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Warum

Naturkosmetik?

Wie alles anfing

Als ich klein war, war ich ein richtiges Oma-Kind. Ich liebte es, nach der Schule zu ihr zu fahren und ihr bei den diversen Arbeiten im Haus zu helfen. Meistens irgendetwas in der Küche. Dann kochten wir zum Beispiel Obst aus dem eigenen Garten ein oder vakuumierten Lebensmittel für die Gefriertruhe. Oder sie backte was Feines, und ich durfte Vorkoster sein.

Am Tollsten fand ich es aber, wenn sie den Speicher des alten Hauses aufräumte und ich dann überall herumstöbern durfte. Aus Kindersicht ist der Dachboden ein wahrer Fundus: Kleider aus alten Zeiten, Schuhe und vergilbte Bücher. Überhaupt war das immer eine kleine Zeitreise in Omas Jugend. Ich weiß noch, wie ich für eine Schulaufführung Omas altes Hochzeitskleid trug, um einen Engel zu spielen. Da stapfte ich in dem viel zu großen Kleid mit den viel zu großen Pumps auf und ab und fand es herrlich!

Eines Tages entdeckte ich hinter einer alten Spielzeugkiste eine ganze Ladung verstaubter Bücher. Als ich sie mir genau ansah, war da eines dabei, worauf ich das Wort »Kosmetik« lesen konnte. Mein Herz fing sofort an schneller zu schlagen, und meine Neugier war geweckt.

Das Buch war groß und ziemlich dick und in einen hellblauen Leinenstoff gebunden. Das Jahr, 1935, konnte man auch noch ganz gut darauf lesen. Ich schlug das Buch auf und sah lauter Texte mit Zeichnungen. Bei genauerem Hinsehen waren es alles Rezepte für die Schönheit. Das fand ich natürlich interessant!

Ich – ganz das junge Mädchen – griff es mir und trug es zu meiner Oma nach unten. Sie schnibbelte gerade Gemüse fürs Mittagessen.

Als ich sie fragte, was das für ein Buch sei, lachte sie und sagte, das wäre in ihrer Jugend die »Bibel der Schönheit« gewesen. So hätte sie gelernt, wie man sich pflegt und hübsch zurechtmacht und worauf es nun mal ankäme, wenn man dem anderen Geschlecht gefallen wolle.

Ich nahm das Buch mit nach Hause. Und was soll ich Ihnen sagen? In diesem Buch standen die tollsten Tipps über Pflege und Schönheit drin, die ich jemals gehört hatte!

Ich lernte, dass Rizinusöl die Wimpern wachsen lässt und Tonerde gegen unreine Haut hilft. Dass man mit Zitronensaft helle Strähnen ins Haar zaubern kann und dass Quark ein toller Haut-Allrounder ist.

Rezepte aus alten Zeiten

Gut, ich war damals zwölf Jahre alt! Aber ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie sehr ich mich darüber freute, dass ich all die Zutaten für die Schönheitsrezepte praktisch in unserer Küche fand! Außer das Rizinusöl – das musste meine Mutter in der Apotheke bestellen.

Ich weiß gar nicht, ob es Bücher in dieser Form heute noch gibt, aber hier waren die kompletten Abläufe weiblicher Hygiene und Schönheitsrituale aufgeschrieben. Vom Augenbrauenzupfen bis zum wöchentlichen Milchbad. Für mich ein wahrer Schatz. Zwar kamen die Inhalte aus einer anderen Zeit, aber ich lernte viel und musste nicht (ganz peinlich) meine Mutter fragen. Es war mein Einstieg in die Kosmetikwelt – und das Fundament für mein Wissen heute.

Meine erste Quarkmaske machte ich also mit zwölf Jahren –, immer sonntags nach einem Milchbad – so wie es in dem alten Schinken geschrieben stand! Diese Prozedur wurde zu einer Art Ritual und einem festen Bestandteil dieses Wochentags.

Bis heute habe ich die genialen Rezepte aus Omas Tagen nicht vergessen und ziehe sie so manchem Hightechprodukt vor. Und ich werde immer wieder auf meine schöne Haut angesprochen!

Nachdem mein erstes Buch, Anti Aging Food, so erfolgreich angelaufen war und mir der Verlag ein zweites Projekt anbot, war das Thema »Hautgeheimnisse« mein erster Gedanke.

Die Rezepte mit Ihnen zu teilen und Sie darauf aufmerksam zu machen, dass wir viele tolle Helferlein zum Greifen nah im Küchenschrank haben … das war mein Wunsch!

