Читать книгу Sommermordsgrauen: 7 Krimis in einem Band - Earl Warren - Страница 19
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ОглавлениеJosephson forderte Verstärkung an und wenig später wurde eines der rostigen Hallentore aufgebrochen. Im Inneren schlug uns ein unangenehmer Geruch entgegen. Aber die Lagerräume, die wir betraten, waren vollkommen leer. Lediglich einige kleinere Haufen mit Plastikabfällen waren zu finden.
Aber auf dem staubigen Boden waren Schleifspuren und Abdrücke sehen. Abdrücke, die von Fässern stammen konnten. Hier und da waren auch undefinierbare Substanzen in den Beton eingezogen und hatten Verfärbungen auf dem Boden hinterlassen. „Hier muss der Erkennungsdienst ran“, sagte ich. „Es müsste doch noch festzustellen sein, was hier mal gelagert worden ist!“
„Jedenfalls wurde hier vor nicht sehr langer Zeit etwas abgeholt…“, stellte Milo fest. „Wenn die Jugendlichen, die die Tote gefunden haben, sich öfter auf diesem Gelände aufhalten, haben sie vielleicht etwas davon bemerkt.“
Über Funk meldete sich einer der Erkennungsdienstler bei Captain Josephson.
„Die haben da offenbar etwas Interessantes gefunden“, erklärte uns der Leiter der Homicide Squad.
Wir kehrten zu dem Toyota zurück, in dem Roxanne Bradys Leiche gefunden worden war. Inzwischen war dort auch Dr. Franklin Martin eingetroffen.
Josephson stellte ihn uns kurz vor. „Na, wenn das FBI sich an der Ermittlungsarbeit beteiligt, können wir ja sicher bald mit einer Aufklärung rechnen“, sagte er mit einem ironischen Unterton.
„Wir werden tun, was wir können“, erwiderte ich.
Franklin Martin war Mitte fünfzig, hager und hatte eingefallene Wangen. Ich fragte mich, welche Animositäten er wohl gegen das FBI haben mochte. Aber das erschien mir im Moment zweitrangig.
Einer der Spurensicherer hatte in der Kleidung der Toten eine Packung mit Streichhölzern gefunden, die das Logo von Mac’s Bar trug.
„Die Bar kenne ich“, sagte Josephson. „Liegt hier ganz in der Nähe. Ich war allerdings nur einmal dort.“
„Dienstlich?“, fragte ich.
„Wir haben den Geburtstag unseres Vorgesetzten dort gefeiert. Das können Sie getrost unter dienstliche Pflichten einordnen, denn ich glaube, dass er ziemlich sauer reagiert hätte, wenn ich dort nicht erschienen wäre.“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ist aber schon lange her.“ Er nahm die Streichholzpackung in die Hand, die von dem Kollegen des Erkennungsdienstes inzwischen sorgfältig eingetütet worden war. „Seltsam, ich hätte nicht gedacht, dass so etwas noch als Aufmerksamkeit für die Kunden vergeben wird…“
„Sie meinen wegen den Anti-Raucher-Gesetzen?“, hakte Milo nach.
„Natürlich. Bei euch in New York City ist man da ja wohl besonders fanatisch.“
„Könnte sich vielleicht lohnen, in dieser Bar mal nachzufragen“, fand ich.