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Mit Meditation

Die eigene Heilung herbeiführen


Meditation ist die Königsdisziplin, der Kern des Yoga. Sie ist eine sehr wichtige Gegenbewegung zu unserem stressbehafteten Alltag. Durch Yoga und Meditation lernen wir uns besser kennen. Indem wir uns kennen, können wir uns selbst heilen oder zumindest eine Heilung in Gang setzen. Eine der vielen positiven Wirkungen der Meditation: Sie entschleunigt. Meditation lässt uns nach innen blicken und erkennen, was wir brauchen. Meditation zentriert und fokussiert uns. Meditation beruhigt und hellt unsere Stimmung auf. Meditation wirkt Stresserkrankungen wie Burn-out, Depression und anderen entgegen. Während einer Meditationssitzung können wir Energie sammeln, bündeln und schließlich an jeden beliebigen Ort in unserem Körper senden. Auf diese Weise können Regenerationsprozesse im Körper in Gang gebracht oder beschleunigt werden. Mittlerweile belegen viele Studien, dass die Konzentration auf einen Körperteil genau das Gehirnareal stimuliert, welches diesen Teil im Körper steuert. Bei fortdauernder Konzentration auf diesen Bereich finden schließlich Veränderungen im sensorischen Bereich des Gehirns statt. Bildlich gesprochen: Es werden neue Pfade gebildet. So ist es möglich, durch Gedankenkraft neue Hirnareale zu aktivieren und zu vernetzen. Im Kapitel Hormonyoga (Seite 99 ff.) werde ich beschreiben, wie die Fortbildungsorgane aktiviert werden können.

Forscher haben festgestellt, dass positive Emotionen wie Freude, Dankbarkeit, Vertrauen, Begeisterung und Erregung die Gesundheit stärken. Es wird ein Neuropeptid (Oxytocin) erzeugt, welches die Rezeptoren im Gehirn (in der Amygdala) abschaltet, die für Furcht und Angst zuständig sind. Sind diese Rezeptoren also mit Oxytocin besetzt, kannst du nicht mehr Angst und Furcht empfinden. Du hast es demnach in der Hand. Du kannst positive Gefühle und die entsprechenden Botenstoffe produzieren. Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass wir durch negative und dunkle Gedanken unsere Heilung verhindern können – dies kann auch unbewusst passieren.

Es kann zum Beispiel sein, dass wir es uns mit unserer Krankheit ganz bequem eingerichtet haben. Jeder nimmt auf uns Rücksicht. Wir stehen im Vordergrund. Wenn wir nicht mehr krank wären, wäre das anders. So denken wir möglicherweise. Solche Denkstrukturen habe ich schon oft in meiner Praxis beobachtet. Menschen, die einfach nicht gesund werden wollen. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Vielleicht hast du schon einmal mit deinem Auto einen Pfosten umgefahren, weil du genau dieses vermeiden wolltest und nur gedacht hast: Bloß nicht gegen den Pfosten fahren, bloß nicht gegen den Pfosten fahren. Dabei hast du automatisch deinen Fokus auf den Pfosten gelenkt. Wenn wir krank sind und uns immerzu auf unsere Krankheit fokussieren, geht es uns schlechter. Wir nehmen jedes Zipperlein und jeden Schmerz verstärkt wahr.

Wir wissen alle, dass uns Arbeit gut ablenken kann. In dem Augenblick, in dem wir uns mit etwas anderem beschäftigen, sind die Krankheit und der Schmerz nicht mehr präsent. Diese Tatsache können wir für uns nutzen, indem wir uns auch während einer Krankheit mit unserer Gesundheit beschäftigen. Wir können uns vorstellen, was wir dann alles tun können, wie wir uns kleiden und wie wir uns fühlen.

Indem wir es uns bildhaft vorstellen, lenken wir unsere Energie dorthin und sind bald tatsächlich in diesem Zustand. So machen wir unsere Gesundheit selbst.

Alles ist Energie

Warum wirken Meditation und Visualisierung? Es ist eine wissenschaftliche Tatsache, dass, egal wie fest uns Materie erscheinen mag, sie im Wesentlichen aus Energie und Informationen besteht. Dazu kommt noch: Die subatomaren Partikel sind mal hier und mal dort. Sie bewegen sich ständig. Wenn wir etwas fokussieren, dann sehen wir es. Und was noch spannender ist: Über unseren Geist können wir Einfluss auf die Materie nehmen.

Eigentlich ist es uns klar, schon immer klar gewesen, nur haben wir es vergessen. Wie war es früher, als wir ein kleines Kind waren und ein Eis von unserer Mama haben wollten? Wir haben es uns vorgestellt, förmlich geschmeckt und unserer Mutter so lange in den Ohren gelegen, bis wir es schließlich bekommen haben. Anders gesagt:

Gesundheit und Glück brauchen Aufmerksamkeit. Wir sagen auch gern Achtsamkeit dazu. Wenn ich mir Zeit nehme, das Gute und Gesunde zu sehen, bleibt es da oder kommt bald wieder. Eigentlich ist immer alles da. Wir sehen jedoch nur das, worauf unsere Aufmerksamkeit gerade gerichtet ist.

Ein Hauptgrundsatz der Quantenphysik lautet: Geist und Materie sind nicht voneinander getrennt. Das bedeutet, dass unsere bewussten und – Achtung! – unbewussten Gedanken und Gefühle unser Schicksal lenken.