Ich dachte ja immer, dass jede Frau ihr ganz eigenes Naturrezept-Repertoire hat – dem ist aber nicht so. Bei der Umfrage im eigenen Bekannten- und Freundeskreis musste ich mit Entsetzen feststellen, dass kaum eine Freundin je eine Quarkmaske gemacht hatte! Dabei ist sie doch der absolute Knaller für unser Gesicht!!

Im Gegenteil. Alle winkten ab: Das sei alles viiiiiel zu wollsockig!

Hier geht es mir in keinster Weise darum, Sie in der Hinsicht zu bekehren, dass Sie ab sofort nur noch in der Küche stehen, um irgendetwas zusammenzubrauen und zu mixen, und nie wieder Kosmetik einkaufen. Nein, ich möchte nur den Staub von etwas herunterpusten, was schon immer da war, nur leider in Vergessenheit geraten ist – in unserer »Ich-nehme-für-alles-’ne-Pille-Gesellschaft«.

Sehen Sie es als bereicherndes Wissen. Es bleibt Ihre ganz persönliche Wahl, ob und wann Sie etwas für sich und Ihr Wohlbefinden verwenden. Ich möchte nicht, dass Sie »entweder oder« sagen müssen. »Mischen« ist das Zauberwort. Damit meine ich eine Kombination aus Hightechpflegeserien und Naturkosmetik. Es funktioniert! Und ich bin das beste Beispiel dafür!

Es geht mir darum, eine Bewusstsein für die Vielseitigkeit, die uns unsere moderne Zeit ermöglicht, zu entwickeln.

Was die Ernährung angeht, so hat sich in den letzten Jahren viel getan. Es scheint doch so, als würden auf einmal alle nur noch Bioprodukte einkaufen und einmal in der Woche einen veganen Tag einlegen, oder?

Aber was ist mit unserem größten Organ, der Haut? Da schauen wir ganz genau, was wir essen, machen uns aber kaum die Mühe, einmal zu hinterfragen, was eigentlich in den Produkten drin ist, die wir uns tagtäglich auf die Haut schmieren.

Bestimmte Inhaltsstoffe, wie Silikone, Parabene und Erdölerzeugnisse in konventionellen Produkten, sind durchaus gesundheitsschädlich und werden sogar mit Krebs, Asthma und anderen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Dazu kommt, dass wir unsere Körperhaut unter Chemikalien ersticken, die die Wäsche weicher, duftender und glatter machen. Und das alles Tag für Tag. Und was ist mit Tierversuchen? Hätten die Labore Glaswände, wäre es in mancher Parfümerie menschenleer …

Nun, ich weiß, das ist ein großes Thema. Und daran möchte ich mich gar nicht versuchen. Das überlasse ich den Profis.


Was ich aber kann, ist, Ihnen auf den nachfolgenden Seiten meine besten, selbst getesteten und heiß geliebten »Skin Secrets« zu verraten. Wenn Sie die kennen, werden Sie beim nächsten Einkauf in der Drogerie vielleicht daran denken, dass Sie das ein oder andere auch ganz einfach selbst zaubern können. Zum Teil sogar mit Resten aus Ihrer ganz alltäglichen Nahrung!

Rätselraten auf dem Etikett

In der Research-Phase meines ersten Buchs, was ja von gesunder Ernährung handelt, stand ich ewig in den Supermärkten und Bioläden herum, um genau zu studieren, was auf den Produktetiketten stand. Ich wollte alles wissen: Herkunft, Anbau, Produktion und Lagerung. Wenn ein Produkt mehr als fünf Zutaten hatte, lehnte ich es schon ab. Wenn etwas draufstand, was ich nicht kannte, kaufte ich es nicht. Ich betrieb und betreibe schlicht viel Aufwand, um so »clean« wie möglich zu essen, und ich liebe es. So weit, so gut.

Irgendwann kam da automatisch der Gedanke daran, was eigentlich alles in den Kosmetika drin ist, die ich oft benutze. Ich glaube, es war beim Zähneputzen: Ich schaute mich in unserem Badezimmer um. Tiegel, Dosen, Fläschchen, wohin das Auge reichte. Diese Produkte hatte ich noch nie genau gecheckt!

Die schönen Verpackungen und ihre Werbeversprechen verführen uns zum Kauf. Doch sollten wir uns nicht vielmehr für deren Inhalte und die einzelnen Bestandteile interessieren?

