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KAPITEL ZWEI

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Auf der Fahrt vom Studentenwohnheim nach Hause konnte Megan an nichts anderes denken als an den Streit, den sie mit ihrer Mutter am Morgen gehabt hatte. Im Nachhinein kam ihr das alles unerträglich dumm und kleinkariert vor. Hatte sie im Ernst von ihren Eltern erwartet, dass sie ihr alles auf einem Silbertablett servierten, dass sie ihr einfach so einen Mexiko-Trip spendierten? Und sie hatte ja gleich ausrasten und aus dem Haus stürmen müssen. Ihre letzten Worte – Und viel Spaß noch beim Babykillen! – krochen wie Gift durch jede Ader ihres Körpers. Zweimal musste sie rechts ranfahren, so stark zitterte sie. Der Wind trieb den Schnee schräg vor sich her. Die Schneepflüge waren anscheinend schon länger nicht mehr hier durchgekommen, denn die Straße lag weiß vor ihr, und die Reifenspuren waren nur noch schemenhaft zu erkennen. Laut der abwechselnd aufblinkenden Zeit-und-Temperatur-Anzeige an der Fassade des FORD-Autohauses waren es fünf Grad. Und die gefühlte Temperatur war wegen des scharfen Windes noch niedriger.

Das Problem wurde dadurch verschlimmert, dass der Käfer kein Heizgebläse hatte. Beziehungsweise, er hatte zwar ein Gebläse, aber das funktionierte nicht. Megan wischte dauernd mit einem alten Handtuch über die Windschutzscheibe, ihr feuchter Atem fror aber binnen Sekunden wieder fest, so dass sie schließlich nicht mehr zwischen Straße und Randstein unterscheiden konnte. Da Megan eine vorsichtige Fahrerin war, besonders wenn sie unter dem Einfluss von Rauschmitteln stand, bog sie in eine Einfahrt ein und hielt auf einem Vorplatz, der anscheinend zu einer Feuerwache gehörte. Sie legte den Leerlauf ein, holte den Eiskratzer aus dem Handschuhfach und fing an, die Eisschicht innen an der Windschutzscheibe abzuschaben, wobei kleine Wolken Eisstaub auf ihren Schoß niedergingen.

Als sie ein kleines gezacktes Loch freigekratzt hatte, wollte sie gerade wieder den Gang einlegen, als ihr ein Mann auffiel, der vor einem kleinen Haus hinter der Feuerwache stand. Er beobachtete sie. Trotz der Eiseskälte trug er keine Jacke, nur ein weißes T-Shirt. Ein Feuerwehrmann? Oder einfach irgendein Kerl? Keine Ahnung.

Scheiße! Er kam auf sie zu. Sie wollte jetzt mit niemandem sprechen. Sie war high. Ihre Mutter war tot. Scheiße, verdammte Scheiße! Das Fenster konnte sie nicht hochdrehen, da das Gewinde der Kurbel so ausgeleiert war, dass sie mit einer Hand hätte kurbeln und mit der anderen die Scheibe hochziehen müssen. Dafür reichte die Zeit nicht. Sie legte den Gang ein, ließ die Kupplung kommen und würgte den Motor ab.

Der Mann bückte sich und schaute in den Wagen.

»Alles okay?« Er hatte einen Stoppelbart und einen winzigen goldenen Ring im linken Ohrläppchen.

»Probleme mit dem Wagen?«, fragte er.

Megan wandte schnell den Blick ab. Sie wollte sagen ›Nein, alles okay‹ oder ›Nein, ist nur die Windschutzscheibe‹, aber sie schien ihre Stimme verloren zu haben. Sie hätte jetzt einen Schluck Wasser gebrauchen können.

Sie ließ den Motor wieder an, schaute nach vorn und sah, dass ihr Guckloch schon wieder von einem dünnen Eisfilm überzogen war. Um ja keinen nervösen Eindruck zu machen, nahm sie betont ruhig das Handtuch und versuchte das Loch wieder Freizurubbeln, verschmierte aber alles nur noch mehr.

»Haben Sie kein Enteisungsspray im Wagen?«, fragte er.

Megan hörte auf zu wischen. Sie konnte den Mann riechen. Er roch nach Waschmittel oder zu viel Deo, sie wusste nicht genau, wonach. Sie fing wieder an zu wischen.

»Hallo?« Er ließ nicht locker.

Der will mich verarschen, dachte Megan. Antworte ihm einfach, dann verpisst er sich schon. Es kostete sie einige Anstrengung, den Kopf zu schütteln – was ihm drei Dinge signalisieren sollte: Erstens: ich habe kein Enteisungsspray dabei; zweitens: mir geht s gut, und ich brauche keine Hilfe; drittens: ich hab kapiert, dass du mich verarschen willst.

