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Wann soll ich zum Arzt gehen?

Wenn Sie das erste Mal Schmerzen oder eine Steifigkeit in den Gelenken verspüren, werden Sie nicht genau wissen, wo das Problem liegt. Tatsächlich können eine Reihe von Faktoren diese Symptome an den Gelenken auslösen. Sportverletzungen, rheumatische Erkrankungen oder Erkrankungen des aktiven Bewegungsapparates wie Muskeln, Bänder und Sehnen können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen an den Gelenken verursachen, die denen einer Arthrose ähneln. Es ist daher wichtig, dass Sie einen Arzt aufsuchen, der eine fundierte Diagnose stellt. Je früher Sie zum Arzt gehen, desto früher kann im Fall einer Arthrose mit der Therapie begonnen werden.

Als Faustregel gilt: Wenn Sie Schmerzen in den Gelenken haben, die über zwei Wochen oder länger anhalten, gehen Sie zum Arzt!

Wer ist nun der richtige „Arthrose-Arzt“? Der Fachmann für Erkrankungen des Bewegungsapparates ist der Orthopäde. Die medizinische Fachrichtung

„Orthopädie“ umfasst die Prävention, die Erkennung (Diagnose) und Behandlung von Erkrankungen, Funktionsstörungen, Verletzungen und Formveränderungen des aktiven (Muskeln, Sehnen, Bänder) und passiven (Knochen und Gelenke) Bewegungsapparates.

Der Orthopäde ist der Experte, wenn es um Ihre Gelenke geht. Er hat neben der allgemeinen medizinischen Ausbildung eine zusätzliche Facharztausbildung, die ihn besonders für Ihre Probleme mit den Gelenken qualifiziert. Gerade bei chronischen Krankheiten wie der Arthrose sollten Sie sich in die Hände eines Spezialisten begeben – der richtige „Arthrose-Arzt“ ist daher ein Orthopäde.

Arzt als Partner

In Ihrem Umgang mit der Arthrose ist der Arzt Ihr wichtigster Partner. Gemeinsam werden Sie den Verlauf Ihrer Erkrankung beobachten und den besten Behandlungsplan finden, damit Sie trotz Ihrer Erkrankung ein aktives und beschwerdefreies Leben führen können. Um eine solch gewinnbringende Arzt-Patienten-Verbindung aufzubauen, müssen Sie den richtigen Arzt finden.

Vergessen Sie die alten Vorstellungen des „Halbgotts in Weiß“, dem Sie blind folgen müssen. Sie tragen die führende Rolle im Umgang mit der Arthrose und ein guter Arzt wird Sie immer aktiv in die Therapie einbeziehen. Ein guter

„Arthrose-Arzt“ ist nicht nur auf einem hohen medizinischen Wissensstand, sondern geht auch auf Sie persönlich ein. Eine gute Arzt-Patientenbeziehung basiert auf Vertrauen und offener Kommunikation. Ein Arzt muss bereit sein, alle Ihre Fragen umfassend und verständlich zu beantworten und darf sich nicht hinter seinem Fachjargon verstecken. Sie müssen aber auch den Mut haben, immer wieder nachzufragen, wenn Ihnen etwas unklar ist. Und Sie müssen Ihrem Arzt detailliert alle Ihre Beschwerden, Probleme und Veränderungen schildern. Beide Seiten – Sie und Ihr Arzt – verfügen über entscheidendes Wissen über Ihre Erkrankung, die der andere benötigt, um eine optimale Therapie durchzuführen.

Hier einige Tipps, wie Sie einen guten Arzt-Patienten-Kontakt aufbauen können:

 Tauschen Sie Informationen aus: Betrachten Sie Ihre Arzttermine als Chance, sich gegenseitig auf den aktuellen Stand der Krankheitsentwicklung zu bringen. Informieren Sie Ihren Arzt über alle Veränderungen Ihrer Symptome oder Maßnahmen, die Sie ergriffen haben. Berichten Sie, welche Maßnahmen Wirkung gezeigt haben und welche nichts gebracht haben oder sogar Verschlechterungen bewirkten. Vergessen Sie dabei nichts, denn man weiß nie, wie verschiedene Maßnahmen miteinander interagieren.

 Fragen Sie: Das lateinische Wort für „Doktor“ bedeutet auch Lehrer. Ihr Arzt ist der Fachmann in Ihrem „Arthrose-Team“ und die Weitergabe seines Wissens an Sie eine seiner Aufgaben. Ihr Arzt will Ihnen verständlich machen, wie Sie Ihre Gelenke am wirksamsten schützen können. Wenn Sie etwas nicht verstehen oder nicht wissen, warum Sie etwas tun sollen, fragen Sie so lange, bis Sie es verstanden haben. Ärzte sind heutzutage unter enormen Zeitdruck und haben in der Sprechstunde vielleicht nicht immer die Zeit, wie Sie es sich wünschen würden. Sollten Sie in dieser Zeit nicht alle Fragen klären können, bitten Sie um einen weiteren Termin oder fragen Sie, an wen Sie sich mit Ihren Fragen richten können. In vielen Arztpraxen sind auch die Sprechstundenhilfen für viele Fragen so gut ausgebildet, dass der Arzt auf sie verweisen kann.

