war, meine erste richtige Liebe hinter mir zu lassen, ich musste es tun. Um zu überleben.

Mike half mir, aus Miami abzuhauen. Das letzte Jahr verbrachte ich im Verborgenen, soweit das möglich war. Ich wechselte mindestens ein halbes Dutzend Mal die Stadt, den Job und die Identität. Ich hatte meinen Namen so oft geändert, dass ich die Hälfte der Zeit über nicht wusste, wie ich gerade hieß oder wer ich überhaupt noch war. Am Ende dieses Jahres bekam ich endlich gute News: Der Sugar Daddy war verhaftet worden. Vielleicht konnte ich jetzt in Frieden leben.



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