Aber der Mann wollte partout nicht aufgeben. »Vielleicht hab ich eins im Haus, soll ich nachschauen?«, sagte er und schaute sie an, als wartete er auf ihre Erlaubnis. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. Verdammt, der Kerl sah im Zwielicht des Schneegestöbers irgendwie abgedreht aus, und wo hatte er wohl diese Narbe am Kinn her? Plötzlich schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass der fremde Mann, mit dem sie hier abends um neun auf einem leeren Parkplatz stand, vielleicht ganz was anderes wollte, als sie nur zu verarschen. Ihr Herz machte einen Satz. Diese Stadt war nicht der kleine sichere Ort, für den die Leute ihn gern hielten. Hatten die Bullen eigentlich diesen Typen erwischt, der immer in die Schlafzimmer von alleinstehenden Frauen eingestiegen war? Sie versuchte sich an das Phantombild zu erinnern, das die Lokalzeitung abgedruckt hatte. Hatte der Kerl nicht einen Ohrring getragen?

Megan ließ ruckartig die Kupplung kommen, der Käfer machte einen Satz vorwärts und zwang den Mann zu einem unbeholfenen Hüpfer zur Seite. Megan war das egal. Sie fuhr zurück auf die Straße. Auch wenn sie jetzt den Kopf aus dem Fenster strecken musste, um überhaupt etwas von der Straße zu sehen, so spielte sie zumindest nicht mehr Kaninchen vor der Schlange und schrie geradezu danach, überfallen zu werden.

Megan behielt peinlich genau den Tacho im Auge, als sie die Hauptstraße entlangkroch und an der Ampel rechts abbog. Um die verlorene Zeit aufzuholen, nahm sie den kürzeren Schleichweg nach Hause, auch wenn sie dabei einen steilen Hügel hinauf- und dann wieder hinunterfahren musste. Spitze Eisnadeln piksten ihr ins Gesicht, während sie den Kopf aus dem Fenster hielt. Langsam, sagte sie sich, Hauptsache ankommen. Nur noch der eine Hügel. Sie trat das Gaspedal durch und fuhr schnell bergauf, doch als sie die Kuppe schon fast erreicht hatte, drehten die Räder durch. Sie nahm den Fuß vom Gas und wollte den Wagen langsam für einen zweiten Anlauf zurückrollen lassen. Stattdessen brach der Käfer zur Seite aus, rutschte lautlos in den flachen Straßengraben und kam neben einem Wacholderbusch zum Stehen.

Der Aufprall hätte sanfter nicht sein können. Als Megan jedoch versuchte, die Fahrertür zu öffnen, wurde diese von den Wacholderzweigen zurückgedrückt. Das dichte Grün versperrte ihr auch den Weg durch das offene Fenster. An der Beifahrerseite konnte sie nicht aussteigen, weil die Tür klemmte, seit Bill sie im letzten Sommer mit einem Fußtritt attackiert hatte.

Sie saß fest.

Ihr Handy hatte sie im Studentenheim liegen lassen, und die Hupe hatte sie im Sommer abgeklemmt, nachdem sie plötzlich nicht mehr hatte aufhören wollen zu hupen. Ihr blieb also nichts anderes übrig, als zu warten, bis jemand vorbeikam. Und so saß Megan im Straßengraben – über sich ein Dach, auf das sanft der Schnee fiel, vor sich die vereiste Windschutzscheibe, neben sich das Gitterfenster aus Wacholderzweigen – und wartete und versuchte nicht an die letzten Worte zu denken, die sie zu ihrer Mutter gesagt hatte.

***

Als Frank die Tür aufmachte und im matten Schein der Straßenlaterne Detective Huck Berlin vor ihm stand, wand er sich innerlich. Nicht dass Detective Huck Berlin kein guter Polizist war. Er war sogar einer der besten. Aber damals waren hitzige Worte zwischen ihnen gefallen, als er entschieden hatte, den Templeton-Fall nicht weiterzuverfolgen. Berlin war stocksauer gewesen, und Frank konnte es ihm nicht verübeln. Huck Berlin hatte immer gute Arbeit geleistet. Doch wann immer Frank seitdem mit ihm zusammengearbeitet hatte – wie in dem Vergewaltigungsfall, als Berlin ihm einen eindeutig identifizierten Tatverdächtigen präsentierte –, hatte Frank das offene Misstrauen des Jüngeren gespürt, als ob er geradezu überrascht sei, wenn Frank einen Fall bis zum Ende durchzog.

