Читать книгу KATENKAMP UND DER TOTE BRIEFTRÄGER - Detlef Wolff - Страница 7

Zweites Kapitel

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Weber hob den Feldstecher an die Augen und sah in die Runde. Unter den gekanteten Prismen öffnete sich sein Mund zu der Frage: »Was soll ich mit dem Prachtstück denn nun anfangen? Menschen beobachten? Dazu habe ich noch nie Lust gehabt.«

»Versuch’s mal mit Möwen«, sagte jemand.

»Wenn ich Genickstarre kriegen will, setz ich mich im Kino in die erste Reihe.« Weber spielte an dem Okular herum. »Wenigstens habt ihr das Ding nicht gravieren lassen«, sagte er. »Unserem verehrten Kriminalhauptkommissar zur Versetzung in den wohlverdienten Ruhestand - oder etwas in der Richtung. Gravuren vermindern den Wert. Erkenntnis aus meiner Zeit beim Einbruchsdezernat. Gravierte Sore bringt die Hälfte.«

»Du sollst unser hochherziges Abschiedsgeschenk ja nicht verscherbeln«, sagte Klapprodt. Er versuchte, eine drohende Geste zu vollführen, aber aus dem vollen Glas schwappte ihm nur der Sekt übers Handgelenk.

»Mein lieber Nachfolger...« Weber hob die Stimme: »Sollte ich mal unverschuldet in größere Not geraten, dann...«

»Bei deiner Rente«, warf Heidelbach ein, »kann dir gar nichts passieren. - Pardon, Pension«, verbesserte er sich.

»Wenn ihr weiter so mäßig sauft, lasse ich die restlichen Flaschen wieder abholen.« Weber machte über die Flaschenbatterie hinweg eine einladende Handbewegung. »Meine Abschiedsvorstellung in diesem Laden hab ich mir immer anders vorgestellt. Ist ja kaum Publikum da. Wo stecken eigentlich unsere Labormäuse?«

»Die kommen später«, sagte Heidelbach. »Es ist noch ein Fall aufgelaufen.«

»Seit wann beeilen sich die denn mal?« Weber schob sich ein belegtes Brötchen in den Mund. »Was für ein Fall denn?«, erkundigte er sich kauend.

»Ein Briefträger ist ermordet worden«, sagte jemand aus der Runde, die noch aus einem guten Dutzend Männern bestand. Webers offizielle Verabschiedung hatte am Vormittag stattgefunden, und seitdem hatten etwa achtzig Leute sein Dienstzimmer nüchtern betreten und mehr oder weniger alkoholisiert wieder verlassen. Es roch nach kaltem Rauch und nach Bier. Man trank aus Pappbechern. Die wenigen vorhandenen Gläser schienen für die Dienstgrade vom Hauptkommissar aufwärts reserviert zu sein. Niemand hatte eine entsprechende Parole ausgegeben, aber es konnte der Eindruck entstehen, dass jemand darauf achtete, keinem Höherrangigen einen Pappbecher in die Hand zu drücken.

»Im Dienst ermordet?«, fragte Altmann.

»Im Dienst«, antwortete Klapprodt. »Deine Taschendiebe hätten ihm höchstens die Brieftasche geklaut.«

»Wer wird denn einen Briefträger umbringen?« Weber schüttelte den Kopf. »Das lohnt doch nicht. Die haben doch heute keine müde Mark mehr bei sich. Dahinter steckt was anderes. Ich würde zunächst mal auf Eifersucht tippen. Überprüft mal, wieviel grüne Witwen der in den letzten Jahren getröstet hat.«

»Nicht mehr als Sie«, sagte ein Kriminalassistent.

Niemand wagte zu lachen.

Erst als Weber sagte: »Also keine«, brach das Gelächter los. »Die dienstliche Ausübung des Geschlechtsverkehrs ist unter keinen Umständen gestattet; die private nur in Notfällen zur Wiederherstellung des häuslichen Friedens unter Beachtung aller Vorsichtsmaßnahmen vorzunehmen«, rief Weber und griff nach einer halbvollen Bierflasche. »Wer bearbeitet den Fall denn?«, erkundigte er sich.

