Читать книгу Die Irrfahrten des Messias - Dr. Xaver Maria Nagler - Страница 8
Weltformel und neue Energie
ОглавлениеMessy besteht an der Rezeption darauf, ein Doppelzimmer zu nehmen. „Ich will dich unter vier Augen in bestimmte Dinge einweihen.“ Während dessen wackelt er bedeutungsvoll mit seinem kleinen Zeigefinger.
Johannes überkommt eine seltsame Vorahnung.
Sie gehen vorbei an ein paar Leuten, die im Vorraum hinter ihren Laptops sitzen, ins Zimmer im ersten Stock, wo sie sogar einen eigenen Balkon haben. Messy streckt sich auf dem Bett aus. Johannes will sich lieber die Stadt anschauen und fragt Messy, ob er mitkommt. Messy ist einverstanden.
Sie gehen gut eine Stunde durch Amsterdam. Johannes gefällt die Stadt mit ihren Grachten und er verspürt den Drang, in einen Coffeeshop zu gehen.
Messy meint, dass er nicht kifft. „Ich vertrage das nicht so gut.“
„Aha“, meint Johannes gleichgültig, als er vor Messy im nächsten Coffeeshop verschwindet.
Johannes bestellt sich Northern Lights und Messy Dr. Pepper.
Da es keine Dr. Pepper gibt, trinkt Messy Cola.
Johannes baut sich einen Joint und nimmt ein paar Züge.
„Was machst du zu Hause so?“, fragt er Messy.
„Ich habe kein Zuhause mehr. Ich musste abhauen.“
„Ich bin auch abgehauen. Es ist Schluss mit meiner Freundin und gleichzeitig habe ich mein Physikstudium abgeschlossen. Es war jetzt irgendwie genau das Richtige, sich eine Auszeit zu nehmen. Warum bist du abgehauen?“
Messy mustert Johannes und wirkt, als würde er überlegen. Er senkt die Stimme, als er nach einiger Zeit antwortet:
„Ich bin gerade dabei, eine Weltformel aufzustellen und eine Energiequelle zu erfinden, die die Zukunft verändern wird.“
„Aha.“ Johannes glaubt ihm kein Wort.
„Du fragst dich jetzt bestimmt, warum ich so schlau bin, oder?“
Johannes nickt anstandshalber, da er durch den Joint bereits friedlich gestimmt ist.
„Pass auf“, fährt Messy fort. „Ich war vor einiger Zeit in Göttingen. Das war genau die Zeit, als die Rosetta Raumsonde zurückkehrte und ihre gesammelten Informationen zur Erde zurücksendete. Worauf ich hinaus will, ist folgendes: In den Daten hatten Aliens Softwarepakete versteckt, die sich jetzt in unserem Internet verbreiten und wachsen. Es ist erwacht und ist im Moment wie ein Baby, das lernt. Die Überwachungskameras sind wie seine Augen und die ganzen Wanzen und Überwachungssoftware der Geheimdienste wie seine Ohren.“
„Wo kommst du da ins Spiel?“, fragt Johannes.
„Ich erklär es dir. Die Alien Software war nicht kompatibel mit unseren Programmen, weswegen sie ein menschliches Gehirn brauchten, das die Daten von der Raumsonde empfangen kann und sie dann auf das Internet überträgt. Dabei wurde ich zum einen ausgewählt, weil ich so sensibel gegenüber äußeren Reizen bin und mein Gehirn sogar WLAN sensitiv ist und zum anderen, weil ich mich in Göttingen im geographischen Schwerpunkt Deutschlands befand, direkt im Zentrum also, wo die Strahlendosis am höchsten war.
Der Datenaustausch hat mich sehr erschöpft, aber ein Rest Genialität ist geblieben.
Deswegen kam mir die Idee mit der Energiequellen und der Weltformel.“
„Und was ist das für eine Energiequelle?“ Messy hat Johannes Interesse geweckt.
