Читать книгу Seewölfe - Piraten der Weltmeere 356 - Davis J. Harbord, Fred McMason - Страница 5
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ОглавлениеEnde September 1593, Lake Salvadore, südlich des Mississippi.
Drei Segler lagen am nördlichen Rand des Sees vor Anker – die „Isabella IX.“ der Seewölfe, die „San Donato“, die von den Timucuas unter ihrem Häuptling Shawano gekapert und aus dem spanischen Stützpunkt an der Waccasassa Bay entführt worden war, und eine kleine Zweimastkaravelle.
Und da war noch ein viertes Fahrzeug, jedoch kein Segler, sondern eine Art Arche, nämlich das ziemlich bunt bemalte Hausboot des Buddy Bolden und seiner „Großfamilie“ von ehemaligen Negersklaven, die es samt und sonders geschafft hatten, nunmehr ein Leben in Freiheit führen zu können.
Mit der Zweimastkaravelle hatte es seine eigene Bewandtnis. Vor nicht allzu langer Zeit war sie noch von Abenteurern, Glücksrittern, Goldsuchern und ähnlichen Leuten bemannt gewesen, die gemeint hatten, in dem neuen, unbekannten Land Amerika schnell reich werden zu können.
Diesen Traum hatten sie begraben müssen, weil sich der Schnapphahn Duvalier und zehn Kerle seiner Restbande der Karavelle bemächtigt hatten. Ein Zufall hatte daraufhin diese elf Galgenstricke mit ihrer Beutekaravelle nach Pirates’ Cove, dem früheren Schlupfwinkel Mardengos und seiner Piratenbande, geführt. Dort waren inzwischen nach ihrer Flucht aus dem spanischen Stützpunkt Pensacola Mardengo, seine Mutter Oka Mama und der ebenfalls klägliche Rest von vierzehn Mann seiner Bande gelandet.
Wie nicht anders zu erwarten, hatten sich beide Banden erst einmal kräftig geprügelt, bis sich herausstellte, daß die Mardengo-Kerle und die Duvalier-Kerle einen gemeinsamen Feind hatten – die Seewölfe und Philip Hasard Killigrew, von denen beide Piratenbanden ganz gehörig gerupft worden waren, und zwar derart gerupft, daß sie kaum noch irgendeine Substanz hatten.
Mardengo, Oka Mama, Duvalier und vierundzwanzig Schlagetots – das war zwar noch keine ansehnliche Streitmacht, aber immerhin, man hatte ein Zweckbündnis geschlossen, wobei Mardengo auf die Zweimastkaravelle scharf war, während Duvalier seinen scheeläugigen Blick mit entsprechenden Hintergedanken auf eine Schatztruhe gerichtet hatte, die sich im Besitz Mardengos und Oka Mamas befand – letztes Überbleibsel seiner auf Pirates’ Cove gehorteten Schätze.
Beide Banden hatten Wiederholt Niederlagen gegen die Seewölfe einstecken müssen und dabei Schiffe, Kumpane und ihre bisherige Beute verloren. Beide Banden waren zum Torso geschrumpft, hätten ihre Wunden lecken und einsehen sollen, daß es zwecklos war, einen nochmaligen Waffengang gegen die Seewölfe zu wagen.
Aber der Wunsch nach Rache hatte ihnen den Verstand vernebelt, bei Mardengo noch mehr als bei Duvalier, was wohl damit zusammenhing, daß Mardengos Pleite noch größer als die des Franzosen war. Außerdem war Mardengo immer noch dem Wahn verfallen, er könne seinem Gegner, dem „schwarzhaarigen Bastard“ aus England, das Wasser reichen. Da war er stur und unbelehrbar.
Das Unternehmen gegen die Seewölfe auf dem Lake Salvadore, das die beiden vereinigten Banden in der letzten Nacht durchgeführt hatten, war zu einem totalen Fiasko geworden. Nichts hatte geklappt. Sie waren von den Timucuas, den Schwarzen Buddy Boldens und den Seewölfen ganz erbärmlich zusammengedroschen worden, der letzte Besitz Mardengos, die Schatztruhe, war von den Seewölfen vereinnahmt worden, und sie selbst hockten oder lagen jetzt gefesselt im Laderaum ihrer Zweimastkaravelle.
