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Einleitung

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Einfach aussteigen! Die Akten in den Papierkorb entsorgen, den Schreibtisch aufräumen, die Tür ein letztes Mal schließen. Die Sehnsucht nach einem stressfreien Leben, ohne den morgendlichen Schrei des Weckers, veranlasste mich - zu kündigen.

Falls Sie jetzt denken: "Schön und gut. Aber ich kann mir keine Kündigung leisten!“, dann verstehe ich das. Am Anfang dachte ich ebenso. Nach anderthalb Jahren wusste ich es besser. Der vorzeitige Ausstieg ist für uns Realität. Warum nicht auch für Sie? Sie können darauf vertrauen, wir werden es prüfen. Es sind keine Million auf dem Konto nötig. Die haben wir leider auch nicht, ebenso keine große Erbschaft. Mein Mann und ich bezogen gute durchschnittliche Einkommen. Als Otto-Normal-Verbraucher aus dem Osten stieg ich mit 48 Jahren aus, mein Mann folgte ein Jahr später, als er seinen fünfzigsten Geburtstag feierte.

Noch heute bin ich überrascht, wie leicht es doch war. Oder genauer gesagt, ich hätte nicht gedacht, dass ich mir den Ausstieg schon mit 48 Jahren leisten kann. Und warum hat es funktioniert? Weil ich mich intensiv mit der finanziellen Absicherung und dem Thema Rente beschäftigt habe. Zuerst aus beruflichem Interesse als Dozentin für Betriebswirtschaft an einer Verwaltungshochschule, die für die Rentenversicherung ausbildete. Später aus privatem Interesse heraus, als der Wunsch auszusteigen immer größer wurde. Sicher! Interesse allein reicht nicht. Ohne die nötigen finanzielle Mittel funktioniert der Ausstieg nicht. Die Frage ist schlicht und ergreifend: Wie viel Geld benötigen Sie, um auszusteigen? Ich erkläre Ihnen, wie Sie sich diese Frage fundiert beantworten können.

Im Ratgeber gebe ich unsere Erfahrungen weiter. Ich erkläre Ihnen, wie Sie kalkulieren können und was Sie analysieren sollten. Ich quäle Sie nicht mit den komplizierten Methoden der Investitionsrechnung, mit der Kapitalwertmethode oder der Amortisationsrechnung habe ich die armen Studenten gelangweilt. Nein, die vorgestellte Methodik ist einfach nachvollziehbar. Sie werden merken, es macht Ihnen Spaß. Probieren Sie es!

Prüfen Sie Ihre Chance für den vorzeitigen Ausstieg! Lassen Sie uns damit beginnen, Ihre persönliche finanzielle Lage zu analysieren. Dafür eignet sich das im Buch vorgestellte Berechnungsprogramm für Berufsaussteiger und Auswanderer hervorragend. Ein netter Aussteiger entwickelte das universell einsetzbare Programm. Die Bedienung des Programms ist selbsterklärend und die nötigten Angaben werden Sie schnell zusammentragen. Im Ergebnis wissen Sie: Reicht es? Oder klafft eine Lücke? Und wenn ja, wie hoch diese ist? Sie können darüberhinaus unterschiedlichste Szenarien vergleichen. Wir werden einen finanzielle Blick in Ihre Zukunft werfen. Diese finanzielle Transparenz wird Ihnen diffuse Zukunftsängste nehmen. Die permanent beschworene Altersarmut verliert ihren Schrecken oder wird klar sichtbar. Denken Sie dran: Man kann nur bekämpfen, was man kennt!

Wenn Ihre Analyse der Finanzen ergibt, dass Sie noch nicht vom Ersparten leben können, vor allem nicht wie bisher. Dann ergeben sich für Sie zwei Möglichkeiten. Entweder senken Sie die Ausgaben und/oder Sie erhöhen die Einnahmen. Ich vermittle Ihnen Denkanstöße und berichte, wie wir diese Problematik lösten.

Der Ratgeber setzt sich auch mit der Fragestellung des Rentenbeginns auseinander. Soll der Rentenantrag mit 63, 65 oder 67 Jahren gestellt werden? Diese Frage ist für Sie als potentieller Aussteiger interessant, aber auch Nicht-Aussteiger profitieren von diesen Überlegungen.

Beim vorzeitigen Ausstieg müssen wir zwei Lücken im Blick haben. Die erste Lücke vom Berufsausstieg bis zur Rente wird durch das oben erwähnte Programm transparent. Die zweite Lücke entsteht, wenn Sie nicht arbeiten und daher keine Rentenansprüche mehr erwerben. Ich erkläre Ihnen, wie Sie Ihre Rentenansprüche pro Jahr berechnen. Sie werden abschätzen können, ob und wie lange Sie gegebenenfalls weiterarbeiten müssen. Wir dürfen jedoch nicht nur die fehlenden Rentenansprüche betrachten, sondern auch die Steuern. Ich erläutere Ihnen, wie Sie diese zu zahlenden Steuern bis zur Rente und in der Rente schätzen können. Diese Berechnungen und deren Ergebnisse – die Höhe der persönlichen Steuerschuld – überraschte und überzeugte mich, dass unser vorzeitiger Ausstieg so falsch nicht ist. Ich vermute, Sie ziehen analoge Schlussfolgerungen.

Die Krankenversicherung ist ein wichtiges Thema für den potentiellen Aussteiger. Was dabei zu beachten ist, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen und welche Möglichkeiten es gibt, werden wir uns anschauen.

Am Ende des Buches erzähle ich von unseren Zweifeln und wie wir sie überwanden. Die Erkenntnis, dass Zeit unser knappstes Gut ist und leider endlicher ist, als jedem lieb sein kann, gab den entscheidenden Ausschlag. Unsere kostbare Lebenszeit möchten wir als relaxte Aussteiger verbringen. Ihnen wird es ähnlich gehen, Ihre Lebenszeit ist ebenso kostbar.

Deswegen habe ich nicht umsonst betont: Wir sind eine Durchschnittsfamilie ohne Erbschaft. Ich bin zutiefst überzeugt, wenn wir aussteigen konnten, dann können es viele andere auch. Es gibt eine Menge Menschen, die sich den Ausstieg finanziell leisten können. Ich denke an die gut verdienende Generation der Babyboomer. Menschen, die bald fünfzig werden oder diesen runden Geburtstag schon feierten. Diejenigen, welche wenige Jahre bis zur Rente haben und mit dem Gedanken spielen, eher aufzuhören. Sie alle können nach der vorgestellten Methodik ihre persönliche finanzielle Situation kalkulieren. Der jüngeren Generation empfehle ich, rechnen Sie von Beginn an, wenn Sie den Ausstieg als Option sehen. Ich weiß von einigen Aussteigern, die in jungen Jahren den Entschluss fassten und daraufhin wirkten. Ihr Geld hartnäckig sparten. Es gelang. Der Traum vom unabhängigen Leben wurde wahr. Nur Mut, denn wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Erfolgreich ist, wer nicht aufgibt und hartnäckig am Ball bleibt.

Folgen Sie mir in ein glückliches, freies Leben als Aussteiger.

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