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ONKEL KOHLRABI UND DER BIRNBAUM

„Morgen Vormittag besucht euch der Schulzahnarzt aus der Kreisstadt“, verkündete Frl. Lampe eines Ta­ges mit strahlen­dem Lächeln.

Ein ahnungsvolles Murrenraunenstöhnen ging dabei durch den Klassenraum ...

Am nächsten Tag fühlte ich mich ganz elend. Ich wäre gern zur Schule gegangen. Ehrlich. Aber eine ge­heimnissvolle Krankheit streckte mich nach dem Frühstück nieder und fessel­te mich ans Bett. Ich hatte Schüttelfrost, hohes Fieber, starkes Magendrücken, Schwindelanfälle und vieles mehr.

Kurz vor acht klingelten Keule und Beule an un­serer Tür.

„Ist Picknick schon unterwegs?“, fragten sie.

„Nein“, hörte ich von meinem Zimmer unter dem Dach mei­nen Vater unten in der Eingangsdiele antwor­ten. „Er kann heute unmöglich zur Schule gehen. Er hat hohes Fieber: 36,4°.“

„Ist er morgen wieder gesund?“, fragte Keule besorgt.

„Ihr könnt euch darauf verlassen“, sagte mein Va­ter zuver­sichtlich.

Dann hörte ich Keule und Beule über den Platten­weg zum miauenden Gartentor laufen. Beule pfiff noch einmal zu meinem Fenster herauf, aber ich rührte mich nicht vom Kissen.

Mein Vater stellte mir heißen Pfefferminztee und trockenen Zwieback ans Bett, küsste mich und ver­ab­schiedete sich.

Kaum war ich allein, fühlte ich mich deutlich bes­ser. Ich blät­terte ein wenig in einem Buch, konnte mich aber nicht auf die Geschichten darin konzen­trieren. Ir­gendwie wurde ich auf ein­mal schläfrig. Ich schloss meine Augen und begann zu träumen ...

Ich stieß - im Traum - die Bettdecke beiseite, zog mich an, rutschte das Treppengeländer herunter in die Diele und trat hinaus in den morgenfrischen Gar­ten.

Ich atmete auf. Ein Gefühl von abenteuerlicher Unternehmungslust er­füllte meine Brust. Wie sollte ich den gewon­nenen Morgen verbringen? Ich wollte etwas anstellen. Plötzlich hatte ich eine Idee!

Der riesige Obstgarten hinter der efeubewachsenen Stein­mauer gehörte Onkel Kohlrabi. Zur Zeit arbei­tete er an einer Bratapfelmaschine, die er den Schul­kindern von Plunderland schenken wollte. Es interes­sierte mich, wie weit er mit seiner Erfindung war.

Ich stapfte durch das hochgewachsene Gras zum Wohnhaus Onkel Kohlrabis. Am Rande des Gartens standen die Brennnes­seln fast mannshoch. Un­ter dem schattigen Holunderbusch lagen wiederkäu­end die Schafe und blickten neugierig und zu­gleich schläfrig in meine Richtung. Schmetterlinge flatter­ten taumelnd über die taufeuchte Wiese. Hühner und Enten gac­ker­ten, quakten, scharrten und pick­ten auf einem besonnten Erdhügel neben dem hoch aufgeschossenen Birn­baum. Die Tiere im Garten des Onkels fühlten sich wohl. Es gab zwei weiße Gänse, achtundzwanzig Hühner, drei Schafe, eine Ziege, sieben Enten und ei­ne Unmenge silbergrauer Tau­ben, die vom Dach des Wohnhauses herunter gurr­ten, als ich durch die Wiese streifte.

Tante Bertha, Onkel Kohlrabis Frau, trat aus der Haustür heraus und warf den Hühnern eine Handvoll Körner auf den Hof.

„Sieh an“, sagte sie freundlich. „Besuch aus dem Nachbar­haus.“

„Ist Onkel Kohlrabi schon auf den Beinen?“, erkun­digte ich mich bei ihr.

„Seit Sonnenaufgang muckelt er wieder in seiner Werkstatt herum. Ich bin neugierig, was er dort als nächstes ausheckt.“

„Ich auch. Darf ich ihn besuchen?“

„Lauf nur, Junge“, sagte sie und ging zurück ins Haus.

Hinter dem Wohngebäude lag die ringsum vergla­ste Werk­statt im hellen Sonnenschein. Onkel Kohl­rabi stand vor einem Fenster und hielt ein Reagenz­glas mit einer gelblich-trüben Flüssigkeit gegen das Licht. Als er mich hereinkommen hörte, wandte er sich um.

„Wie schön, wenn mein alter Freund Picknick mich wieder einmal besuchen kommt“, sagte er und lä­chel­te mich vergnügt an. Er trug einen braunen Filzhut über seinen langen weißen Haaren. Er besaß die längste Na­se, die ich je gesehen hatte. Sein Kinnbart, den er fort­während kraulte, wenn er über ein Problem nach­dachte, war stark nach außen ge­bogen. Er hatte stets gute Laune, und man meinte, seine hellen blauen Au­gen würden immer lachen.

„Ist die Bratapfelmaschine schon fertig?“, fragte ich schnell, bevor der Onkel sich erkundigen würde, ob ich die Schule schwänzte.

