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Der Wert des Glücks

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Ferdinand Raimund


1.

Da streiten sich die Leut’’ herum,

oft um den Wert des Glücks,

der eine nennt den andern dumm,

am End’ weiß keiner nix.

Da ist der allerärmste Mann

dem an - dem viel zu reich:

Das Schicksal setzt den Hobel an

und hobelt beide gleich.


2.

Die Jugend will halt mit Gewalt,

in allem klüger sein;

doch wird man erst ein bissel alt,

dann find’t man sich schon drein.

Oft zankt mein Weib mit mir, o Graus!

Das bringt mich nicht in Wut:

Ich klopfe meinen Hobel aus,

und denk: „Du brummst halt gut.“


3.

Zeigt sich der Tod einst, mit Verlaub,

und zupft mich: „Brüderl, kumm!“

Da stell ich mich im Anfang taub,

und schau mich gar nicht um.

Doch sagt er: „Lieber Valentin,

mach’ keine Umständ’, geh!“

Da leg’ ich meinen Hobel hin

und sag’ der Welt ade!



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