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Kapitel 3 Das evolutionäre Ziel im Yoga

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In der Katha Upanishad kommt einer dieser machtvollen und prägnanten Sätze vor, die auf kleinstem Wortraum eine Welt an Bedeutung enthalten und mit denen die Upanishaden so reich besät sind: Denn Yoga ist der Anfang und das Ende aller Dinge – yogah hi prabhavapayayau. In den Puranas wird die Bedeutung dieses Satzes unterstrichen und deutlicher herausgearbeitet: Durch Yoga schuf Gott die Welt, durch Yoga wird Er sie am Ende wieder in Sich zurücknehmen. Aber nicht nur die ursprüngliche Schöpfung und die endgültige Auflösung des Weltalls, sondern alle großen Veränderungen, alle Schöpfungen, Entfaltungen und Zerstörungen werden durch den zentralen Prozess des Yoga, tapasya, bewirkt. In dieser uralten Betrachtungsweise stellt sich Yoga dar als die effektive, vielleicht sogar als die essenzielle und eigentlich ausführende Bewegung der Natur in all ihren Prozessen. Falls dies für das allgemeine Wirken der Natur zutrifft, das heißt falls ein göttliches Wissen und ein göttlicher Wille in den Dingen dadurch zur wahren Ursache aller Kraft und Wirksamkeit wird, dass er zu Objekten in Beziehung tritt, sollte die gleiche Regel auch für das menschliche Handeln gelten. Sie sollte insbesondere für alle bewussten und willentlich angewandten Methoden jener psychologischen Disziplinen gelten, die wir Yoga-Systeme nennen. Yoga kann tatsächlich nichts anderes sein als ein vollendeter und bewusst gewordener natürlicher Prozess, der dazu bestimmt ist, Ziele rasch zu erreichen, die von der gewöhnlichen Bewegungsweise der Natur nur langsam, im säumigen Schritt einer jahrhunderte- oder gar jahrtausendelangen Evolution zuwege gebracht werden.

Es gibt hier einen scheinbaren Unterschied. Das Ziel, das uns im Yoga vorschwebt, ist Gott. Das Ziel der Natur jedoch besteht darin, die Übernatur zu verwirklichen. Doch diese beiden Ziele stehen miteinander in Einklang und entsprechen derselben Absicht. Gott und die Übernatur sind nichts weiter als der wesentliche und der formale Aspekt jener einzigen, unerreichbaren Erfüllung, auf die unsere menschliche Entwicklung in ihrer Aufwärtsbewegung ausgerichtet ist. Yoga ist für den Menschen das Emporarbeiten der von einer langsamen Evolution und weiten Rückfällen befreiten Natur, die sich in göttlichem oder menschlichem Wissen ihrer selbst bewusst wurde.

Gott ist Das, was das Ganze ist und doch weit über das Ganze hinausgeht, es transzendiert. Nichts existiert, was nicht Gott wäre, doch ist Gott weder die Summe des Existierenden noch irgendein Teil dieser Summe, außer als symbolisches Bild für Sein eigenes Bewusstsein. Anders ausgedrückt: Alles getrennt Existierende ist ein besonderes Symbol, die gesamte Summe des Existierenden ist ein allgemeines Symbol, das versucht, die unübersetzbare Existenz – Gott – in die Begriffe des Welt-Bewusstseins zu übersetzen. Es ist zu diesem Versuch bestimmt. Erfolg aber ist ihm nicht bestimmt, denn im selben Augenblick, da es Erfolg hat, hört es auf, es selbst zu sein und wird zu jenem unübersetzbaren Etwas, von dem es seinen Ausgang nahm, d. h. zu Gott. Keinem Symbol ist es bestimmt, Gott vollkommen auszudrücken, nicht einmal dem höchsten. Doch ist es das Vorrecht der höchsten Symbole, ihre gesonderte Bestimmtheit in Ihm zu verlieren, aufzuhören Symbole zu sein und im Bewusstsein zu dem zu werden, was versinnbildlicht ist. Der Mensch ist solch ein Symbol oder Eidolon Gottes. Wir sind, um die biblische Wendung zu gebrauchen, in Seinem Bilde erschaffen. Damit ist nicht ein formales Bild gemeint, sondern das Bild Seines Wesens und Seiner Persönlichkeit. Wir sind vom innersten Wesen Seiner Göttlichkeit und haben Teil am Vermögen Seiner Göttlichkeit. Wir sind nach dem Vorbild eines göttlichen Wesens und eines göttlichen Wissens geformt und tragen seinen Stempel.

