Читать книгу Manuka-Honig - Das Allroundtalent aus Neuseeland für Ihr Wohlbefinden - Detlef Mix - Страница 7
ОглавлениеMANUKA-HONIG IN ALLER MUNDE UND IN ALLER WUNDE
So lautet das Motto, das die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von aktivem Manuka-Honig sehr gut umschreibt. Es ist auch der Titel eines Vortrags, den ich bereits viele Male vor Fachpersonal und interessierten Laien gehalten habe.
Bevor Alexander Fleming 1928 eher zufällig das Penicillin entdeckte, war Honig schon lange ein Mittel, welches in der Medizin mit größter Selbstverständlichkeit eingesetzt wurde.
Noch in den Feldlazaretten des Ersten Weltkriegs wurden nicht etwa nur kleine Schrammen, sondern vielmehr schwerste Verwundungen und Amputationen mit einer Honig-Lebertran-Mischung versorgt. Dies geriet mit dem standardmäßigen Einsatz diverser Antibiotika schließlich völlig in Vergessenheit. Bereits in seiner Nobelpreisrede 1945 warnte Fleming vor der Gefahr einer Resistenzbildung gegen Penicillin.
Heute ist die Bedrohung durch multiresistente Keime äußerst real, und die Situation spitzt sich weltweit dramatisch zu. Doch in den letzten drei Jahrzehnten erlebt Honig eine Renaissance als Hoffnungsträger.
Besonders Manuka-Honig konnte schon oft seine enorme Wirkung gegenüber einer Vielzahl antibiotikaresistenter Bakterien unter Beweis stellen.
Eine Resistenzbildung gegenüber Manuka-Honig konnte bislang, trotz intensiver Bemühungen, nicht nachgewiesen werden. Im Gegenteil, bei entsprechenden Studien in Sydney wurde beobachtet, dass der Honig bereits resistente Keime wieder empfindlich gegenüber Antibiotika zu machen vermag.
Einige Betroffene stellten mir die Frage, ob sie den Manuka-Honig auch während einer Antibiotika- oder Chemotherapie nehmen dürften. Wenn Sie auf derartige Behandlungsverfahren nicht verzichten wollen, so seien Sie versichert, dass Manuka-Honig die gewünschte Hauptwirkung dieser Mittel nicht behindert, sondern eher verstärkt, ungewollte Nebenwirkungen jedoch deutlich abmildert.
Anwendungen mit Verstand und Gefühl
Umfassende Anatomie-Kenntnisse benötigen Sie nicht, ein gutes Körpergefühl ist jedoch in jedem Fall hilfreich, wenn Sie Manuka-Honig möglichst effektiv anwenden wollen. Für viele Menschen ist dieser Honig vor allem eins: „auch preislich durchaus sehr intensiv“, wie Prof. Henle es in einem Interview ausdrückte. Dies liegt sicher auch an der aufwendigeren Extraktionsmethode aufgrund seiner eigenwilligen Fließeigenschaft. Manuka-Honig lässt sich nicht wie anderer Honig schleudern. Zudem wird er auf besondere Art cremig gerührt, was ihm für lange Zeit eine geschmeidige Konsistenz verleiht.
Weiterhin tragen die kurze Blütezeit, die aufwendige Imkerei in abgelegenen Gegenden und die weltweit ständig steigende Nachfrage zu seinem ungewöhnlich hohen Preis bei. Deshalb ist es gut zu wissen, dass man mit der Auswahl der angemessenen Wirkstärke, dem bereits erläuterten MGO-Wert (siehe S. 16), die Kosten regulieren kann.
Als Faustregel gilt dabei: Je weiter Sie ins Körperinnere vordringen und demzufolge mit zunehmender Verdünnung rechnen müssen, desto stärker sollten Sie den Honig wählen. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Je klarer das Zielgebiet umschrieben werden kann und je kürzer der Weg dorthin ist, desto niedriger können Sie den MGO-Wert wählen.
