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Der Acker

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Es war Frühling. Lu Chi wollte Kürbisse anbauen. Er kaufte ein Stück Acker. Der war in einem üblen Zustand. Die Erde war hart wie Stein, nur einige Disteln und Nesseln wuchsen darauf. Wie willst du da etwas anbauen, sagten die Leute. Das wird eine elende Arbeit, den wieder urbar zu machen. Wartet ab, erwiderte Lu Chi. Er nahm eine Schubkarre, ging von Haus zu Haus und fragte, ob jemand Grasschnitt, altes Stroh, Eierschalen, Kaffeesatz, Laub oder sonstige Reste übrig habe. Seine Nachbarn freuten sich, dass er ihre Abfälle mitnahm. Schubkarre um Schubkarre schob er zum Acker und verteilte alles darauf. Bald war der ganze Acker mit Unrat bedeckt. Was wird das denn?, sagten die Leute. Wolltest du nicht Kürbisse anbauen? Da musst du dich beeilen, der Frühling ist bald vorbei. Wartet ab, sagte Lu Chi und fuhr weiter Abfälle auf seinen Acker. Die Leute lachten. Noch nicht mal umgegraben hast du!, riefen sie. Nun ist Sommer. Wir sehen keine Kürbispflanzen! Wartet ab, sagte Lu Chi und fuhr fort, Abfälle einzusammeln und auf seinen Acker zu werfen. Dort lag nun schon eine dicke Schicht. Die ersten Blätter fielen von den Bäumen und landeten auf dem Abfall. Lu Chi stand da und freute sich über die Blätter. Es ist Herbst, riefen die Leute. Wo sind denn nun deine Kürbisse? Ein schöner Bauer bist du!

Wartet ab, sagte Lu Chi.

Der Winter ging dahin. Der Frost fuhr in den Boden. Es schneite und regnete und hagelte. Der Frühling kam. Lu Chi ging zu seinem Acker. Von der Abfallschicht war kaum noch etwas übrig. Fröhlich harkte er die Reste zusammen, schaute die schwarze Erde an, die zum Vorschein kam und steckte seine Kürbissamen hinein.

Wer hat diesen Acker umgegraben?, fragten die Leute.

Ich nicht, sagte Lu Chi. Man muss im Leben nicht alles allein machen. Schließlich hat Gott den Regenwurm erschaffen.

Der kleine Herr Lu Chi

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