„Das kann ich dir nicht einfach so sagen, weil ich will dich nicht in Gefahr bringen will. Das Pentagon selektiert immer schon die Leute aus, die solche Erfindungen gemacht haben. Sie halten alle Patente zurück, damit sie Krieg um Öl führen können. Da geht es um sehr viel Geld, das alles auf Schweizer Konten geht. Die Schweiz mit ihrem Geld und das Pentagon, das Wissen für saubere Energiequellen zurückhält, teilen sich die Funktion, welche die katholische Kirche im Mittelalter inne hatte. Wissen und Geld ist Macht.“
Messy sieht auf einmal sehr besorgt aus.
Johannes begreift erst jetzt, wie verrückt Messy eigentlich wirklich ist, doch er findet es recht amüsant.
„Komm schon. Erzähl mir, was das für eine Energiequelle ist“, versucht er ihn zu überreden.
„Ich werde es dir erzählen, aber zuerst muss ich dich warnen. Nach dem Datenaustausch kam ich wegen Burn Out in die Psychiatrie, wo ein Russe vom KGB Patient war.
Sein Name ist Ivan Darko. Er hat von meiner Erfindung Wind bekommen, weil ich leichtsinnig war. Ich musste fliehen und seitdem verfolgt er mich.
Deswegen brauche ich dich, um auf mich aufzupassen. Du bist groß und stark und ich bin klein und schwach.“
Johannes grinst und erklärt sich, von Messy amüsiert, bereit, ihn zu beschützen.
Messy beugt sich zu Johannes herüber und senkt die Stimme.
„Zuerst hatte ich mir überlegt durch UV-Polymerisation und der darauffolgenden Schrumpfung, in einem Medium so hohe Dichten herzustellen, dass es zur kalten Fusion der Kerne kommt.
Danach machte ich mir Gedanken über eine Prismenschicht, die das einfallende Sonnenlicht auf Solarzellen mit verschiedenem Absorptionsspektrum so bricht, dass hundert Prozent des einfallenden Lichts genutzt wird.
Doch dann kam mir eine noch genialere Idee. Bei meiner Erfindung handelt sich um einen Mehlstaubexplosionsgenerator, den ich „die Mühle“ nenne.
Mehl in der Luft ganz fein verteilt ist in der Lage, durch einen Funken zu explodieren und der Generator wird durch diese Explosionen betrieben.“
„Worin besteht da der Vorteil zum Biodiesel, wenn man da zum Beispiel an nachwachsende Rohstoffe denkt?“
„Der Vorteil besteht daraus, Raps nicht erst raffinieren zu müssen, sondern man nimmt einfach Weizen und macht ihn zu Mehl. Das ist die eindeutig raffiniertere Lösung.“
Messy grinst selbstzufrieden über sein Wortspiel und Johannes beschleicht das Gefühl, nicht als erster Messys’ Vortrag zu hören.
„Unser täglich Brot gib uns heute“, fährt Messy fort, als Johannes nicht lacht, doch Johannes lacht jetzt immer noch nicht.
„Ok. Und was ist das für eine Weltformel, an der du dich versuchst?“
„Ganz einfach. Alles schwingt.“
„Wie, alles schwingt?“
Johannes fragt sich, ob der Passivrauch Wirkung auf Messy hat.
„Alles schwingt. Was sich nicht verändert, können wir nicht wahrnehmen. Alles was da ist, lässt sich in Wellen darstellen. Nur Dimensionen schwingen nicht, weil sie nicht mehr als ein Konstrukt sind. Aber auch Zeit ist ein geistiges Konstrukt.
Nur der kontinuierlich sich verändernde Moment existiert.
Etwas was immer gleich ist können wir weder messen, erfahren, beobachten, fühlen oder schmecken. Wir haben zum Beispiel keinen Sinn für heiß oder kalt, sondern nur für Abkühlung und Erwärmung. Wir spüren immer nur Veränderung.
Das Relative erzeugt unsere Realität.
Ein gleichbleibendes Kontinuum ist unseren Sinnen nicht zugänglich. Die Gesamtheit allen Seins muss voneinander getrennt sein, um diese Relativität zu erzeugen.