Wie immer war Berlin in Begleitung von Detective Vogel. Frank hatte stets den Verdacht gehabt, dass Ernie Vogel für den Murks bei der Beweissicherung im Templeton-Fall verantwortlich gewesen war, und er hätte sich gewünscht, dass Ernie das wenigstens zugegeben hätte. In Franks Augen mangelte es Vogel an Verantwortungsbewusstsein. Außerdem konnte er ein echtes Arschloch sein. Seine ältere Tochter hatte mit Megan in einer Fußballmannschaft gespielt, und Frank hatte die Art, wie Ernie an der Außenlinie auf und ab gestapft war und dabei den Schiedsrichter bei jeder Gelegenheit lautstark angepöbelt hatte, immer missfallen. Ernie gehörte zu den Vätern und Müttern, die sich bei solchen Spielen über die Maßen erregten: Er war eine Peinlichkeit für die ganze Mannschaft gewesen.

Detective Berlin wischte sich auf der Fußmatte die Schuhe ab und betrat das Haus. Die Hände tief in den Taschen seines grauen Kapuzensweatshirts vergraben, stand er im Flur. Seine Nase war rot, die verschlafenen Augen waren feucht. Detective Vogel trat hinter ihm in den Flur. Ausnahmsweise hielt er den Mund. (Warum auch nicht, war ja kein Schiedsrichter zum Anpöbeln in der Nähe.)

»Es tut mir wirklich leid«, sagte Detective Berlin.

Frank blinzelte bloß. Die Lust auf weitere freundliche Floskeln war ihm plötzlich vergangen. Er wusste nicht, was er sagen sollte.

»Vielleicht könnten Sie uns den Pool zeigen«, sagte Huck. Frank führte sie durch den Flur in den Wintergarten, wo sich die Streifenbeamtin und die beiden Sanitäter über Dianas Leiche beugten. Sie schauten auf.

»Hallo, Jen«, sagte Huck.

»Abend, Huck«, sagte die Beamtin. »Ernie.«

»Was ist passiert? Wenn ich fragen darf«, sagte Ernie.

Frank sagte: »Sie ist ertrunken.«

»Sie hat sich irgendwo den Kopf angeschlagen und ist dann ertrunken«, korrigierte ihn Jen. »Da, schaut euch das an.«

Huck und Ernie gingen neben dem Körper in die Hocke und betrachteten die Stelle, wo der Sanitäter Dianas Haare zur Seite gestrichen hatte.

»Puuh«, sagte Ernie.

»Hast du den Leichenbeschauer gerufen?«, fragte Huck.

»Piper ist schon unterwegs«, sagte Jen.

»Seit wann sind die Kollegen da?«

»Die sind kurz vor euch gekommen. Sind noch draußen«, sagte Jen.

Huck richtete sich auf und schaute sich im Raum um. »Irgendwelche Anzeichen für gewaltsames Eindringen?«

»Mir sind keine aufgefallen.«

»Kampfspuren?«

»Nur die Quetschung hier.«

»Hat sie irgendwelche Medikamente genommen?«, fragte Ernie. »Kann es sein, dass sie was getrunken hatte?«

Frank schnaubte verächtlich.

»Das wäre zumindest eine einfache Erklärung«, sagte Ernie und zuckte mit den Achseln. »Vielleicht ist sie gestolpert und gefallen.«

»Sie war nicht betrunken«, sagte Frank.

Ernie ging zum Pool. Er beugte sich vor und fuhr mit der Hand durchs Wasser. »Wie funktionieren diese Dinger eigentlich?«

»Man schwimmt gegen die Strömung«, sagte Frank.

»Und wie stark ist die?«

»Kann man selbst einstellen. So stark, wie man will.«

»Was heißt das, zwei Meilen die Stunde? Oder fünf?«

»Keine Ahnung«, sagte Frank, der langsam ärgerlich wurde. »Da ist die Anzeige.«

In diesem Augenblick betraten zwei Polizisten den Raum, die Huck gleich wieder mit der Order nach draußen schickte, das Haus abzusperren. »Alles, auch den Rasen und die Garage«, sagte er. »Wer hat alles Schlüssel für das Haus?«, fragte er Frank. »Die Putzfrau vielleicht? Oder irgendwelche Handwerker?«

»Nur meine Tochter«, sagte Frank. Wobei ihm einfiel: Wo bleibt eigentlich Megan? Er schaute auf seine Uhr. Es war zehn nach zehn. Im selben Augenblick fiel ihm ein, dass Diana der Putzfrau durchaus einen Schlüssel gegeben haben könnte. Allerdings hatte er keine Ahnung, wer das gerade war. Diana verbrauchte Putzfrauen wie Papiertaschentücher.

Bevor er sich korrigieren konnte, marschierte eine kleine athletische Frau zur Tür herein. Piper McMahon, die Leichenbeschauerin des Bezirks. Ihr Sohn Brian war auf der High School in Megans Klasse gewesen. Er war in die Drogenszene geraten, hatte kurz vor dem Abschluss die Schule geschmissen und sich in eine Kommune am nördlichen Polarkreis abgesetzt. Piper hatte es nicht leicht gehabt, dachte Frank.

