Читать книгу Skin Secrets - Elna-Margret zu Bentheim u. Steinfurt - Страница 7
ОглавлениеBasiswissen
Hygiene
Der Ort, an dem Sie Ihre eigenen Produkte herstellen, wird wohl Ihre Küche sein Stellen Sie sicher, dass der Arbeitsbereich und alle Werkzeuge, Schüsseln und Utensilien sauber sind. Hygiene ist sehr wichtig, da wir kaum Konservierungsmittel verwenden. Deshalb müssen Sie so keimarm wie möglich arbeiten Tun Sie das nicht, werden Sie merken, dass Ihre Produkte schneller verderben, ranzig werden und zu oxidieren beginnen.
Hierzu einige Tipps:
❃ Wischen Sie die Arbeitsfläche, Schneidebretter oder Ähnliches vor Beginn mit 70-prozentigem Ethanol ab. Das gibt es in Apotheken.
❃ Töpfe und Spatel können ebenfalls damit besprüht werden.
❃ Da Sie viele Glasbehältnisse mehrmals benutzen werden, rate ich Ihnen, diese nach der normalen Reinigung in der Spülmaschine vor jeder Neubefüllung im Backofen bei 120 °C für 15 Minuten zu sterilisieren.
❃ Waschen Sie Ihre Hände gründlich!
❃ Legen Sie sich vorab alle Dinge bereit, die Sie benötigen.
❃ Halten Sie immer einen frischen Lappen und Küchentücher parat.
Da selbst gemachte Kosmetik nur begrenzt haltbar ist, hier meine Tipps für den optimalen Umgang damit und die Lagerung:
❃ Stellen Sie immer kleine Mengen frisch her. In meinen Rezepten finden Sie häufig Angaben über die Haltbarkeit.
❃ Benutzen Sie jeweils die kleinstmöglichen Gefäße (Glas eignet sich eigentlich am besten) – so bleibt wenig Platz für Luft.
❃ Schließen Sie das Gefäß sofort nach Gebrauch wieder. Geöffnet können Keime eindringen.
❃ Lagern Sie die Produkte möglichst kühl. Also nicht auf der Fensterbank bei Sonnenbestrahlung oder gar in der Nähe der Heizung!
❃ Entnehmen Sie Creme nur mithilfe eines sauberen Spatels (gilt generell für jede Kosmetik!) – das erhöht die Lebens- und Frischedauer enorm.
❃ Sollte etwas komisch riechen oder seine Konsistenz verändern, gilt: Weg damit und neu herstellen!
Die Rohstoffe
Das Tolle an selbst gemachter Naturkosmetik ist, dass man es nur mit Zutaten zu tun hat, die man auch essen könnte!
Basisöle
Basisöle sind sogenannte Trägeröle, also eine Art Fundament des jeweiligen Rezepts. Sie sind in den von mir genannten bzw. empfohlenen Onlineshops erhältlich – in nativer, kalt gepresster Variante oder in raffinierter. Das kalt gepresste Öl ist immer naturreiner, geruchsintensiver, und es sind noch alle wertvollen Stoffe enthalten. Es ist aber wesentlich kürzer haltbar. Sie sollten es deshalb zunächst in kleinen Mengen bestellen, um zu sehen, ob es Ihnen zusagt. Die raffinierten Öle werden mittlerweile schonender erhitzt und verlieren nur wenig an Wirkstoffen, sind dafür aber länger haltbar. Ich würde sagen, da scheiden sich am Ende die Geister, und Sie sollten die Öle wählen, mit denen Sie am besten klarkommen.
Wichtig: Bitte erwärmen Sie die Öle immer nur schonend über dem Wasserbad. Niemals in der Mikrowelle oder direkt erhitzen!
❃ Aprikosenkernöl: Es ist geeignet für sensible, empfindliche und trockene Haut und für die Babypflege.
❃ Arganöl (bitte ungeröstetes nehmen): Arganöl weist von allen Ölen den höchsten Anteil an Vitamin E auf. Toll für Anti-Falten-Cremes, bei reifer, trockener Haut, Schuppenflechte, aber auch bei Hautproblemen wie Neurodermitis und Akne. Es hat einen sehr speziellen Eigengeruch.
❃ Avocadoöl: Es ist für alle Hauttypen gut verträglich, hat einen hohen Biotingehalt, erleichtert anderen Wirkstoffen das pflegende Eindringen in die Haut und erhöht so die Wirksamkeit eines Rezepts; das kalt gepresste Öl hat allerdings einen starken Eigengeruch, den viele als unangenehm empfinden.