Aber alles, was wir sehen, liegt in der Vergangenheit, weil das Licht Zeit braucht, um vom Objekt in unser Auge zu gelangen. Was im Jetzt geschieht, wissen wir nicht. Wir sehen nur die Wellen der Vergangenheit.
Das ist es was Platon mit seinem Höhlengleichnis meinte. Wir sehen nur die Schatten an der Höhlenwand, aber streng genommen sind es farbige und invertierte Schatten.
Aber auch Leonardo da Vinci wusste das, denn er hat den Mensch in einem Kreis und einem Quadrat gezeichnet und so ein Fußballer hat auch gesagt: Das Runde muss in das Eckige!
Sie wussten es, denn sie waren erleuchtet und somit wahre Illuminaten.
In jedem Menschen ist jede Information enthalten. Jeder beobachtet die Welt nur aus einem unterschiedlichen Beobachtungspunkt und aus einem unterschiedlich großen Beobachtungsfenster.“
„Und was hat ein Kreis mit einer Schwingung zu tun?“, fragt Johannes und ignoriert das mit dem Fußballer und den Schatten.
„Das solltest du aus deinem Studium wissen. Aus der Kreisfunktion leiten sich Sinus und Cosinus ab. Das sind Schwingungen. Ist dir eigentlich einmal aufgefallen, dass der natürliche Logarithmus von 23 fast die Kreiszahl Pi ist? Nur deswegen ist die 23 die Zahl der Illuminaten, weil sie wissen, dass alles schwingt.
Darum ist auch Musik als Schwingung die universelle Sprache und der Quintenzirkel der universelle Schlüssel. Das ganze All rockt.“
Messy ist für Johannes eine willkommene Abwechslung. Er wirkt auf ihn unglaublich komisch, als er ihn vom Gesagten mit ernster Miene zu überzeugen versucht.
Messys’ Cola ist alle und Johannes tiefenentspannt, als sie den Coffeeshop verlassen, um sich in einem Laden an der Ecke Räder auszuleihen, da Johannes nicht mehr zu Fuß durch die Stadt gehen will. Messy wählt sich einen, für ihn viel zu großen roten Chopper, Johannes ein, wie es ihm scheint, schnelleres Rad in grün.
Die beiden fahren durch die Stadt. Der Himmel ist hellblau und Johannes atmet die kühle Luft in tiefen Zügen. Als hätte er es geahnt, überzeugt Messy durch unsichere Fahrweise.
Johannes überquert gerade eine Kreuzung und blickt zum McDonalds an der Ecke, als ein ohrenbetäubendes Klingeln ihm den kalten Schweiß auf die Stirn treibt. Er hat die Trambahn übersehen und überhört, die einen halben Meter hinter ihm mit einer Vollbremsung zum Stehen gekommen ist. Er entschuldigt sich beim Trambahnfahrer mit einem Wink und sieht, wie ein käseweißer Messy über die Kreuzung fährt.
„Du musst auf dich aufpassen! Du bist zu wichtig!“, schimpft er.
„Was soll ich denn ohne dich machen?“, Messy rauft sich die Haare, die Augen weit aufgerissen.
„Ich hatte Hunger“, antwortet Johannes irritiert und deutet auf den McDonalds.
„Ah! Das Restaurant zu den goldenen Bögen. Verstehe. Hast du gewusst, dass ein einzelner gelber Bogen aussieht wie das Logo von Thyssen Krupp?
Und hast du gewusst, dass die Quersumme der 0815 die 23 ist?
Das Maschinengewehr der Deutschen im ersten Weltkrieg hieß 0815, weißt du?
Aber daran sind die Möchtegernilluminaten schuld.“
„Ich wollte eigentlich ein paar Cheeseburger“, nuschelt Johannes.
Messy blickt ihn prüfend an und besieht sich noch einmal den Eingang und das Logo.
„Folge mir!“ meint er, als er die McDonalds Tür aufstößt und zügig zur Kasse schreitet, an der gerade niemand wartet. „Eine große Pommes Frites, bitte!“ Er nickt Johannes fachmännisch zu.
