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Vorwort der Herausgeberin

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Wie beschreibt man einen Menschen, der sich für den größten Heiler aller Zeiten hielt und nichts anderes war als ein Schwätzer, wenn auch ein begnadeter.

Mein Bruder Justus Raab, der umjubelte Star der Bayerischen Heilpraktikerszene ist tot. Er verstarb im Alter von 62 Jahren am 20.12.2016 um exakt 05.03 im Münchner Krankenhaus Harlaching.

Er galt als der Entdecker der Hyperglobolis. Diese Entdeckung – viele nannten sie eine reine Erfindung – machte ihn berühmt und gleichzeitig reich. Er war ein gern gesehener Gast in Talk-Shows, Ratesendungen und hatte eine eigene Gesundheitssendung.

In seinem letzten Gespräch, das er mit mir kurz vor seinem Tode führte, nahm er mir das ihm nur widerwillig gegebene Versprechen ab, seine Autobiographie zu veröffentlichen oder das, was er dafür hielt. Er schrieb sie, während er im Krankenhaus auf seine Genesung wartete.

Er starb, bevor er sie beenden konnte.

Was von ihm blieb, war ein Durcheinander von Geschichten und tagebuchartigen Notizen. Letztere hätte er ohne Zweifel vernichtet, wäre ihm dafür noch die nötige Zeit geblieben. Sie blieb ihm nicht.

Als Herausgeberin und gleichzeitig als seine Lektorin entschied ich, sie in seinen von mir so genannten Aufzeichnungen zu belassen. Denn sie zeigen eine Seite von Justus Raab, die dem Leser nicht vorenthalten werden darf. Zur besseren Lesefreundlichkeit habe ich sie in Kursivschrift setzen lassen. Anhand der Datumsanzeigen seiner Texte und Notizen konnte ich rekonstruieren, in welchem zeitlichen Zusammenhang seine zur Veröffentlichung gedachten Texte und seine Notizen standen.

Die von ihm verwendeten Plagiate entfernte ich nicht, da sich der Diebstahl geistigen Eigentums nur innerhalb unserer Familie ereignete. Zusätzlich griff ich nicht korrigierend in seine falschen Tatsachenbehauptungen und in die falsche Schreibweise von Begriffen ein, da er deren Richtigkeit unbeirrt verteidigt hätte.

Das erste und einzige Fernseh-Interview, das mit meinem Bruder geführt wurde, habe ich ungekürzt in der Anlage zu seinen Aufzeichnungen beigefügt. Es wurde vorzeitig abgebrochen und nie ausgestrahlt, da mein Bruder per Gerichtsbeschluss eine Verfügung erwirkte, welche die Ausstrahlung verhinderte.

Des Weiteren habe ich einen von ihm verfassten und ebenfalls nicht zur Veröffentlichung gedachten Brief beigelegt, der in besonderer Weise die geistige Grundverfassung meines Bruders zum Ausdruck bringt.

Hinzu fügte ich ebenfalls die letzten vier Begegnungen mit ihm: Die mit seinem Sohn Julius, seiner zweiten von ihm geschiedenen Frau Lisa, seinem besten Freund Oskar und mit mir, Ruth, seiner jüngeren Schwester. Wir schrieben unsere Erinnerungen an unseren letzten Besuch bei ihm nieder, die ich nur leicht redigierte, um den Stil der drei anderen nicht zu verfälschen.

So mag der Leser selbst entscheiden, was von Justus Raab, dem Heiler, dem Entdecker, dem Unternehmer und den von der Welt vergessenen Prominenten zu halten ist.

Dieses Buch hätte er nur einem gewidmet: sich selbst. Und so widme ich dieses Buch meinem Bruder, der vom Leben nichts begriff.

Hommage an mich

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