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Kapitel 1 Macht der Wahrnehmung und schöpferische Energie

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Worte Sri Aurobindos

Bewusstsein ist nicht nur eine Macht der Wahrnehmung des Selbstes und der Dinge, es ist oder besitzt ebenfalls eine dynamische und schöpferische Energie. Es kann seine eigenen Reaktionen bestimmen oder sich der Reaktionen enthalten. Es vermag nicht nur auf Kräfte zu reagieren, sondern kann aus sich Kräfte erschaffen oder hervorbringen. Bewusstsein ist Chit, doch ebenfalls Chit Shakti.

Bewusstsein wird meist mit dem Mental identifiziert, doch das mentale Bewusstsein ist nur der menschliche Bereich, der genausowenig alle möglichen Bewusstseinsbereiche erfasst, wie menschliches Sehen alle Farbabstufungen oder menschliches Hören alle Tonabstufungen erfasst – denn es gibt vieles darunter und darüber, das für den Menschen unsichtbar und unhörbar ist. Ebenso gibt es Bewusstseinsbereiche über und unter der menschlichen Ebene, mit denen der durchschnittliche Mensch keinen Kontakt hat und die ihm daher unbewusst erscheinen – supramentale, obermentale und submentale Bereiche.

Wenn Yajnavalkya sagt, dass es kein Bewusstsein im Brahman-Zustand gäbe, spricht er von einem Bewusstsein, wie das menschliche Wesen es kennt. Der Brahman-Zustand ist der eines höchsten Daseins, das sich im höchsten Grade seiner selbst bewusst ist, svayamprakasa – es ist der Zustand von Sachchidananda, Sein-Bewusstsein-Seligkeit. Selbst wenn man davon als „jenseits von Dem“ spricht, paratparam, bedeutet dies nicht, dass es ein Zustand des Nicht-Seins oder Nicht-Bewusstseins ist, sondern dass er sich vielmehr jenseits der höchsten spirituellen Sphäre des kosmischen Daseins und Bewusstseins befindet (jenem „Ursprung darüber“ in dem erleuchteten Paradoxon des Rigveda). Aus der Beschreibung des chinesischen Tao und des buddhistischen Shunya geht hervor, dass jenes ein Nichts ist, in dem alles ist – genauso ist es mit der Verneinung des Bewusstseins dort. Überbewusst oder unterbewusst sind nur relative Ausdrücke. Wenn wir uns in das Überbewusste erheben, sehen wir, dass es ein größeres Bewusstsein ist als unser bislang höchstes und es uns daher in unserem normalen Dasein verschlossen ist; und wenn wir in das Unterbewusste eintreten können, finden wir dort ein Bewusstsein, das anders als das unsere an seiner untersten mentalen Grenze und uns aus diesem Grund normalerweise nicht zugänglich ist. Das Nichtbewusste schließlich ist nichts als ein involvierter Bewusstseinszustand, der – obschon auf andere Weise als das Tao oder Shunya – alle Dinge unterdrückt in sich enthält, so dass unter einem Druck von oben oder von innen sich alles daraus zu entfalten vermag – „eine untätige Seele mit nachtwandlerischer Kraft“.

Die Abstufungen des Bewusstseins sind universale Zustände, die nicht von der Einstellung der subjektiven Persönlichkeit abhängen. Vielmehr wird die Einstellung der subjektiven Persönlichkeit von der Bewusstseinsebene bestimmt, auf der sie gemäß ihrem Typus oder evolutionären Entwicklungsstadium eingeordnet ist.

Es ist deutlich, dass mit Bewusstsein etwas gemeint ist, das im Wesentlichen durchweg das Gleiche, jedoch seinem Zustand, seiner Voraussetzung und Wirkungsweise nach verschieden ist. Es können in ihm in andersartigen Abstufungen oder Formen jene Tätigkeiten, die wir Bewusstsein nennen, bestehen, und zwar in einem entweder unterdrückten, ungeordneten oder in einem unterschiedlich geordneten Zustand. In anderen Zuständen hingegen können sich andere Tätigkeiten manifestieren, die unterdrückt, ungeordnet oder latent in uns vorhanden oder aber weniger vollkommen manifestiert, weniger ausgebreitet, weniger intensiv und machtvoll sind als in jenen höheren Bereichen oberhalb unserer höchsten mentalen Grenze.

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Bewusstsein

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