Читать книгу Reise Know-How Reiseführer Gran Canaria mit den zwölf schönsten Wanderungen - Dieter Schulze - Страница 47
Arteara
ОглавлениеNach mehreren Haarnadelkurven senkt sich die Straße und erlaubt den Blick auf eine palmenbestandene Schlucht. Kurz darauf, bei Km. 37,4, ist die Zufahrt zum Weiler Arteara erreicht, wo man eine altkanarische Fundstätte (Nekropolis) besichtigen kann. Touristen müssen ihren Wagen am Ortseingang abstellen und durch den Ort zu Fuß laufen. Nach 800 m erreicht man das (meist geschlossene) Besucherzentrum, hinter dem sich ein riesiges Gräberfeld auftut: einer der größten Tumuli-Friedhöfe der Insel. 809 Grabstellen vom 5. Jh. v. Chr. bis zum 17. Jh. n.Chr. wurden entdeckt, doch sind nur noch wenige als solche erkennbar. Die meisten Gräber sind eingestürzt, viele Skelette hat man im Laufe der Jahre entwendet. Noch in den 1950er Jahren, so erzählt man sich, spielten die Dorfkinder mit den altkanarischen Schädeln Fußball.
Heute ist das Gelände abgesichert, auf ausgeschilderten Wegen geht man durch den neu geschaffenen „Archäologischen Park“. Auf Schautafeln werden Flora und Fauna sowie Bestattungsriten erklärt. Kommt man zum Herbstbeginn hierher, erlebt man um 9 Uhr morgens ein interessantes Schauspiel: Der erste Sonnenstrahl fällt auf den Tumulo del Rey, das „Königsgrab“. Die Forscherin Rosa Schlueter ist überzeugt: „Dieses Grab muss in der Kultur der Altkanarier eine ganz außergewöhnliche Rolle gespielt haben.“ Nur schade, dass sich die verantwortlichen Gemeindepolitiker für Arteara nicht groß interessieren. So sind zwar die Grabhügel rund um die Uhr zugänglich, doch das Centro de Interpretatación, der Ausstellungspavillon am Eingang, öffnet nur für Gruppen nach telefonischer Anmeldung.
Parque Arqueológico de Arteara, Tel. 928 720035.