»Katenkamp«, antwortete Heidelbach.

»Deshalb ist er nicht da.« Weber stellte die Bierflasche wieder ab und fasste nach einem Wasserglas voll Whisky.

»Nun ist sein Liebling nicht anwesend«, flüsterte jemand im Hintergrund. »Gleich fängt er an zu heulen.«

Weber drückte das Kreuz durch. »Meine Herren«, sagte er mit erhobener Stimme, »um das vielleicht klarzustellen und auch, weil der Mann nicht anwesend ist: Herr Katenkamp ist nicht mein Liebling. Aber er ist ein verdammt guter Polizist. Und deshalb hab ich mich in der oberen Etage um seine Wiedereinstellung bemüht. Weil wir Leute wie ihn brauchen.«

»Ach - der war früher schon mal...?«, fragte der im Hintergrund.

»Ja, der war früher schon mal«, äffte ihn Weber zornig nach. »Und dann war er nicht mehr, weil zwei Zuhälter gegen ihn ausgesagt haben. Und wenn nicht einer von denen kürzlich umgefallen wär - ich weiß nicht warum; wird wohl schon wieder mal ’n Kuhhandel dahinterstecken -, ja, dann wäre Katenkamp nicht so fix Kommissar geworden. Dann wär er vielleicht heute noch Warenhausdetektiv. Ich dachte, das sei allgemein bekannt.«

»Naja.« Klapprodt wollte Öl auf die Wogen gießen. »Schließlich hat dir ja keiner Günstlingswirtschaft vorgeworfen...« Er merkte, dass er sich nicht besonders glücklich ausgedrückt hatte und verstummte abrupt.

»Du hast das natürliche Taktgefühl eines Panzernashorns«, sagte Weber, schon wieder friedlich. »Nichts für ungut, allerseits. Das eben, das hab ich als Privatmann gesagt, schon im Besitz meiner Entlassungsurkunde.«

Er nahm einen Schluck aus dem Whiskyglas. »Morgen ist Sonntag, da können Sie ausschlafen.«

»Wenn man uns lässt«, murmelte jemand.

»Ich danke dir«, sagte Klapprodt. »Auch wenn du schon als Privatmann gesprochen hast, das musste mal zum Ausdruck gebracht werden. Sonst hätte ich dafür Worte finden müssen... Prost! Auf deinen Ruhestand. Ich bin überzeugt, du wirst unsere Arbeit mit Interesse verfolgen und uns deinen Rat auch in Zukunft nicht vorenthalten. Nochmals: Prost.«

Es erklang ein allgemeines Prost.

»Jetzt wird mir das zu feierlich«, erklärte ein junger Beamter. »Hört sich an wie beim Kaninchenzüchterverein.« Er griff sich eine Käseschnitte und verließ den Raum.

Als Katenkamp bei der Abschiedsfeier auftauchte, befanden sich nur noch sechs Leute in dem Zimmer.

»Na?«, fragte Weber. »Es geht mich zwar nichts mehr an; trotzdem reagiert das alte Kavalleriepferd noch prompt auf die Signale... Bedienen Sie sich.«

Katenkamp hebelte den Verschluss von einer Bierflasche. »Der Mann ist aus nächster Nähe erschossen worden. Zwei Schüsse von hinten. Keine Zeugen. Jedenfalls hat sich niemand gemeldet.«

»Raubmord?«, erkundigte sich Klapprodt.

»Schwer zu sagen. Von den persönlichen Gegenständen scheint nichts zu fehlen. Und ob von den Briefen einer fehlt, wird sich kaum feststellen lassen. Wir können seinen Bezirk abklappern und fragen, ob jemand Post erwartet und nicht erhalten hat.«

»Das bringt nicht viel«, sagte Weber. »Hätten Sie sich für den Anfang keinen besseren Fall aussuchen können? Ein erschossener Briefträger! Immerhin hat die Geschichte Seltenheitswert. Seitdem es keine Geldbriefträger mehr gibt, brauchen die Herren eigentlich nur noch vor bissigen Hunden Angst zu haben. Außerdem wurden auch Geldbriefträger nie erschossen. Die schlug man einfach nieder.«

Er ist betrunken, dachte Katenkamp. Weber und betrunken. Das hat’s noch nie gegeben.

