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Die Problematik der Grenzwerte von Schadstoffen: Die „Beruhigungswerte“

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Biphenyl

Dioxin

Für gefährliche Schadstoffe für Mensch und Umwelt werden Grenzwerte festgesetzt. Das finde ich irgendwie schon merkwürdig, dass die ökonomische, das bedeutet, die gewinnorientierte, Art zu denken über die Sicherheit und Gesundheit des Menschen und seiner Umwelt dominiert. Gift ist Gift. Oft wird uns gesagt: „Es handelt sich um einen Giftstoff, der auch in der Natur vorkommt“, aber in der Natur kommt kaum eine Chemikalie isoliert vor und wird sich somit in normalen Fällen (wenn es keine Naturkatastrophe gibt) nicht einfach so herauslösen und mit Lebewesen in Kontakt kommen. Die meisten Giftstoffe werden von Menschen in Umlauf gebracht und diese Gifte bringen ihnen Geld. Der Gesetzgeber reagiert zögerlich mit Grenzwerten und außerdem werden sie meist nach den Wünschen der Industrie festgesetzt. Oft wird die Toxizität über Jahre verneint, dann doch irgendwann anerkannt und die Grenzwerte herabgesetzt. Oft zu spät, nachdem Millionen von Menschen bereits kontaminiert sind. Das war zum Beispiel bei Asbest der Fall.


Wie kann man einen allgemeinen Grenzwert für einen Giftstoff definieren und angeben?!

Grenzwerte sind für mich nur rechtliche, pseudo-moralische Methode, um zu zeigen, dass man etwas tun und Menschen schützen will. Grenzwerte definieren deswegen nur die rechtlich maximal zulässigen Höchstwerte bzw. Toleranzwerte für Giftstoffe und gefährliche Chemikalien, sei es in Nahrungsmitteln (Lebensmittel, Getränke, Trinkwasser, usw.), in der Umwelt (Luft, Wasser, etc.), in der Technik, in Baumaterialien, in der Textilindustrie oder auch in der Medizin (Medikamente), die den Menschen und seine Umwelt schützen sollen.

Warum dieses Konzept von Grenzwerten Lüge und Heuchelei ist

Wissenschaftler berufen sich beim Festlegen von Grenzwerten u.a. auf Kenntnisse über die Wirkungen und Auswirkungen (reversible und irreversible) des Stoffes. Hier fängt das Problem schon an. Oft sind diese Kenntnisse über einen Stoff sehr dürftig und es dauert manchmal Jahre, bis man genau sagen kann, wie der Stoff wirklich wirkt. Danach ist die Frage immer noch nicht beantwortet, wie dieser Giftstoff in Kombination mit weiteren Giftsoffen reagiert. Ab welcher Grenze sind Chemikalien untereinander nicht mehr reaktionsfähig? Eine chemische Reaktion ist ein Vorgang, bei dem eine oder meist mehrere chemische Verbindungen (Chemikalien) in andere umgewandelt werden. Das bedeutet, es entstehen neue Giftstoffe. Und wer setzt dann die Grenzwerte im Körper für die neuen Chemikalien, über die wir vielleicht gar nichts wissen und deswegen gar nicht ahnen können, welche Auswirkung sie auf unsere Organe haben? Wie reagieren dann die neuen Schadstoffe, wenn sie in Kontakt mit wieder anderen Stoffen, die wir weiter zu uns nehmen, kommen? Welche Grenzwerte werden dann dafür angegeben? Wer kann die Grenzwerte der Giftcocktails definieren, die nun durch die vielen Chemikalien, die einzeln alle innerhalb der Grenzwerte geblieben sind, in unserem Körper entstehen bzw. entstanden sind?


DIE SUMME ALLER CHEMIKALIEN SOLLTE DIE GRENZWERTE BESTIMMEN

Aber das ist nicht der Fall.

Für mich liegt ein großes Problem darin, dass oft nur einzelne Chemikalien bei der Erfassung und Festlegung der Grenzwerte berücksichtigt werden und nicht die Summe der Chemikalien, denen der Menschen ausgesetzt ist.

Jeder normal denkende Mensch wird sofort sehen, dass diese Grenzwerte schnell überschritten werden und dass man in der Summe schnell auf gesundheitsgefährdende Konzentrationen kommt.

