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2Der Teinacher Historische Erinnerungen und wilde Schlucht

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Dieser Premiumwanderweg ist zwar nicht allzu lang, mit seinem ständigen Auf und Ab verlangt er dem Wanderer aber trotzdem etwas ab. Dafür bietet er die herrliche Nordschwarzwaldlandschaft, immer wieder Aussichten, mit dem Rötenbach einen Schwarzwaldbach, wie er im Buche steht, und die sehenswerte Ruine Zavelstein.


Tourencharakter: Wir wandern auf Pfaden und Treppenstufen, aber auch auf Forstwegen. Bei Regen und Schnee ist die Tour nicht zu empfehlen. Bademöglichkeit im Freibad und Thermalbad in Bad Teinach.

Tourenverlauf: Bad Teinach/Freibadparkplatz – Jahrhundertbank – Verkehrtes Häusle – Emberg – Wolfsschlucht – Zavelstein – Adolfshöhe – Bad Teinach

Ausgangspunkt: Bad Teinach (Freibad, Badstraße), GPS-Koordinaten: 48.689311, 8.692576

Anfahrt: A81 bis Ausfahrt Gärtringen, dann B296 bis vor Stammheim und K4302 ins Nagoldtal. Dort B463 in Richtung Calw, dann links ab nach Bad Teinach. ÖPNV: Bahn bis Weil der Stadt oder Bad Teinach, weiter mit dem Bus bis Bad Teinach Freibadparkplatz (Info: efa-bw.de)

Karte: Freizeitkarte F502 Pforzheim (LGL)

Informationen: www.teinachtal.de/premiumweg


Wir überqueren auf der Stadtseite des Parkplatzes am Wanderschild Bad Teinach Freibad-Parkplatz (390 m) die Teinach. Dahinter folgen wir dem aufwärts ziehenden Weg nach rechts. An der nächsten Verzweigung halten wir uns links und spazieren oberhalb des Minigolfplatzes weiter; jetzt haben wir auch einen schönen Blick auf Bad Teinach, die Kirche, das Bad und das riesige Mühlrad an der Teinach. Auch ein kleiner, künstlicher Wasserfall liegt an unserem Weg. Wir gehen am Dr.-Wurm-Stein (405 m) geradeaus weiter, nun oberhalb der Sprudelfabrik. An der Verzweigung beim Martin-Luther-Stein halten wir uns rechts und erreichen bald die Jahrhundertbank . Bei dieser wurden in Abständen von Jahrhunderten Gedenksteine von dankbaren Kurgästen errichtet. Der erste Stein ist mit 1687 datiert, weiter mit 1798, 1887 – dies war der damalige Reichskanzler Bismarck – und 1987. Die deutsche Übersetzung der jeweiligen lateinischen Inschriften steht dabei.

Felsklötze

Die Felsklötze in der Gegend wurden durch das Auswaschen des weicheren Erdreichs freigelegt. Man sieht auf dieser Tour immer wieder derartige Felsen, die teilweise ein recht bizarres Aussehen mit Rillen und Löchern aufweisen. Auf dem Weg kommen wir an einigen davon vorbei.


Die Jahrhundertbank erinnert seit 1687 an berühmte Gäste.

Danach kommen wir an einem weiteren Gedenkstein, anschließend am Mooshäusle vorbei. Wir folgen dem Weg bis zum Verkehrten Häusle bei dem wir nach rechts hinab zur Teinach verwiesen werden.

Wir sehen zwar die steinerne Brücke, unser Überweg führt aber etwas rechts davon auf Trittsteinen über das Flüsschen; für ängstliche Gemüter ist eine Seilsicherung angebracht. Anschließend überqueren wir die L347, danach geht es steil hinauf zur K4329.

Dort gehen wir am Schild Neuer Damm (440 m) nach rechts weiter. Wir treffen auf ein Asphaltsträßchen, halten uns links und gehen gleich darauf nach rechts bergab. Direkt im Anschluss, vor der Straße , geht es nach links hinauf. Kurz darauf sehen wir den Turm der Ruine Zavelstein vor uns.


Hier wird man daran erinnert, dass der Bad Teinacher Sprudel bekömmlich und erfrischend ist.

Am Wanderschild Teinacher (430 m) steht eine Bank mit einem integrierten Getränkeangebot der Sprudelfabrik; hier biegen wir links ab. Gleich darauf nehmen wir an der Kreuzung mit dem Schild Mathildenanlage (430 m) den rechten, steil ansteigenden Pfad Richtung »Mathildenstaffel«. Königin Charlotte Mathilde von England (1766–1826), nach der die Mathildenanlage benannt wurde, war die Frau von König Friedrich I. von Württemberg (1754–1816). Nach kurzem Anstieg gehen wir an der Kreuzung auf dem rechten Weg weiter, der nur noch mäßig ansteigt. Nun wandern wir an drei steinernen Bänken vorbei bis zum Schild Mathildenstaffel Felsenweg (467 m). Wir halten uns links, dann gleich wieder rechts und folgen der steinernen Treppe, die mit über 600 Stufen steil bergauf führt. Bald kommen wir an einem mächtigen Felsklotz vorbei.

