Читать книгу Maultaschen in Love. - Edi Graf - Страница 8
PROLOG
ОглавлениеDie tief stehende Sonne zauberte silberne Sterne auf die türkisblaue Oberfläche des Atlantischen Ozeans und ließ den hellen Sand von Diaz Beach goldgelb glänzen. Der Wind spielte wild mit den schulterlangen Haaren der Frau. Das Model und sein Fotograf hatten einen perfekten Tag am Kap der Guten Hoffnung verbracht.
Sie beachteten den Mann nicht, der zwischen den rot leuchtenden Felsen über die schmalen Holzbohlen zum Strand heruntergestiegen war. Nur wenige Touristen kamen um diese Zeit noch hierher, die meisten blieben zum Sonnenuntergang oben auf den Klippen oder hatten den Park verlassen, um ihren Sundowner beim Picknick an einem der trendigen Strände Kapstadts zu genießen. Der Ozean, der sich draußen am Horizont in tiefem Blau mit dem Azur des Himmels verband, toste hier, am einstigen Kap der Stürme, laut genug, um jedes Gespräch zu verschlucken.
»Ein idealer Treffpunkt«, dachte er, als er den anderen am Ende der Bucht entdeckte. Weit draußen flogen Kormorane Formation, ein Buckelwal durchpflügte einsam den von Schaumkronen durchzogenen Ozean. Hier waren sie allein. Sie konnten ungesehen und ungestört reden.
»Wir haben ein Problem«, begann der andere.
»Dann sollten wir es lösen«, entgegnete er.
»Ein Investor ist aufgetaucht.«
Diese Neuigkeit gefiel ihm in der Tat nicht.
»Bitte? Wer?«
»Ten of the Best Hotels.«
Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Jetzt, wo er kurz vor dem Ziel war, kreuzte sein schärfster Konkurrent auf.
»Das könnte allerdings wirklich zum Problem werden«, grunzte er und drückte seine Fingergelenke durch, bis es laut knackte. Ein Zeichen seiner Nervosität.
»Es soll eine Gala auf dem Weingut stattfinden.«
Sein Blick verfinsterte sich. »Verdammt!«
»Was schlagen Sie vor?«, fragte der andere.
»Sie wissen, was auf dem Spiel steht. Wenn jetzt noch irgendetwas schiefgeht, werden auch Sie nicht an Ihr lang ersehntes Ziel kommen. Ich brauche alle Informationen über diese Gala. Was wissen Sie noch?«
»Sie wollen eine Sterneköchin engagieren.«
»Eine Sterneköchin?« Er dachte an die kleine Schwarzwälderin, die in seinem Hotel kochte. »Das sollte nicht das Problem sein, die könnte man sich gefügig machen.« Er grinste fies. »Wir werden uns einen hübschen kleinen Plan ausdenken, um ihnen gründlich in die Suppe zu spucken. Ich habe da jemand an der Hand, der sich mit besonders feinen Zutaten für die gehobene Küche perfekt auskennt.« Sein Lachen war hämisch und so laut, dass ein paar Klippschliefer erschrocken in ihren Verstecken verschwanden.
»Und genau diese Sterneköchin wird ihnen die Suppe gründlich versalzen, dafür werden wir sorgen!«