Читать книгу Heiner der Reimer (1) - Eine Anthologie - Eklow Nelees - Страница 18

Der Hering

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Der Dr. Fischer, ein Mann von Welt,

schlief nie im Hotel, sondern im Zelt.

Wollte er sich mal so richtig vergnügen,

dann zeltete er auf der Insel Rügen

und zwar direkt am Schwäbischen Meer,

da gab es viel Sand und kaum Straßen mit Teer!

Der Name ist heute zwar schon recht blaß,

doch das „mare suebicum“ war ziemlich naß!

Es wird wohl anders heut’ geheißen,

drum in die „Ostsee“ die Möwen scheißen!

Des Nachts, als draußen ein Hund laut bellt,

erwacht Dr. Fischer, blickt aufs Sternenzelt

und wundert sich, dass sein Zelt ist fort.

Dann schreit er schrill: „Zu Hilfe, Mord!“

Doch da ist niemand, der ihn hört,

keine Seele ist da, die er betört!

Doch wie konnt’ all dies nur gescheh’n,

dass vom Zelt war nichts weiter zu sehen,

als ein paar Schnüre mit Stangen und Leinen?

Der Doktor musste heftig weinen!

Als er sich konnt’ keinen Reim drauf machen,

da musst’ er plötzlich furchtbar lachen

und kam sich vor wie ein dummer Lehrling,

als er entdeckte den einzigen Hering,

der ihm vom Zelte war wohl noch geblieben,

die anderen hatte die Flut abgetrieben.

So wird es wohl gewesen sein

und so beenden wir den Reim:

Alle Heringe – das liegt schon am Namen,

gehen dahin, woher sie kamen!

Heiner der Reimer (1) - Eine Anthologie

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