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Kapitel 1: Die O-220

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Tarzan von den Affen hielt inne, um zu lauschen und die Luft zu schnuppern. Wären wir dabei gewesen, hätten wir nicht hören können, was er hörte, oder wir hätten es zumindest nicht deuten können. Wir hätten nichts anderes riechen können als den Modergeruch verrottender Vegetation, der sich mit dem Aroma wachsender Pflanzen vermischte.

Die Geräusche, die Tarzan hörte, kamen aus großer Entfernung und waren selbst für seine Ohren undeutlich. Er konnte sie zunächst nicht eindeutig ihrer wahren Quelle zuordnen, obwohl er den Eindruck hatte, dass sie das Kommen einer Gruppe von Menschen ankündigten.

Buto, das Nashorn, Tantor, der Elefant, oder Numa, der Löwe, mochten durch den Wald kommen und gehen, ohne mehr als das gleichgültige Interesse des Herrn des Dschungels zu erwecken, aber wenn ein Mensch auftauchte, forschte Tarzan nach, denn der Mensch allein von allen Geschöpfen bringt Veränderung und Zwietracht und Streit, wo immer er seinen ersten Fuß hinsetzt.

Da er unter den großen Affen aufgewachsen war, wusste er nicht, dass es andere wie ihn gab, darum hatte Tarzan gelernt, jedes Auftauchen dieser zweibeinigen Vorboten der Zwietracht in seinem Dschungel mit Sorge zu beobachten. Unter vielen Menschenrassen hatte er Freunde gefunden, was ihn aber nicht daran hinderte, die Absichten und Motive derer, die sein Gebiet betraten, zu hinterfragen. So bewegte er sich auch heute lautlos durch die Baumwipfel in die Richtung der Geräusche, die er gehört hatte.

Als sich die Entfernung zwischen ihm und denen, die er sich ansehen wollte, verringerte, registrierten seine scharfen Ohren sowohl das Geräusch von stampfenden, nackten Füßen als auch den Gesang der einheimischen Träger, die sich unter ihren schweren Lasten voran bewegten. Dann stieg ihm der Duft schwarzer Männer in die Nase und mit ihm, ganz schwach, die Andeutung eines anderen Geruchs. Tarzan wusste, dass hier ein weißer Mann auf Safari war, noch bevor die Spitze der Kolonne entlang des breiten, gut erkennbaren Wildpfads in Sicht kam, über dem der Herr des Dschungels wartete.

Fast an der Spitze der Kolonne marschierte ein junger weißer Mann, und als Tarzan ihn einen Moment lang beobachtet hatte, wie er den Pfad entlangkam, empfand der Affenmensch gewisse Sympathien für den Fremden, denn wie viele wilde Tiere und primitive Menschen besaß Tarzan einen untrüglichen Instinkt, wenn es darum ging, den Charakter von anderen Menschen richtig zu beurteilen.

Tarzan drehte sich um und bewegte sich schnell und lautlos durch die Bäume, bis er die marschierende Gruppe überholt hatte, dann ließ er sich auf den Pfad fallen und wartete auf ihr Kommen.

Als die Männer ihn sahen, blieben sie sofort stehen und begannen aufgeregt zu plappern, denn es waren Askaris, die in einem anderen Distrikt angeheuert worden waren – Männer, denen Tarzan von den Affen bisher noch nie begegnet war.

»Ich bin Tarzan«, verkündete der Affenmensch. »Was macht ihr in meinem Land?«

Sofort ging der junge Mann, der neben seinen Askaris stehen geblieben war, auf den Affenmenschen zu. Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht. »Sie sind Lord Greystoke?«, fragte er.

»Hier heisse ich Tarzan von den Affen«, antwortete der Stiefsohn von Kala.

