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Prolog

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Die heruntergelassene Jalousie ließ nur wenige Lichtpunkte der eingeschalteten Straßenbeleuchtung in das abgedunkelte Zimmer. Draußen hörte man hin und wieder vereinzelt einen Pkw oder das Aufheulen des Motors eines Motorrades, aber die Seitenstraße wies keinen anhaltenden Verkehrslärm auf, wie es in der benachbarten Durchgangsstraße der Fall war.

Auch vom Gang her ertönte kein Geräusch. Die anderen mussten sich in ihre Zimmer zurückgezogen haben oder ausnahmsweise einmal leisere, intimere Gespräche führen. Denn normalerweise hörte man bis in die frühen Nachtstunden Stimmen und fröhliches Gelächter aus dem Gemeinschaftsraum, in dem auch gefrühstückt wurde.

Es herrschten also in dieser Nacht die idealen Bedingungen für einen erholsamen Schlaf, doch der junge Mann fand trotzdem keine Ruhe. Als das Schlafmittel endlich Wirkung zeigte, wurde er von schweren Träumen geplagt. Er warf sich unruhig hin und her, als spüre er instinktiv die Gefahr, in der er sich befand. Schließlich blieb er schweißnass mit offenem Mund auf dem Rücken liegen. Im Halbschlaf war ihm, als hätte sich die Tür zu seinem Zimmer geöffnet und es hätte sich jemand hereingeschlichen. Woher kam nur das Sirren in seinem Kopf? Als würde ein elektronischer Ton den Raum ausfüllen, der mit seiner Frequenz dem menschlichen Ohr wehtat.

Dann spürte er einen heftigen Schmerz im Mund, und es ging alles sehr schnell. Er hatte heftige Atemnot und das Gefühl, als befände sich ein Fremdkörper in seiner Mundhöhle. Einer, der sich ständig vergrößerte, bis er den gesamten Mund ausfüllte und ihn keine Luft mehr bekommen ließ. In seiner Panik schlug er wild um sich, war aber nicht in der Lage zu schreien. Im Todeskampf verkrampften sich seine Hände im Laken. Bis er schließlich aufgab. Sein Körper erschlaffte, und jegliches Leben war aus ihm gewichen.

Thalia

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