Читать книгу Eine Idee macht noch keinen Roman - Wie entwickle ich eine Geschichte? - Dennis Blesinger - Страница 3
Vorwort
Оглавление1) Dies ist die zweite Ausgabe dieses Buches. Sie ist komplett überarbeitet worden und im Gegensatz zur vorherigen Version sind die einzelnen Kapitel sowohl inhaltlich, als auch stilistisch gestrafft worden. Auch wurde durchgehend die neue Rechtschreibung verwendet, auch wenn es manchmal den Augen wehtut.
Es gibt sogar ein neues Kapitel, nämlich 'Er, Sie, Es – oder doch Ich? Eine Frage der Perspektive', welches sich, Überraschung, mit Frage der Erzählperspektive befasst.
Personen, die sich die vorherige Ausgabe gekauft haben, müssen – sofern sie die kindle-Ausgabe besitzen – nicht nochmal Geld ausgeben, sondern können das Buch einfach aktualisieren.
Die Länge ist praktisch gleich geblieben. Das eigentliche Buch ist – in realistisch gedruckter Form – 149 Seiten lang, die restlichen 44 Seiten bestehen aus Leseproben.
2) Ich ein absoluter Gegner von politisch korrekten Genderformen. Ich finde, das Ergebnis dieser Ausdrucksweise liest sich ganz fürchterlich. Wenn ich also auf den nächsten Seiten von Autoren spreche, meine ich immer auch die Autorinnen. Das selbe gilt für alle Wörter, in die man ein männliches oder weibliches Geschlecht hineininterpretieren kann.
Also dann:
Dieses Buch widmet sich den grundlegendsten Fragen und Problemen, die ein durchschnittlicher angehender Autor beim Produzieren des eigenen und womöglich ersten Buches hat. Das fängt bei der Struktur und der Ausarbeitung der Geschichte an und hört bei der Frage auf, wie man das letztendlich Produzierte auch in einer Form an den Leser bringt, die es eben jenem auch ermöglicht, das Ganze entspannt und mit Spaß lesen zu können. Dazu gehört einerseits die Geschichte bzw. der Roman, andererseits auch solche Dinge wie ein ordentliches Layout, das beim Lesen keine Augenschmerzen verursacht.
Dieses Buch behandelt nicht, wie der Titel schon sagt, die Themen Interpunktion, Grammatik, Stil und Syntax, bzw. nur extrem am Rande und ganz zum Schluss. Der wichtigste und längste Teil dieses Buches behandelt jedoch die Entwicklung und die Strukturierung der Geschichte, der Story, des Plots oder wie man das auch immer nennen möchte.
So wichtig die eigentliche Geschichte auch ist, so unabdingbar das Talent zum Schreiben auch sein mag: Wenn die Struktur der Geschichte nicht stimmt, dann wird aus einer sehr guten Idee für ein Buch oder allgemein eine Geschichte sehr schnell etwas, das unübersichtlich und unausgewogen wird, sofern es denn überhaupt jemals zu Ende gebracht wird.
Der Grund für das nicht zu Ende bringen dieser Geschichten ist oftmals ganz einfach der, dass viele Autoren nach diesem ersten Geistesblitz einfach so drauf losschreiben, um dann nach dem ersten Drittel den Faden und den Überblick über das eigene Werk zu verlieren. Das macht, wenn es einem passiert, natürlich keinen Spaß und verdirbt, wie ich glaube, ungefähr 99 Prozent aller angehenden Autoren die Chance, das Buch, Drehbuch oder was auch immer jemals in einer Form zu vollenden, die eine Veröffentlichung überhaupt erst sinnvoll, möglich und im besten Falle auch noch erfolgreich werden lässt.
Es gibt eine Reihe Bücher, die sich mit den Themen 'Wie schreibe ich ein gutes Buch', 'Was macht einen guten Roman aus' befassen und ebenso gibt es welche, die Tipps und Anleitungen zum Thema 'Wie erstelle ich ein E-Book?' geben. Warum also noch eines?
Erstens finde ich, dass viele der bisher erschienenen Ratgeber zu dem Thema sehr oft einen nicht unerheblichen Anteil an Eigenwerbung für die eigenen Bücher innehatten und haben. Bei einem Ratgeber hat so etwas meiner Meinung nach nichts oder nur ganz am Rande zu suchen, z.B. ganz hinten als Leseprobe, wie auch in diesem Buch.
Ebenso finde ich es einigermaßen störend, wenn die eigene Erfolgsgeschichte als Universalrezept angepriesen wird, weil die Menschen nun mal verschieden ticken. Was für den einen funktioniert, kann für den nächsten völlig kontraproduktiv sein und umgekehrt. Entsprechend ist dieses Buch auch nicht als Anleitung zu verstehen, wie man 100 prozentig alles richtig machen wird, sondern eher als Leitfaden, wie man die Sache denn angehen könnte. Ob und wie man die einzelnen Punkte dann in die Realität umsetzt, ist selbstverständlich jedem selbst überlassen.
Dann kann man auch Ratgeber schreiben, ohne dass man die beschriebene Tätigkeit in Perfektion beherrscht. Allerdings sollte man dann auch sagen, wo man selber als Vertreter dieser Zunft einzuordnen ist. Der durchschnittliche Lektor ist oftmals eben kein erfolgreicher Schriftsteller. Das eine hat dem anderen nur sehr bedingt etwas zu tun. Auch die wenigsten Konstrukteure von Formel 1 Wagen würden eine sonderlich gute Figur im Cockpit machen.