In allem, was phänomenal existiert – oder symbolisch, wie ich bei tieferem Eindringen in die Natur der Dinge eher sagen möchte –, gibt es zwei Seiten des Seins: Das Ding-an-sich und das Symbol, Selbst und Natur, res (das Ding, das ist, das Seiende) und factum (das Ding, das getan oder gemacht wurde, Getanes oder Gemachtes), unveränderliches Sein und veränderliches Werden, das Übernatürliche und das Natürliche. Jeder Zustand des Daseins birgt in sich eine Kraft, die ihn dazu treibt, sich selbst zu transzendieren. Die Materie bewegt sich darauf hin, Leben zu werden. Das Leben ringt darum, Mental zu werden. Das Mental strebt sehnsuchtsvoll danach, ideale Wahrheit zu werden. Die Wahrheit strebt dorthin auf, wo sie göttlicher und unendlicher Geist wird. Der Grund dafür ist, dass jedes Symbol ein unvollständiger Ausdruck Gottes ist und sich deshalb seiner eigenen gänzlichen Wirklichkeit entgegenstreckt, sie zu werden sucht. Es drängt darauf, sein wirkliches Selbst zu werden, indem es über sein scheinbares Selbst hinauswächst. Das Gemachte fühlt sich angezogen vom Seienden, das Werden vom Sein, das Natürliche vom Übernatürlichen, das Symbol vom Ding-an-sich, die Natur von Gott.

Die Aufwärtsbewegung ist demnach das Mittel zur Selbsterfüllung in dieser Welt, aber sie ist nicht allen Objekten auferlegt. Denn es gibt dreierlei Zustände, denen alles Veränderliche im Dasein unterworfen ist: das Aufsteigen, den Stillstand und das Abgleiten. Zwar bewegt sich die Natur in ihren niederen Zuständen im Allgemeinen nach oben, doch sucht sie die endgültige Erlösung nur für eine begrenzte Anzahl von Individuen. Nicht jede Form von Materie organisiert sich zu lebender Materie, obgleich jede Form von Materie erfüllt ist vom Geist des Lebens und von seinem heftigen Verlangen nach Befreiung und Selbstbekundung. Nicht jede Form von Leben organisiert sich zu mentalem Leben, obwohl in allen Lebensformen das Mental vorhanden ist und darauf drängt, freizukommen und sich kundzutun. Ebensowenig ist jedes mentale Wesen dazu befähigt, in sich das Leben der idealen Wahrheit herauszubilden, obwohl in jedem mentalen Wesen – im Hund, Affen und Wurm nicht minder als im Menschen – der eingekerkerte Geist der Wahrheit und des Wissens nach Freiheit und Selbstausdruck trachtet. In jedem erreichten Zustand ihres Gefüges bemüht sich die Natur zunächst darum, die natürliche Existenz ihrer Geschöpfe darin abzusichern. Erst nachdem diese vorrangige Aufgabe erfüllt ist, sucht sie durch die bestgeeigneten unter ihnen, ihren eigenen Werken zu entkommen, das von ihr Errichtete niederzureißen und etwas zustandezubringen, was darüber hinausgeht. Aber erst mit dem Menschen gelingt ihr die Entwicklung eines Typus, der in allen seinen Individuen im Prinzip dazu fähig ist, nicht nur das Natürliche, sondern auch das Übernatürliche in sich zu verwirklichen. Allerdings ist auch dies nur bedingt und mit Einschränkungen wahr.

