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Was für ein Titel, nicht wahr? Schließlich kann jeder trefflich über Gott und die Welt räsonieren, denn was heißt das anderes, als sich über alles Mögliche und Unmögliche auszulassen. Hier aber kommt es auf das „und“ an. Es geht also um eine Beziehung, ob in Liebe oder Haß, das muß sich stets erst entscheiden. Über Gott „an sich“ lässt sich im Grunde ja wenig sagen, er entzieht sich unserer Vorstellung, vor allem aber unserer Wahrnehmung – es sei denn, wir hätten eine ganz besondere Erleuchtung, so eine Begegnung der dritten Art.

Nun ja, solche Erleuchtungen gibt es tatsächlich, das kann kaum bestritten werden, die heiligen Schriften vieler Religionen berichten davon ebenso wie manche skurrile Legende. Und auch die Psychiater wissen ein Lied davon zu singen, aber sie reden eher von krankhaften Wahnvorstellungen, von psychotischen Störungen oder doch überreizter Fantasie. Wie dem auch sei – eine wirkliche Offenbarung existiert nur für den, der sie erlebt. Andere daran teilhaben zu lassen, wird schwerlich gelingen.

Kommen wir also zurück zu unserem „und“: Unsere Welt, die große (das Universum) und die kleine (der Planet Erde) lässt sich ja auf sehr unterschiedliche Weise betrachten. Ihre Entstehung, ihre Entwicklung, ihr mögliches Ende können Wissenschaftler heute bis in viele Einzelheiten hinein beschreiben, aber ihr Sinn, ihre Bedeutung (und Deutung!) bleiben dabei – zu Recht – außen vor. Und doch treiben uns da allerlei Fragen um:

Existiert diese Welt nur an sich, „einfach so“ – oder ist sie gewollt, erdacht, geplant? Und wenn ja - von wem? Ist das Leben, unser Leben, ohne jeden Zweck, nur ein Produkt chemischer und physikalischer Prozesse – oder ist es sinnhaft, mit einer Aufgabe, einem Ziel verbunden?

Wir können noch elementarer fragen: Ist die bunte Blume in meinem Vorgarten, ist der schilpende Spatz im Gesträuch, der Findling am Wegrand, ja, jedes einzelne Sandkorn am Strand nichts anderes als eine Zusammenballung diverser Atome – oder ist jedes Lebewesen, jedes Ding zugleich durchdrungen von einem tieferen Sinn, Ausfluß einer geheimnisvollen Kraft, die allem Sein innewohnt, ist es „beseelt,“ so wie es unsere steinzeitlichen Vorfahren empfanden, bewunderten und auch fürchteten?

Wie der Mensch auch gefragt hat, stets ging es um dieses „und,“ ging es um eine Relation zwischen dem bloßen Sein unserer Welt und einem „Anderen“ – ob animistisch gesehen oder mystisch, ob man an allerlei himmlische Mächte glaubte, die für bestimmte Dinge und Aufgaben Sorge trugen, oder an einen transzendenten Schöpfergott. Kurz, es ging um Religion. Sie steht für die andere Seite des „und“ Fangen wir also einfach ganz vorne an – da, wo die zweite Seite hinter diesem „und“ erstmals die Bühne betritt.

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde,“ so beginnt die Bibel. Ein Satz wie ein Fanfarenstoß oder ein Paukenschlag, nachdrücklich, eindeutig, ohne Wenn und Aber.

„Am Anfang war der Urknall,“ hält der Naturwissenschaftler dagegen, denn dies besagt das Standardmodell zur Entstehung des Universums nach der (fast) einhelligen (derzeitigen) Auffassung der Astrophysiker.

Und nun? Unüberbrückbarer Gegensatz? Unterschiedliche Sichtweise? Wissen gegen Glauben? Was soll der Laie – der theologische ebenso wie der naturwissenschaftliche – dazu sagen? Wenn er blutiger Laie bleibt – wenig. Am besten gar nichts. Man kann wie gesagt ungestraft „über Gott und die Welt“ reden, aber nicht über den Kosmos, seine Entstehung, seine Strukturen, und auch nicht über einen Gott, der mehr ist als jener alte Mann mit langem Bart. Da sollte man schon ein bißchen vorher recherchieren. Versuchen wir also, uns zunächst ein wenig schlau zu machen.


Alles über Gott und die Welt

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