Danach überqueren wir einen Forstweg – ein weiterer folgt – und steigen weiter auf einer Treppe steil bergauf zum Schild Mathildenhöhe (492 m). Nach ihm erreichen wir eine Wiese. Wir folgen kurz dem linken Waldrand, dann werden wir nach rechts zu einer bereits sichtbaren Bank am Beginn einer Feldhecke verwiesen.

Nach der Bank folgen wir der Hecke, danach geht es noch kurz in Richtung der Häuser von Emberg bis zum Schild Emberg Burgblick (603 m). Hier biegen wir rechts ab und gehen hinab zum Wald. Dort geht es nach links hinab zu einem Forstweg, ihm folgen wir nach links. Wo beim Schild Winterhalde (560 m) ein Forstweg einmündet, wandern wir hinter diesem auf dem Pfad weiter. Nun wandern wir hinab zum oberen Teil der Wolfsschlucht , nach dem Bach wieder hinauf zu einem Forstweg.

Er bringt uns nach rechts zum Schild Berghütte (520 m). Die Berghütte liegt ein paar Schritte links oberhalb; es lohnt sich, zu ihr hinzugehen. Man kann hier gut rasten und hat einen prächtigen Blick auf Bad Teinach, die Wälder und durch das Teinachtal auf die Höhen des Heckengäus.


Die dichten Wälder schützen vor Regen ebenso wie vor der Sonne.

Danach gehen wir zurück zum Schild und weiter steil abwärts in die Wolfsschlucht . In dieser finden wir eine fast märchenhafte Atmosphäre; hier hängen Moose und Flechten von den Bäumen, was auf eine reine Luft und hohe Feuchtigkeit hinweist. Die Schlucht selbst bietet mit ihrem Steinbrocken ebenfalls ein idyllisches Bild. Ein Zickzackweg bringt uns hinab zu dem die Schlucht durchfließenden Rötenbach, dem wir nach links abwärts folgen.


In der Ruine Zavelstein – von ihrem Bergfried bietet sich eine prächtige Aussicht.

An einer engen Kurve stoßen wir auf einen Forstweg. Hier gehen wir rechts weiter. Gleich darauf am Schild Stauwehr (475 m) zweigen wir links ab. Nun wandern wir entlang des nun friedlicheren Baches bis zum Schild Feierabendbrückle (430 m). Wir halten uns links, überqueren den Bach und gehen hinauf zum Schild Friedhof (440 m) .

Dort orientieren wir uns links. Gleich darauf am Schild Schlossberghütte (440 m) kann man entweder geradeaus einen Abstecher zur bereits sichtbaren Hütte machen und einkehren oder gleich rechts abbiegen. Wir wandern nun oberhalb des Friedhofs zu einem querenden Weg. Nach links bringt er uns zur Landstraße und dem Schild Weihreute (455 m).

Wir überqueren die Straße, dahinter steigen wir, teilweise auf Stufen, auf einem von Felsbrocken gesäumten Weg zu einem querenden Weg vor den oberhalb sichtbaren Häusern von Zavelstein. Wir biegen links, dann gleich rechts ab und kommen hinauf zum Marktplatz des kleinen Ortes. Beim Schild Marktplatz (465 m) biegen wir rechts ab und wandern durch die Straße Im Städtle zur Kirche und weiter zur Burgruine Zavelstein .


Das »Städtle« von Zavelstein besteht aus einer Straße mit alten Fachwerkhäusern.

Gleich nach dem Burggraben gehen wir durch die linke Toröffnung. Wir kommen zu einer Wiese auf der Rückseite der Ruine, danach im Zickzack hinab zu einem querenden Weg. Hier biegen wir links ab. Vorbei am Schild Burgweg (505 m) folgen wir diesem ein paar Minuten, dann nehmen wir an einer Kreuzung den rechten Weg, der uns an einem Lehrpfadschild vorbeiführt.

Nach einem Lehrpfadschild werden wir bei einem historischen steinernen Wegweiser nach rechts verwiesen . Ein paar Minuten später nehmen wir den scharf links abzweigenden Pfad, der uns hinab zu einem querenden breiten Weg bringt. Ihm folgen wir nach links. Etwas später werden wir nach rechts auf einen Pfad gewiesen. Am nächsten Querweg halten wir uns links und kommen zur Adolfshöhe .

