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1. Kapitel Prolog

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Die drei Männer stürmten auf die Straße. In ihren Händen trugen sie große Sporttaschen und einen Sack. Sie sahen sich gehetzt um und versuchten, auf die gegenüberliegende Seite der stark befahrenen Straße zu kommen. Dabei kassierten sie den einen oder anderen amüsierten Blick der Autofahrer, denn ihre Gesichter waren durch Comicmasken wie Schweinchen Schlau, Donald Duck und Daisy Duck verhüllt. Man hätte meinen können, sie seien auf dem Weg zu einem Kindergeburtstag, nur passte ihre übertriebene Eile nicht dazu. Dennoch schien sich niemand über ihre Aufmachung zu wundern. Überwiegend beachtete man sie kaum.

Als sie endlich drüben waren, mussten sie noch das Geländer überwinden, das die Fahrbahn vom dahinter befindlichen Parkplatz trennte. Dann hatten sie es geschafft. Nachdem sie die Taschen und den Sack im Kofferraum verstaut hatten, ließen sie sich auf die Sitze des Pkws fallen und schlossen eilends die Türen.

„Schweinchen Schlau“ setzte sich hinters Steuer, startete den Motor und fuhr mit quietschenden Reifen davon.

»Jetzt könnta eure Masken abnehmen«, sagte er, als sie ein Stück gefahren waren.

»Nichts lieber als das«, meinte „Daisy“ mit ausgeprägt männlicher Stimme – denn die weibliche Maske diente nur zur Irreführung – und nahm die Pappmaske vom Gesicht. »Darunter bekommt man ja kaum Luft. Ich schwitze wie ein Schwein.«

»Sonst hast du keine Sorgen?«, fragte „Donald“ böse. »Bolle hat gerade zwei Menschen erschossen …«

»Keene Namen, bitte. Womöglich is die Karre verwanzt«, sagte der Mann am Steuer.

»Blödsinn, wer hätte die wohl anbringen sollen? Als wir gestern den Wagen geklemmt haben und für neue Nummernschilder sorgten, war immer jemand von uns in der Nähe. Und die paar Stunden, die er nachts auf dem Hof gestanden hat …«

»Egal, man kann nie wissen …«

»Warum haben wir eigentlich nicht die andere Bank gegenüber am Platz genommen? Da hätten wir gemütlich vor der Tür parken können.«

»Überlass det Denken mir. Ick bin geübter darin.«

»Für mich ist jedenfalls Schicht im Schacht. Ich steige aus«, meinte „Donald“. »Vom Gebrauch der Schusswaffen war nie die Rede. Und jetzt sitzen wir alle in der Scheiße. Mitgefangen, mitgehangen.«

»Wat hätte ick denn machen sollen?«, fragte Bolle. »Der Typ war kurz davor, den Alarmknopf zu drücken. Und die Tussi wollte heimlich mit ihrem Handy telefonieren. In beeden Fällen wären uns die Bullen uff den Pelz gerückt. Dann würden wa jetzt nicht so gemütlich fahren, sondern wären uff’ m Weg in den Knast.«

»Dann hättest du sie ins Bein oder in den Arm schießen sollen, aber nicht abknallen …«

»Dit verstehste nich’. Aber mach dir nich’ gleich int Hemd. Et is doch soweit allet jut jejangen. Wir werden nich’ verfolgt. Und zum Thema Aussteigen: Et war ohnehin vorerst unser letzter Einsatz. Dit war von Anfang an so geplant. Wir haben bei den letzten Brüchen genug beiseite geschafft. Jetzt, wo die Bullen Amok loofen werden, gönnen wa uns alle eine Auszeit. Machen Urlaub in der Karibik oder in Australien. Aber seid vorsichtig mit die Banknoten. Tauscht se erst irgendwo ein, falls die Nummern registriert sind. Allet wie gehabt.«

»Schon wieder? Du hast leicht reden. Ich kann nicht andauernd für ein paar Wochen von der Bildfläche verschwinden. Da spielt das Jobcenter nicht mit. Und meine Kleine will ich auch nicht so lange alleine lassen.«

»Dann nimm se mit! Und scheiß uff det Jobcenter. Selbst wenn se dir die Zahlung sperren, du hast inzwischen jenuch Knete. Also, wo ist det Problem? Aber falls eener von euch doch in Berlin bleibt, haltet die Füße still! Benehmt euch ganz normal und protzt nicht rum. Sonst kommt man uns schneller druff als ihr denkt. Wenn die Presse erst die Einzelheiten berichtet … Ick werde et mir jedenfalls uff den Bahamas jutjehen lassen. Und ick rate euch, datselbe zu tun.«

Jede Menge Zaster

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