Diese Niederlage also war endgültig, daran gab es nichts zu rütteln und zu deuteln. Oder doch?
Zunächst war es das Übliche: Einer schob dem anderen die Schuld zu. Duvalier motzte herum, er habe ja gleich gewußt, daß die Sache schiefgehen müsse. Gegen das Indianerpack und die Nigger habe man vielleicht eine Chance gehabt, aber nicht gegen die englischen Hundesöhne. Da hatte er gar nicht so unrecht, aber wenn er es „gleich gewußt“ hatte, dann war zu fragen, warum er mit seinen Kerlen an der „Sache“ überhaupt teilgenommen hatte. Er hätte es ja bleibenlassen können.
In diese Kerbe hieb denn auch sofort Okachobee, genannt Oka Mama, die indianische Mutter Mardengos. Und sie keifte: „Ich hab’s ebenfalls gleich gewußt, du verdammter Franzose, daß du nämlich ein feiger Köter bist, der schon zu jaulen anfängt und den Schwanz einzieht, bevor es Dresche gibt …“
„Halt’s Maul, du alte Schachtel!“ fauchte Duvalier zurück. „Weibern wie dir sollte man den vertrockneten Hals umdrehen …“
Hier gelangte er auch nicht weiter, weil nunmehr Mardengo dazwischenfuhr und sinnloserweise damit drohte, der „französischen Kanaille“ die Zähne einzuschlagen.
Mit dieser Drohung erntete er lediglich ein höhnisches Gelächter Duvaliers und seiner zehn Kerle. Sie waren ja alle gefesselt, und keiner konnte zur Zeit dem anderen an die Gurgel gehen, auch wenn er’s gern getan hätte.
Das Zweckbündnis war zerplatzt wie eine Seifenblase, und die Kerle waren nicht in der Lage, nüchtern und sachlich ihre Situation zu überdenken, wobei sie eigentlich hätten froh sein können, daß sie noch nicht an der Rah baumelten.
In der ersten Nacht, die sie im Laderaum der Zweimastkaravelle hatten zubringen müssen, waren sie noch zu geschockt von der Niederlage gewesen. Einige hatten auch eine ganze Weile gebraucht, um in die Wirklichkeit zurückzukehren, vor allem jene, deren Köpfe mit prächtigen Beulen verziert waren.
Am nächsten Tag hatten sie jeweils zu dritt an Deck gedurft und waren sogar verpflegt worden. Das hatten die Timucuas übernommen, von denen sie auch bewacht wurden.
Als die zweite Nacht dann anbrach, hatte auch das Fluchen begonnen, gemischt mit den gegenseitigen Vorwürfen. So ging das also jetzt hin und her, bis einer der indianischen Wächter, der gebrochen Spanisch sprach, die Plane über der Luke zurückschlug und freundlich verkündete, er werde jedem die Kehle durchschneiden, der meinte, jetzt noch herumlärmen zu müssen. Er hatte dabei auch ein feines, langes Messer gezeigt und im Licht einer Laterne einen Holzspan vom Lukensüll mit der Klinge abgespant, einer sehr scharfen Klinge, wie sie alle hatten sehen können. Denn sie war durch das Holz wie durch Butter geglitten.
Da war Ruhe gewesen, denn jeder hatte das feine, lange Messer bereits an der Kehle gespürt. Und nicht wenige dieser Schnapphähne hielten die „roten Hunde“ für unberechenbar, wenn nicht gar für mordlüstern.
Oka Mama und ihr kreolischer Sohn Mardengo hatten über die Timucuas eine andere Ansicht, die von Verachtung nicht weit entfernt war, aber auch sie schwiegen in der Erkenntnis, daß sie am kürzeren Hebel saßen.