Zavelstein

Zavelstein war früher die kleinste Stadt Württembergs – zeitweise sogar Deutschlands – und bestand eigentlich nur aus einer Straße mit 14 Häusern. Die Stadt wurde der Sage nach von Graf Eberhard II. (dem Greiner) 1367 zum Dank dafür, dass er und sein Sohn Ulrich nach dem Überfall »im Wildbad« in ihren Mauern Zuflucht fanden, zur Stadt erhoben. Ein Hirte hat den alten Grafen hierhergeführt, als Aufständische unter Ritter Reinhard II. von Windeck und Graf Wolf von Eberstein sich Wildbad näherten. Der Ort gehörte ursprünglich den Grafen von Calw und kam über die Grafen von Berg-Schelklingen und die Pfalzgrafen von Tübingen Anfang des 14. Jahrhunderts an Württemberg. Ab 1461 bildete er ein eigenes Amt. Dieses »Ämbtlein Zavelstein« wurde erst aufgehoben, als Herzog Friedrich II. von Napoleon die Königswürde erhielt und die altlandständische Verfassung Württembergs aufhob. Die kurze »Hauptstraße« des Ortes ist ein Sträßchen mit Kopfsteinpflaster aus rotem Schwarzwaldbuntsandstein. Die Bevölkerung musste 1692 im pfälzischen Erbfolgekrieg auf Befehl von General Mélac ihre Häuser selbst in Brand setzen. Vermutlich um 1695 wurden sie wieder aufgebaut. Auf dem Marktplatz fand ganz früher ein Flachsmarkt und bis in die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg ein Ochsenmarkt statt. Bekannt ist die Stadt vor allem durch ihre Krokusblüte – an den Krokuswiesen kommt man bei dieser Wanderung aber nicht vorbei.

Die um 1200 errichtete Burg Zavelstein war erst eine Stauferburg, dann eine Vogtsburg der Grafen von Calw und ihrer Nebenlinie, den Grafen von Vaihingen. Danach gehörte die Anlage verschiedenen Herren als Eigentum, Pfand oder Lehen. Die Württemberger erwarben 1345 Ort und Burg. 1612 erhielt sie der Kriegsrat des Herzogs Johann Friedrich, Freiherr Benjamin Bouwinghausen von Wallmerode (†1635 an der Pest). Er ließ die Burg von dem herzoglichen Baumeister Heinrich Schickhardt zu einem Renaissanceschloss umbauen. Der Alte Bau besaß einen großen Weinkeller; in seinem Kellergewölbe hatten 15 Fuder Wein Platz (ein württembergisches Fuder entsprach 1750 bis 1950 Liter). Der zwischen Vor- und Hauptburg stehende 28 Meter hohe Bergfried wurde vermutlich im 13. Jahrhundert aus Buckelquadern errichtet. Unter ihm befand sich früher das Verlies.


Ob man sie nun als Kunstwerke, Besinnungsobjekte oder einfach nur als Spielerei ansieht – die immer häufiger zu sehenden Steinmännchen sind stets eine willkommene Abwechslung im Wald.

Wir wandern in Gehrichtung weiter, stoßen auf einen Forstweg und folgen ihm weiter in Gehrichtung. Nach ein paar Minuten werden wir nach einer Rechtskurve nach rechts auf einen Pfad geschickt, der recht steil abwärts führt. Danach folgen wir einem nach links sanft ansteigenden breiten, aber unbefestigten Weg, bis uns die Beschilderung wieder nach rechts auf einen Pfad weist.

Adolfshöhe

Das Adolfshöhe genannte Gebäude wurde 1895 mit einer Stiftung des Badbesitzers Adolf Bronn erbaut. Das aus Sandstein errichtete Haus erweckt den zeittypischen Eindruck einer Villa oder eines Schlösschens, eine Mischung aus Historismus und Jugendstil. Man sollte auch den aufwendig gebauten Dachstuhl beachten. Tische und Bänke laden zu einer Rast.

Er führt wieder steil bergab, wir kommen am Schillerhäuschen vorbei und stoßen schließlich nach weiterem Bergab auf die Straße. Wir halten uns links, folgen den Wanderzeichen und kommen zur Brücke. Auf der anderen Seite am Schild Langsches Brückle (370 m) 14 weist uns ein Schild Wanderweg nach rechts. Ein Pfad führt uns nun erst parallel zur Teinach, später steigt er etwas an, verläuft aber immer noch neben dem Fluss. Schließlich erreichen wir das Schild Sprungschanze (402 m), wo wir nach rechts zum Freibad verwiesen werden. Dort finden wir unseren Ausgangspunkt.

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