»Dann habe ich wohl Glück«, sagte der junge Mann, »denn ich bin den ganzen Weg von Südkalifornien hergekommen, um Sie zu finden.«

»Wer sind Sie«, fragte der Affenmensch, »und was wollen Sie von Tarzan von den Affen?«

»Mein Name ist Jason Gridley«, antwortete der andere. »Und worüber ich mit Ihnen sprechen möchte, ist eine lange Geschichte. Ich hoffe, Sie finden die Zeit und die Geduld, mich zu unserem nächsten Lager zu begleiten, und mich dort anzuhören, damit ich Ihnen meine Mission erläutern kann.«

Tarzan nickte. »Im Dschungel«, sagte er, »stehen wir selten unter Zeitdruck. Wo wollen Sie Ihr Lager aufschlagen?«

»Der Führer, den ich im letzten Dorf angeheuert habe, wurde krank und ist vor einer Stunde umgekehrt. Da keiner meiner eigenen Männer mit diesem Land vertraut ist, wissen wir nicht, ob ein geeigneter Lagerplatz eine oder zehn Meilen entfernt ist.«

»Es gibt einen etwa eine halbe Meile von hier«, antwortete Tarzan, »und mit gutem Wasser.«

»Gut«, sagte Gridley, und die Safari setzte ihren Weg fort, während die Träger lachten und sangen, weil ein baldiges Lager in Aussicht war.

Erst als Jason und Tarzan am Abend ihren Kaffee genossen, kam der Affenmensch wieder auf den Besuch des Amerikaners zu sprechen.

»Und nun verraten Sie mir bitte«, sagte er, »was Sie den ganzen Weg von Südkalifornien ins Herzen von Afrika geführt hat?«

Gridley lächelte. »Nun, da ich tatsächlich hier bin«, begann er, »und Ihnen gegenübersitze, bin ich ziemlich sicher, dass Sie mich, nachdem ich Ihnen meine Geschichte erzählt habe, für ziemlich verrückt halten werden. Trotzdem bin ich von der Wahrheit meiner Geschichte absolut überzeugt, so sehr sogar, dass ich bereits eine beträchtliche Menge Zeit und Geld investiert habe, um Ihnen meinen Plan vorzuschlagen. Ich hoffe, dass Sie mir helfen werden, persönlich wie auch finanziell. Ich bin auch bereit, noch mehr Zeit und Geld zu investieren, aber unglücklicherweise kann ich nicht die gesamte geplante Expedition aus meiner eigenen Tasche bezahlen. Aber darum habe ich Sie nicht aufgesucht, weil ich das fehlende Geld bestimmt auch anderswo hätte auftreiben können. Ich glaube einfach, dass Sie besonders geeignet sind, um diese Expedition anzuführen.«

»Was auch immer die Expedition sein mag, die Sie ins Auge fassen«, sagte Tarzan, »der mögliche Gewinn muss in der Tat groß sein, wenn Sie bereit sind, so viel von Ihrem eigenen Geld zu riskieren.«

»Im Gegenteil«, antwortete Gridley, »ich gehe davon aus, dass es für keinen der Beteiligten einen finanziellen Gewinn geben wird.«

»Und Sie sind Amerikaner?«, fragte Tarzan lächelnd.

»Wir sind nicht alle geldgierig«, antwortete Gridley.

»Was ist dann der Anreiz? Erklären Sie mir den ganzen Plan.«

»Haben Sie jemals von der Theorie gehört, dass die Erde hohl ist, und in ihrem Inneren eine bewohnbare Welt existiert?«

»Diese Theorie wurde durch wissenschaftliche Untersuchungen definitiv widerlegt«, antwortete der Affenmensch.

»Aber ist sie auch zufriedenstellend widerlegt worden?«, hakte Gridley nach.

»Zufriedenstellend genug für die Wissenschaftler«, antwortete Tarzan.

»Und auch zu meiner«, erwiderte der Amerikaner, »Bis vor kurzem zumindest, als ich eine Nachricht direkt aus dem Inneren der Welt erhielt.«

»Sie überraschen mich«, sagte der Affenmensch.

