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Vorwort des Übersetzers

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„Ich, Abraham Lincoln, Präsident der Vereinigten Staaten und Oberbefehlshaber des Heeres, der Marine und der einberufenen Staatsmilizen rufe hiermit 42.034 Freiwillige für die Dauer von drei Jahren zu den Waffen. […] Ich beschwöre alle guten Bürger eindringlich, sämtliche Maßnahmen zur wirksamen Unterdrückung ungesetzlicher Gewaltausübung sowie zur Durchsetzung der Verfassungsrechte und der schnellstmöglichen Wiederherstellung von Frieden, Ordnung, Glück und Wohlstand in unserem gesamten Lande nach Kräften zu unterstützen."


Abraham Lincoln, Proklamation 83, 3. Mai 1861


Als am 12. April 1861 mit dem Beschuss von Fort Sumter im Hafen von Charleston, South Carolina der Amerikanische Bürgerkrieg ausbrach, war die Bevölkerung auf beiden Seiten im patriotischen Taumel von einem schnellen Sieg überzeugt. Entsprechend sah US-Präsident Abraham Lincolns am 15. April ergangener Aufruf an 75.000 Kriegsfreiwillige lediglich eine Dienstzeit von drei Monaten vor. Während die Wochen verstrichen und sich die erwartete rasche Entscheidung nicht einstellen mochte, begannen vereinzelte Militärs, die Möglichkeit eines langandauernden und verlustreichen Krieges in Erwägung zu ziehen. Als der Kommandierende General des US-Heeres Winfield Scott für eine erfolgreiche Invasion der Südstaaten 300.000 Soldaten und zwei bis drei Jahre zäher Kämpfe veranschlagte (eine im Nachhinein reichlich optimistische Schätzung) und als Alternative seinen langwierigen, auf einer ausgedehnten Seeblockade und dem Erlangen der Kontrolle über den Mississippi River basierenden „Anakonda-Plan" unterbreitete, wurde er von der Öffentlichkeit verspottet. Trotzdem war die Zeit des neunzigtägigen Militärdienstes vorbei. Anfang Mai 1861 rief Lincolns zweiter Aufruf an weitere 42.000 Freiwillige diese bereits für drei Jahre zu den Waffen und zugleich wurden auch die zahlenmäßig schwache reguläre US-Armee und die Marine aufgestockt. Die Schrecken der ersten großen Schlachten standen der Bevölkerung noch bevor und so füllten sich die Rekrutierungsbüros erneut rasch mit Massen von jungen Männern, die aus Patriotismus, Abenteuerlust oder der Furcht, als Feigling zu gelten, unbedingt „dabei sein" wollten.

Einer dieser jungen Männer war Elisha Hunt Rhodes, ein neunzehnjähriger Angestellter aus Providence im Bundesstaate Rhode Island. Im Widerstreit seiner Gefühle gegenüber seiner verwitweten Mutter und seinem Land obsiegte schließlich die Pflicht zur Rettung der Union und Ende Mai rang Elisha seiner Mutter die Erlaubnis ab, sich zur Armee zu melden. Wenige Tage darauf schrieb er sich in Kompanie "D" des 2. Rhode Island-Freiwilligenregiments ein, dem ersten dreijährigen Regiment des kleinen Neuengland-Staates. In diesem Regiment durchlebte er die gesamte Dauer des Bürgerkrieges und führte dabei ein ausführliches Tagebuch, in dem er ungefiltert und von keiner nachträglichen Erinnerung getrübt seine unmittelbaren Erlebnisse und Gedanken, Hoffnungen und Enttäuschungen zu Papier brachte sowie nicht zuletzt seinen unerschütterlichen Willen, alles für die Union zu geben.


Die vorliegende Übersetzung ist bemüht, den sprachlichen Stil der Zeit im Allgemeinen und Elishas im Besonderen weitestgehend zu wahren, gelegentlich erschien es jedoch geraten, Elemente des Textes behutsam den deutschen Sprachgewohnheiten anzugleichen.



Florian Dexheimer

Alles für die Union

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