Du allerdings auch nicht, sagte er sich, wobei er an Ben dachte. Erstaunlich, nie hätte er sich vorstellen können, wie sehr man durch das Aufziehen von Kindern altert.

Piper machte den Reißverschluss ihres bauschigen schwarzen Parkas auf, ließ ihn auf den Boden fallen und umarmte Frank. »Während der ganzen Fahrt hab ich mir einzureden versucht, dass das einfach nicht wahr sein kann«, flüsterte sie. Dann kniete sie sich neben Dianas Körper. Sie drückte mit den Fingern gegen den Hals. Sie warf Frank einen kurzen Blick zu, verlagerte ihr Gewicht und drückte an einer anderen Stelle. Mit gerunzelter Stirn strich sie Dianas dichte Locken glatt nach hinten und untersuchte ihren Kopf, drehte ihn nach links, dann nach rechts. Sie betastete die Haut rund um die Quetschung. Dann zog sie Dianas Augenlider hoch und leuchtete mit einer winzigen Taschenlampe in die Pupillen. Sie drehte den Körper auf die Seite, untersuchte den Rücken und drehte ihn wieder zurück. Dann dehnte sie leicht ihre Arme und zog das Laken wieder über Dianas Kopf.

»Ohne Autopsie kann ich nichts Genaues sagen«, sagte sie. »Wann hast du sie gefunden?«, fragte sie Frank.

»Halb neun.«

»Im Pool?«

Frank nickte.

»Und du hast sie rausgezogen?«

Frank nickte wieder.

»Wer hat sie als Letzter gesehen?«

»Ich«, sagte Frank.

»Wann?«

»Fünf, halb sechs.«

»Okay, wir brauchen auf jeden Fall eine Autopsie«, erklärte Piper. »Sie hat einen Schlag gegen den Kopf bekommen, und sie ist ertrunken, mehr kann ich nicht sagen. Also dann, bringt sie rüber ins Leichenschauhaus«, sagte sie zu den Sanitätern und zog sich die Gummihandschuhe von den Fingern. »Ich ruf John an, dann können wir gleich anfangen.«

»Heute Abend noch?«, fragte Frank.

»Warum nicht?«, sagte Piper.

Huck war inzwischen zu den Schiebeglastüren gegangen und inspizierte die Türrahmen. »War die Tür nicht abgeschlossen?«

»Das Schloss ist kaputt«, sagte Frank. »Diana wollte jemanden kommen lassen.«

»Lassen Sie alle Türen offen?«, fragte Ernie.

»Nein, das tun wir nicht, Detective. Ich hab s doch gerade gesagt, das Schloss ist kaputt.«

Huck beugte sich vor, um das Schloss genauer unter die Lupe zu nehmen. »Tatsächlich, kaputt.« Er richtete sich wieder auf und schaute sich um. »Schöner Gummibaum, macht ziemlich Arbeit, damit er einem nicht eingeht, stimmt’s?«

»Um die Pflanzen kümmere ich mich nicht«, sagte Frank.

»Liegt wohl an der Feuchtigkeit hier drin«, sagte Huck und ging in die Hocke, um sich etwas anzuschauen, was auf dem Boden lag.

»Was ist da?«, fragte Ernie.

»Glasscherben«, sagte Huck. Frank sah, wie Huck sich die Gummihandschuhe überzog und die Glassplitter aufhob, wie er sie in einen Plastikbeutel schob und diesen oben zudrückte. Wie er den Beutel in die Tasche seines Sweatshirts schob und wie die beiden Männer einen schnellen Blick wechselten. Da begriff er plötzlich. Sie dachten, er wäre es gewesen. Natürlich. Verdächtiger Nummer eins ist immer der Ehemann. Dass ihm das jetzt erst einfiel.

Als hätte er Franks Gedanken gelesen, trat Ernie auf ihn zu und sagte leise: »Müssen Sie heute Abend noch irgendwohin, Frank?«

»Was soll die Frage?«

»Na ja, das Haus ist ab sofort der Tatort eines Verbrechens«, sagte Ernie. »Und da müssen wir alles Mögliche sicherstellen.«

»Ich werde Ihnen schon keine Beweisstücke versauen«, sagte Frank. »Wenn es das ist, was Sie meinen?«

»Das meine ich nicht, Frank«, sagte Ernie. »Aber Sie wissen doch selbst, dass das vielleicht später Ärger geben könnte, wenn Sie jetzt hier bleiben.«

»Sie meinen, wenn ich mich als Verdächtiger herausstellen sollte?«

»Das meine ich nicht.«

»Schön. Weil ich nämlich hier bleibe und auf meine Tochter warte.«

»Wo ist Ihre Tochter eigentlich gerade?«, fragte Huck.

»Sie ist auf dem Weg hierher«, sagte Frank. »Ich habe sie angerufen. Sie müsste längst da sein.« Er schaute wieder auf seine Uhr.