Das sollte man aber auch sagen, sodass der potenzielle Leser das Geschriebene auch irgendwie realistisch einordnen kann. Einige Autoren der bisher existierenden Ratgeber tun dies, was ich sehr befürworte, viele tun es nicht.
Ich persönlich habe zum Beispiel gerade damit angefangen, meine Romane und Bücher zu veröffentlichen und erst einen an den Verlag gebracht, stehe also noch am Anfang der Karriere als Autor. Was ich aber weiß, ist, dass ich mir ungefähr zwanzig Jahre lang Gedanken über das Thema dieses Buches gemacht habe. Entsprechend ist der Inhalt auch mit Fakten hinterlegt und nachvollziehbar und ich hoffe, dass der eine oder andere etwas mit den folgenden Seiten anfangen kann.
Auch behandeln nicht wenige der existierenden Ratgeber nur einen oder mehrere Teilaspekte des Schreibens. Manche beziehen sich da verstärkt auf die Charaktere, anderen sind Themen wie Wortwitz, Syntax oder die Vermarktung des Buches wichtiger. Zum Schreiben eines Buches oder allgemein einer Geschichte gehört aber mehr. Das Allerwichtigste ist, wie ich finde, die Geschichte, die dem Buch / Drehbuch / Theaterstück zugrunde liegt. Die muss vorhanden sein, ansonsten nützt es nicht, wenn der Rest noch so brillant entwickelt worden ist. Viele der existierenden Ratgeber befassen sich mit nicht der kompletten Materie der Entwicklung einer Geschichte, sondern behandeln nur Teilaspekte. Sollte das doch einmal der Fall sein, sind diese oftmals unglaublich trocken und lang. Leider, je besser sie inhaltlich werden, desto trockener. Zumindest ging mir das beim Lesen so. Keine Frage, es handelt sich hierbei um Sachbücher und nicht um Spionageromane, aber ein etwas lebendigerer Schreibstil stand bei mir während der Lektüre oftmals sehr weit oben auf meiner Wunschliste.
Jetzt bin ich weder Lektor noch erfolgreicher Autor, sondern habe mir im Laufe der Jahre 'nur' eine Menge Wissen angelesen und -geeignet, dieses Thema betreffend. Manchmal durch Lektüre, manchmal durch Diskussionen mit Bekannten oder auch Mitgliedern von Schreibgruppen oder Internetforen und manchmal einfach nur, indem ich mich hingesetzt und nachgedacht habe. Darüber hinaus habe ich als leidenschaftlicher Kinogänger irgendwann einmal den Sprung vom Buch zum Film gewagt und festgestellt, dass das Prinzip einer funktionierenden Geschichte völlig unabhängig vom Medium ist. Man kann die Techniken eines Drehbuches natürlich nicht 1:1 auf einen Roman anwenden und auch anders herum klappt das nur bedingt. Aber die Prinzipien, nach denen Bücher, Filme und auch Theaterstücke entwickelt werden, sind oftmals sehr ähnlich. Es handelt sich nämlich um Geschichten, die erzählt werden.
Ich werde mich im Folgenden entsprechend nicht nur auf Bücher beziehen, sondern auch oft Filme als Beispiele heranziehen. Ich werde mich selten aus dem Fenster lehnen und bahnbrechende neue Hypothesen aufstellen, sondern versuchen, die Sachverhalte, die eigentlich schon einer Menge Menschen klar sind, mal auf den Punkt zu bringen. Vorzugsweise so, dass auch der normale Mensch von nebenan imstande ist, die Sache zu verstehen, ohne vorher einen Volkshochschulkurs in Literatur belegt haben zu müssen.
Worauf in diesem Buch hingegen wie schon erwähnt nicht eingegangen wird, sind solche Dinge wie Schreibstil, Grammatik, Rechtschreibung und Syntax.
Wie man einen Satz baut, wie man eine Situation beschreibt, ob man Schachtelsätze oder stakkatoartig schreibt, das sind so persönliche Dinge, da kann man gar kein Universalrezept aufstellen. Und das ist auch gut so. Wenn alle Menschen gleich schreiben würden, wäre das sehr langweilig. Darüber hinaus fehlt mir persönlich schlicht und ergreifend das Wissen, diese Punkte betreffend, entsprechend werde ich mich hüten, anderen Ratschläge zu erteilen. Das zum Thema Schreibstil. Die anderen Punkte Grammatik, Rechtschreibung und Syntax fallen, wie ich finde, unter die Kategorie 'Muss' bei einem jeden Autor und sollten vorhanden sein, bevor man mit dem Schreiben beginnt. Ganz zum Schluss noch mal ein Wort dazu.
Darüber hinaus ist dies ein 'work in progress'.
Es wird mit ziemlicher Sicherheit passieren, dass mir im Laufe der Zeit Dinge einfallen, die noch nicht besprochen wurden. Entweder werden diese Gedanken dann in bereits bestehenden Kapiteln festgehalten oder sie erhalten ein eigenes Kapitel. Dieses Buch wird entsprechend, sollte dies der Fall sein, in unregelmäßigen Abständen aktualisiert werden. Hinweise hierzu werde ich auf meiner Facebook-Autorenseite, meinem Neobooksprofil oder der Amazon-Autorenseite hinterlassen. Dort können übrigens auch gerne Anmerkungen und Wünsche hinterlassen werden, sollte ein Thema nicht behandelt worden sein, für das jedoch besonderes Interesse besteht.