Читать книгу Die kleine Hummel Bärbel - Daniel Niehues - Страница 7

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Kapitel 3

Eines Tages bat ihre Mutter sie zu sich. Bärbel hoffte, dass es keinen Ärger gäbe, weil Sie doch immer so einen großen Hunger hatte und so viel Honig aß, obwohl sie selbst gar nicht beim Sammeln mithalf.

Ihre Mama sah sie mit großen Augen an und sagte: „Bärbel, du bist jetzt schon alt genug. Die anderen Prinzessinnen sind schon losgezogen, entdecken die Welt und bereiten sich auf die Gipfelparty vor.“


Bärbel wusste noch nicht genau, was Mama ihr sagen wollte, weil sie gedanklich immer noch beim Nektarsammeln war und antwortete: „Ist die Gipfelparty nicht erst in zwei Wochen?“

Ihre Mama wurde deutlicher: „Du möchtest doch sicherlich nicht als alte Hummel hier mit mir im Nest bleiben. Du musst los. Fliegen. Die Welt entdecken. Und lernen, dich selbst zu versorgen, damit du genug Kraft und Wissen hast, um dein eigenes Leben zu führen.“

Jetzt wurde ihr klar, was Mama von ihr wollte und es trieb ihr sofort eine Träne ins Auge. „M-m-möchtest du mir etwa sagen, dass ich das Nest verlassen soll?“, sagte sie und schluchzte. Ihr Kinn zitterte und ihr Magen drehte sich einmal um die eigene Achse. Ihre Mutter sah die Traurigkeit in Bärbels Blick und versuchte sie zu beruhigen: „Ooooch, meine kleine Bärbel, sei nicht traurig. Irgendwann ist es einfach an der Zeit loszuziehen und die Welt zu entdecken. Ich fände es viel zu schade, wenn du hier in dem alten Mauseloch bleibst und nicht dein eigenes Leben genießen möchtest. Ich möchte, dass es dir gut geht und du was vom Leben hast.“

„Aber – aber, was mache ich denn, wenn ich das alles nicht hinbekomme. Wenn ich mein Leben doch eigentlich hier am besten genießen kann und – und – und…“

„Hey, meine Kleine“, unterbrach die Königin sie. „Was das Richtige ist, wird dir dein Herz schon zeigen. Bisher hat das noch jeder geschafft. Und du weißt, wenn du dich nochmal satt essen möchtest oder ein sicheres Plätzchen zum Schlafen suchst, bist du hier immer herzlich willkommen. Denke dran, du hast auch einen Stachel. Wenn du wirklich einmal in Gefahr bist, kannst du dich im Notfall verteidigen. Das Leben ist schön, du wirst deinen Stachel nie benutzen müssen. Hab‘ keine Angst. Du schaffst das schon. Ich liebe dich, und morgen heißt es für dich ab nach draußen – Es wird Zeit!“

Mit mulmigem Gefühl im Magen, aber etwas Mut im Gepäck, schlurfte Bärbel zu ihrer Wabe Nummer 17 und versuchte den Kloß im Hals mit etwas Nektar runterzuspülen. So ging sie dann zu ihrem Schlafplätzchen. Ihr gingen so viele Fragen durch den Kopf, so viel Angst, dass sie es da draußen vielleicht nicht schaffen könne. Mit der einen oder anderen Träne im Auge, sank sie erschöpft in den Schlaf.

Die kleine Hummel Bärbel

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