»Nun suchen Sie mal schön nach einem Motiv«, fuhr Weber fort. »Ich kann mir keins vorstellen.«

Clausen von der Spurensicherung sah über seine Nickelbrille hinweg und kratzte sich am linken Ohr. »Vielleicht wollte jemand... Wie ist das eigentlich? Wenn ich einen Brief aufgebe und will den zurückhaben? Muss der Postbote mir den aushändigen? Vorausgesetzt, ich kann mich als Absender ausweisen?«

»An und für sich schon«, sagte Hempel. Er saß auf Webers Drehstuhl. Vor ihm stand ein Pappbecher voll Cognac. »Immerhin bin ich der Eigentümer des Briefes. Oder?« Er malte mit dem rechten Zeigefinger ein Fragezeichen in die Luft.

»An und für sich...«, nuschelte Heidelbach. »Aber wer weiß denn, wie die postalischen Bestimmungen aussehen? Außerdem bringt uns das auch nicht weiter. Es bleibt sich gleich, ob wir einen Empfänger oder einen Absender suchen.«

»Bier oder gleich einen Whisky?«, fragte Weber. »Whisky ist besser. Wegen der Anfangsgeschwindigkeit. Wir haben alle ziemlich Vorsprung.«

Katenkamp warf Klapprodt einen fragenden Blick zu. Ob es einen schlechten Eindruck machte, wenn er als Neuling bei der Mordkommission mehr trank als nur Bier? War er nicht verpflichtet, sofort einen ersten Bericht zu Papier zu bringen?

»Wenn Sie auf Whisky stehen - bitte!«, sagte Klapprodt. »Vielleicht inspiriert das schottische Zeug Sie ja.«

»Ich wollte nur schnell mal reinschauen«, sagte Katenkamp. »Bevor hier alles vorbei ist.« Er suchte nach einer Flasche mit Sodawasser. Ausgerechnet heute übertrugen sie ihm seinen ersten Fall.

»Hier gibt es nur Alkohol. »Weber hielt ihm einen Becher voll Whisky hin. »Sie werden den Stoff schon ungebremst auf mein Wohl trinken müssen.«

Dieser Abschiedsfeier für Weber verdankte er es nur, dass man ihn an den Fall rangelassen hatte. »Prost«, sagte er. Von den alten Kollegen wollte keiner fehlen, wenn Weber verabschiedet wurde. »Prost«, wiederholte er. Und nun hatte er den ersten Fall am Hals, der in Klapprodts Ära fiel. Und Klapprodt dachte sicher nicht daran, seine Amtszeit als Leiter der Mordkommission mit einem unaufgeklärten Fall zu beginnen. Auch wenn er nicht gerade vor Ehrgeiz umkam - einen solchen Start wünscht sich niemand.

»Gab es Augenzeugen?«, fragte Heidelbach.

»Nee. Hab ich doch schon gesagt. Der Täter muss dem Mann aufgelauert haben. Direkt im Hauseingang.« Der Whisky war lauwarm. Katenkamp schüttelte sich nach dem ersten Schluck.

»So hätt ich’s auch gemacht«, sagte Klapprodt. »Das hilft uns bloß nicht weiter.«

»Keine Kampfspuren«, referierte Katenkamp weiter. »Soweit sich das bereits sagen lässt, war der Mann damit beschäftigt, Post in die Briefkästen zu verteilen, als der Täter schoss - vermutlich vom Vorgarten aus.«

Weber hustete. Er klopfte sich auf den Brustkorb. »Ruhe da drin!«, rief er. »Ich will nicht an Lungenkrebs verrecken. Jetzt auch nicht mehr.« Dann sah er Klapprodt an. »Hoffentlich kriegt ihr es nicht mit einem Killer zu tun. So einem, der sinnlos draufhält. Davor hatte ich immer Angst.«

