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2. Kalle Rumpy legt sich selbst rein!

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Endlich konnten sich unsere Freunde auf einen Baum für das Baumhaus entscheiden.

Sie einigten sich auf den ersten Baum, den sie sich zu Beginn angeschaut hatten. Es war der große Kirschbaum, den sie zunächst für zu groß befanden, aber nunmehr, nachdem sie alle anderen Bäume auf der Wiese für ungeeignet hielten, sahen sie in dem Kirschbaum den idealen Baum, um darin ihr Haus zu bauen.

„Der erste Gedanke ist meistens der Richtige“, sagte Mimi und die anderen hatten das Gefühl, dass Mimi damit den Nagel auf den Kopf getroffen hatte!

Ende September, der Kirschbaum hatte schon eine Menge an Blätter verloren, da begannen sie mit dem Bau. Sie hatten viele Bretter und Latten gesammelt. Dazu hatten sie sich auch das passende Werkzeug besorgt.

Aber mit dem Hammer Nägel in Bretter zu hauen war gar nicht so einfach. Oft hörte man ein „Au“ oder „verflixt“. Dass man sich mit dem Hammer auf die Finger haute, gehörte wohl dazu.

Anfang Oktober, die wenigen Blätter an den Bäumen hatten sich wunderbar verfärbt, oder waren sogar schon zu Boden gefallen, da wurde es noch einmal richtig warm.

Und an so einem warmen Tag wurden Mimi, Rufus, Ella und Strubbel mit ihrem Baumhaus fertig.

Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie krumm und schief das Baumhaus aussah, aber das war unseren Freunden vollkommen egal. Sie hatten es alleine, und vor allem ohne Hilfe von Anderen gebaut!

Na ja, die Wände waren alles andere als gerade, die Fenster fehlten noch und da wo eigentlich das Dach hätte sein sollen, hatten unsere Freunde einfach eine Plastikplane draufgepackt. So wollten sie vermeiden, dass es reinregnen würde.

Und stellt Euch vor: Gerade als sie die Plane festgemacht hatten, da schüttete es wie aus Kübeln.

„Gott sei Dank!“, sagte Mimi und klatschte mit den Anderen ab. Die grinsten über ihre Gesichter und waren richtig stolz auf das was sie geleistet hatten.

Das musste mit einem Eis gefeiert werden!

In der Eisdiele erzählten sie noch einmal wer sich wie oft mit dem Hammer auf den Finger oder auf die Hand geschlagen hatte, aber zum Glück hatte sich keiner von ihnen ernsthafter verletzt. Strubbel zeigte ihnen sogar noch einmal seine Beule am Kopf, als ihm am Tag zuvor noch ein Brett auf den Kopf geknallt war. Rufus streichelte die Beule zart und meinte:

„Wenn Du jetzt pupst, dann kannst Du ja PK Konkurrenz machen.“

Er lachte und zeigte auf den Karton, den er auf den Tisch gestellt hatte und in der PK saß. Ein Eis bekam PK nicht.

Auf dem Nachhauseweg waren sie still. Sie waren müde, nach all den Strapazen der letzten Tage und sie waren froh, dass sie nicht am nächsten Tag zur Schule mussten. Herbstferien waren schon eine tolle Sache!

Dann trafen sie auf Kalle Rumpy!

Kalle Rumpy war ein paar Klassen über ihnen und hatte den zweifelhaften Ruf der größte Raufbold der Schule zu sein. Ständig gab es Beschwerden über ihn. Mal schubste er die Kleinen, mal stibitzte er Pausenbrote oder trieb weiteren Schabernack.

Kalle war groß, hatte blonde Haare, eine dicke klobige Nase, die mit Sommersprossen übersät war. Seine Ohren standen ab und auf seinem Kinn blinkte darüber hinaus ein großer Pickel. Der machte ihn nicht hübscher!

Und eben dieser Kalle Rumpy stand nun plötzlich auf dem Gehweg vor ihnen.

Seine Nase lief und mit dem Handrücken wischte er die Nase ab, um dann die Hand an seiner Hose abzuwischen.

„Na Ihr Pimpfe, wo wollt Ihr denn hin?“

Seine Stimme hörte sich an als würde Schmirgelpapier über rostige Rohre schrappen.

Er stellte sich breitbeinig vor ihnen hin. So ohne Weiteres würden sie nicht an ihm vorbeikommen.

„Wir wollen nach Hause und wenn Du uns jetzt vorbeilassen könntest, dann wären wir Dir dankbar“, sagte Rufus.

Er wollte sich gerade an ihm vorbeischlängeln, doch Kalle schubste ihn zurück.

„Hier kommt Ihr nicht vorbei. Das kostet!“

Die vier schauten ihn fragend an.

„Wie, das kostet?“ fragte Mimi.

„Ihr müsst mir die Kiste, die der Junge da auf dem Arm trägt, geben.“

Kalle zeigte auf Rufus, der PK auf dem Arm hielt.

„Quatsch!“

Ella zeigte Kalle den Vogel.

Aber Rufus zwinkerte seinen Freunden zu und ging dann auf Kalle zu und sagte: „Kein Problem! Hier hast Du die Kiste, aber auf keinen Fall streicheln, das ist nämlich verboten.“

Er übergab Kalle die Kiste mit PK und drehte sich grinsend zu seinen Freunden um.

Kalle war überrascht. Das ging einfacher, als er sich das gedacht hatte.

Vorsichtig öffnete er die Kiste. Dann schaute er unsere Freunde fragend an.

„Eine Kröte?“

Rufus hob mahnend den Finger: „Die Du auf keinen Fall streicheln darfst. Das ist strengstens untersagt.“

Kalle lachte.

„An Verbote halte ich mich nie!“

Dann strich er PK sanft über den Kopf. PK gab ein „Pfft“ von sich, Kalle verdrehte die Augen, dann fiel er um.

Rufus wartete einen Moment, dann ging er hinüber zu Kalle, nahm ihm die Kröte ab, legte sie wieder vorsichtig in die große Schachtel und gesellte sich zu seinen Freunden. Alle grinsten sich an. Das hatte er nun davon.

Sie gingen an ihm vorbei und als sie schon ziemlich weit weg waren, da sagte Strubbel: „Bin gleich wieder zurück“, und lief noch mal zu Kalle zurück, der immer noch am Boden lag.

Sie warteten auf ihn, sahen, dass er sich zu Kalle hinunter beugte, aber was er machte, konnten sich nicht ausmachen. Dann kam er schnell wieder zu ihnen zurück.

Sie wollten wissen, was er denn gemacht hatte, aber er verriet es zunächst nicht.

Sie gingen weiter, und nach einigen Metern drehten sie sich noch einmal um. Kalle stand langsam auf, drohte aus der Entfernung, hob die Faust und brüllte etwas was sie nicht verstanden, weil gerade ein Auto vorbei brauste.

Dann wollte Kalle losgehen und es sah so aus, als stolpere er und fiel der Länge nach hin.

Strubbel lachte und sagte: „Ich habe die Schnürsenkel zugebunden!“

Jetzt lachten auch die Anderen.

Die Sonne ging an diesem Abend blutrot unter. Die gleiche Farbe dürfte der Kopf von Kalle Rumpy gehabt haben, als sich Mimi und ihre Freunde bestens gelaunt auf den Heimweg machten.

Mimi kann!

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