Dennoch bleibt es wahr, dass die Aufwärtsbewegung die Hauptbewegung der Natur ist. Ein gleichbleibender Zustand ist eine geringere Errungenschaft und, falls vollkommen, eine vorübergehende Vollkommenheit. Es ist eine Vollkommenheit im Reich des Kampfes und im Stil vergänglicher Formen, eine Erfüllung im Königreich von Ashanaya Mrityu – Hunger, welcher Tod ist, Hunger, der erschafft und sich von seinen Schöpfungen nährt. Die Aufwärtsbewegung ist jene, die durch den Tod hin zur Unsterblichkeit führt und in dieser Erde des Körpers das selige und leuchtende Himmelreich verwirklicht. Das Abgleiten ist Zerstörung, Hölle, ein großes Unheil, mahati vinastih. Dies sind die drei von der Gita erwähnten gatis oder Endzustände des Werdens, uttama, madhyama und adhama, der höchste, der mittlere und der unterste Zustand, die der Menschheit zur Auswahl dargeboten sind. An jedem Einzelnen von uns liegt es, seine Wahl zu treffen. Denn so wie wir wählen, wird Gott sich in uns entfalten, und zwar in Richtung auf vorübergehende menschliche Befriedigung oder göttliche Vollendung oder Zersetzung unserer menschlichen Natur in die fruchtbaren Abfallprodukte der Natur.

Die ganze Natur ist demnach ein Schritt hin zur Übernatur, d. h. zu etwas, das für sich selbst natürlich ist, aber übernatürlich für alles, was darunter liegt. Das Leben ist übernatürlich für die Materie, das Mental ist übernatürlich für das Leben, das Ideale Sein ist übernatürlich für das Mental, der Unendliche Geist ist übernatürlich für das ideale Sein. Wir müssen daher das Übernatürliche als unser Ziel anerkennen. Die Tendenz unserer Natur zu der unmittelbar über ihr befindlichen Übernatur ist ein Geheiß der Welt-Macht, dem Folge zu leisten und nicht mit Auflehnung oder Misstrauen zu begegnen ist. Hier hat der Glaube seine Wichtigkeit und die Religion, solange sie unverfälscht ist, ihren unschätzbaren Nutzen, denn unser natürliches Mental hat die Tendenz, in seiner Natur zu verharren, und hegt Zweifel an der Übernatur. Glaube und Religion waren Vorkehrungen der Allweisen Energie, die den natürlichen und nur mentalen Menschen an die Eingebungen der idealen Seele in ihm zu gewöhnen hatte, einer Seele, die am liebsten jetzt gleich aus dem Zwielicht in das Licht, aus dem Tappen im Dunkeln in die Wahrheit, aus den Sinnen und dem Verstand in die Schau und die direkte Erfahrung entrinnen möchte. Das Streben nach oben ist uns also auferlegt, und wir können uns ihm auf die Dauer nicht widersetzen. Früher oder später wird Gott sich unserer bemächtigen und uns diesen steilen, für unsere strauchelnden Schritte so schwierigen Hang hinauftreiben. Denn so sicher sich das Tier hin zum Menschen entwickelt und in seinen wandlungsfähigsten Arten so etwas wie einen menschlichen Charakter erlangt hat, und so sicher der Mensch, nachdem Affe und Ameise einmal erschienen waren, unweigerlich zu folgen hatte, ebenso sicher entwickelt sich der Mensch hin zur Gottheit und kommt ihr in seinen fähigeren Typen ständig näher, erlangt er selbst eine Art von Gottheit. Und es ist ebenso gewiss, dass der Mensch, nachdem das Genie und der Heilige einmal erschienen sind, zwangsläufig in sich und aus sich heraus den Übermenschen hervorbringen wird, den siddha purusha. Diese Schlussfolgerung setzt keine prophetische Gabe oder Offenbarung voraus. Sie ist die unvermeidliche Konsequenz aus allen vorausgegangenen Demonstrationen, die für uns in dem gewaltigen Laboratorium der Natur durchgeführt wurden.

