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Eine Studentin: Warum ist Solschenizyns „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch“ nicht bei uns erschienen? Der Professor antwortete mit langen Sätzen, das Buch schade, weil der Westen damit eine Analogie Faschismus-Kommunismus, die es nicht gäbe, zu beweisen versuche. Nach einer Pause mit feinem Lächeln: Im übrigen sei für manchen, der in sowjetischer Kriegsgefangenschaft gewesen sei, der XX. Parteitag gar nicht so etwas Neues gewesen. Ein anderer Student: Ich habe aber ein Zitat von Lenin gefunden, dass man den Proletariern immer die ganze Wahrheit sagen solle. Der Professor, kein Lächeln mehr: Wo steht das? Das hat Lenin sicher in einem ganz bestimmten Zusammenhang, für einen ganz bestimmten Fall gesagt. So etwas darf man nicht aus dem Zusammenhang reißen. Und er brach das Thema ab.

Intelligenzangehörige aus nichtkommunistischen Familien glauben manchmal der Propaganda, weil sie es von einer Regierung gesagt bekommen.

DDR aus der Schublade

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