Es war einer der Kerle Duvaliers, der nach einer Weile leise vor sich hin kicherte und dann mit seinem Häuptling zu flüstern begann. Dieser Mann hieß Alezan, was dem französischen „Fuchsrot“ entsprach. Tatsächlich hatte der Kerl eine solche Haarfarbe. Das war aber auch die einzige Ähnlichkeit mit dem Vierbeiner. Dessen Gerissenheit und Schläue war ihm vom Schöpfer allerdings vorenthalten worden, genauer gesagt, Alezan war ein totaler Blödmann. Der Mangel an geistiger Substanz wurde bei ihm durch Muskelkraft ersetzt, mit der war er bestens ausgestattet.
So war es denn für Alezan typisch, daß ihm erst jetzt etwas einfiel, nämlich das Messer, das bei ihm nicht gefunden worden war, als man alle Kerle nach versteckten Waffen abgesucht hatte. Das Messer war an einer Stelle versteckt, wo niemand eine Waffe vermutete.
Damit hatte es eine sehr einfache Bewandtnis. Neben seinen fuchsroten Haaren und den immensen Muskelpaketen war Alezan von der Schöpfung her mit zwei prächtigen O-Beinen ausgerüstet worden. Für die Kerle Duvaliers waren diese O-Beine ein steter Anlaß gewesen, darüber mehr oder weniger dämliche Witze zu reißen.
Ob die krummen Beine nun daher stammten, daß Alezan in seiner Jugend zu viele Schweine gezählt hatte oder zu lange auf einem Bierfaß geritten war, darüber mochten die Witzbolde streiten. Viel wichtiger war die Tatsache, daß Alezan mit seinem blöden Kopf eine Bemerkung aufgegriffen und verwirklicht hatte, nämlich den praktischen Hinweis, er könnte doch zwischen seinen O-Beinen eine Waffe verstecken.
Seitdem lebte der fuchshaarige Kerl mit einem Messer, das er sich in einer Lederscheide an die Innenseite seines linken Oberschenkels gebunden hatte. Bei der tonnenartigen Krümmung seiner Beine behinderte ihn das nicht weiter, auch nicht beim Gehen, er ging ja sowieso breitbeinig.
Seit zwei Jahren trug er das Messer samt Scheide an dieser Stelle spazieren und hatte sich so daran gewöhnt, daß er zeitweise kaum noch an die Existenz dieser Waffe dachte.
In seinem dummen Kopf war die Erinnerung daran aufgeblitzt, als der indianische Krieger oben am Lukensüll mit dem Messer herumhantiert hatte.
Und da hatte er gekichert und seinem Häuptling zugeflüstert, er habe auch ein „Messerchen“, denn zwischen seinen Beinen hätten die englischen Bastarde nicht herumgefummelt, um nach verborgenen Waffen zu suchen.
Da war Duvalier doch zunächst buchstäblich die Spucke weggeblieben.
Dieser Schwachkopf hatte ein Messer! Und das sagte er jetzt erst!
Unter anderen Voraussetzungen wäre für Alezan eine wüste Abreibung fällig gewesen. Dieser Idiot! Duvalier hatte Mühe, seine Wut zu unterdrücken. Gleichzeitig wurde ihm aber auch klar, daß mit dem Vorhandensein dieses Messers eine völlig neue Situation entstanden war.
Dieses Messer war wie ein Silberstreif am trüben Horizont.
Erregt schob sich Duvalier näher an Alezan heran. Das war gar nicht so leicht, weil man ihnen auch die Füße gefesselt hatte. Und die Hände waren ihnen auf dem Rücken zusammengebunden worden, das hatten noch die Engländer besorgt, und die wußten, wie man einen Gefangenen verschnürte, so daß er keine Chance hatte, die Fesseln selbst zu lösen.
Es bedurfte einer schweißtreibenden Rutscherei, bis beide Kerle so lagen, daß Duvalier den linken Oberschenkel Alezans abfingern konnte. Dabei kicherte der Fuchsrote in einer Tour, und er kicherte noch mehr, als Duvalier nach dem Messer tastete, das unter der Hose verborgen war.
