Читать книгу 365 Tage Hochbeet - Dorothea Baumjohann - Страница 8
ОглавлениеEin Hochbeet hat an einem luftigen Platz in voller Sonne ideale Bedingungen. Im Sommer muss es zwar viel gegossen werden, aber der Geschmack von Obst, Gemüse und Kräutern profitiert deutlich vom Sonnenlicht.
HOCHBEET-FAKTEN: STANDORT, BAUWEISE UND GRÖSSE
Wie groß ein Hochbeet ist und wie es gebaut wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sowohl das Licht als auch der vorhandene Untergrund und Ihre Körpergröße spielen bei der Entscheidung eine wichtige Rolle.
Der wichtigste Standortfaktor für einen erfolgreichen Anbau von Gemüsen, Kräutern und Obst ist die Lichtmenge, die an dem ausgewählten Platz zur Verfügung steht. Sie muss von vorneherein stimmen, denn Lichtverhältnisse lassen sich schlecht ändern. Andere Gegebenheiten, z. B. die Beschaffenheit des Bodens oder die Möglichkeiten der Wasserversorgung betreffend, können so umgestaltet und angepasst werden, dass das Arbeiten am Hochbeet angenehm und einfach ist.
DIE BEDEUTUNG DES LICHTS
Nur grüne Pflanzen sind in der Lage, mithilfe des Sonnenlichts Stärke und Zucker zu bilden. Dieser Prozess wird Fotosynthese genannt und findet in den grünen, chlorophyllhaltigen Pflanzenteilen statt. Die Pflanzen selber brauchen diese Produkte für ihr Wachstum und für die Ausbildung von Knospen, Früchten und Samen, mit denen sie sich fortpflanzen. Weiterhin liefern Pflanzen Nahrung für Menschen und Tiere, die selber nicht in der Lage sind, Fotosynthese zu betreiben, sondern auf den Zucker und die Stärke der Pflanzen angewiesen sind.
Pro Tag 4–5 Stunden Sonne sind das Minimum, damit Kräuter, Gemüse und Obst schmackhafte Früchte, Blätter oder Wurzeln bilden können. Beete auf der Ost- oder der Westseite eines Gebäudes erreichen diese Zeiten, sofern sie nicht von anderen Häusern oder Bäumen beschattet werden. Mehr Licht bekommt ein Platz an der Südseite, was vielen Pflanzen zugutekommt. Sie liefern höhere Erträge und bilden intensivere Aromen aus. Das gilt z. B. für Tomaten und Paprika, aber auch für alle mediterranen Kräuter wie Rosmarin, Lavendel und Thymian.
Standorte mit weniger Licht sind für den Anbau der meisten Gemüse-, Kräuter- und Obstarten ungeeignet. Solche Plätze kann man nur mit schattenverträglichen Arten bepflanzen, die eher zu den Zierpflanzen gehören.
Kurze Wege vom Wasseranschluss bis zum Hochbeet erleichtern das Gießen.
WASSERANSCHLUSS
Ein Hochbeet benötigt deutlich mehr Wasser als ein gleich großes Beet auf dem Boden. Wie bei einem großen Pflanzkasten sind die Seitenwände des Hochbeets den Sonnenstrahlen ausgesetzt. Das Beet wird nicht nur von oben, sondern auch von den Seiten erwärmt. Zusätzliche Wärme entsteht durch die Umsetzungsprozesse im Inneren des Beets. Mehr Wärme führt zu mehr Wasserverdunstung. Die Zeit, die für das Gießen eines Hochbeets investiert werden muss, ist nicht zu unterschätzen. Daher ist es wichtig, dass Sie bei der Wahl eines geeigneten Standorts die Möglichkeiten der Wasserversorgung mit bedenken. Praktisch ist es, wenn sich ein Wasseranschluss in der Nähe befindet. Das ermöglicht das Gießen mit einem Schlauch, was vor allem in den Sommermonaten, in denen manchmal morgens und abends gegossen werden muss, eine enorme Arbeitserleichterung darstellt. Kleinere Hochbeete können natürlich auch mit einer Gießkanne versorgt werden. Aber auch diese muss täglich ein- bis zweimal gefüllt und zum Beet getragen werden, sodass Sie froh sein werden, wenn der Weg kurz ist.
DIE BODENBESCHAFFENHEIT
Idealerweise wird ein Hochbeet so gebaut, dass die Füllung direkt mit dem Untergrund in Verbindung steht. Es gibt aber auch gute Gründe dafür, die Hochbeetfüllung vom Untergrund zu trennen.
Erdverbundene Hochbeete
Im Garten oder auf dem Rasen können Hochbeete direkt auf den Boden gestellt werden. Für Beete aus Holz bereiten Sie den Standort mit einem Streifenfundament aus Pflastersteinen vor, damit das Holz vor Nässe aus dem Boden geschützt ist (→ >). Rasensoden müssen nur im Bereich des Fundaments abgestochen werden, denn unter der eigentlichen Beetfläche wird die Grasnarbe durch die aufliegende Füllung des Beets sowieso zersetzt.
Kleinstlebewesen aus dem Boden finden bei direktem Kontakt einen leichten Zugang zum Beet, sodass der erwünschte Verrottungsvorgang im Inneren des Hochbeets schnell in Gang kommt.
Mit einem Unterbau, z.B. einer Europalette, kann ein Hochbeet auch auf befestigtem Grund stehen.