»Das war ich auch, aber es bleibt nun mal eine Tatsache, dass ich mit Abner Perry von der inneren Welt Pellucidar in Funkkontakt stand und eine Kopie dieser Nachricht mitgebracht habe, wie auch eine eidesstattliche Erklärung über die Echtheit davon, unterzeichnet von einem Mann, dessen Namen Sie kennen und der zur selben Zeit bei mir war, als ich die Nachricht erhielt. Hier sind die Dokumente.«

Aus einer Mappe nahm er einen Brief, den er Tarzan reichte, und ein dickes, in Pappdeckel gebundenes Manuskript.

»Ich werde Ihnen nicht die ganze Geschichte von Tanar von Pellucidar vorlesen«, sagte Gridley, »denn es steht viel darin, was für mein Unterfangen nicht von Belang ist.«

»Wie Sie wollen«, sagte Tarzan. »Ich höre zu.«

Eine halbe Stunde lang las Jason Gridley Auszüge aus dem Manuskript vor. »Dies«, sagte er, als er die Lektüre beendet hatte, »ist es, was mich von der Existenz von Pellucidar überzeugt hat, und die unglückliche Situation von David Innes, hat mich dazu veranlasst, mit dem Vorschlag zu Ihnen zu kommen, eine Expedition zu starten, deren Zweck es sein soll, ihn aus dem Kerker der Korsaren zu befreien.«

»Und wie soll das Ihrer Meinung nach geschehen?«, fragte der Affenmensch. »Sind Sie von der Richtigkeit von Innes' Theorie überzeugt, dass es an jedem Pol einen Eingang zur inneren Welt gibt?«

»Ich muss gestehen, dass ich nicht weiß, was ich glauben soll«, antwortete der Amerikaner. »Aber nachdem ich diese Nachricht von Perry erhalten hatte, begann ich mit Nachforschungen. Dabei entdeckte ich, dass die Theorie einer bewohnbaren Welt im Mittelpunkt der Erde mit Öffnungen an beiden Polen nicht neu ist und dass es viele Beweise gibt, die sie unterstützen. Ich fand eine vollständige Darstellung dieser Theorie in einem Buch, das um 1830 herum geschrieben wurde, und ebenso in einem anderen Werk aus neuerer Zeit. Darin fand ich eine vernünftige Erklärung für viele bekannte Phänomene, die von der Wissenschaft bisher nicht hinreichend bewiesen wurden.«

»Zum Beispiel?«, fragte Tarzan.

»Nun, zum Beispiel berichten praktisch alle Arktisforscher von warmen Winden und Meeresströmungen, die aus dem Norden kommen. Sie fanden grüne Triebe und Äste, die von Norden nach Süden trieben, weit jenseits der Breitengrade, wo Bäume wachsen sollten.

Dann gibt es noch das Phänomen der Nordlichter, die im Sinne von David Innes’ Theorie als Lichtstrahlen der zentralen Sonne der inneren Welt erklärt werden könnte, die gelegentlich durch die Nebel- und Wolkenbänke über der polaren Öffnung brechen. Weiter gibt es die Pollen, welche den Schnee und das Eis in bestimmten Teilen der Polarregionen bedecken. Diese Pollen können von keinem anderen Ort als der Innenwelt stammen. Abschliessend bleiben noch die Behauptungen der nördlichen Eskimostämme, die sagen, dass ihre Vorfahren aus einem Land weit im Norden stammen.«

»Haben nicht Amundsen und Ellsworth während der Norge-Expedition die Theorie von einer Öffnung am Nordpol endgültig widerlegt, und sind nicht mehrere Flüge über einen beträchtlichen Teil der bisher unerforschten Regionen in Polnähe gemacht worden?«, fragte der Affenmensch.

