Читать книгу Unsterblich - Doc Bolzer - Страница 6

Stockholm, 10. Dezember 2052: Eine Linienmaschine aus Frankfurt wird auf dem Rollfeld schon weit vor dem Terminal zum Stehen gebracht. Als dann noch eine fahrbare Rolltreppe anlegt und auffallend unauffällige Herren in die Maschine kommen, unter deren Kleidung sich Waffen erahnen lassen, macht sich unter den Passagieren eine leichte Angst breit. Eigentlich hat es doch ewig keine Flugzeugentführungen mehr gegeben! Zielgerichtet geht einer von Ihnen auf einen bestimmten Platz zu und nennt fragend den Namen „Prof. Ernest Young?“ . Alle Passagiere schauen gebannt auf den Ort des Geschehens. Einige ducken sich in Erwartung eines Blutbades erschreckt weg und halten sich die Ohren zu. Auch dem angesprochenen Herren fährt der Schreck in die Glieder. Er ist sich bewusst, dass er einer der Lieblingsfeinde von verschiedensten Menschenrechts-Gruppen auf der ganzen Welt ist und stellt mit einer kaum zu überhörenden Angst in der Stimme die Gegenfrage: „Wer will das wissen?“ Nachdem ihm irgendeine Art Ausweis vorgehalten wird, löst sich seine innere Anspannung ein wenig. Er öffnet seinen Sicherheitsgurt, nimmt sein Handgepäck aus der Ablage und wird von den unauffälligen Herren aus der Maschine eskortiert. Das Flugzeug kann danach weiter zum Terminal fahren.

Im Auto erfährt Prof. Young, dass sich sowohl auf dem Flughafen als auch in der Stadt Tausende radikale Demonstranten unangemeldet versammelt haben, die die Übergabe des Nobelpreises für Medizin verhindern wollen. Um die Sicherheit von Prof. Young zu gewährleisten, wird er unerkannt in einem leicht angeschmutzten PKW über einen Notausgang fernab von den Massen aus dem Flughafengelände gefahren. In einer offensichtlich von einem Geheimdienst genutzten „konspirativen Wohnung“ muss er sich umziehen und kann so unerkannt in einer Paradeuniform der Garde des Königsschlosses durch einen Nebeneingang zum Ort der Verleihung gelangen.

Drei Stunden später – nachdem Prof. Young wieder im Flugzeug sitzt (dieses Mal eine kleine Regierungsmaschine) - erfahren die Demonstranten durch die Medien, dass die Nobelpreise übergeben wurden. Die bis dahin zwar lauten, aber doch gemäßigten Proteste schlagen schnell in eine aggressive Stimmung um und führen zu einer der schlimmsten Krawallnächte in der Geschichte Stockholms.