Eine äußerliche Wunde können Sie gar nicht verfehlen. Honig direkt in die Wunde bzw. auf eine passende Kompresse geben und verbinden. Dazu, sowie für jede äußere Anwendung, reicht ein MGO100+. Im Mund-, Nasen-, Rachenraum wäre ein MGO250+ Mittel der Wahl, da hier mit Verdünnung durch Speichel und Schleimhautsekrete zu rechnen ist. Für tiefe innere Anwendungen – Magen, Darm, Blase etc. – sollten Sie einen MGO400+ oder stärker wählen.
Es gibt einige Forschungen, die von einer Honigwirkung ausgehen, die über den direkten Oberflächen-Kontakt mit dem Erreger oder dem Entzündungsherd hinausgeht. Ihr Bestreben sollte jedoch nach wie vor sein, den Honig direkt an den Ort des Geschehens zu bringen sowie dafür zu sorgen, dass er dort möglichst lange und nachhaltig wirken kann.
Ein Eindringen der Honigwirkstoffe in ein Bakterium oder das Auflösen seiner Schutzhüllen werden in erster Linie dadurch möglich, dass es zur Berührung der Keime mit dem Honig kommt. Dazu leisten Sie als Anwender einen bedeutenden Beitrag. Der Honig entfaltet sicher eine gewisse Wirkung, auch wenn Sie ihn wie ein beliebiges Medikament einfach dreimal täglich „einnehmen“. Das bringt wahrscheinlich eine Stimulanz Ihrer Abwehrkräfte mit sich und ließe sich auch mit angenehmen kulinarischen Genüssen verbinden. Anregungen dazu finden Sie im Rezeptteil ab S. 104. Wenn Sie allerdings ein akutes oder chronisches Problem im Körper unmittelbar angehen wollen, dann sollten Sie versuchen, sich vorzustellen, wie der Honig dorthin gelangt, wo Sie ihn haben wollen.
Wie kann ich zum Beispiel durch entsprechende Kopfhaltung sicherstellen, dass bei einer Nasenspülung mit einer Manuka-Honig-Lösung diese möglichst in jeden Winkel der Nebenhöhlen gelangt und nicht sofort wieder hinausläuft? Wie kann ich die Gesetze der Schwerkraft nutzen, um meine Magen-, Rachen- oder Speiseröhrenschleimhaut mit einem Honigfilm zu überziehen? Da wäre die langsame, aber kontinuierliche Passage kleiner Honigmengen, vielleicht sogar im Liegen, sicher effektiver als das bloße Herunterschlucken eines Teelöffels Manuka-Honig zwei- bis dreimal am Tag. Eine klassische Rollkur (siehe Anwendung Magen-Darm) mit Manuka-Honig hilft beispielsweise, eine Magenschleimhaut-Entzündung durch Helicobacter pylori zu bekämpfen, ohne dass einzelne Keime sich in Bereiche verziehen können, in denen der Honig sie nicht erreicht.
Klotzen statt kleckern
Die Empfehlung, mindestens morgens und abends einen Teelöffel Honig zu verwenden, ist meines Erachtens unserem Hang zur Sparsamkeit geschuldet. Ob es jedoch sinnvoll ist, eine Behandlung unnötig in die Länge zu ziehen, weil man den kostbaren Stoff allzu vorsichtig dosiert, erscheint mir mehr als fraglich. Wenn Ihr Haus brennt, wird es wahrscheinlich Ihre geringste Sorge sein, Wasser zu sparen.
Zu Beginn der Anwendung, besonders bei heftigen Infektionen und Entzündungen, wäre eine großzügigere Mengenbemessung, etwa ein Esslöffel voll, sowie die Wahl einer höheren MGO-Stärke empfehlenswert. Nach spürbarer Besserung der Symptomatik kann man dann beides herunterfahren, sollte die Einnahme aber solange fortsetzen, bis die Erkrankung endgültig überstanden ist.