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A 5. Wahres Glück und glückliche Momente

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Auch wenn ich in vorherigem Kapitel viel über wahres Glück erklärt habe, möchte ich trotzdem in diesem Kapitel noch einmal den Unterschied zwischen echtem Glücklichsein und glücklichen Momenten kurz darstellen.

Ein glücklicher Mensch ist jederzeit glücklich, unabhängig von Geschehnissen, Erlebnissen, materiellen Dingen. Ein wahrhaft glücklicher Mensch erlebt auch Unglück und unglückliche Momente. Er erfährt Phasen des Pechs, der Schmerzen, der Niederlagen, der Misserfolge, der Trauer, des Leidens, der Krise. Darin zeigt er dann seine wahren Fähigkeiten, wenn er diese bewältigt, ohne das Gute in sich zu ändern, ohne zu zerbrechen, ohne in ein Loch zu fallen, ohne sich zurückzuziehen, ohne Egoist zu werden, ohne nur noch an sich und seine enge Familie zu denken, ohne sein Lächeln zu verlieren. Er würde niemals so etwas sagen wie: „Ich war immer gut, ich habe an die Menschen geglaubt und ihnen vertraut. Ich wurde mehrmals betrogen, nun bin ich vorsichtiger mit dem Helfen. Ich lasse mich nicht mehr verarschen.“

Das wahre Glück ist nicht zeitlich begrenzt. Es ist dauerhaft und fester Bestand des Seins. Es ist eine Lebensphilosophie, es ist Lebensenergie, denn es hat mit Werten zu tun und Werte vergehen nie. Ein wahrhaft glücklicher Mensch sucht nicht mehr nach dem Glück. Er erarbeitet es sich. Irgendwann hat er es, er lebt es, er ist es.

Die große Mehrheit der Menschen erleben allerdings nur glückliche Momente, die mal kurz oder lang dauern können und verwechseln diese glücklichen Momente mit dem Glück. Die Gesellschaft, unsere Erziehung, die Art unserer Eltern das Glück zu beschreiben, die Medien, die Meinungsforscher lehren den Menschen das Glück als etwa, das mit vergänglichen Dingen zu tun hat. Wenn du diese hast, bist du glücklich, wenn nicht, bist du unglücklich. Glückliche Momente haben demnach mit Erlebnissen und Dingen zu tun, die ein Glücksgefühl vermitteln. Das bedeutet, dass dieses Glück mit Spaß und Genuss verbunden ist.

In unserem normalen, bürgerlichen Leben, Denken und Glauben ist, wie gesagt, Glück mit Spaß und Genuss verbunden. „Als Erfüllung menschlichen Wünschens und Strebens“ schreibt Wikipedia über Glück.


Ich habe zwei Tore geschossen, ich bin heute ein glücklicher Mensch.

Ich habe das Australien Open im Tennis gewonnen, ich bin der glücklichste Mensch der Welt.

Ich habe eine Frau kennengelernt, heute ist mein Glückstag.

Das ist eine glückliche Ehe, das ist ein glückliches Paar.

Er ist ein Glückmensch oder ein glücklicher Mensch, denn er hat gesunde Kinder, einen sicheren Arbeitsplatz, ein dickes Bankkonto.

Ich bin so glücklich, der Sex war so schön, usw.


Wie man sieht hat für 99% der Menschen Glück mit Spaß und Genuss zu tun, das bedeutet mit der Oberfläche. Wir leben voll in der Spaßgesellschaft.

„Spaß ist weit oberflächlicher und kann als kurzes Glücksgefühl während einer Feier, eines Spiels oder einer sportlichen Disziplin auftreten. Glück dagegen ist etwas tieferes, was sich auf einen Zustand, ein erreichtes Ziel, ein eingetretenes Ereignis gründet.“


So sagte ein Prediger. Das Spaß-Glück ist ein Gefühl, das die Seele beraubt und zerstört. Die Menschen haben alles, sind aber leer und unzufrieden. Sie sind ständig auf der Suche nach dem Glück, aber was im Inneren Frieden und innere Stabilität bringen kann, können oder wollen sie nicht greifen. Sie wollen diesen Weg nicht nehmen. Konsequenz ist für die große Mehrheit der Menschen die Selbstzerstörung (aktiv oder inaktiv). Ihre Tage, ihre Leben, ihr Handeln, ihr Denken sind voller Angst, Unsicherheit – auch Zukunftsunsicherheit – Scham, Komplexe, Vergleiche, Kampf. Ein Kampf, der am Ende nur mit Tabletten, wie Paracetamol, Antidepressiva, Schlafmitteln, schmerzlindernden Mitteln, Esoterik, Wahrsagern, Psychologen usw. durchgestanden werden kann.

Die Spaß- und Genussmentalität ist deswegen für mich gegenüber dem wahren Glück der Tiefgang des Glücks.


Wir definieren auch das Glück als Zufall


Ich habe im Internet nach Glück geschaut. Glück wurde als besonders günstiger Zufall, als erfreuliche Fügung des Schicksals gesehen. Zum Beispiel: „Er hat bei dem Unfall unverschämtes Glück gehabt, dass ihm nichts Schlimmeres passiert ist.“ Man wird uns sagen, dass es wie ein Glückspiel ist, ob man glücklich ist oder nicht. Du kannst es gar nicht beeinflussen. Es ist reiner Zufall. Mit solchen Definitionen verwehrt man den Menschen die Chance auf wahres und andauerndes Glück hinzuarbeiten, denn Glücklichsein ist eine Arbeit und keine Suche, bei der man irgendwann mal durch Zufall etwas findet.

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