Wir haben die Natur zu transzendieren und Über-Natur zu werden. Aus dem oben Gesagten geht jedoch hervor, dass dies geschehen sollte, indem wir etwas ausnutzen, was noch in der Natur eingeschlossen ist, und wir einer Entwicklungslinie folgen, die die Natur uns zu erschließen versucht. Indem wir unserer gewohnten Natur nachgeben, fallen wir sowohl von der Natur als auch von Gott ab. Indem wir die Natur transzendieren, befriedigen wir den stärksten Impuls der Natur, schöpfen wir all ihre Möglichkeiten aus und steigen auf zu Gott. Das Menschliche berührt zunächst das Göttliche und wird anschließend selbst zum Göttlichen. Aber es gibt auch jene, die die Natur abtöten wollen, um so zum Selbst zu werden. Sollen wir ihnen folgen? Nein, wie groß und erhaben ihr Pfad auch sei, wie ehrfurchtgebietend und blendend ihre Aspiration, denn es ist nicht Gottes Vorhaben mit der Menschheit und deshalb nicht unser Dharma. Mag sagen, wer will, wir hätten die geringere Wahl getroffen. Wir antworten darauf mit den Worten der Gita, sreyan svadharmo vigunah: „Besser ist das Gesetz unseres eigenen Wesens, sollte es auch geringer sein, zu gefährlich das höhere Gesetz eines anderen Wesens.“ Dem Willen Gottes in uns zu gehorchen ist ganz gewiss glückseliger, vielleicht sogar göttlicher, als sich zu den asketischen Höhen des Advaitin und zu einer unsagbaren Selbstauslöschung in einem unbestimmbaren Sein zu erheben. Uns genügt die Umarmung Krishnas und die Herrlichkeit des allmächtigen Busens Kalis. Wir haben die Natur zu transzendieren und zu besitzen, nicht sie abzutöten.

Wie auch immer außergewöhnliche Einzelne sich entscheiden mögen, was wir suchen, ist ein allgemein gangbarer Pfad zur höchsten Verwirklichung für die Menschen – denn ich schlage mit dem Yoga kein individuelles Vorgehen vor, bei dem der Rest der Menschheit keine Rolle spielt –, und da kann es keine Zweifel und kein Zögern geben. Weder die Übertreibungen der Spiritualität noch die Übertreibungen des Materialismus sind unser wahrer Weg. Jede Tendenz im Menschen, die die Natur zu leugnen sucht, wie religiös, erhaben und hehr, von welch blendender Untadeligkeit, welch ätherischem Wesen sie auch sein mag, war und wird stets zum Scheitern verurteilt sein, zu Misserfolg, Enttäuschung, Desillusionierung oder Verkehrung, weil sie ihrer Natur nach für die Masse der Menschen ein vergänglicher Impuls zu einer Übertreibung ist und weil sie sich nicht an die von Gott gestellten Bedingungen hält. Gott hat die Natur als eine Voraussetzung für Seine Selbsterfüllung im Universum geschaffen, und Er hat uns bei dieser göttlichen Selbsterfüllung zu überlegenen Werkzeugen und Helfern auf dieser Erde gemacht. Jede von Menschen ins Leben gerufene Bewegung, die uns heißt, mit unserer gewohnten Natur vorlieb zu nehmen und uns auf die Erde zu beschränken, aufzuhören, uns nach dem Empyreum in unserem Inneren zu sehnen und lieber den Tieren gleich zu leben, unseren Blick voraus auf unsere sterbliche Zukunft zu richten sowie hinab zur Erde, die wir bestellen, nicht aber hinauf zu Gott und auf unsere noch nicht erlangte Vollkommenheit – jede solche Bewegung war und wird stets zu Überdruss, Versteinerung und Stillstand oder einer plötzlichen und heftigen Reaktion der Übernatur verurteilt sein. Denn auch sie ist für die Masse der Menschen ein vergänglicher Impuls zu einer Übertreibung und läuft dem Vorhaben Gottes in uns zuwider, der in unsere Natur eingetreten ist und verborgen in ihr wohnt und der uns durch eine heimliche, instinktive und unwiderstehliche Anziehungskraft zu Sich zieht. Materialistische Bewegungen sind noch widernatürlicher, noch anomaler als die asketischen und weltverneinenden Religionen und Philosophien, denn diese führen uns zumindest aufwärts, auch wenn sie für die menschliche Natur viel zu schnell und zu weit gehen, während der Materialist unter dem Vorwand, uns zur Natur zurückzuführen, uns in Wirklichkeit gänzlich von ihr wegführt. Er vergisst oder übersieht, dass die Natur nur phänomenal Natur, tatsächlich aber Gott ist. Das göttliche Element in ihr ist das, was sie am reinsten und wahrhaftigsten ist. Alles andere ist bloße Frist und Bedingung, bloßes Verfahren und Stadium innerhalb ihrer gesamten stufenweisen Entfaltung der geheimen Gottheit. Ebenso vergisst er, dass die Natur noch in der Evolution begriffen ist und nicht schon voll evolviert, weshalb das, was wir jetzt sind, niemals ein Kriterium für das sein kann, was wir einmal sein werden. Das Übernatürliche muss schon der reinen Logik der Dinge zufolge der Zweck und das Ziel ihrer Entwicklung sein.

