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1.2 Unpassende Geschenke und Belohnung im falschen Alter können Kindern schaden.

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Unseren Kindern Geschenke geben, die zu ihrem Alter nicht passen, fügt ihnen mehr Schaden zu, als dass es ihnen Gutes tut. Mit einer kleinen Geschichte möchte ich diesen Standpunkt besser verständlich machen:

Ich machte die Bekanntschaft einer reichen deutschen Familie. Sie hatten drei Kinder, ein Mädchen und zwei Jungen. Der Vater arbeitete viel, die Mutter ein bisschen, und die Kinder wurden hauptsächlich von Kinder- und Au-pair-Mädchen betreut. Nach außen war die Familie perfekt; Küsschen in der Öffentlichkeit hier, Händchenhalten dort zementierten diesen Eindruck.

Die Kinder bekamen immer sehr viele Geschenke. Fast jede Woche gab es etwas Neues. Und die Geschenke waren nicht irgendwelche Geschenke. Es waren immer die neuesten und teuersten Handys (wohlgemerkt, die Kinder waren sechs, acht und neun), jedes hatte nicht nur eine PlayStation, nein, auch die Xbox dazu, den neuesten Sony Laptop, von über 1000 €/Stück, mehrere Tablets – mit allem übertrieben es die Eltern. Die Folgen waren wirklich katastrophal: mit 15 und 16 waren die beide Jungs von Alkohol und Modedrogen abhängig, das Mädchen hatte Zwänge und verletzte sich ständig, schon seitdem sie elf war. In einem Gespräch wunderten sich die Eltern, warum ihre Kinder Schande über die Familie brachten. Sie hatten doch ein so schönes Leben? Viele Kinder in der „dritten Welt“ wären dafür ihr Leben lang dankbar gewesen, sagte mir doch der Vater tatsächlich und die Mutter jammerte die ganze Zeit „was haben wir denn nur falsch gemacht?“

Klar lag das alles nicht nur an den Geschenken, aber diese nicht altersgemäßen und übertriebenen Geschenke hatten den Kindern nutzlose Werte vermittelt, die ihnen in schwierigen Situationen nicht helfen konnten. Im Gegenteil, sie trugen dazu bei, die Seelen der Kinder zu zerstören.

Was kann ein Kind mit sieben mit einem Laptop machen? Mit einem iPhone, mit einem iPad? Was soll ein Neunjähriger mit 500€ Taschengeld anfangen? Du glaubst, das gibt es nicht?

Ein Freund meines Sohnes, damals zehn, lud ihn und andere Kinder zum Essen ein. An der Kasse lehnte es die Kassiererin ab, den 500€ Schein anzunehmen und forderte das Kind auf, seine Eltern anzurufen. Tatsächlich hatte das Kind am Vorabend 500€ als Belohnung für eine gute Note bekommen. Das Kind fing mit neun an zu rauchen und mit 12 oder 13 Alkohol in Mengen zu konsumieren. Dieses Kind hat bis heute gar nichts geschafft, nicht einmal das Abitur, und es lebt noch bei seinen Eltern, während alle anderen Freunde studieren oder eine Ausbildung machen.

Wenn wir den Kindern ständig Dinge im Überfluss kaufen, erziehen wir sie zur Unzufriedenheit. Sie werden nicht lernen, zufrieden zu sein, mit dem was sie haben und werden immer auf der Suche sein. Das bedeutet, sie werden ein unbefriedigtes Verlangen spüren, das dazu führen wird, dass sie unzufrieden und unglücklich sind. Die Kinder bekommen immer alles, was sie wollen, sie müssen gar nichts dafür tun. Dadurch erfahren sie auch keine Lustbefriedigung mehr, wenn sie das bekommen, was sie wollten. Das Glücksgefühl bleibt nur solange die Sache noch heiß ist. Danach ist es langweilig und sie wollen noch mehr, damit dieses Glücksgefühl wiederkommt. Irgendwann stumpft dieses Glückgefühl durch den Konsum materieller Dinge ab. Auf der Suche nach einem neuen Kick finden sie Drogen, Sex und Alkohol. Wir sehen, wie das Überbehüten und das Überschütten mit Luxus Kinder aus reichen Häusern seelisch zerstören! Viele dieser Kinder vergleichen sich oft mit anderen Leuten und mit dem, was die anderen haben. Sie fühlen sich minderwertig, wenn sie nicht haben, was die anderen haben. Das heißt, der übermäßige Konsum kann sich negativ auf das Selbstwertgefühl der Kinder auswirken.

Die zu teuren und unpassenden Geschenke korrumpieren die Seele der Kinder und überfordern sie. Geldgeschenke sind am Schlimmsten. Die Kinder erkennen und schätzen den Wert von Dingen nicht mehr.

Wir Eltern verschaffen den Kindern sofort immer alles, was vergänglich und seelisch sinnlos ist, aber Werte und alles, was die Kinder mental, spirituell und seelisch stark macht, werden nicht weitergegeben, nicht weiter vermittelt. Das ist doch auch viel schwerer. Es braucht Zeit, Auseinandersetzungen, Geduld und Aufmerksamkeit. Wir kaufen das Gewissen der Kinder, anstatt uns mit ihnen zu beschäftigen. Wir machen unsere Kinder unglücklich, indem wir sie mit vergänglichen Sachen glücklich machen wollen.

Erziehungsratgeber: Unglückliche Kinder - was wir noch alles falsch machen können

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