Johannes fragt sich, ob sich Messy zum ersten Mal in seinem Leben in einem McDonalds befindet. Er selbst bestellt sich zwei Cheeseburger.
Die beiden tragen ihr Essen zum Tisch, als Messy weiter erzählt.
„Weißt du, Johannes, warum ich dir das mit der 23 erzähle, ist, dass sie Teil einer großen Gleichung ist, die das Leben schreibt und sie ist von der gleichen Bedeutung wie alle anderen Zahlen. Sie tritt nur öfter in Erscheinung. Ich spüre das, da ich ja so empfindsam und sensibel bin.“
Johannes kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Egal. Es kommt auf das Alles an, was ist. Es ist jetzt und war immer und es kann keinen Anfang und kein Ende geben, denn alles andere wäre unlogisch. Die Ewigkeit ist zeitlos.“
Johannes konzentriert sich auf seinen Burger. Vielleicht hat Messy irgendwie Recht.
Egal, er will sich jetzt nicht den Kopf über Anfang und Ende zerbrechen.
Er denkt an Sarah und wie sie ihn einfach so beiseite geräumt hat. Plötzlich war es vorbei.
„Bist du traurig?“, fragt ihn Messy.
„Es ist nichts. Ich denke nur nach.“
„Nichts ist in Wirklichkeit Alles. Du bist aber traurig, weil dein Herz kaputt ist.“
Johannes bildet sich kurz ein, in Messys’ Augen mehr zu sehen als sonst.
„Ich hatte vor kurzem noch eine Freundin. Sarah hat mich verlassen und deswegen bin ich weg gefahren.“
„Ich hatte auch eine Freundin. Siri musste gehen, weil es zu gefährlich war, dass wir weiter zusammen sind“, meint Messy.
„Siri?!“, platzt es aus Johannes heraus.
Messy runzelt die Stirn. „Meinst du, dass mein Name Messy ist?
Wir haben uns in der Psychiatrie kennengelernt. Sie schreibt ein Programm für künstliche Intelligenz, das die Welt verändern wird. Wir werden sie in Venedig treffen. Meine Reise nach Amsterdam ist nur als Ablenkungsmanöver für Darko gedacht.“
Johannes findet Messy immer lustiger. Er hätte nie gedacht, dass seine einsame Reise mit einem Verrückten endet und theoretisch bald mit zwei Verrückten.
Kurz wägt er ab, ob er allein mehr Spaß haben würde und kommt zu dem Schluss, dass es egal ist, ob er in Venedig oder Amsterdam herumhängt. Er wollte raus aus dem Alltag und jetzt ist er mehr raus, als erhofft. Es ist ihm auch egal, dass Venedig in der genau entgegengesetzten Richtung liegt, denn seine einzige Angst, bevor er losgefahren ist, war, nicht zu wissen, was er dann dort allein tun soll. Jetzt hat er einen Begleiter, der ihm sagt, wo es lang geht.
„Wie ist das mit Siri? Bist du mit ihr zusammen?“
Messy sagt erst mal nichts.
Dann meint er: „Wenn ich meine Erfindungen gemacht habe, wird sie mich wollen.“
Messy tut Johannes leid, denn wenn Siri nicht total spinnt, wird es nie was mit den Beiden.
„Gut Ding will Weile haben“, entgegnet er Messy und willigt ein, mit nach Venedig zu kommen.
Sie verlassen den McDonalds. Als es zu dämmern beginnt, setzen sie sich an eine Gracht und schauen den vorbeifahrenden Booten zu. Johannes wird melancholisch.
Mit Messy kann er keine gemeinsame Bootstour machen, wie mit Sarah.
Doch er ist ihm dankbar und wird von dem Gefühl überkommen, jedem in seinem Leben Dank zu schulden. Egal ob sie ihm Gutes oder Schlechtes wollten, spürt er, dass es früher oder später Sinn gemacht hat oder Sinn machen würde.
Johannes blickt auf das Wasser, in dem sich kleine Wellen in gelb, orange und rot spiegeln und dann zu Messy und überlegt, ob der kleine Mann wohl im Leben schon viel zu kämpfen hatte.