Deshalb müssen wir als erstes lernen, nicht in die Natur verstrickt, von ihr umgarnt oder an sie gefesselt zu sein, aber andererseits auch nicht auf sie wütend zu sein und sie abzutöten, falls wir vollendete Yogis werden und unserer göttlichen Vollkommenheit gefahrlos entgegengehen wollen. „Alle Wesen, sogar die Weisen, folgen ihrer Natur; was soll es helfen, ihr Gewalt anzutun?“ Prakrtim yanti bhutani, nigrahah kim karisyati? Dabei ist alles so nutzlos! Fühlst du dich an sie gebunden und lechzt nach Freiheit? In ihrer Hand allein befindet sich der Schlüssel, der deine Fesseln lösen wird. Steht sie zwischen dir und dem Herrn? Sie ist Sita; bete zu ihr, sie wird zur Seite treten und Ihn dir zeigen. Aber maße dir nicht an, Sita von Rama zu trennen, sie auszusetzen auf ein fernes Lanca unter Bewachung von gewaltigen Selbstkasteiungen, um Rama für dich allein zu haben in Ayodhya. Wenn du willst, so ringe mit Kali; sie mag einen guten Ringer. Aber ringe nicht lieblos oder aus bloßem Widerwillen und Hass mit ihr; denn ihr Missvergnügen ist schrecklich, und wenngleich sie die Asuras liebt, so tötet sie sie doch. Gehe lieber mit ihrer Hilfe und unter ihrem Schutz, gehe mit einem rechten Verständnis ihres Wesens und mit einem wahren und unbeugsamen Willen. Sie wird dich, auf was für Umwegen auch immer, stets sicher und aufs weiseste hinführen zu der Allseligen Persönlichkeit und der Unbeschreiblichen Gegenwart. Die Natur ist Gottes eigene Macht und führt diese Unzahl von Wesen durch die Nacht und die Einöde und die Gebiete des Feindes zu ihrem geheimen, versprochenen Erbe.

Die Übernatur ist also in jeglicher Hinsicht unser Ziel im Yoga: Ein natürlicher Bestandteil der Welt zu bleiben und doch die Natur im Inneren zu transzendieren, so dass wir sie sowohl innerlich als auch äußerlich frei und als Herr, svarat und samrat, besitzen und uns an ihr erfreuen mögen, Symbol zu bleiben in einer Welt der Symbolwesen und doch durch das Sinnbild das Versinnbildlichte zu erreichen, es zu verwirklichen, ein Ausdruck des Menschlichen zu bleiben, ein Mensch unter Menschen, ein lebender Körper unter lebenden Körpern, ein in dieser lebenden Materie wohnendes mentales Wesen, manus, unter anderen verkörperten mentalen Wesen, in unserem äußeren Wesen alles zu sein und zu bleiben, was wir dem Schein nach sind, und doch darüber hinauszugehen und im Körper das zu werden, was wir in unserem verborgenen Selbst in Wirklichkeit sind, nämlich Gott, Geist, höchstes und unendliches Sein, reine Seligkeit göttlicher Freude, reine Kraft göttlichen Handelns, reines Licht göttlichen Wissens. Unser ganzes sichtbares Leben hat nur einen symbolischen Wert, ist gut und notwendig als ein Werden, doch alles Werden hat Sein zu seinem Ziel und zu seiner Erfüllung, und Gott ist das einzige Sein. Göttlich zu werden in der Natur der Welt und im Symbol des Menschen ist die Vollendung, für die wir erschaffen wurden.

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Yoga und die Zukunft der Menschheit

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