Читать книгу Die endgültige Regelung des Nahost-Konfliktes - Ekkehart Gämlich - Страница 5

Liebe Leserin, lieber Leser,

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zunächst darf ich mich bei Ihnen bedanken, dass Sie ein Buch mit diesem nonkonformistischen Untertitel erworben haben.

Möglicherweise ist "Buch" für diese Lektüre etwas zu hoch gegriffen. Es ist wohl eher als Text eines Vortrages zu definieren; eines Vortrages, in dem Interessierten (oder Interessenten) ein neues Produkt, ein neues Konzept oder eine neue Idee präsentiert wird.

Unter diesem nonkonformistischen Untertitel möchte ich Ihnen ebensolche Gedanken vorstellen, denn ich zähle zu jenen, die absolut nicht glauben können, dass die jetzt angestrebte Lösung – zwei stark wachsende Völker teilen sich ein zu kleines Land – jemals zu einer wirklichen Lösung des Nahost-Konfliktes führen kann.

Sie wird für Israel keine zukunftstaugliche Dauer-Lösung bringen und für das palästinensische Volk kann ein lebensunfähiger "Flicken-Teppich-Staat" schon gar keine Perspektive darstellen.

Zu befürchten ist, dass sich beide Völker – wegen ihres jahrzehntelangen Gegeneinanders – irgendwann so geschwächt haben, dass ihnen durch Druck von außen eine Problem-Lösung aufgenötigt wird. Es besteht die Gefahr, dass diese "Lösung" primär geopolitischen Erfordernissen entspricht, "endlich Ruhe in der Region zu bekommen" und dass dabei die Belange beider Völker zu kurz kommen.

Ebenso wird eine Lösung keine Dauer-Lösung sein können, die ein sehr starker Partner einem sehr schwachen aufzwingt.

Daraus kann bestenfalls ein aufgeschobenes – oder verschlepptes – Problem werden, oder schlimmstenfalls der Nährboden weiterer, womöglich noch schlimmerer Konflikte.

Das haben beide geschundenen Völker wahrhaft nicht verdient.

Im Marketing-Bereich kennt man ein Schema der "strukturierten Vorgehensweise bei der Problem-Lösung". Es besteht aus vier Stufen:

1. Was ist das Problem?

2. Wodurch ist das Problem entstanden?

3. Welche Lösungs-Möglichkeiten gibt es?

4. Was ist die Erfolg versprechendste Problem-Lösung?

Ungeschulte Verkaufs-Teams gelangen in der Regel bis Stufe 2.

Sie kennen das Problem und wissen auch ganz genau, wie das Problem entstanden ist. Sie können sich gegenseitig mit unzähligen Details und Argumenten "tot schmeißen" und stundenlang von Misserfolgen erzählen.

Aber das bringt sie nicht weiter, sondern sie demotivieren sich selbst und landen immer wieder - und immer wieder – in der gleichen "Sackgasse".

Genau das scheint mir seit Jahrzehnten Stand beim Nahost-Konflikt zu sein. Man ist über Stufe 2 nicht hinausgekommen.

Seit Jahrzehnten können beide Völker – und deren Verbündete - nur eines vorweisen, nämlich die Misserfolgs-Historie, das Problem zu lösen, das Verharren in Sackgassen.

"Das Camp-David-Abkommen ist ein Meilenstein zur Lösung des Nahost-Konfliktes", meinte man damals. – Damals !

Damals bestand der Staat Israel 30 Jahre.

Am 17.9.2008 ist dieses Abkommen 30 Jahre alt geworden.

Nach 30 Jahren, und im 60. Jahr des Staates Israel, dauert dieser Konflikt immer noch an.

Warum könnte man beim Nahost-Konflikt über Stufe 2 nicht hinaus gekommen sein?

Etwa deswegen, weil jede Seite genau weiß, - es aber nicht offen sagt, - dass derzeitige Konzepte für beide Seiten keine wirkliche Lösung darstellen können?

Streitet man über Vordergründiges, Tagespolitisches, wird aber von Hintergründigem angetrieben?

Wenn beide Seiten wirklich lieber diese Angelegenheit offen halten wollen, statt sich auf fatale, folgenträchtige Kompromisse

einzulassen, kann man den Akteuren beider Seiten nur Verantwortungsbewusstsein ihren Völkern gegenüber bescheinigen.-

Trotzdem kommen wir so nicht weiter.

Im Marketing besitzt das "vom Tagesgeschäft und Tagesfrust losgelöste Team-Gespräch in Stufe 3". einen sehr hohen Stellenwert: "Wir waren bisher erfolglos. Aber gibt es wirklich nur den einen Weg, die eine Möglichkeit, das eine Konzept…..usw.?

Vergessen wir doch einmal unsere vergangenen Misserfolge. Analysieren wir, welche Möglichkeiten uns außerdem noch zur Verfügung stehen. Sammeln wir Ideen, suchen wir die beste Idee und entwickeln daraus – in Stufe 4 - eine neue Strategie."

Und das soll in der großen Politik funktionieren?

Warum denn nicht?

Betrieblicher Misserfolg ist schließlich im persönlichen Leben auch keine Kleinigkeit. Er kann die Existenz kosten – und was das heißt, muss heute wohl niemandem mehr erklärt werden.

Im Gegenteil: Wir leben in einer Zeit, in der (global-)wirtschaftliche Belange in bisher nicht gekannter Weise unser Leben, bis hin zu staatlichem Handeln, dominieren.

Warum finden eigentlich bisher bewährte Instrumente und Strategien aus der Wirtschaft kaum Anwendung in der internationalen Politik, in zwischenstaatlichem Handeln, bei Problem-Lösungen, oder bei vorausschauender Problem-Prävention?

"Patent-Rezepte", oder gar ein "Gutachten mit Erfolgsgarantie", sollte man auf den folgenden Seiten, bitte, nicht erwarten.

Hier wird Ihnen eine "Idee" vorgestellt und deren Praktikabilität begründet.

Also:

Analysieren wir die Lage aus der Sicht Außenstehender. Distanziert.- Aber dennoch voll Sympathie für beide Völker.

Suchen wir Antworten. Antworten, die zum unbefangenen Weiterdenken anregen, die den "Sanierungsfall Nahost-Konflikt" lösen könnten, - oder mindestens weiterbringen,

Fragen wir im Sinne der angesprochenen Stufe 3:

"Gibt es denn wirklich nur den einen, jetzt angedachten Lösungsweg?"

Antwort: "Nein, es gibt mehrere – und alle sind besser, als das, an dem man jetzt werkelt."

Das Konzept, das Ihnen hier vorgestellt wird, kann zudem auch dann noch realisiert werden, wenn (beispielsweise durch Druck von außen) eine vermeintliche Lösung gefunden wurde, - die aber gar nichts löst.

Frage: "Wäre dieses Konzept wirklich für beide Seiten praktikabel, gerecht, akzeptabel, zukunftstauglich?"

Bitte, liebe Leserin, lieber Leser, beantworten Sie diese Frage selbst, wenn Sie dieses Buch gelesen haben.

Die endgültige Regelung des Nahost-Konfliktes

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