»Hat sie kein Handy?«, fragte Ernie.

Daran hatte Frank noch gar nicht gedacht. Er ging zum Wandtelefon neben der Tür, hob ab und wählte Megans Nummer. Es meldete sich niemand.

»Sie fährt einen gelben Käfer, oder?«, sagte Huck.

»Ja, warum?«, sagte Frank.

»Weil ich sie gesehen habe, als sie nach hier unterwegs war«, antwortete Huck. »Glaube ich zumindest. Sie hatte Probleme mit dem Gebläse. Ich ruf im Revier an.« Er verließ den Raum. Frank war nun mit Ernie allein, der ihn anschaute und dabei mit dem Kleingeld in seiner Hosentasche klimperte.

»Ich wollte Ihnen noch sagen ...«, begann Ernie. »Nun ja, dass mir das alles sehr leid tut.«

Frank war noch nicht bereit für Beileidsbezeugungen. Er räusperte sich und fragte Ernie, wo eigentlich seine Älteste jetzt lebe.

»Oben in Fort Collins«, sagte Ernie.

»Spielt sie noch Fußball?«

»Nein. Und Megan?«

Frank schüttelte den Kopf. Ernie seufzte und sagte: »Alle hätten sie ein Fußballstipendium bekommen. Wissen Sie noch?«

Frank rang sich ein Lächeln ab.

»Wollten alle die nächste Mia Hamm werden«, sagte Ernie.

Seine Frau war tot, und er stand da und redete über Fußball. Er bückte sich, um den Bademantel seiner Frau aufzuheben, doch Ernie berührte seinen Arm und hielt ihn zurück. Frank steckte die Hände tief in die Taschen.

»Unser Haus steht im Internet, bei Home Tour«, sagte er zu Ernie. »Vielleicht hat sich’s da einer rausgepickt.«

»Durchaus möglich«, sagte Ernie.

»Vielleicht einer von der Coalition, haben Sie daran mal gedacht? Der könnte im Internet durchs ganze Haus marschiert sein und sich den Grundriss ausgedruckt haben.«

Ernie zuckte die Schultern und sagte, dass es jede Menge Leute gebe, denen ganz und gar nicht gefallen habe, was Diana gemacht habe. »Da gibt’s jede Menge Ecken, in die man reinleuchten muss«, sagte er. »Wir haben doch gerade erst angefangen. Ich sag’s nicht gerne, Frank, aber an Ihrer Stelle würde ich meinen Anwalt anrufen.«

Zum ersten Mal an diesem Abend bäumte sich Frank innerlich auf. Auf der anderen Seite des Fernglases zu stehen war ein surreales Erlebnis, aber er würde niemandem die Genugtuung bereiten, dass er sich wie ein Verdächtiger benahm. Ehrlich gesagt, hätte er jetzt gern eine Zigarette gehabt. Und einen kräftigen Schluck. Er wäre gern fest eingeschlafen, um am nächsten Morgen aufzuwachen und festzustellen, dass alles nur ein Traum gewesen war.

»Danke für den Tipp«, sagte er zu Ernie. »Aber im Augenblick macht mir mehr Sorgen, wo meine Tochter jetzt ist.«

»Ja, sicher«, sagte Ernie. »Klar, versteh ich.«

***

Wahrscheinlich war dies das erste Mal in Megans Leben, dass sie unter dem Einfluss von Rauschmitteln stand und trotzdem froh war, einen Polizisten zu sehen.

Die beiden Beamten stemmten die Beifahrertür auf, zogen sie heraus und setzten sie auf den Rücksitz ihres Streifenwagens. Ein paar Sekunden lang vergaß sie, warum sie überhaupt hier war – es war warm im Wagen, ihr selbst war ebenfalls warm, und der zuckende Schmerz in ihrem Nacken war auch verschwunden. Doch als sie die Hügelkuppe erreicht hatten, als sie auf der anderen Seite hinunterschauen und den Krankenwagen sehen konnte, die Streifenwagen und das gelbe Absperrband rund ums Haus, da fühlte sie sich, als zappelte ein eiskalter Fisch in ihrem Magen. Es war passiert. Was ihr Leben schon immer wie ein Schatten begleitet hatte, war passiert. Dies war die Realität. Auch wenn es ihr nicht so vorkam.

Ihr Vater erwartete sie an der Haustür. Er sah genauso mitgenommen aus wie das weiße Hemd und die dunkle Hose, die er schon den ganzen Tag trug.

»Dad.« Er schloss sie in die Arme. »Daddy.« Sie war froh, dass er sie festhielt, denn sie bekam weiche Knie, und Lichtblitze zuckte vor ihren Augen. Sie wusste, dass das nichts mit irgendwelchen grünen kleeblattförmigen Pillen zu tun hatte.