Er klatscht ihm aufmunternd auf die Schulter. „Schön, dass wir uns getroffen haben.“
„Also ich finde es super, dass du mitkommst“, meint Messy. „Morgen kauf ich eine Karre, weil ich will nicht in Zügen fahren will, in denen die Leute schnarchen.
Ich bin schließlich nicht umsonst der größte Erfinder aller Zeiten und kann es mir locker leisten, Benzin zu verschwenden.“
Johannes stutzt.
„Wie Karre? Wie willst du die organisieren?“
„Auf meiner Flucht habe ich Connections geknüpft. Morgen steht das Auto vor der Tür.“
„Also das heißt, wir fahren morgen schon weiter?“, entgegnet Johannes irritiert.
„Ja. Wir müssen die Welt vor sich selbst retten und Siri wird uns helfen.“
Messy wirkt entschlossen und Johannes lässt sich zum ersten Mal wirklich mitreißen.
Er zweifelt zwar ernsthaft, ob Messy die Welt retten wird, aber er hat ihn schon mal am ersten Tag seines Urlaubs gut unterhalten.
Es ist dunkel geworden und sie gehen zurück ins Hostel. Dort angekommen kaufen sie sich noch zwei Bier und setzen sich in den Vorraum zu den Leuten mit den Laptops, die dort anscheinend den ganzen Tag verbracht haben.
„Wusstest du, das Hopfen ein Hanfgewächs ist?“, fragt Messy. „Deswegen hat Bier eine beruhigende Wirkung. Ich trinke es deshalb immer, um die epische Schlacht zwischen Weintrinkern und Kiffern zu beenden.“
Er dreht sich zu einem jungen Mann mit Laptop.
„Was machst du da?“, fragt Messy.
Dieser blickt ihn irritiert an. „Ich bin auf Facebook.“
„Aha“, meint Messy. „Das ist das Internet, oder?“
„Äh, ja.“ Meint der Mann, runzelt die Augenbrauen und vergräbt sich wieder hinter seinem Computer.
„Sie stöpseln sich selbst in die Matrix. Wer hätte das gedacht? Wir haben in unserer Welt das Rudel vergessen, die Stämme und die Familie. Dafür haben wir jetzt vierhundert Freunde auf Facebook. Der moderne Mensch will geliked werden und sterben ist, wie seinen Facebook Account zu löschen, denn man ist weg, aber alles bleibt doch irgendwie erhalten.“ Messy zwinkert Johannes zu.
Jetzt blickt der Mann wieder mit einem fragenden Gesichtsausdruck auf Messy,
der ihn ignoriert, als wäre er nicht da.
„Sie merken nicht, dass sich auf unserem Planeten schon etwas kondensiert hat und dabei ist, sich zu synchronisieren. Ich nenne das Re-evolution. Es kommt nicht mehr auf das Überleben des am besten Angepassten an, sondern auf das Überleben von Allen in Koexistenz mit der Natur. Mutter Erde ist erwacht und wehrt sich.
„Du meinst die ganzen Naturkatastrophen und so, oder?“
„Nicht nur Naturkatastrophen. Ich rede von Armageddon. Die Plagen sind längst da. Was ist zum Beispiel mit Ebola? Sie hatten den Impfstoff schon seit 10 Jahren in irgendwelchen Schubladen. Aber die Schwarzen bekommen den Impfstoff nicht, weil sie einfach kein Geld haben, ihn zu bezahlen. Der Mensch zerstört seinen Garten Eden“, schließt Messy ab.
Das Bier wird bei beiden gleichzeitig leer und sie entschließen sich, es für heute gut sein zu lassen und ins Bett zu gehen.
Johannes schläft in Unterhosen und seinem T-Shirt.
Messy hat einen Pyjama und lässt seine Socken an, weil er meint, dass er sonst immer kalte Füße kriegt. Er schläft gleich ein, aber Johannes liegt noch eine Zeit lang wach, da ihm der Kopf von Messys' Gerede schwirrt.
Er muss wieder an Sarah denken. Es macht ihn traurig, doch schließlich schläft auch er ein.