»Die Antwort darauf lautet, dass die Polaröffnung so immens ist, dass ein Schiff, ein Luftschiff oder ein Flugzeug eine kurze Strecke über den Rand eintauchen und zurückkehren könnte, ohne sich der Tatsache bewusst zu sein. Die haltbarste Theorie ist jedoch, dass die Forscher in den meisten Fällen nur dem äußeren Rand der Öffnung gefolgt sind, was weitgehend die eigentümliche und rätselhafte Wirkung von Kompassen und anderen wissenschaftlichen Instrumenten an Punkten in der Nähe des sogenannten Nordpols erklären würde – Dinge, die alle arktischen Forscher bisher sehr verwirrt haben.«

»Sie sind also überzeugt, dass es nicht nur eine innere Welt gibt, sondern dass es am Nordpol gar einen Eingang zu ihr gibt?«, fragte Tarzan.

»Von der Existenz einer Welt im Innern bin ich überzeugt, von der Polaröffnung jedoch noch nicht«, antwortete Gridley. »Ich kann nur sagen, dass es meiner Meinung nach genügend Beweise gibt, um die Organisation einer Expedition zu rechtfertigen, wie ich sie vorgeschlagen habe.«

»Angenommen, es gibt am Nordpol eine Öffnung in diese innere Welt, mit welchen Mitteln wollen Sie sie entdecken und erforschen?«

»Das praktischste Transportmittel, das für meinen Plan in Frage käme, wäre ein speziell konstruiertes Luftschiff, das nach dem Vorbild des modernen Zeppelins gebaut ist. Ein solches Schiff, das mit Heliumgas betrieben wird, würde einen höheren Sicherheitsfaktor aufweisen als jedes andere uns zur Verfügung stehende Transportmittel. Ich habe viel darüber nachgedacht und bin mir sicher, dass, wenn es eine Polaröffnung gibt, die Hindernisse, die sich uns bei einem Versuch, in die innere Welt zu gelangen, in den Weg stellen würden, weitaus geringer wären als die, mit denen die Norweger bei ihrer berühmten Expedition über den Pol nach Alaska zu kämpfen hatten. Für mich steht außer Frage, dass sie einen großen Umweg machen mussten, als sie dem Rand der polaren Öffnung folgten, und dabei eine viel größere Strecke zurücklegten, als wir zurücklegen müssten, um einen einigermaßen sicheren Ankerplatz unter dem kalten, polaren Meer zu erreichen, das David Innes nördlich des Landes der Korsaren entdeckte, bevor er schließlich von ihnen gefangen genommen wurde.

»Das größte Risiko, dem wir uns aussetzen müssten, wäre, dass wir nicht mehr zur Oberwelt zurückkehren könnten, weil uns das Heliumgas ausgehen könnte, das für den Betrieb des Luftschiffes nötig ist. Aber das ist nur dasselbe Risiko auf Leben und Tod, das jeder Entdecker und Forscher bereit sein muss, auf sich zu nehmen. Wenn es nur möglich wäre, eine Hülle zu bauen, die gleichzeitig leicht und robust genug ist, um dem atmosphärischen Druck standzuhalten, könnten wir sowohl auf das gefährliche Wasserstoffgas als auch auf das seltene und teure Heliumgas verzichten und hätten ein von Vakuumtanks getragenes Schiff, dass nicht nur sicher ist, sondern auch maximalen Auftrieb hat.«

»Vielleicht ist sogar das möglich«, sagte Tarzan, der nun ein zunehmendes Interesse an Gridleys Vorschlag zeigte.

Der Amerikaner schüttelte den Kopf. »Es mag eines Tages möglich sein«, sagte er, »aber im Moment nicht mit irgendeinem uns bekannten Material. Jeder Behälter, der stark genug ist, um dem atmosphärischen Druck eines Vakuums standzuhalten, wäre viel zu schwer, als dass das Vakuum ihn heben könnte.«

»Vielleicht«, sagte Tarzan, »vielleicht aber auch nicht.«

»Was meinen Sie damit?«, fragte Gridley.