»Mal den Teufel nicht an die Wand«, antwortete Klapprodt. Zu Katenkamp: »Haben Sie die Hausbewohner befragt?«

»Ja. Soweit sie anzutreffen waren. Ein Rentnerehepaar im ersten Stock. Im zweiten Stock trafen wir eine Mutter mit drei Kindern an. Oben wohnt ein Schauspieler. Der lag noch im Bett. Keiner hatte zur fraglichen Zeit Besuch. Und der Schauspieler hätte es nicht geschafft, nach der Tat wieder ungesehen in seine Wohnung zu gelangen. Es ist übrigens in meiner unmittelbaren Nachbarschaft passiert.«

»Das war auch Ihr Briefzusteller?«, fragte Heidelbach.

»Ja.«

»Haben Sie mit dem Mann mal ein paar Worte gewechselt?«

»Nein. So lange wohnen wir da noch nicht. Die Post kommt auch erst am späten Vormittag. Da bin ich längst unterwegs.« Nach dem zweiten Schluck Whisky schüttelte Katenkamp sich nicht mehr. Trotzdem setzte er den Pappbecher ab. »Ich werde mich um die Familie kümmern müssen. Der Mann wohnt draußen in Sasel. Es war kein großer Umweg, eben mal hier reinzuschauen.«

Es war schon ein Umweg, dachte Katenkamp. Aber ich wollte mich wenigstens bei der Abschiedsfeier für Weber sehen lassen. Ich verdanke Weber zu viel. Ich kann nicht so tun, als ginge er mich ab sofort nichts mehr an. Und an Webers letztem Tag muss ich meinen ersten Fall kriegen. Einen hoffnungslosen, wie es scheint. Weber beendet heute eine erfolgreiche Karriere, und meine ist möglicherweise beendet, bevor sie begonnen hat... Ich hab kein gutes Gefühl bei dieser Geschichte. Hätte nicht ein Pennbruder seinen Saufkumpan erschlagen können? Solche Fälle sind spätestens am Abend aufgeklärt. Oder ein Mann bringt seine Frau um. Den Mann nimmt man fest, und dann ist es nur eine Frage von Stunden, bis er ein Geständnis ablegt. Da zieht man ein sauberes Protokoll aus der Maschine, lässt den Täter unterschreiben, übergibt die Akten der Staatsanwaltschaft und betrachtet den Fall als erledigt. Aber nein - ich muss einen erschossenen Postboten kriegen! - Gut, in der ersten Meldung war nur von einer männlichen Person die Rede. Wer weiß, was unter der Notrufnummer durchgegeben wurde. Die ersten Angaben taugen meist nicht viel. Trotzdem könnten die Dinge schon klarer liegen.

»Viel Glück«, sagte Weber. Es klang nicht sehr hoffnungsvoll.

Klapprodt nickte Katenkamp zu. »Sie kriegen selbstverständlich jede Unterstützung.«

Was denn wohl sonst... Aber worin konnte die Unterstützung schon bestehen? Höchstens aus zwei Kriminalassistenten, die im Bezirk des Briefzustellers nach verschwundener Post fragten. Aber wer weiß denn im Voraus, was ihm mit der Post ins Haus steht? Vielleicht war der Empfänger auch froh, einen bestimmten Brief nicht bekommen zu haben, und hielt den Mund. Und wer konnte denn mit Bestimmtheit sagen, dass es dem Täter darum zu tun gewesen war, in den Besitz eines Briefes zu gelangen? Wenn es sich nicht gerade um einen am Vortage in Hamburg aufgegebenen Brief handelte, dann konnte niemand sicher sein, dass der Postbote einen bestimmten Brief in seiner Tasche hatte... Falls Post für mich dabei war, dann hab ich sie noch bekommen, dachte Katenkamp. Unser Haus hat er noch bedient. Eine Viertelstunde später war er tot. Und ich soll seinen Mörder finden.