 Beobachten Sie Ihre Symptome: Beobachten Sie Ihre Symptome möglichst genau und registrieren Sie Veränderungen. Das heißt nicht, dass Sie jetzt nur noch auf Ihre Beschwerden fokussiert sein müssen. Veränderungen im Verlauf geben dem Arzt aber wichtige Hinweise, ob die eingeschlagenen Maßnahmen erfolgreich sind, ob weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen und wie die Krankheit voranschreitet. Damit Sie sich bei Ihrem Arztbesuch auch an Ihre Beobachtungen erinnern, kann es hilfreich sein, ein „Arthrose-Tagebuch“ zu führen, in das die Symptome und Ihre Fragen an den Arzt eingetragen werden. Bevor Sie dann zum nächsten Arzttermin gehen, lesen Sie Ihre Notizen noch mal durch und besprechen die wichtigsten Punkte mit Ihrem Arzt.

 Hören Sie zu: Genau wie Sie von Ihrem Arzt erwarten, dass er Ihnen zuhört, müssen auch Sie sehr aufmerksam auf das hören, was der Arzt Ihnen erzählt. Eine chronische Krankheit fordert von Ihnen, viele neue Dinge zu verstehen und zu tun, wie z. B. Medikamente einzunehmen, Übungen zu absolvieren oder auf Ihre Ernährung zu achten. Machen Sie sich ruhig Notizen während des Arztbesuches, damit Sie auch zu Hause noch wissen, was der Arzt Ihnen erzählt hat.

 Nehmen Sie den Partner mit zum Arzt: Wenn Sie sich unsicher fühlen, nehmen Sie Ihren Partner oder einen Freund mit zum Arzt. Dieser kann Sie unterstützen, wenn Sie sich unsicher fühlen und kann Ihnen helfen, sich im Nachhinein an alles zu erinnern, was der Arzt gesagt hat.

Viele Patienten scheuen sich davor, ihren Arzt zu wechseln, wenn sie unzufrieden sind. Denken Sie aber immer daran, dass der Arzt für Sie arbeitet, Sie sind sein Kunde und die „Ware“ die er verkauft, ist Ihre Gesundheit. Ein wertvolles Gut, das es lohnt, sich auf die Suche nach dem besten „Anbieter“ zu machen. Allerdings ist es nicht immer einfach, einen guten von einem schlechten Arzt zu unterscheiden. Es gibt aber gewisse Kriterien, die Ihnen einen Hinweis geben können:

Ein guter Arthrose-Arzt ist

 Ein Arzt, der seine Patienten ernst nimmt

 Ein Arzt, bei dem Sie sich verstanden fühlen

 Ein Arzt, der auf Ihre Beschwerden eingeht

 Ein Arzt, der eine umfassende und exakte Diagnose durchführt

 Ein Arzt, der immer auf dem neuesten Stand der medizinischen Entwicklung ist

 Ein Arzt, der nach dem Grundsatz handelt „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“ - dies aber mit aller Konsequenz und frühzeitig.

 Im Optimalfall ein Orthopäde, der auch alle operativen Möglichkeiten zumindest kennt, möglichst aber sogar selbst chirurgisch tätig ist

 Ein Arzt, der seine Grenzen kennt und rechtzeitig zum Spezialisten weiterleitet

 Ein Arzt Ihres Vertrauens.

Ein schlechter Arthrose-Arzt ist

 Ein Arzt, der sich keine Zeit für eine exakte Diagnose nimmt

 Ein Arzt, der die Behandlungseinleitung verzögert („Da warten wir erst einmal ab“)

 Ein Arzt, der Kosten scheut

 Ein Arzt, der seine Grenzen nicht kennt.

Vor dem Arztbesuch

Sie haben einen Termin mit Ihrem Arzt vereinbart. Er wird zunächst mit Ihnen sprechen und Sie nach Ihren Beschwerden befragen. Ihre Angaben geben dem Arzt bereits wichtige Hinweise über die Art Ihrer Erkrankung. Sie helfen Ihrem Arzt daher in der Diagnosestellung, wenn Sie ihm möglichst detailliert Ihre Symptome beschreiben und ihm die notwendigen Hintergrundinformationen zu Ihrer medizinischen Vorgeschichte geben.

Denken Sie also schon vor Ihrem Arztbesuch über Ihre Beschwerden und Probleme nach. Schreiben Sie es sich am besten auf und nehmen Ihre Notizen mit zum Arzt, das ist der sicherste Weg für Sie, dass im Gespräch nichts vergessen wird, was Ihnen wichtig ist.

Denken Sie über folgende Punkte vor Ihrem Arzttermin nach und machen Sie sich Notizen dazu:

 Wann haben die Schmerzen begonnen?

 Wie fühlt sich der Schmerz an? (dumpf, drückend, stechend, brennend, ziehend)

 Wie lange dauert der Schmerz in der Regel an?

 Zu welchen Tageszeiten treten üblicherweise die größten Schmerzen auf?

 Wo habe ich überall Schmerzen?

 Hat sich der Schmerz verändert, seit ich ihn zum ersten Mal verspürt habe?

 Leide ich unter anderen Symptomen/Beschwerden?

 Ist das betroffene Gelenk/sind die Gelenke überwärmt?

 Kann ich meinen normalen Tätigkeiten durchführen oder nicht mehr?

Welche?

 Welche anderen Krankheiten habe ich?

 Welche Kinderkrankheiten hatte ich?

 Welche Krankheiten hatte ich als Erwachsener?

 Hatte ich Operationen?

 Welche Medikamente nehme ich ein?

 Welche Krankheiten sind in meiner Familie aufgetreten?

Gut leben mit Arthrose

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