❃ Distelöl: Das Öl enthält viele Vitamine, hat einen hohen Anteil (80 Prozent) an Linolsäure – heilt somit gerade entzündete Haut, zieht schnell ein und glänzt nicht, ist für fettige und Mischhaut sehr geeignet.
❃ Jojobaöl: Es ist eigentlich ein Wachs, verdirbt deshalb nicht wie Öle, ist gut verträglich, dringt tief in die Haut ein und beugt Faltenbildung vor.
❃ Kokosöl: Das Öl zieht schnell ein, ist feuchtigkeitsspendend, fettet gut nach und eignet sich gut für angegriffene Haut. Es ist das Multitalent unter den Basisölen.
❃ Mandelöl: Das Öl ist eines der wertvollsten Pflanzenöle, voller B-Vitamine, für jeden Hauttyp, auch für Säuglinge geeignet; es wirkt stark hautberuhigend.
❃ Olivenöl: Es ist toll bei rauer, schuppiger Haut und zieht nur langsam ein.
❃ Sesamöl (bitte das ungeröstete nehmen): Es wirkt entschlackend, ist als Massageöl geeignet, steckt voll mit Antioxidantien, ist durchblutungsfördernd und ein echtes Detox-Öl.
❃ Traubenkernöl: Das Öl wirkt leicht konservierend, ist reich an Antioxidantien, reguliert den Talgfluss, fettet nicht, zieht schnell ein und ist für reife und für Mischhaut geeignet.
❃ Weizenkeimöl: Es ist reichhaltig, pflegt intensiv, festigt das Gewebe, hält elastisch, ist für Schwangere wunderbar geeignet, wirkt hautverfeinernd – es hat einen starken Eigengeruch.
Ätherische Öle
Ätherische Öle werden auch als »Seele der Pflanzen« bezeichnet, da in ihnen die Essenz ihrer aktiven Wirkstoffe steckt. Gewonnen werden sie mittels Wasserdampfdestillation aus den Blüten und Blättern, Schalen oder Wurzeln der Pflanzen. Ätherische Öle wirken einerseits über ihren Duft auf das limbische System des Gehirns und können dort z. B. die Stimmung und die Gefühle beeinflussen. Auf die Haut oder Schleimhäute aufgetragen, können ätherische Öle die Hautschichten durchdringen und sowohl auf der Haut als auch im Körper ihre Wirkung entfalten. Je nach Sorte wirken ätherische Öle z. B. antibakteriell, antiseptisch, antiallergisch, antiviral oder antimikrobiell. Sie helfen gegen Pilze, sind entzündungshemmend, zellregenerierend oder schmerzstillend, fördern die Wundheilungsprozesse und lösen Blutergüsse auf.
Wichtig ist beim Einsatz der ätherischen Öle, dass man sie nicht zu heiß verwendet und immer erst in der Abkühlphase, quasi als Letztes, dazugibt – und sparsam dosiert!
❃ Grapefruitöl: Es duftet herrlich frisch und eignet sich sehr gut als Waffe gegen Cellulite, weil es straffend wirkt. Man kann es auch sehr gut bei Hautunreinheiten einsetzen.
❃ Lavendelöl: Es schenkt schnelle Entspannung, wenn der Alltagsstress wieder einmal überhandnimmt. Dazu einfach ein paar Tropfen Lavendelöl auf die Schläfen reiben. Wer abends schlecht einschlafen kann, sollte ebenfalls auf dieses ätherische Öl setzen. Im Idealfall als Badezusatz kurz vor dem Schlafengehen oder als Duftlampe neben dem Bett.
❃ Lemongras- und Orangenöl: Im Kampf gegen Cellulite und unschöne Dehnungsstreifen sind sie die perfekten Helfer. Beide haben eine stark durchblutungsfördernde Wirkung auf das Bindegewebe und straffen nachweislich die Haut. Das Öl am besten morgens direkt nach der Dusche auf die noch feuchte Haut einmassieren. Diese Extraminuten lohnen sich.
❃ Pfefferminzöl: Gerade in der kalten Jahreszeit erwischt es jeden früher oder später mit einer fiesen Erkältung. Das Pfefferminzöl ist das perfekte Hausmittel: Wer damit einmal täglich inhaliert, befreit die Atemwege und erleichtert das Abhusten. Und die Erkältung ist so schnell wieder weg, wie sie gekommen ist.