Das Gehirn und der Körper können nicht zwischen tatsächlich Erlebtem und nur Gedachtem unterscheiden. Aus neurochemischer Sicht ist es das Gleiche. Das Gehirn und der Körper glauben, sie würden die Erfahrung tatsächlich machen. Es war für mich ein großer Augenöffner, als ich diesen Satz verstanden habe. Schon oft ertappte ich mich dabei, darüber nachzudenken, was Vorstellung und was Realität sind.

Umso spannenderer die Erkenntnis, dass es für das Gehirn gar keinen Unterschied zwischen beidem gibt. So können wir durch unsere Gedanken im Gehirn bestimmte Botenstoffe aussenden, die zu bestimmten Zellaktivitäten führen. Unvorstellbar? Durch unsere Gedanken können wir bewirken, dass wir Herzklopfen oder Beklemmungen/Atemnot bekommen. Dies passiert, wenn wir an etwas denken, was uns sehr beunruhigt und uns Angst macht. Nun wird es vorstellbar, nicht wahr?

Die Kraft der Visualisierung

Der Botenstoff Dopamin zum Beispiel wirkt aktivierend und stimulierend. Er wird ausgelöst, wenn wir Freude, auch Vorfreude empfinden und wenn wir belohnt werden, auch von uns selbst. Eine erhöhte Dopaminausschüttung bewirkt weiterhin die Ausschüttung von Opiaten. Dies sind körpereigene Rauschmittel, die euphorisch stimmen und den Schmerz unterdrücken. Sie schalten die Angst aus. Genau dieser Prozess wird angeregt, wenn wir etwas visualisieren. Wenn wir uns voller Gefühl und bildhaft etwas vorstellen, es quasi anfassen können, weil es für uns schon da ist. Als ich sehr krank war und keine feste Nahrung zu mir nehmen konnte, habe ich mir die schönsten und leckersten Gerichte vorgestellt und mit meinem Mann darüber gesprochen. Wir schwärmten uns vor, welche Restaurants wir noch besuchen wollen. Ich habe mir sogar stundenlang Kochsendungen im Fernsehen angeschaut. Dies wird noch erstaunlicher, wenn man weiß, dass ich weder gern koche noch fernsehe.

Zu dem Zeitpunkt, als ich mir diese Gerichte vorstellte, wie sie schmecken und herrlich duften, war an feste Nahrung »lange nicht zu denken« würde ein Mediziner sagen, aber ich tat es. Ich tat es so lange, bis ich wieder essen konnte. Irgendwann konnte ich tatsächlich wieder alles essen. Für viele Mediziner immer noch kaum vorstellbar. Wir können einen Prozess oder eine Veränderung erst dann durch Meditation in Gang bringen, wenn wir voller Emotion dabei sind. Die Veränderung, welche wir uns herbeisehnen, muss eine höhere Emotion in uns auslösen, als diejenige, in der wir uns befinden. Nehmen wir an, jemand möchte abnehmen und stellt sich eine gesunde, schlanke Person vor. Dies wäre in dem Fall die Veränderung, die herbeigesehnt wird. Gleichzeitig empfindet diese Person jedoch, dass schlanke Menschen schneller reizbar und dicke Menschen gemütlicher und geselliger sind. Wenn dieser Aspekt nun mit einer viel höheren Emotion behaftet ist, wird diese Person nicht abnehmen. Sie wird erst dann abnehmen, wenn das Schlanksein sie wirklich, wirklich fasziniert, weil sie vielleicht dann eine Sportart ausüben kann, die dicke Menschen nicht hinbekommen können – oder weil sie vielleicht endlich, ohne aus der Puste zu kommen, die Treppenstufen hochlaufen kann. Das, was wir uns vorstellen, wird eintreten. Eine Frau, die jeden Tag auf dem Heimweg Angst davor hat, in eine dunkle Ecke gezogen zu werden, und sich dieses Szenario bildlich vorstellt, wird diese Realität anziehen. Dementsprechend ängstlich und vorsichtig geht sie und macht einen hilflosen Eindruck. Ein Täter sucht sich immer ein leichtes Opfer aus.

Sind wir bereits am Morgen beim Aufwachen der festen Überzeugung, der Tag wird stressig, dann wird er das in der Regel auch werden. Wir ziehen ja eben genau diesen Zustand an. Stellen wir uns hingegen vor, dass wir voller Energie und Vitalität alle Aufgaben mühelos bewältigen und am Abend noch mit unserem Partner einen wunderschönen Abend verbringen, dann ist die Chance sehr groß, dass eben genau das eintrifft.

An diesem Punkt fordere ich dich auf, nicht mehr an den alten, vergangenen, negativen Gedanken festzu halten, sondern neue, heilsame und kraftspendende Gedanken zu führen.

Zwischendurch schleicht sich wieder ein negativer Gedanke ein. Diesen darfst du dann gern verbannen. Es ist ein Weg, ein Lebensweg. Es ist ein Lebensweg, den wir jeden Tag selbst gestalten dürfen. Es fällt uns leichter, wenn wir nicht krampfhaft versuchen, negative Gedanken zu umgehen, sondern uns auf die schönen und wirklich positiven Emotionen konzentrieren und diese pflegen.

Achte bitte genau auf deine Gedanken!

Yoga sei Dank

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