Читать книгу Der Lack bleibt dran! - Désirée Nick - Страница 30

»Ich will wirklich, dass Frauen ihre Macht erkennen und sich selbst wertschätzen. Sie müssen verstehen, dass nichts der Politik so gut getan hat wie mehr weiblicher Einfluss.«

Von San Francisco aus entwickelte sich Nancy zu einer der mächtigsten Politikerinnen der USA – 2007 wurde sie zur ersten weiblichen Sprecherin des Repräsentantenhauses im Capitol Hill. Und damit zur Pionierin der weiblichen amerikanischen Politikerinnen, begann sie doch ihren Weg in einer Epoche, in der Frauen grundsätzlich Karrieren verwehrt blieben. Als Mutter von fünf Kindern gründete sie 1969 von zu Hause aus einen Partyclub für Demokratinnen. Als das jüngste Kind die Schule abschloss, stellte sie sich erstmals selbst als Abgeordnete zur Wahl, gab 100 Housepartys, gewann 4.000 neue Parteimitglieder und eine Million Dollar innerhalb von nur eineinhalb Monaten. Als LGBTQ-Rechte und die AIDS-Krise unpopulär waren, rückte sie diese Themen in den Fokus. 2007, also im Alter von über 60 Jahren, legte sie dann noch mal so richtig los: Sie steht – mit einer Unterbrechung – immer noch als erste und bis heute einzige Frau als Demokratin dem Kongress vor. Ihr gelang es, die Geschlechterbarrieren zu durchbrechen und die »Old-Boys«-Netzwerke im Kapitol auf den Kopf zu stellen. Und Nancy war es auch, die mit Ende 70 das Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump in die Wege leitete und die Debatten im Weißen Haus zur großen Show werden ließ. Ihr Arbeitsethos ist legendär. Sie benötigt wenig Schlaf, trinkt keinen Kaffee, bevorzugt heißes Wasser mit Zitrone und macht tagtäglich das Kreuzworträtsel der New York Times. Zum Frühstück isst sie meistens »New York Super Fudge Chunk«-Eiscreme, um für die Schlachten des Tages gewappnet zu sein. Was für ein Vorbild!