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Das weiße Pferd bockten auf, stellten sich auf die Hinterbeine, mit den Vorderläufen in die Luft tretend, als wolle es, Wölfe vertreiben. Das lang gezogenes Wiehern zeriss die Beschaulichkeit im Regents Park und verscheuchte die Stille einfach und mühelos als hätte die Kreatur Angst nur auf diesen Moment gewartet, um zu erwachen. Die von Lachen und dem Gewisper der Flanierenden gespickte Ruhe zeriss wie ein modriger Leinenstoff. Das Wiehern des angsterfüllten Tieres zerknüllte den Schleier des Friedens der über der von Menschenhand geschaffenen Oase hing so mühelos wie ein wütender Autor ein Blatt beschriebenes Papier und wurde beinahe augenblicklich von einem schrillen langen Pfiff aus einer Trillerpfeife erst begleitet und dann übertönt. Der Kutscher rief langsam, eine Sekunde, nachdem er sein Pferd wieder unter Kontrolle hatte, als brauche sein Verstand Zeit um das grausame Bild in, Worte kleiden zu können.

»Oh Gott nein!«

Der Mann, der mit amerikanischen Touristen durch den Park fuhr, vorbei an den malerischsten Stellen spürte, wie sich ihm das Nackenhaar aufstellte und sich vor Entsetzen seine behandschuhten Hände um die Zügel lockerten als hätte er keine Kontrolle über seine Muskeln. Die junge Frau hinter ihm presste beide Hände auf ihren Mund. Erst die Linke und wie ein Pflaster die rechte Hand. Ihr Ehemann starrte mit aufgerissenen Augen von ihr auf die Frau am Wegesrand. Reglos und entsetzlich blass, er musste zweimal hinsehen um zu erkennen das es keine weggeworfene kaputte Schaufensterpuppe war. Ihr linker Arm war ausgestreckt der rechte dicht an ihrem Körper. Die Frau war auf die rechte Seite gefallen. Das Gesicht zur Straße hin gedreht und der Kopf an den Nacken geschoben. Aus einem langen tiefen Schnitt, der sich obszön, in einem Winkel vom rechten Ohr bis unter die Gurgel, über ihren langen Hals erstreckte lief, das Blut nicht in einer scharlachfarbenen Strahl wie Minuten zuvor, es war ein Rinnsal. Der Rasen in Nähe des Kopfes war mit einer, im Laternenlicht schimmernden rotschwarzen Flüssigkeit bedeckt, die von den Grashalmen in den Boden tropfte und mit der Erde verschmolz. Der Kutscher schluckte, drehte sich zu seinen Fahrgästen.

»Sie bleiben bitte in der Kutsche und bitte nicht rauszuklettern,« er sah zum Gebüsch als befürchte er den Mörder dort versteckt und lauernd. »Und machen Sie bloß kein Erinnerungsfoto mit Ihrer Kodak.«

Mit dem Gefühl er drohe an festgewordener Luft zu ersticken sprang er vom Kutschbock. Er band das Pferd an einem über dem Weg hängenden Ast fest und rannte in seiner Fantasie Uniform den mit rotem Splitt bedeckten Weg entlang. Er rannte dahin, wo Paare einen abendlichen Spaziergang am Schwanenteich unternahmen. Viele mit einem alten Brot in der Hand, die Verbotsschilder Füttern verboten, ignorierend.


Lauf Lauf schneller alter Junge. Ein Polizist ein Polizist verflucht wo stecken die hahaha Sonntag wo schon im Pub oder in Ascot oder vor dem Radio, der Memoriallauf.

Passanten beobachteten die Szene, wie ein junger Mann gekleidet in einer Marschallsuniform mit roten Tressen und tausend klimpernden Orden, ein lang aufgeschossener Verrückter der sich für einen Napoleon hielt, im zickzack auf sie zurannte. Mit der linken Hand die lange silberne Trillerpfeife haltend, die ihm im wahnsinnigen Londoner Straßenverkehr wertvolle Dienste leistete, mit dem freien Arm seinen Generalshut in der Luft hielt und zwischen dem Ausstoßen der schrillen Pfeiftöne, »Mord! Mord! Mord! Constable«, rief. Er sah das rote Telefonhäuschen, jemand hatte die Scheiben eingeschlagen und die Georgskrone mit einem weißen Blitz, dem Zeichen des Faschisten Gesindels beschmiert.

