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Vorwort

»Annäherung an Gott trotz Erkenntnis« – so könnte der Titel des Buches auch heißen – aber das würde zu wenig über Inhalt und Methode der Abhandlung aussagen und wäre daher missverständlich.

Im ersten Kapitel wird die Frage nach Gott aus Sicht der philosophischen Theologie behandelt und dabei deren Aufstieg in der Geschichte, ihr Verfall in der Neuzeit und der Versuch, den Verfall zu überwinden, dargestellt.

Im zweiten Kapitel wird Weischedels Grundlegung einer zeitgemäßen philosophischen Theologie einführend vermittelt. Sie geht aus von der Fraglichkeit der Wirklichkeit, dem Schweben zwischen Sein und Nichtsein, zwischen Sinn und Sinnlosigkeit. Das Letzte, wohin das philosophische Fragen führt, ist das »Vonwoher«. Es begründet Freiheit, Offenheit und Loslassen.

Im dritten Kapitel geht es anhand von drei Sprachkunstwerken – Platons Höhlengleichnis, Hiob-Geschichte und Faust-Drama – um die Anforderungen an eine umfassendere philosophische Theologie, die der existentiellen Situation des Menschen ganzheitlich gerecht wird. Ein positiver schöpferischer Ansatz ist erforderlich, um die ganze Lebenswirklichkeit zu erfassen.

Das vierte Kapitel behandelt die Frage nach Gott nunmehr unter Einbeziehung der christlichen Offenbarungstheologie. Es wird ein Konzept vorgestellt, das die historische Entwicklung der christlichen Religion berücksichtigt, aber auch, soweit wie möglich, Verträglichkeit der Theologie mit dem herrschenden wissenschaftlichen Weltbild herstellt. Die für das Alltagsleben wichtige Frage nach der Verantwortlichkeit des Menschen auf dieser Erde im Verhältnis zum ewigen Gottesreich wird aus Sicht der christlichen, islamischen und jüdischen Theologie behandelt. Abschließend wird auf alte und neue apokalyptische Visionen eingegangen.

Ursprünglich war vorgesehen, hinsichtlich der Offenbarungstheologie eine agnostische Position zu beziehen. Aber dann änderte sich meine Einstellung aufgrund einer besonderen persönlichen Erfahrung. Es gelang mir, eine seit sechzehn Jahren erfolglos therapierte, immer unerträglicher werdende Herzarrhythmie dadurch zu stabilisieren, dass ich entgegen ärztlicher Weisung, ausdrücklich im Vertrauen auf Gott, sämtliche Medikamente absetzte. Im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung der existentiellen Situation des Menschen war nunmehr eine aufgeschlossenere Haltung der Offenbarungstheologie gegenüber unumgänglich.

Der Autor dankt Claudia Raschke für stete Unterstützung bei der Erstellung der elektronischen Dateien zu dem Manuskript.

Stuttgart, im April 2016

Dieter Radaj

Weischedels Minimaltheologie im Spiegel der Sprachkunst

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