Sie gingen zusammen durch den Flur in den Wintergarten. Die Leute im Raum drehten sich um und schauten sie an. Auf den Schieferplatten lag die große, mit einem weißen Laken bedeckte Gestalt. Plötzlich spürte Megan, wie sie sich in zwei Personen aufspaltete, in ein Mädchen mit weichen Knien und ein Mädchen, das Fernsehen schaute.

»Komm«, sagte ihr Vater, »ich mache dir eine Tasse Tee.« Aber Megan befreite sich aus seinen Armen und kniete sich neben ihre Mutter auf den Boden. Schon einmal war sie in diesem Raum mit einem Toten allein gewesen, bei Bens Beerdigung. Ben war natürlich nicht mit einem weißen Laken zugedeckt gewesen, er hatte zurechtgemacht und geschminkt wie schlafend in seinem Superman-Pyjama im offenen Sarg gelegen, und jeder, der an dem Sarg vorbeigegangen war, hatte sich bemüßigt gefühlt, sein Gesicht zu berühren, was sie aus Gründen, die sie nicht benennen konnte, angewidert hatte.

Megan schlug das Laken zurück. Das Gesicht ihrer Mutter war geschwollen und grau und sah froschartig aus. Dem Mädchen mit den weichen Knien wurde schwindelig, und das in den Fernseher starrende Mädchen übernahm das Kommando.

»Wie ist es passiert?«, fragte sie.

»Wir wissen es nicht«, sagte ihr Vater. »Sie hat einen Schlag gegen den Kopf bekommen.«

»Jemand hat ihr auf den Kopf geschlagen?«

»Möglich.«

»Dann hat ihr jemand anders das angetan?«

»Wir müssen abwarten, Schatz, was die Autopsie ergibt«, sagte ihr Vater.

Megan stand auf und schaute in die Gesichter der anderen Anwesenden. »Sie glauben, dass man sie umgebracht hat?«

»Um das herauszufinden, sind die Detectives hier«, sagte ihr Vater. »Detective Berlin«, sagte er. »Detective Vogel.«

Megan sah den Detective mit den blauen Augen an. Mit dem goldenen Ohrring. Mit dem Stoppelbart. Sie wandte den Blick ab. Wie zum Teufel...?

Der Detective hatte linkisch die Hände in die Hüften gestemmt. Sie fixierte ihn mit starren Augen und versuchte ihn durch schiere Willenskraft zu zwingen, nichts von der vereisten Windschutzscheibe zu sagen. Sie wusste, dass ihr Vater sie damit nerven würde, warum sie das Gebläse nicht hatte reparieren lassen.

»Die Reifen haben durchgedreht«, sagte sie. »Ich bin einfach in den Graben gerutscht. Die Sicht war einwandfrei.« Halt bloß das Maul, dachte sie. Braucht keiner zu wissen.

»Hab ich mir schon gedacht«, sagte der Detective. »Ist ja auch egal, jedenfalls sind Sie jetzt hier. Und ...« Er hielt kurz inne. »Mein herzliches Beileid.«

Megan ging zum Pool, setzte sich davor auf die Fliesen und betrachtete die zugedeckte Gestalt. Das Mädchen mit den weichen Knien war verschwunden. Megan fragte sich, ob ihre Mutter Angst gehabt hatte. Oder ob sie sogar mitbekommen hatte, was ihr zustieß. Vielleicht war sie nur ausgerutscht. Oder jemand hatte sich ins Haus geschlichen und ihr auf den Kopf geschlagen. Spielt letztlich keine Rolle, sagte sie sich, ihre Mutter war tot. Ob sie ihr die Sachen, die sie heute Morgen gesagt hatte, verziehen hatte?

»Komm«, sagte ihr Vater und nahm sie am Arm. »Gehen wir in die Küche.«

»Eigentlich ...«, begann Ernie. »Also eigentlich wäre es mir lieber, wenn Sie beide nicht im Haus blieben. Sie haben doch jede Menge Freunde.«

Die Gesichtszüge ihres Vaters verhärteten sich. »Sicher habe ich jede Menge Freunde«, sagte er ohne die Spur eines Lächelns. »Aber das ist mein Haus, und ich werde jetzt in die Küche gehen und meiner Tochter einen Tee machen.«

Ernie warf Huck einen Blick zu. »Wir wollen bloß nicht, dass die ganze Geschichte wieder so ...«

»Was glauben Sie? Dass ich hier rummanipuliere?«

»Wir wollen nur sicherstellen, Frank, dass alles vorschriftsmäßig abläuft«, sagte Ernie.

»Schön. Ich verhalte mich vorschriftsmäßig. Als Vater.«

Ernie wollte etwas erwidern, doch Huck fasste ihn am Ellbogen und zog ihn zur Seite. Frank und Megan ließen sie stehen und gingen in den Flur.