Der Kutscher betete: Bitte Bitte lass das Telefon nicht kaputt sein!

In der Kutsche gefangen, verzerrte Schrecken und tiefste Abscheu die Gesichter des jungen Hochzeitspaares, das bis vor einer Minute jeden zweiten Satz mit: Ich liebe dich begann oder beendete. Seine manikürte Hand, auf dessen Finger ein goldener Ehering so eng steckte, als repräsentiere er die Worte des Priesters, bis dass der Tod euch scheidet, war fest auf den Oberschenkel seiner Frau gelegt und presste sie auf den Sitz, als wolle er sie am Aufspringen hindern. Sie trug ein rotes weiß gepunktetes Kleid, eine Strickjacke und einen gelben Strohhut mit rotem Hutband, die schwarzen Haarfransen hingen ihr frech in die Stirn. Auf seiner Brust ruhte die eckige schwere Kodak, die er im Traum nicht benutzt hätte, nicht bei diesem Anblick. Fotos zum vorzeigen von Big Ben, The Parlament, Westminster Abbey, das Haus von Karl Marx in Soho, Mister Bronson war Sozialist amerikanischer Prägung, das heißt, er gab einen Scheiß auf Mister Stalin und hatte Franklin D Roosevelt gewählt. Auf dem Film seiner Kamera waren Fotos seiner Frau in Dessous. Fotos einer Leiche die einfach weggeworfen wurde, Nein. Die glasigen Augen der toten blonden Frau waren aufgerissen, trübe blaue Augen, wie die Knopfaugen einer billigen Puppe in denen ein Punkt des Laternenlichts gelblich glänzte. Ihr Mund war mitten in einem lautlosen Schrei erstarrt, ihre Zungenspitze stand über der Unterlippe heraus. Ihre kleinen schimmernd weißen Zähne waren zum Teil mit blutbedeckt. Sie lag nah der gusseisernen Laterne, wie auf einer Bühne aus Licht neben dem Dickicht. Ein Albtraum für die Verliebten. Seine Frau saß, vom Schock gelähmt, mit offenem Mund, da und ihre Augenlider klappten hinter ihrer großen Sonnenbrille auf und zu. Ihr Körper bäumte sich auf, sie drehte sich heftig von Krämpfen geschüttelt, mit zitternden Händen und dem Gefühl als zerre eine eiskalte Klaue an ihren Haaren um sie zu skalpieren aus der Kutsche die Sonnenbrille fiel herunter und sie übergab sich. Es blitzte und klackte ... ein ... zwei Mal aus der Schwärze des Buschwerkes am Wegesrand. Für eine Sekunde waren die beiden Liebenden, von denen jeder sagte ein tolles Paar, und insgeheim dachte, wie lange sie es mit dem Pferdegesicht aushält, in entsetzlich weißes Licht gehüllt, das beide jungen Amerikaner hässlich machte. Licht, das scharfe Schatten schnitt und Konturen und Momente mitten in der Bewegung teilte. Operationslicht, Blitzlicht ohne Gefühl ohne Intension kalt Mühe - und herzlos, wie das Messer mit dem der Hals der blonden Frau mit den blauen Augen entzweigeschnitten wurde. Etwas kicherte ... war es ein Kichern ... lachte verstohlen voller Schadenfreude ... und etwas Schweres strauchelte, trampelte die Äste schüttelnd die Zweige brechend im Dickicht davon. Die Tote, den einen Arm ausgebreitet eine Hand ins Gras gekrallt, die Beine gespreizt auf den Bauch gedreht, ihr Po schwarzblau mit Hämatomen überzogen und der Rücken mit Striemen bedeckt starb dort platziert am Seitenrand vor dem Dickicht, das die Aussicht auf den Regents Canal verdeckte. Sie lag dort wie um, ihren Findern einen Blick auf die Rückseite des Mondes, zu erlauben des dunklen Bruders des romantischen runden gelben Spiegels, der über den Dingen hing.

Gesang der Schwäne

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