„Pssst!“ zischte Duvalier wütend.
„Ich bin so kitzlig!“ flüsterte der Blödmann.
Duvalier hätte ihn erwürgen können.
„Reiß dich zusammen!“ flüsterte er scharf. „Sonst geht alles schief!“
Mardengo hatte längst die Ohren gespitzt und war aufmerksam geworden.
„Was geht schief?“ fragte er flüsternd.
„Halt ’s Maul!“ lautete Duvaliers Antwort kurz und präzise.
Die beiden Gruppen lagen getrennt voneinander. Das hatte sich schon ergeben, als sie sich in die Haare geraten waren und sich gegenseitig ihre Freundlichkeiten gesagt hatten. Im übrigen war es im Frachtraum so dunkel, daß sie einander nicht sehen konnten.
Gleichviel war Mardengo neugierig geworden. Bei den Kerlen Duvaliers bahnte sich was an, und er wollte wissen, was das war.
Oka Mama klärte ihn auf. Mit ihren scharfen Ohren hatte sie etwas aufgeschnappt und sich den Rest zusammengereimt.
„Einer von diesen Hurenböcken hat ein Messer!“ zischte sie giftig.
Mardengo war so verblüfft, daß er fast dümmlich zurückfragte: „Ein Messer?“
„Ja!“
„Die alte Hexe spinnt!“ In Duvaliers verhaltener Stimme war deutlich die Wut herauszuhören.
Ja, das war jetzt das Problem. Duvalier hatte das sofort begriffen. Wenn sie sich befreiten und auszubrechen versuchten, ohne sich um Mardengo und seine Mistkerle samt der alten Schlampe zu kümmern, dann konnten diese elenden Hunde alles aufplatzen lassen.
Prompt meldete sich auch Mardengo mit zuckersüßer Stimme, die dennoch schleimig und höhnisch klang.
„Ei, ei! Was höre ich da?“ flüsterte er. „Ihr wollt uns doch nicht etwa verlassen, Freunde?“
Duvalier schwieg. Aber er keuchte und war verbissen bemüht, mit den gefesselten Händen den Griff des Messers hochzuschieben. Die verdammte Hose spannte über dem Griff, und jetzt zischte er den Fuchshaarigen an, das linke Bein zu strecken, damit die Hose nicht so strammte.
Mardengo, Oka Mama und seine Kerle lauschten lauernd, was sich auf der anderen Seite des Laderaums tat.
„Huch!“ kicherte der dämliche Alezan.
„Hör auf!“ zischte Duvalier in mörderischer Erbitterung. „Ich bring dich um, du Schwachkopf!“
„Das kribbelt so!“ ächzte Alezan.
„Halt ’s Bein still!“ fauchte Duvalier.
Seine Hände waren schweißnaß, aber plötzlich spürte er, wie das Messer aus der Scheide rutschte. Es mußte jetzt auf dem linken Hüftknochen liegen. Er tastete an der Klinge herum, fand die Schneide und drehte sie nach oben. Dann glitten seine Hände zurück zum Griff, drückten ihn auf die Hüfte, so daß die Klinge angelüftet wurde, und stießen das Messer scharf in Richtung des Knies. Ein Reißen war zu hören, die Klinge ratschte durchs Hosenbein, es war geschafft.
Duvalier fieselte das Messer aus dem Riß, krümmte sich zusammen, zog die Beine an und zertrennte sich selbst zuerst die Fußfesseln.
Jetzt konnte er besser herumrutschen und legte sich Rücken an Rücken mit Alezan. Minuten später hatte er dessen Handfesseln durchgeschnitten und wurde seinerseits von Alezan befreit.
„Wenn ihr denkt, ihr könnt ohne uns türmen“, sagte Mardengo leise und dennoch hart, „dann veranstalten wir hier ein Brüllkonzert, das bis nach Pensacola zu hören sein wird, verlaßt euch drauf!“
„Mit einem Messerschnitt in der Kehle kannst du nicht mehr brüllen“, sagte Duvalier höhnisch.