Vom Untergrund getrennte Hochbeete
Wenn der Boden auf dem vorgesehenen Platz für das Hochbeet befestigt ist oder Sie nicht wissen, ob der Untergrund schadstoffbelastet ist, bauen Sie das Beet besser so, dass die Füllung nicht mit dem Untergrund in Verbindung steht. Stellen Sie es auf einer Europalette oder auf Dachlatten auf. Kleiden Sie den Boden des Beets mit Unkrautvlies aus, damit die Erde gehalten wird, überschüssiges Wasser aber abfließen kann. Der Bau eines solchen Hochbeetes ist ganz einfach (→ >).
DIE OPTIMALE HOCHBEETGRÖSSE
Unter der Größe eines Hochbeets versteht man einerseits die Fläche, die das Beet einnehmen wird, und andererseits die Höhe, die das Beet haben sollte, um dort in einer angenehmen und bequemen Körperhaltung arbeiten zu können.
An Hochbeeten mit einer Breite von höchstens 120 cm erreicht man bequem die Beetmitte.
Die Hochbeetfläche
Wird ein Hochbeet frei stehend gebaut, sodass es von allen Seiten erreichbar ist, sollte das Beet höchstens doppelt so breit sein, wie Ihre Arme lang sind. So gelangen Sie beim Pflanzen und Ernten mit den Händen von jeder langen Beetseite bequem bis zur Beetmitte. Für durchschnittlich große Menschen hat sich eine Beetbreite von 120 cm als gutes Maß erwiesen. Sind Sie eher klein, empfiehlt sich eine Breite von 100 cm, größere Menschen können auch 140 cm breite Beete bewirtschaften.
Hochbeete, die an einer Wand oder vor einer Hecke stehen und nur von einer langen Seite erreichbar sind, sollten zum bequemen Bearbeiten nicht breiter als 50–70 cm sein.
Die Länge eines Hochbeets hängt von Faktoren ab, die nichts mit der Körpergröße zu tun haben. Ausschlaggebend für die Beetlänge sind vielmehr:
der vorhandene Platz,
die Optik – bei einer Breite von 120 cm wirkt eine Länge von 180–200 cm harmonisch,
die Bauweise eines Hochbeets – sehr lange Beete aus Holz müssen zusätzlich verstrebt werden,
der Preis, den Sie bereit sind, für ein Hochbeet zu bezahlen,
die Erntemenge, die Sie sich wünschen, und
die Zeit, die Sie für die Pflege aufwenden wollen oder können.
Oftmals ist es sinnvoll, mit einem kleinen Hochbeet zu beginnen. Haben Sie dann Feuer gefangen und sind begeistert von dieser Art zu gärtnern, erweitern Sie die Anbaufläche um ein weiteres Hochbeet.
TESTLAUF MIT EINEM MOBILEN HOCHBEET
Ein langlebiges Hochbeet kann mehrere Hundert Euro kosten. Um sicher zu sein, dass das Geld gut angelegt ist, können Sie erst einmal zur Probe im Hochbeet gärtnern. Das ist auch dann sinnvoll, wenn Sie nicht sicher sind, welcher Platz für das Beet optimal ist. Starten Sie in solchen Fällen mit einem mobilen Bäckerkisten-Hochbeet (→ Abb., >). Es lässt sich schnell auf ein oder zwei Europaletten aufbauen. Sollten Sie sich nach dem Probelauf gegen ein Hochbeet entscheiden, ist es schnell wieder abgebaut. Die Kisten sind so stabil, dass man sie auch nach einer Hochbeetsaison noch anderweitig verwenden kann.
Die optimale Höhe für ein Hochbeet ist von der Körpergröße abhängig und liegt zwischen 70 und 90 cm.
Die Hochbeethöhe
Ausschlaggebend für die Anschaffung eines Hochbeets ist für viele Gärtnerinnen und Gärtner die komfortable Höhe, die ein rückenschonendes Arbeiten ermöglicht. Die Beethöhe sollte daher genau zu der eigenen Körpergröße passen. Sind Sie zwischen 160 und 175 cm groß, ist eine Beethöhe von 80 cm passend. Ab einer Körpergröße von 180 cm sollten Sie sich besser für ein Beet mit 90–100 cm Höhe entscheiden. Bei der Bestimmung der Hochbeethöhe können Sie auch von Ihrer Ellbogenhöhe ausgehen. Wenn Sie aufrecht stehen, sollte der Abstand vom Ellbogen zur Beetoberfläche im Idealfall 20–25 cm betragen.
Die Höhe der Bepflanzung
Manchmal kann auch die Bepflanzung des Beets der bestimmende Faktor für die Beethöhe sein. Möchten Sie z. B. ein Hochbeet nur für Tomaten anschaffen, bestimmt nicht Ihre Körpergröße, sondern die Größe der Tomatenpflanzen die Beethöhe. Stabtomaten werden über 2 m hoch. Eine Beethöhe von 40 cm ist für diesen Sonderfall ausreichend. Zwar müssen Sie sich beim Einpflanzen bücken, aber Sie können dann den ganzen Sommer in bequemer Höhe Tomaten ernten. Die Pflanztiefe von 40 cm reicht außerdem für Tomaten völlig aus. Das Beet sollte aber nur mit einer 10 cm dicken Dränageschicht, z. B. aus gehäckseltem Holz und einer gut aufgedüngten Gemüseerde, gefüllt werden.