»Was sollte das alles?«, fragte Megan.

»Unser Haus ist der Tatort eines Verbrechens«, sagte Frank. »Sie haben Angst, dass wir Spuren verwischen.«

Plötzlich fiel Megan der Dope-Vorrat ihrer Mutter ein. Sie ging schnell in die Küche, öffnete das Gewürzschränkchen und wirbelte das Drehtablett herum, bis sie das volle Thymianglas ohne Thymian fand. Sie kippte die getrockneten Knospen und Blätter in den Ausguss, drehte den Wasserhahn auf und spülte alles herunter. Ihr Vater schaute sie an.

»Wir brauchen ja nicht alles noch zu komplizieren«, sagte sie. »Glaub mir, es ist das Beste.« Sie spülte das Glas aus, wischte es mit einem Stück Küchenpapier aus, schraubte den Deckel wieder drauf und stellte das Glas zurück in den Schrank. »Glaub mir. Also, was ist passiert?«

»Ich bin so um vier nach Hause gekommen«, sagte ihr Vater. »Wir haben uns kurz unterhalten.«

»Du meinst, ihr habt euch gestritten.«

»Ja, so ungefähr.«

»Worüber?«

Ihr Vater schaute sie komisch an, als wollte er andeuten, dass sie besser nicht danach fragen sollte. Ihr lag die Frage auf der Zunge: Was soll die Geheimniskrämerei?, aber irgendetwas an seinem Blick sagte ihr, dass es besser sei, erst mal nicht weiterzubohren. Stumm sah sie ihrem Vater dabei zu, wie er den Wasserkessel aufsetzte, die Schublade mit dem Tee aufzog, darin herumkramte, dann den Küchenschrank öffnete und zwei Tassen herausnahm. Sie hatte so eine Ahnung, dass die beiden Detectives ihnen kräftig auf die Zehen steigen würden, wenn sie jetzt sähen, was sie und ihr Vater alles mit Fingerabdrücken übersäten. Sie beruhigte sich mit dem Gedanken, dass ihr Vater ja schließlich Staatsanwalt war. Er würde schon wissen, was in so einem Fall richtig und falsch war.

Außerdem, wenn es irgendwelche Hinweise gab, dann fänden die sich sicher nicht in der Küche. Sie schaute sich um und versuchte den Raum mit den Augen der Detectives zu sehen. Ein Stapel ungeöffneter Post lag achtlos hingeworfen auf der Kücheninsel. Auf dem Boden stand ein Korb mit zusammengelegter weißer Wäsche. Ansonsten sah die Küche relativ ordentlich aus. Es war ein komisches Gefühl, als sie plötzlich merkte, dass sie das Haus nicht mehr als ihr eigenes Zuhause betrachtete.

»Müssen wir raus aus dem Haus?«

»Nicht ohne Gerichtsbeschluss.« Er kramte wieder in der Teeschublade herum. Die Hälfte der Schachteln war leer, ärgerlich warf er sie in den Mülleimer. »Gibt’s denn hier keinen stinknormalen schwarzen Tee?«

Megan wollte ihn gerade vor gewissen medizinischen Teesorten warnen, von denen ihre Mutter immer einen Vorrat im Haus hatte, als Detective Berlin in der Tür auftauchte. »Haben Sie eigentlich einen Hund?«, fragte er.

»Nein«, sagte Frank.

»Wir haben nämlich hinter dem Haus jede Menge Pfotenabdrücke gefunden.«

»Und Fußabdrücke?«

»Keine. Allerdings hat’s ja auch den ganzen Tag geschneit. Ist also keine große Überraschung.« Der Detective sah besorgt aus, und Megans Herz schlug schneller. Außer den Drogen ihrer Mutter und Natalies Ecstasy-Pillen gab es noch jede Menge andere Dinge, die sie am liebsten für sich behalten würde.

»Da ist eine Sache, die ich nicht ganz kapiere«, fuhr er fort. »Es hat haufenweise Leute gegeben, die einen Hass auf sie hatten. Deshalb hatte sie ja auch die Direktdurchwahl vom Revier. Warum hat sie dann bloß das Haus ins Internet gestellt?«

Frank sagte nicht, dass das eines der Themen war, über die sie sich gestritten hatten.

»Das ist doch merkwürdig, oder?«, sagte der Detective. »Wenn ich bedroht werde, dann lasse ich per Internet doch nicht dauernd fremde Leute durch mein Haus latschen. Können Sie mir das erklären?«

»Nein«, sagte Frank. »Tut mir leid, Sir, kann ich nicht.«

Der Detective schaute ihn noch ein paar Sekunden an und zuckte dann mit den Achseln. »Und dann das kaputte Schloss ...« Er sah sich in der Küche um. »Nur unter uns, Frank, ich weiß ja, dass Sie hier nichts durcheinanderbringen, aber Ernie, der kann bei solchen Sachen ziemlich giftig werden.«

»Wir bringen hier nichts durcheinander«, sagte Frank.

