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Einmal Kind – immer Kind

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Während ich die Üppigkeit der Blumenbeete bestaunte, hatte meine Mutter bereits die Liege in den Schatten gestellt und mit Decken und Kissen bestückt. „Möchtest du etwas trinken? Brauchst du ein größeres Kissen?“ Die Stunden, bevor ich wieder fahren musste, sollte ich es bei ihr so bequem wie möglich haben. Hier bei meiner Mutter war ich ihr umsorgtes Kind. Da spielte es keine Rolle, dass ich die Vierzig bereits weit überschritten hatte.

Mir blieben also noch zwei Stunden, bevor ich in meinen Alltag zurückkehren und zuvor meinen Sohn vom Flughafen abholen würde. Ich werde ihn bei der Begrüßung freudig umarmen, ihm beim Tragen des Gepäcks helfen und ihn im Auto fragen, ob er auch genügend Platz hat. Mein zwanzigjähriger Sohn wird auf dieser Fahrt irgendwann die Augen verdrehen und mir zu verstehen geben, dass er erwachsen sei und schon zurechtkomme.

Dann werde ich lächeln, mich an die jetzigen Stunden im Garten meiner Mutter erinnern und denken, dass auch mein Sohn es sicher irgendwann – wenn auch vielleicht erst in ein paar Jahren – genießen wird, wieder einmal von mir umsorgt zu werden.

Bis dahin lasse ich mir von meiner Mutter gern noch ein Stück selbstgebackenen Kuchen bringen und genieße die Rolle des behüteten Kindes.

Großstadtgesichter wie du und ich

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