Wenn man hinten draufschaut, versteht man als Otto Normalbürger nur Bahnhof. Meine Ingredienzienregel konnte ich da wohl vergessen! Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mir bis dahin nie wirklich Gedanken über die Inhaltsstoffe meiner Pflegeprodukte gemacht hatte – was also genau drin ist in den Dingen, die ich tagtäglich benutze. Duschgel, Shampoo, Conditioner, Haarspray, Bodylotion, Zahnpasta, Parfüm, Creme, Deo, Make-up, Glättungsspray, Haarfarbe und vieles mehr. Ich war so mit meiner Ernährung beschäftigt, dass ich gar nicht darauf geachtet hatte, wie viel Bedenkliches wir auch über die Haut in den Körper schleusen – unbewusst natürlich.

Ich dachte wie die meisten von Ihnen: Man kauft ein Markenprodukt, gibt also viel Geld aus, und dann wird es schon gut sein!

Die Zutatenlisten vieler Produkte im Handel (und in auch meinem Bad) lesen sich wie Chemiewörterbücher. Ich habe ein paar Begriffe gegoogelt und mit Erschrecken festgestellt, dass viele dieser Stoffe als krebserregend gelten und sogar hormonähnliche Eigenschaften aufweisen.

Zwar sind die Dosen jeweils gering, aber wenn man bedenkt, dass man ja nicht nur das Duschgel benutzt, sondern danach auch noch die Lotion und das Deo, dann dämmert einem, was für ein absurder Cocktail da jeden Tag über die Haut in den Körper gelangt.

Und genau da liegt meiner Meinung nach das Problem. Diese Minidosierungen, die in den einzelnen Produkten drin sind, sind völlig legal! Die Hersteller werden dafür nicht bestraft. Schließlich machen die »bösen« Stoffe haltbar, parfumieren ein Produkt oder geben die richtige Konsistenz.

Umgekehrt ist es so, dass man als Naturkosmetikhersteller die hochwertigsten und nachhaltigsten Produkte nur dann unbegrenzt verkaufen kann, wenn eine bestimmte Zertifizierung vorliegt. Und diese ist so teuer, dass sich das kaum ein junges Unternehmen leisten kann.

Diese Vorstellung gab mir kein gutes Gefühl, und ich begriff, dass es längst nicht nur um die Ernährung ging. Schließlich ist die Haut unsere größtes Organ!

Man sollte also gar nicht mehr über »Clean Eating« sprechen, sondern über »Clean Living«.

Das Thema arbeitete in mir. Ich erinnerte mich an früher, an Gespräche mit meiner Oma und an Tipps von sämtlichen weiblichen (älteren) Familienmitgliedern in Sachen Schönheit. Jede hatte ihr ganz eigenes Geheimnis und das »beste Rezept«. Und alles bestand aus Produkten, die man auch hätte essen können.

Wo ist das ganze Wissen geblieben? Klar, es gibt mittlerweile auch viele Naturkosmetikmarken. Mit dem wachsenden Interesse an Gesundheit und Nachhaltigkeit ist auch die Nachfrage nach »Biokosmetik« gestiegen. Aber auch hier: Wenn man die Etiketten checkt, kommen doch bei manchen Anbietern und Produkten Fragen auf, wie natürlich das Produkt wirklich ist. Die Werbeversprechen sind groß und schillernd. Aber wie viel Natur steht dahinter? Wir sind ja nicht dabei, wenn die Produkte gemischt werden, oder?

Während meiner Recherche für das Buch bin ich leider auf zahlreiche Artikel gestoßen, die genau das infrage stellen. In echter Naturkosmetik dürfen letztlich nur Inhaltsstoffe enthalten sein, die auf pflanzlicher Basis hergestellt sind. Um sich dessen wirklich hundertprozentig sicher zu sein, scheint mir nur eine Lösung plausibel: Kosmetik selbst herstellen!

Do it yourself!

Ich dachte weiter. Was ist Naturkosmetik eigentlich? Ich recherchierte und fand nichts Genaues. Denn der Begriff ist nicht geschützt. Da beißt sich die Katze in den Schwanz!

Nur gut, dass es da bereits eine große Community gab, wo man sich inspirieren lassen konnte und man ermuntert wurde, alle möglichen tolle Produkte selbst zu machen. Ich habe es ausprobiert. Und bin begeistert!