»Ich weiß, ich weiß.«

»Das ist doch wirklich abartig«, sagte Megan und blickte zwischen den beiden Männern hin und her.

»Na ja, beim Thema korrekte Vorgehensweise kennt Ernie eben keinen Spaß. Wenn Sie also ein bisschen ...«

»Entschuldigen Sie bitte, eine Frage«, unterbrach ihn Frank. »Haben Sie vielleicht gerade Ihre Frau verloren?«

»Äh, nein, Sir«, sagte Huck.

»Oder vielleicht Ihre Mutter?«

»Nein.«

»Dann wären Sie doch so nett und lassen uns in Frieden, nur für kurze Zeit, okay?«

»Echt abartig«, murmelte Megan.

»Sicher«, sagte Huck. »Natürlich.«

»Danke«, sagte Frank.

»Wenn Ihnen was einfällt zu dem, worüber wir gerade gesprochen haben, geben Sie mir Bescheid«, sagte Huck und verließ die Küche.

»Was läuft hier eigentlich ab?«, fragte Megan ihren Vater, der jedoch keine Antwort gab. Er blätterte in Dianas Adressbuch, das auf der Küchentheke lag. Als er die gesuchte Nummer gefunden hatte, hob er den Hörer ab und wählte.

»Dad?«

Ihr Vater schüttelte den Kopf. »Curt?«, sagte Frank und richtete sich auf. »Frank Thompson. Tut mir leid, dass ich dich so spät noch störe, aber ich könnte Hilfe gebrauchen.«

Frank hörte kurz zu.

»Nein, nein«, sagte er. »Es geht nicht um Megan.«

***

Megan ging nach oben in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Sie war froh, allein zu sein. Sie fand es etwas seltsam, dass ihr Vater einen Rechtsanwalt angerufen hatte. Vielleicht ging es um das Testament. Vielleicht war es aber auch etwas ganz Normales, wenn jemand starb: man rief seinen Anwalt an.

Sie lehnte sich an die Tür. Seit Megan ausgezogen war, um aufs College zu gehen, hatte ihre Mutter den Raum als Abstellkammer benutzt. Sommerkleidung lag zusammengelegt und gestapelt auf dem Bett, alte Computerteile standen auf dem Boden, an einem Bügelbrett hing ein zerknittertes. Hemd. Megan legte den Kleiderstapel auf den Boden, schlug die Tagesdecke zurück und schlüpfte unter die Laken. Sie starrte an die Decke und versuchte sich an die genauen Worte zu erinnern, mit denen sie den Streit heute Morgen vom Zaun gebrochen hatte. Sie wusste genau, wie sie ihre Mutter auf die Palme bringen konnte. Und das hatte sie getan, und wie.

Sie lag da und spürte ihren Herzschlag in der Brust. Sie fühlte ihren Puls und kam auf etwa neunzig Schläge pro Minute. Die zweite Hälfte der Ecstasy-Pille hätte sie nie nehmen dürfen. Sie beruhigte sich damit, dass ihr Vater vollkommen ahnungslos war; er war viel zu beschäftigt und misstraute ihr nie. (Er machte sich Sorgen um sie, das ja, aber Misstrauen, nein. Im Gegensatz zu ihrer Mutter, die sich keine Sorgen gemacht, ihr aber dauernd misstraut hatte.) Der Detective allerdings ...

Sie würde heute unmöglich schlafen können. Für jemanden, deren Mutter gerade gestorben war, kam sie sich schrecklich gefühllos vor. Sie wartete darauf, dass sie in Emotionen versinken würde, aber nichts passierte. Sie sah durchs Fenster. Es schneite immer noch, große dicke Flocken tänzelten und wirbelten zu Boden. Sie warf sich hin und her. Sie hatte Durst, wollte aber nicht das Risiko eingehen, ihrem Vater in die Arme zu laufen. Also blieb sie durstig liegen.

Etwa um zwei Uhr morgens hörte sie die Stimme ihrer Mutter auf dem Flur. Frank? Ist Megan schon da? Wann kommst du endlich ins Bett? Sie wusste sofort, dass sie sich das nur einbildete. Sie zwang sich, ein paarmal tief Luft zu holen, tief durchzuatmen – und da fing sie schließlich an zu weinen.

Megan Thompson lag im Dunkeln und weinte ohne Pause. Das abgehackte, heisere Schluchzen machte ihr Angst: Selbst ein neunzehnjähriges Mädchen, das mit neun ihren Bruder verloren hatte, hatte eben keine Vorstellung davon, wie verheerend es war, wenn man seine Mutter verlor.

Vergessen kannst du nicht

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