Wie gefährlich, schädlich und toxisch ein Schadstoff ist, hängt von der Empfindlichkeit der jeweiligen Person ab

Außerdem finde ich es unmöglich (es ist fast scharlatanisch) generelle Grenzwerte anzugeben, die für alle Menschen gültig sein sollen. Die festgelegten Grenzwerte für Schadstoffe beziehen sich meist auf Menschen, die gesund sind. Hier stellt sich als erstes die Frage: Was heißt gesund? Menschen sind unterschiedlich gesund und auch gleich gesunde Menschen können auf die gleiche Menge eines Stoffes total unterschiedlich reagieren. Zum Beispiel kann eine 10g Tablette bei dem einen nichts bewirken, bei dem anderen kann schon 1g die volle Wirkung zeigen. Da Grenzwerte in der Regel auf gesunde Menschen bezogen sind, was ist dann, wenn man krank ist? Was ist, wenn man wirklich nur eine ganz banale Krankheit hat und was, wenn man unter chronischen Krankheiten leidet? Und was bedeuten diese Grenzwerte für Kinder, Alte, schwangere Frauen? Für aktive und nicht aktive Personen? Was ist, wenn man über- oder untergewichtig ist? Wegen all dieser Faktoren hängt die Gefährdung, die von einer Chemikalie ausgeht, nicht nur von Grenzwerten ab, sondern von vielen anderen Faktoren wie z.B.:

der Empfindlichkeit der jeweiligen Person

der Dauer, in der man dem Giftstoff ausgesetzt ist

dem Gesundheits- oder Krankheitszustand der Person

der natürlichen körperlichen Konstitution

der Art von anderen Giftstoffen, die die Person zu sich nimmt oder schon in sich hat

Für Schadstoffe, die Krebs erzeugen oder das Erbgut verändern können, kann man kaum Grenzwerte festlegen, denn bereits kleinste Mengen dieser Stoffe können Schädigungen verursachen. Schädigungen die sich meist nicht mehr zurückbilden. Das ist bei hormonell wirksamen Chemikalien der Fall, die schon bei kleinsten Dosen die Hormone angreifen und Brust-, Hoden-, Schilddrüsen- oder Prostatakrebs verursachen können.

All diese Faktoren werden nicht berücksichtigt und so werden Menschen mit „gutem Gewissen“ vergiftet. Keine Überraschung, dass es so viele Krebskranke gibt.

Oft hören wir von Fachleuten „der Körper hat die Fähigkeit, Gifte in kleinen Mengen zu entsorgen.“ Aber was bedeutet in einem solchen Fall „kleine Menge“? Und was ergibt dann das Zusammenzählen der zig kleinen Mengen, die man zu sich nimmt? Was kann der Körper dann noch tun?

Grenzwerte für Schadstoffe sind für mich nur einfache Beruhigungstabletten, damit in Ruhe Geld auf Kosten der Gesundheit gemacht werden kann.

Wir könnten es besser haben, wenn die Politik es wollte. Es gibt Möglichkeiten, Lebensmittel, Kosmetika, Medikamente usw. ohne Giftstoffe herzustellen. Damit macht man nur weniger Kohle und deswegen ist es weniger interessant. Dies wäre die richtige Lösung und dafür bräuchte man keine sogenannten Grenzwerte.

Man muss außerdem noch einmal klar sagen, dass nur für die wenigsten Schadstoffe überhaupt vollkommene und abgeschlossene Studien über ihre Wirkungen und Auswirkungen auf den Menschen und die Umwelt existieren. Das bedeutet, für die meisten Chemikalien, die die Menschen in Umlauf gebracht haben und mit denen wir konfrontiert sind, gibt es keine und kann es noch gar keine Grenzwerte geben. Deswegen weiß bei vielen Chemikalien auch keiner, welche gesundheitlichen Schäden sie beim Menschen verursachen können. Das macht es sehr schwierig zu definieren, welcher Einzelstoff oder Gruppenstoff oder welche chemische Interaktion von Stoffen eine bestimmte Krankheit verursachen. Das öffnet selbstverständlich der Industrie Tür und Tor, fast ohne Bedenken weiter Menschen und Umwelt zu zerstören.


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