Es ist ein so wunderbares Gefühl, genau zu wissen, was in der Creme, dem Balsam oder der Maske drin ist. Eine magische Transparenz hat Einzug in mein Leben gefunden. Zwar benutze ich immer noch einige gekaufte Produkte, aber es sind solche, die nicht direkt mit der gesamten Haut in Berührung kommen. Seitdem ich keine Bodylotions mit schädlichen Konservierungsmitteln, Parabenen, synthetischen Duftstoffen etc. mehr benutze, ist meine Haut förmlich erblüht. Außerdem ist das wie mit dem Start in die gesunde Ernährung – ein kleiner Schritt oder eine geringe Maßnahme ist besser als nichts!

Zudem ist Naturkosmetik so unglaublich einfach herzustellen! Ich glaube, das realisieren die wenigsten Menschen. Mit ein paar Zutaten kann man schon viele Pflegeprodukte für sich und die Familie selbst machen. Denken Sie auch an die Möglichkeit des Verschenkens! Das kommt richtig gut an.

Ein weiteres wichtiges Argument für DIY-Kosmetik ist die Frische der Produkte. Wenn man die Tiegel im Handeln kauft, weiß man ja nie, wann die Creme eigentlich hergestellt wurde.


Da sich die Haut während des Lebens konstant verändert, hat man mit der selbst gemachten Skincare stetig die Chance, direkt darauf zu reagieren. Wenn ich gestresst bin, mache ich eine andere Maske als nach einem Langstreckenflug …Außerdem eignet sich die selbst hergestellte Kosmetik, abgefüllt in schönen Behältnissen, wunderbar zum Verschenken. Meine selbst gemachten Badekugeln sind der absolute Renner und das ideale Mitbringsel für Freunde und Familie. Und sogar mein Sohn ist ganz heiß auf die sprudelnden Wunderkugeln.

Glamour kann so grün sein!

Ich selbst finde das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig – wir alle tragen Verantwortung für die Welt von morgen. Ich benutze für meine selbst gemachten Produkte immer wieder Glasbehälter und Tiegel, die ich viele Male verwenden kann, es fällt auch kein Verpackungsmüll an wie beim Kaufen. Dies ist ein kleiner Schritt. Aber wenn wir alle kleine Schritte machen, bedeutet das einen großen Fußabdruck für die Umwelt. Apropos Verpackung: Ist Ihnen aufgefallen, dass Bio-Skincare immer recht unscheinbar daherkommt? Nun, tolle Tiegel und Flakons designen zu lassen ist teuer, eine Werbekampagne auch – bei vielen Industrieprodukten, die wir aus der Drogerie kennen, ist das Marketing teurer als die Herstellung des Produkts selbst. Müsste es nicht umgekehrt sein?

Dann ist DIY auch ein günstiges und sehr befriedigendes Hobby. Einmal eingekauft, reichen Öle, Butter und Wachse für sehr viele schöne Dinge, und es macht mir jedes Mal großen Spaß, in der Küche herumzuexperimentieren und mit meinen Händen zu arbeiten – und am Ende das tolle Ergebnis zu spüren und zu riechen.


Zu guter Letzt noch zu meinem Lieblingsstichwort »Green Glamour« – schauen Sie sich mein Buch an. Ist das etwa wollsockig? Meinen Sie, ich bin eine langweilige Tante im Filzlook? Nein – alles nur Vorurteile! Denn wie Sie sehen, kann »Do it yourself« sexy und glamourös daherkommen. Sie können sich kreativ ausleben und die Verpackungen Ihrer Produkte selbst liebevoll gestalten und sogar den Duft festlegen – am Ende spricht die Wirkung dann für sich!

Sie sehen, es gibt viele tolle Argumente für »Do it yourself« in Sachen Skincare. Ich hoffe, ich habe Sie so richtig angefixt mit dem Thema! Legen Sie los mit dem Ausprobieren! Wer sich als kompletter Themenneuling noch nicht so ganz traut, fängt am besten mit den einfachsten Rezepten an. Sie werden sehr schnell ein Gefühl dafür bekommen.

Ich bin mir sicher, das ein oder andere Produkt aus dem Handel kommt nicht mehr in Ihre Einkaufstasche!

Viele Wohlfühlmomente, neue Hauterfahrungen und inneres Leuchten mit »Skin Secrets« wünscht Ihnen


PS: Über Anregungen, Feedback und konstruktive Kritik freue ich mich immer: www.elna-margret-zu-bentheim.com.


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