❃ Rosenöl: Das zarte Öl hat einen herrlichen Duft und wirkt regenerierend und harmonisierend.
❃ Rosmarinöl: Haarausfall ist ein ganz natürlicher Prozess, denn das Haar erneuert sich regelmäßig. Wenn es jedoch deutlich dünner wird und kaum noch nachwächst, sollte man auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung (absolutes No-Go sind Crashdiäten) achten und auch die Schilddrüse untersuchen lassen. Als effektives Heilmittel eignet sich hier vor allem Rosmarinöl – es stärkt das Haar und stellt seine natürliche Balance wieder her.
❃ Teebaumöl: Bei Pickeln und anderen Hautentzündungen hat sich Teebaumöl bewährt, da es eine stark entzündungshemmende, wundheilende und desinfizierende Wirkung hat. Um Hautirritationen vorzubeugen, sollte die Konzentration des Teebaumöls allerdings erst nach und nach erhöht werden – ein Tropfen auf die entzündete Stelle genügt. Falls Sie zu empfindlicher Haut neigen, sollten Sie Teebaumöl mit einem Trägeröl wie etwa Kokos- oder Mandelöl mischen. Das macht es noch verträglicher.
❃ Vanilleöl: Ätherische Öle können auch beim Detoxen (Entgiften) und Abnehmen helfen. Vanilleöl etwa wirkt wie ein natürlicher Appetitzügler. Außerdem führt der süße Duft zur vermehrten Ausschüttung des Glückshormons Serotonin. Da kann man sich ab jetzt die ein oder andere Tafel Schokolade – ohne drohende Entzugserscheinung – ganz leicht sparen!
Konsistenzgeber
Konsistenzgeber sind die Fette und Wachse, die Cremes, Balsam und Lotions andicken und sie schön streichfähig machen:
❃ Beerenwachs: Es ist die vegane Alternative zu Bienenwachs. Das Produktergebnis ist streichfähiger und weicher als mit derselben Menge Bienenwachs – und es hinterlässt keinen Film auf der Haut.
❃ Bienenwachs: Das Stoffwechselprodukt der Honigbiene bildet einen zarten Schutzfilm über der Haut und schützt sie so vor Witterungsbedingungen. Das Wachs führt spröder, trockener Haut wieder Feuchtigkeit zu.
❃ Mangobutter: Sie wird aus Mangokernen gewonnen und wird oft als Alternative zu Sheabutter verwendet, ist aber etwas leichter in der Konsistenz – für alle Hauttypen geeignet.
❃ Kakaobutter: Die Kakaobutter ist eine Pflanzenbutter, pflegt sehr intensiv und ist gut für trockene, gereizte und auch rissige Haut.
❃ Sheabutter: Sie wird aus der Nuss des Karité-Baums gewonnen. Die unraffinierte Butter hat einen starken Eigengeruch, die raffinierte Version hingegen nicht. Deshalb empfehle ich Ihnen, beide einmal auszuprobieren. Sie kann pur verwendet werden und hinterlässt eine wunderbar weiche Haut. In Cremes und Lotions wirkt sie als guter Konsistenzgeber. Kann auch bei Problemhaut eingesetzt werden.
Feuchtigkeitsspender
❃ Aloe vera: Sie ist ein toller Zusatz in Körperlotionen und kann auch pur verwendet werden. Wirkt kühlend, antibakteriell und repariert Zellschäden.
❃ Glyzerin: Es ist im Wesentlichen ein Zuckeralkohol, der Wasser in den Zellen bindet und so in der Haut behält. Hat eine leichte Konservierungsfunktion. Verwenden Sie Bioqualität!
❃ Honig: Er kommt oft in Gesichtsmasken und in der Lippenpflege zum Einsatz – Veganer ersetzen ihn durch Glyzerin.
❃ Ton und Heilerden: Die beiden bilden eine perfekte Basis für alle Reinigungsprodukte. Es gibt sie in diversen Ausführungen und Farben.
Konservierungsstoffe
Konservierung an sich ist manchmal notwendig, wenn man mit frischen Zutaten arbeitet. Ein sorgsam und sparsam eingesetztes Konservierungsmittel ist auf jeden Fall besser als ein mit Keimen und Schimmel durchzogenes Produkt.
❃ Vitamin E: Es wirkt antioxidativ, macht Öle haltbarer.
❃ Weingeist: Er unterdrückt zuverlässig die Keimbildung.