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Diabetes mellitus erkennen

Diabetes Typ 1 wird in der Regel relativ schnell diagnostiziert, da deutliche Symptome hier innerhalb kurzer Zeit auftreten. Bei Typ-2-Diabetes entwickeln sich die Symptome hingegen langsam über einen längeren Zeitraum und werden deshalb nicht immer auf Anhieb erkannt. Aus diesem Grund sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wichtig. Durch frühzeitige Diagnose und eine entsprechende Therapie kann das Auftreten von schwerwiegenden Folgekomplikationen reduziert werden.

Blutzuckertests

Es gibt verschiedene Blutzuckertests, die ein bedeutendes Kriterium bei der Diabetes-Diagnose sind. Dabei werden nachfolgende Blutwerte ermittelt:

Nüchternblutzucker (Nüchternglukose):

Morgens wird auf nüchternen Magen (mindestens acht Stunden ohne Nahrungsaufnahme) der Blutzucker gemessen. Liegt der Nüchternwert bei 126 mg/dl (Milligramm pro Deziliter) bzw. 7 mmol/l (Millimol pro Liter) oder mehr, verweist das Ergebnis auf einen Diabetes. Ein abnormer Nüchternglukosewert liegt bei Werten zwischen 100 und 125 mg/dl (5,6 bis 6,9 mmol/l) vor. Zur weiteren Klärung wird bei abnormen Werten ein oraler Glukosetoleranztest durchgeführt.

Gelegenheitsblutzucker (Gelegenheitsglukose):

Zu einem beliebigen Zeitpunkt (nicht auf nüchternen Magen) wird der Blutzucker gemessen. Bei einem Wert von 200 mg/dl (11,1 mmol/l) oder mehr, wird Diabetes diagnostiziert. Beträgt der Gelegenheitsblutzucker 100 bis 199 mg/dl (5,6 bis 11 mmol/l), muss der Nüchternblutzucker getestet werden.

Oraler Glukosetoleranztest (Zuckerbelastungstest oder oGTT):

Hier trinkt der Patient morgens auf nüchternen Magen innerhalb von fünf Minuten 75 Gramm in 300 Milliliter Wasser gelöste Glukose. Der Blutzucker wird zum Zeitpunkt Null und zwei Stunden nach der Einnahme der Zuckerlösung im venösen Plasma oder im kapillären Blut gemessen. Beträgt der Wert nach zwei Stunden 200 mg/dl (11,1 mmol/l) oder mehr, ist Diabetes bestätigt.

Langzeitzuckerwert HbA1c:

Das HbA1c (Glykohämoglobin, glykiertes Hämoglobin) ist »verzuckerter Blutfarbstoff«. Liegt der HbA1c-Wert im Blut über 7,5 Prozent, besteht Handlungsbedarf in Bezug auf eine Zuckerstoffwechselstörung. Wenn der Diabetes-Typ nicht sicher bestimmt werden kann, empfiehlt sich ein Antikörpertest, bei dem Antikörper im Blut nachgewiesen werden, die für Diabetes-Typ-1 typisch sind.

INFO

PRÄDIABETES

Befindet sich der Blutzuckerspiegel über der Norm, aber unterhalb des Diabetes-Wertes, spricht man von Prädiabetes. Hierbei handelt es sich um ein Vorstadium der Erkrankung. Bei Prädiabetes-Patienten besteht ein erhöhtes Risiko, in den nächsten Jahren an Diabetes zu erkranken. Ein abnormer Blutzuckerstoffwechsel kann selbst bei einer ausbleibenden Entwicklung von Diabetes Gefäßerkrankungen des Herzens und anderer Organe verursachen.

Nachfolgende Werte lassen auf Prädiabetes schließen:

Nüchternblutzucker:

zwischen 100 und 125 mg/dl (5,6 bis 6,9 mmol/l)

Oraler Glukosetoleranztest:

zwischen 140 und 199 mg/dl (7,8 bis 11,0 mmol/l)

Langzeitzuckerwert HbA1c:

über 6,05 Prozent


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