Читать книгу Ein neuer Zyklus beginnt - Drunvalo Melchizedek - Страница 16
Der Goldene Schnitt
ОглавлениеSo wie ich es begreife, stehen der Goldene Schnitt und dessen Proportionszahl Phi () über allen anderen Verhältniszahlen und Proportionen im Universum. Sie können eine beliebig lange gerade Linie hernehmen und an einer bestimmten Stelle teilen, um den Goldenen Schnitt zu erhalten: Der kürzere Teil dieser Linie entspricht der Zahl Eins, der längere Teil (leicht aufgerundet) der Zahl 1,6180339 – einer irrationalen Zahl, die ins Unendliche geht. Dieses Verhältnis sieht man nicht nur in Planeten, Sternen und Monden, sondern in allen Lebensformen auf der Erde, auch im menschlichen Körper.
Betrachten Sie einmal die Gelenke und Knochen Ihrer Hand: Wenn Sie die Länge des mittleren Knochens durch die Länge des Knochens mit dem Fingernagel teilen, stehen sie im Phi-Verhältnis zueinander: 1,6180339. Nimmt man dann die Länge des dritten und längsten Fingerknochens und teilt sie durch die Länge des mittleren Knochens, kommt erneut die Zahl Phi heraus. Der Goldene Schnitt steckt in allen Knochen.
Für mich ist der Goldene Schnitt unter allen anderen mathematischen Möglichkeiten ganz sicher die wichtigste Verhältniszahl. Sogar die Größe der Planeten und ihrer Monde ist kein Zufall, sondern entspricht perfekt den Regeln der Heiligen Geometrie.
Doch das Leben – ich und Sie und alles Leben überall – weiß nicht, wie es den Goldenen Schnitt hervorbringen kann. Ich glaube sogar, der Goldene Schnitt existiert von Natur aus nirgendwo im Universum. Er ist das Grundprinzip der idealen Verhältniszahl und kommt in der Natur immer nur näherungsweise vor. Das Leben weiß nicht, wie es mit unendlichen Zahlen umgehen soll.
Aber habe ich nicht eben gesagt, der Goldene Schnitt findet sich in unserem Körper? Ist das nicht ein Widerspruch? Hier ist die Erklärung:
Das Leben hat dieses fantastische Verhältnis schon zu Beginn der Schöpfung entdeckt. Wiederentdeckt wurde die Annäherung jedoch erst vor ein paar Hundert Jahren von dem italienischen Mathematiker Fibonacci. Die Fibonacci-Zahlen lauten: 0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144 etc. Sie sind einfach eine Zahlenfolge, bei der sich die jeweils nächste Zahl durch Addition ihrer beiden vorhergehenden Zahlen ergibt. Beginnt man also mit 8 und addiert zu dieser Zahl die davorliegende 5 dazu, erhält man als nächste Zahl 13.
Wenn man aber diese Zahlen jeweils durch die vorhergehende Zahl teilt und die Zahl Phi = 1,6180339 als (ungefähres) Ergebnis im Blick hat, versteht man: Teilt man 1 durch 1, ergibt sich 1, und diese Zahl liegt unter dem Maß des Goldenen Schnitts. 2 geteilt durch 1 ist 2, was über 1,6180339 liegt, aber immerhin dem Goldenen Schnitt näher kommt.
3 geteilt durch 2 ergibt 1,5; das liegt also noch näher, ist aber kleiner als das Idealmaß Phi. 5 geteilt durch 3 ist (leicht aufgerundet) 1,66667, also ein bisschen größer, aber noch näher. Je größer die zu teilende Zahl ist, die durch die vorhergehende Zahl geteilt wird, desto mehr nähert man sich dem Goldenen Schnitt mit 1,6180339. Teilt man 55 durch 34, ist man schon sehr nahe dran.
Ein Nautilusschneckenhaus
Auf dem Bild sehen wir die aufgeschnittene Schale einer Nautilusschnecke, sodass man ins Innere blicken kann. Jede Kammer entsteht auf Basis der Fibonacci-Folge. Zunächst sind die Kammern in ungleichmäßigen Abständen angeordnet und sehr seltsam, denn anfangs kommen sie nicht so nah an den Goldenen Schnitt heran. Die erste Kammer entspricht der Zahl 1; es geht weiter mit 1, dann 2, dann 5 etc. Je höher die Zahl in der Fibonacci-Folge, desto näher liegt sie an diesem perfekten Verhältnis/Maß – wie man am Haus der Nautilusschnecke sehen kann, bei der die Kammern mehr und mehr Perfektion erreichen.
Das ist der Weg des Lebens. Um die Tatsache zu umgehen, dass es solche komplexen irrationalen Zahlen nicht nutzen kann, verwendet es nur einstellige ganze Zahlen als Basis, beispielsweise 1, 2 und 3, und zwar nicht nur in unserem Körper, sondern in allem Lebendigen auf der Erde, auch in Dingen, die für uns gar nicht lebendig sind, zum Beispiel Kristallen.
Hier geht es ja darum, zu erklären, warum die Alte Welt und die moderne Welt sich gegenseitig brauchen, um die Prophezeiungen der Maya zu überleben. Das können wir anhand eines Bildes der Sumpfschafgarbe erklären einer seltsam aussehenden Pflanze, deren Wachstum aber auf der Fibonacci-Folge beruht, die sich vor unseren Augen entfaltet. Wenn sie aus der Erde hervorsprießt, wächst zunächst ein Blatt, dann noch eins, dann zwei, dann drei, dann fünf, dann acht Blätter und schließlich dreizehn Blüten.
Die Frage ist nun: Woher weiß diese Pflanze, nachdem fünf Blätter gewachsen sind, wie viele als Nächstes wachsen werden? Es sind acht Blätter, aber warum nicht zehn oder zwölf oder wie viele auch immer? Wie weiß sie das?
Indem sie auf die Vergangenheit zurückblickt – also auf die 3 – und weiß: Wenn sie die Vergangenheit zur Gegenwart – also zur 5 – addiert, liegt die Zukunft bei 8. Sie weiß genau, dass es sich um die Zahl 8 handelt.
Sumpfschafgarbe
Genau in dieser Situation befindet sich die Menschheit zurzeit. Die moderne Welt der Gegenwart entspricht der Zahl 5; sie weiß nicht, wohin sie geht, weil sie die Verbindung zu ihrer Vergangenheit vollständig verloren hat. Doch wenn und falls sie sich mit der Alten Welt rückverbindet, weiß sie genau, wohin es gehen soll. Ohne diese Rückverbindung zur Alten Welt können wir nicht wissen, in welche Richtung unser Bewusstsein sich erweitern wird. Diese Rückverbindung ist keine Wahlmöglichkeit, sondern ein Muss. Die Alte Welt ist bereit für uns.
Die Fibonacci-Sequenz der Sumpfschafgarbe
Die Alten wissen, sie brauchen uns. Nur wir wissen nicht, dass wir sie brauchen. Das ist das Problem, allerdings eines, das Sie, wie ich meine, lösen werden.