»Was Sie gerade gesagt haben«, antwortete Tarzan, »erinnert mich an etwas, das mir ein junger Freund kürzlich erzählt hat. Erich von Harben ist selbst so etwas wie ein Wissenschaftler und Entdecker, und als ich ihn das letzte Mal sah, war er gerade von einer zweiten Expedition in die Wiramwazi-Berge zurückgekehrt, und berichtete mir von einem Stamm, der an einem See lebte, der Kanus aus einem Metall benutzte, das offenbar so leicht wie Kork und stärker als Stahl war. Er hat einige Proben dieses Metalls mitgebracht, und als ich ihn das letzte Mal sah, führte er einige Experimente in einem kleinen Labor durch, das er in der Mission seines Vaters eingerichtet hat.«

»Wo ist dieser Mann?«, fragte Gridley.

»Dr. von Harbens Mission liegt im Urambi-Land«, antwortete der Affenmensch, »etwa vier Tagesmärsche westlich von unserem jetzigen Standort.«

Bis tief in die Nacht hinein besprachen die beiden Männer die Pläne für das Projekt, denn Tarzan war nun sehr interessiert, und am nächsten Tag kehrten sie in das Urambi-Land und zu von Harbens Mission zurück, wo sie am vierten Tag ankamen und von Dr. von Harben und seinem Sohn Erich sowie von dessen Frau, der schönen Favonia von Castrum Mare, begrüßt wurden.

Es ist nicht meine Absicht, Sie mit einer Aufzählung der Einzelheiten der Organisation und Ausrüstung der Expedition nach Pellucidar zu ermüden, obwohl der Teil, der sich auf die Suche und die Entdeckung der einheimischen Mine bezieht, die das bemerkenswerte Metall enthält, das jetzt als Harbenit bekannt ist, so voll von Abenteuern und Aufregung war, durchaus einen eigenen Band wert wäre.

Während Tarzan und Erich von Harben die Mine ausfindig machten und das Metall an die Küste transportierten, war Jason Gridley in Friedrichshafen, um sich mit den Ingenieuren der Firma zu beraten, die er für den Bau des speziell konstruierten Luftschiffs ausgewählt hatte, mit dem versucht werden sollte, die innere Welt zu erreichen.

Die von Jason Gridley nach Friedrichshafen gebrachten Harbenit-Proben wurden ausgiebig getestet und untersucht. Pläne wurden gezeichnet, und als die Lieferung des Erzes eintraf, war alles bereit, um sofort mit dem Bau zu beginnen, der im Geheimen durchgeführt wurde. Sechs Monate später war das Luftschiff, das offiziell O-220 genannt wurde, flugbereit. Es wurde allgemein als nichts anderes als ein neuer Konstruktion-Typ der gewöhnlichen Luftschiffe angesehen, die bereits auf zahlreichen kommerziellen Luftstraßen Europas als Transportmittel eingesetzt wurden.

Der große zigarrenförmige Rumpf der O-220 war 997 Fuß lang und hatte einen Durchmesser von 150 Fuß. Das Innere des Rumpfes war in sechs große, luftdichte Kammern unterteilt, von denen sich drei über die gesamte Länge des Schiffes oberhalb der Mittellinie und drei darunter befanden. Im Inneren des Rumpfes und entlang jeder Seite des Schiffes, zwischen den oberen und unteren Vakuumtanks, befanden sich lange Gänge, in denen die Motoren und Pumpen sowie die Benzin- und Ölvorräte untergebracht waren.

Die Anordnung des Maschinenraums im Innern des Schiffs wurde durch die Ausschaltung des Brandrisikos ermöglicht, das bei Luftschiffen, die für ihren Auftrieb auf Wasserstoffgas angewiesen sind, eine allgegenwärtige Gefahrenquelle darstellt, sowie durch die absolut feuerfeste Konstruktion der O-220, bei der mit Ausnahme einiger Kabineneinbauten und Möbel alle Teile aus Harbenit bestanden. Das Metall wurde, mit Ausnahme bestimmter Buchsen und Lager in Motoren, Generatoren und Propellern, durchgängig verwendet.