»Kopf hoch«, sagte Weber. »Wir haben alle mal angefangen.«

Ich bin kein Anfänger mehr, dachte Katenkamp. Hier handelt es sich um meinen siebten Mordfall. Sechs konnte ich aufklären. Vier als Amateur, nach dem Rausschmiss - als Warenhausdetektiv, als Privatschnüffler. Und dann zwei als Schutzpolizist. Und nun, wo ich zur Mordkommission gehöre und theoretisch genau weiß, wie man vorzugehen hat, da gerate ich an einen hoffnungslosen Fall. Keine Augenzeugen, kein Motiv... Er machte eine wegwerfende Handbewegung.

»Nur nicht ungeduldig werden«, sagte ein Beamter, den er nicht kannte. »Manchmal hilft die Technik weiter.«

Also ein Laborfritze. Einer von denen, die nicht zu denken brauchen. Die stellen ihre Untersuchungen an und knallen einem die Ergebnisse auf den Tisch. Sieh zu, ob du damit was anfangen kannst; unsere Werte sind hieb- und stichfest. Wage nicht, Zusatzfragen zu stellen oder unsere Ergebnisse anzuzweifeln. Außerdem sind wir überlastet, sei froh, dass du die Ergebnisse überhaupt schon hast. Nein, die von der Technik leisteten schon brauchbare Arbeit. Nur wäre ihm im Augenblick ein Augenzeuge lieber gewesen. Einer, nach dessen Angaben man ein Phantombild zusammensetzen konnte. Ein Phantombild machte sich auch in der Presse gut, oder auf einem Steckbrief... Neben der Tür hing der Fahndungsaufruf nach den meistgesuchten Terroristen. Von denen besaß man sogar Fotos und erwischte sie trotzdem nicht. Na gut; die meisten hielten sich wahrscheinlich im Ausland auf. Sein Täter lief hier in Hamburg herum. Die Chancen, ihn mit Hilfe einer Phantomzeichnung zu erwischen, waren ungleich größer als die Aussichten, einen Terroristen nach einem Jahre alten Foto zu erkennen.

»Verlassen Sie sich man nicht zu sehr aufs Labor«, sagte Weber. »Die Nase ist manchmal viel wichtiger.«

»Ach, du!« Der Beamte von der Technik drückte eine Zigarette in Webers Aschenbecher aus. »Als ob wir dir noch nie was Gutes getan hätten. Wenn ich mal Zeit habe, suche ich alle Fälle raus, bei denen du uns fast alles verdanken konntest. Da kommt etliches zusammen.«

»Ich hab jetzt viel mehr Zeit als du. Lass mich lieber die Gegenrechnung aufmachen«, brummte Weber.

Weber hält nicht viel von kriminaltechnischen Untersuchungen, dachte Katenkamp. Das ist auch eine Generationsfrage. Auf beiden Seiten. Früher sind auch die Herren Verbrecher nicht so raffiniert vorgegangen. Da wusste man ungefähr, in welchen Kreisen man den Täter zu suchen hatte. Früher... Ich werde auf die Laborarbeit angewiesen sein. In ein paar Stunden werde ich wissen, wie die Tatwaffe beschaffen war; das Kaliber, vielleicht sogar das Modell. Später können sie mir sagen, aus welchem Winkel der Schuss abgefeuert wurde. Nur, wer ihn abgefeuert hat, das können sie mir nicht sagen... Sie werden auch rauskriegen, was der Tote zuletzt gegessen hat. Das könnte sogar wichtig sein, falls er irgendwo eingekehrt ist. Vielleicht hat er bei einer Imbissstube haltgemacht und Bratwurst mit Ketchup gegessen. Vielleicht hat ihn dabei jemand gesehen und auch beobachtet, dass ihm anschließend einer gefolgt ist... Vielleicht weist der Mageninhalt auch auf den Verzehr von selbstgebackenem Kuchen hin; dann könnte an der Grüne-Witwen-Theorie doch was dran sein... Vielleicht. Immer nur vielleicht. In jedem Fall lief alles auf zeitraubende Befragung hinaus.

»Ich bin draußen in Sasel«, sagte Katenkamp und verließ den Raum.

KATENKAMP UND DER TOTE BRIEFTRÄGER

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