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Thomas Entlassung

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Der nächste Schreck kam für mich und Thomas gut zwei Wochen nach seinem Unfall. Ich fischte ein Einschreiben aus unserem Briefkasten, über das ich mich wunderte.


Absender war die Leiharbeiter Firma, für die mein Mann arbeitete. Er hatte Nacht dienst geschoben und als er nach dem Erwachen den Brief in meinem Beisein öffnete, fand er seine Kündigung.


Wir waren natürlich beide entsetzt und konnten uns die Kündigung überhaupt nicht erklären, zumal für diesen Job nur den Stapler Schein, der auf Privatgelände auch ohne Führerschein gültig war, benötigt wurde. Thomas hatte zudem niemanden in der Firma von seinem Führerscheinverlust berichtet.


Etwas dauerte es, bis wir heraus fanden, das der Grund für die Kündigung, die Pleite der Leiharbeiter - Firma war. Damit ergab sich das nächste Problem, den mein Mann erwartete natürlich noch ein Gehalt von etwa ein tausend dreihundert Euro von seiner Firma. Dieses Geld bekam er nicht überwiesen.


Das Problem hierbei war, das Thomas seiner Ex Frau monatlich den Unterhalt für seine Tochter überweisen musste.


Da er nichts gespart hatte, auch von dem Geld aus dem Verkauf der Firma war nichts mehr da, konnte mein Mann nur einhundert dreißig Euro überweisen.


Es war das letzte Geld, das er hatte und ich musste ihn den Rest des Monats aus helfen. Daraus ergaben sich natürlich einige Nachteile für Marion, die als Hartz IV Empfängerin ja auch auf das Geld angewiesen ist. Gut, ich hätte Thomas das restliche Geld natürlich ausleihen können.


Aus mehreren Gründen nahm ich davon jedoch Abstand.


Der erste war, das ich mich von Marion immer wie eine Außenseiterin, wie die böse neue Frau von Papa, behandelt gefühlt hatte.


Der zweite Grund war der, das ich wusste, das ich in keinem Fall gesetzlich dazu heran gezogen werden konnte, Unterhalt für meine Stieftochter zu bezahlen.


Außerdem wusste ich auch nicht genau, wann Thomas wieder genug Geld verdienen würde, um mir den Betrag zurück zu zahlen.


Also lieh ich meinem Mann das Geld nicht. Über unsere Anwältin erhoben wir aber dennoch Klage, um an den Verdienst zu kommen.


Natürlich gab sich Marion nicht damit zufrieden, kein Geld zu bekommen. Sie rief bei mir an und erklärte mir, das es meine Pflicht wäre, für ihre Tochter zu bezahlen. So viel wie in diesen Momenten hatte sie eigentlich noch nie mit mir gesprochen, seit ich mit Thomas zusammen war.


Ich sagte, das ich nicht für Nadine bezahlen müsse. Das akzeptierte Marion nicht. Mir wurde das Gespräch schließlich zu viel. Ich kam mit keinem Argument an Marion heran und ich tat schließlich das, was ich in meinem Leben so gut wie noch nie gemacht hatte. Ich legte einfach auf.

Ich, Elke B. und der Alkoholiker Thomas

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