Die Motoren- und Treibstoffgänge an Backbord und Steuerbord waren durch zwei Querkorridore miteinander verbunden, von denen einer nach vorn und einer nach achtern führte. Diese Querkorridore durch jeweils durch zwei Steigschächte unterbrochen, die sich von der Unterseite des Schiffes nach oben erstreckten.

Der obere Ausgang des vorderen Steigschachts endete in einer kleinen Geschütz- und Beobachtungskabine an der Spitze des Schiffes. Von hier aus verlief ein schmaler Gang von der vorderen Kabine zu einem kleinen Turm in der Nähe des Hecks des Schiffes, wo Vorrichtungen befestigt waren, wo ein Maschinengewehr montiert werden konnte.

Die Hauptkabine verlief entlang des Kiels und war direkt mit dem Rumpf verbunden. Wegen dieser völlig statischen Konstruktion, die eine Aufhängung der Kabine über den Rumpf unnötig machte, war die O-220 mit einem Fahrwerk in Form von sechs großen, schwer bereiften Rädern ausgestattet, die unter dem Boden der Hauptkabine hervorstanden. Am äußersten Heck der Kielkabine war ein kleines Aufklärungsflugzeug angebracht, dass durch den Schiffsboden herabgelassen und gestartet werden konnte, während die O-220 flog.

Acht luftgekühlte Motoren trieben ebenso viele Propeller an, die paarweise auf beiden Seiten des Schiffes angeordnet und so versetzt waren, dass die Luft der vorderen Propeller die der hinteren nicht beeinträchtigte.

Die Motoren, die 5600 Pferdestärken entwickelten, konnten das Schiff mit einer Geschwindigkeit von 105 Meilen pro Stunde vorantreiben.

Bei der O-220 bestand der gewöhnliche Axialschaft, der über die gesamte Länge des Schiffes durch die Mitte verläuft, aus einem Harbenit-Rohr, von dem kleinere Streben wie die Speichen eines Fahrrades zu den röhrenförmigen Trägern abzweigten, an die die Harbenitplatten der äußeren Hülle geschweißt waren.

Aufgrund der extremen Leichtigkeit von Harbenit betrug das Gesamtgewicht des Schiffes 75 Tonnen und der Gesamthub der Vakuumtanks 225 Tonnen.

Um das Schiff manövrieren und landen zu können, war jeder der Vakuumtanks mit einer Reihe von acht Luftventilen ausgestattet, die von der Steuerkabine am vorderen Ende des Kiels aus bedient wurden, während sechs Pumpen, drei in den Steuerbord- und drei in den Backbord-Maschinenkorridoren, die Luft aus den Tanks ablassen sollten, wenn es notwendig wurde, das Vakuum zu erneuern. Spezielle Seiten- und Höhenruder wurden ebenfalls von der vorderen Steuerkabine, wie auch von einer Hilfsposition achtern im Backbord-Maschinengang aus bedient, sollte die Ruderanlage der Steuerkabine aus irgendeinem Grund ausfallen.

In der Hauptkabine im Kiel befanden sich die Quartiere für die Offiziere und die Besatzung, der Geschütz- und Munitionsraum, der Proviantraum, die Kombüse, zusätzliche Benzin- und Öllagertanks sowie Wassertanks, wobei letztere so konstruiert waren, dass ihr Inhalt im Notfall sofort entleert werden konnte, während ein Teil der Benzin- und Öltanks Abwurftanks waren, die in extremen Notfällen durch den Schiffsboden abgeworfen werden konnten, falls es notwendig war, das Gewicht der Ladung sofort zu reduzieren.

Dies war also, kurz gesagt, das große, steuerbare Luftschiff, in dem Jason Gridley und Tarzan von den Affen hofften, am Nordpol den Eingang zur inneren Welt zu entdecken und David Innes, den Kaiser von Pellucidar, aus den Kerkern der Korsaren zu befreien.

TARZAN IN PELLUCIDAR

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