„Ich nicht, aber Oka Mama und meine Männer“, sagte Mardengo kalt. „So schnell kannst du uns alle gar nicht abmurksen, Duvalier. Und jetzt sei vernünftig! Wenn wir gemeinsam ausbrechen, haben wir bessere Chancen, als wenn ihr das allein versucht. Auf dieser Karavelle sind sechs indianische Wachposten. Wenn es uns gelingt, sie lautlos zu überrumpeln, sollte es auch möglich sein, mit der Karavelle zu verschwinden. Wir sind sechsundzwanzig Männer und eine Frau – genug, um das zu schaffen.“
„Du willst mit der Karavelle verschwinden?“ fragte Duvalier lauernd.
„Ja. Was sonst?“
„Nicht über die verdammten Engländer herfallen?“
„Bin ich verrückt?“ zischte Mardengo. „Ich weiß, wann ich keine Chance habe.“
„Dann hast du was dazugelernt“, sagte Duvalier mit Sarkasmus. „Vorher hast du anders herumgetönt und das große Maul gehabt.“
„Hör doch auf“, sagte Mardengo. Es war zu hören, wie er mit den Zähnen knirschte.
„Ich wollte das nur klarstellen“, sagte Duvalier kalt. „Und noch etwas, Mardengo! Wenn deine Alte noch einmal herumspuckt und mich einen feigen Köter nennt, dann saust sie ab in die Hölle. Ich lasse mich von einer Indianerschlampe nicht beleidigen, verstanden?“
Aus Oka Mamas Ecke erklang ein empörtes Zischen. Aber bevor sie loslegen konnte, fuhr ihr Mardengo, ihr kreolischer Sproß, übers Maul.
„Halt die Klappe, Oka Mama! Hör auf zu stänkern! Ich hab die Schnauze voll davon, verstehst du?“
„Was seid ihr doch für Scheißer!“ murmelte Oka Mama verächtlich. Und damit verstummte sie.
Aus der Dunkelheit erklang Duvaliers Stimme: „Noch etwas, Mardengo! Die Karavelle steht unter meinem Kommando, nicht unter deinem. Ist das klar?“
Mardengo grinste höhnisch in die Dunkelheit.
„Völlig klar, Duvalier“, sagte er und zwang einen ehrlichen Ton in seine Stimme. „Sie ist dein Schiff. Wenn wie es geschafft haben, trennen wir uns, und jeder geht seiner Wege. Aber so lange müssen wir zusammenhalten, ob uns das paßt oder nicht – und das betrifft auch meine Alte, die immer meint, mir auf der Nase herumtanzen zu müssen.“ Er lauerte in Richtung seiner Mutter, aber sie erwiderte nichts. Hoffentlich, dachte er, hat sie begriffen, daß ich bereits einen Plan habe. Es schien so.
Offenbar fand das, was er gesagt hatte, bei Duvalier Anklang, denn der grunzte zufrieden. Vielleicht hielt er sich für gerissen, aber für ein Schlitzohr wie Mardengo war er eben doch nicht gerissen genug. Immerhin schien er begriffen zu haben, daß ihm gar nichts anderes übrigblieb, als einen neuen Pakt zu schließen. Er saß in der Zwickmühle und hatte keine Alternative.
Zehn Minuten später waren alle von ihren Fesseln befreit, auch Oka Mama, die durch Schweigen ihre Verachtung kundtat.
Die Karavelle war weder für Duvaliers noch für Mardengos Kerle ein fremdes Schiff. Daher brachen sie nicht durch die Luke aus, vor allem deswegen nicht, weil es ihnen gelang, das Schott zu den Räumen im Achterdeck zu entriegeln. Es waren Fallriegel, die sie mit dem Messer hochschieben konnten.
In der Waffenkammer unter der Kapitänskammer versorgten sie sich mit Hieb- und Stichwaffen, den lautlosen Mordinstrumenten, mit denen sie als Schnapphähne bestens umzugehen verstanden.