„Noch nicht ganz“, sagte Onkel Kohlrabi. „Ich er­warte noch ein paar Einzelteile. Aber in etwa zwei Wochen lasse ich dann die Maschine abholen und auf dem Pausenhof eurer Schule aufstellen.“

„Prima“, sagte ich. „Ich freue mich schon.“

Unter der staubigen Deckenlampe stand das silbern glän­zende Metallgehäuse der Bratapfelma­schine. Es war so groß wie ein gewöhnlicher Getränkeautomat, doch besaß es eine Art Schreibma­schinentastatur. Ich konnte mir nicht vorstellen, was es damit auf sich hatte, aber ich wollte den On­kel nicht fragen, denn er war konzen­triert mit dem Reagenzglas beschäftigt.

„Ist das wieder eine neue Erfindung?“, platzte es nach einer Weile aus mir heraus, als meine Neugier uner­träglich wurde.

„Das kann man sagen“, erklärte Onkel Kohlrabi, wobei er aus einer Pappschachtel einen grünen Wür­fel herausnahm und in das längliche Glas plumpsen ließ. Es sprudelte, gluckerte und dampfte heftig. Die Flüs­sigkeit verfärbte sich grün. ”Es handelt sich um eine Art Schnelltreibmittel“, sagte er mit leuchten­den Au­gen und einem höchst zufriedenen Gesicht.

„Ein Schnelltreibmittel?“

„Ja, es lässt nicht nur kleine Pflanzen, sondern auch größere Bäume und deren Früchte innerhalb kurzer Zeit um ein Vielfa­ches wachsen - vorausgesetzt natür­lich, dass die Mischung stimmt. Verstehst du?“

„Ja. Alles kommt nur auf die richtige Mischung an!“

„So ist es –“

„Georg! Georg!“, hörten wir von draußen die ener­gi­sche Stimme von Tante Bertha, die mit der geball­ten Faust gegen die Scheiben der Werkstatt klopfte. ”Ein Anruf für dich!“

„Wer ist es denn?“, rief Onkel Kohlrabi mit seiner Fi­stel­stimme zurück.

„Ein Mister Soundso aus Australien!“

„Gut, ich komme!“

Eilig lief Onkel Kohlrabi in seinen Filzpantoffeln durch die Werkstatt zur Tür, überquerte den Hof und verschwand dann im Wohnhaus.

Das Reagenzglas steckte in einer Metallhalterung. Die grüne Flüssigkeit hatte aufgehört zu sprudeln. Da fiel mein Blick auf die offene Schachtel mit den grünen Würfeln. Ich beugte mich darüber und schob meine Nase ganz dicht heran. Die Würfel ro­chen nach nichts. Ich fischte mit zwei Fingern ei­nen heraus und leckte vorsichtig daran. Er schmeckte ein wenig nach Brause mit Waldmeister­geschmack. Ich ließ den kleinen Würfel in das Rea­genzglas plumpsen, und im nächsten Moment be­gann die Flüssigkeit er­neut zu spru­deln und zu dampfen, wobei etwas Schaum über den Rand des Glases floss. Mir wurde auf einmal bange bei diesem merk­würdigen Experi­ment.

Aber bald schon kam Onkel Kohlrabi zurück. Erleichtert sah ich, wie er noch weitere Brausewürfel in das Glas fallen ließ.

„Darf ich auch noch einen Würfel hineinwerfen?“, wollte ich wissen.

„Besser nicht“, sagte Onkel Kohlrabi. „Noch ein Körnchen von dem Treibmittel - und das Fass würde überlaufen! Du weißt ja: auf die richtige Mischung kommt es an!“

Diese Antwort bereitete mir ein gewisses Unbeha­gen, doch dachte ich bald nicht mehr daran. Bis zum Mittag lungerte ich noch in der Werkstatt des Onkels herum, dann lief ich zurück zu unserem Haus und legte mich brav ins Bett, bevor mein Va­ter von der Schule heimkehrte ...

Am nächsten Vormittag - ich war mit den anderen Kindern in der Schule und wartete ungeduldig auf das Schlussläuten un­serer Glocke - ereignete sich die selt­same Katastrophe, von der die Leute im Dorf noch lange redeten:

Es war fünf Minuten vor zwölf.

„Georg“, rief Tante Bertha ihren Mann. „Das Es­sen ist fer­tig. Kommst du?“

„Erst muss ich meine neue Erfindung ausprobieren!“, ant­wortete Onkel Kohlrabi und trat mit einer grünen Flasche, die er über einer Flamme erhitzt hatte, aus seiner Werkstatt in den Garten hinaus.

„Aber das hat doch Zeit bis nach dem Essen!“, är­gerte Tante Bertha sich.

„Nein, meine Liebe“, sagte der Onkel. ”Ich darf keine Zeit verlieren. Das Treibmittel wirkt nur fünf Minuten!“

„Was ist es denn für eine Erfindung?“

„Es ist ein neuartiges Schnelltreibmittel. Es macht aus Zwergbäumen sozusagen Riesenbäume. Du wirst sehen!“

„So ein Unsinn!“, hörte er ihre Stimme aus der Kü­che.

Vor dem Küchenfenster goss Onkel Kohlrabi den In­halt der Flasche tröpfchenweise um den dünnen Stamm eines Birn­bäumchens. Aufmerksam betrach­tete er, wie die grüne Flüssigkeit in der warmen Erde ver­sickerte.

Ganz plötzlich begann sich das zarte Bäumchen zu bewegen. Der Stamm wurde breiter und breiter und wuchs Zentimeter um Zentimeter in die Höhe. Auch die Äste gerieten in Bewe­gung, wurden länger und stärker, erst knüppeldick, dann ar­mdick und immer dicker. Nun begannen die kleinen Blätter und Birnen zu wachsen, und Onkel Kohlrabi dach­te unwillkür­lich an die Aufnahmen von Zeitraffer­filmen, die er einmal von sich öffnenden Blumen ge­sehen hatte.

„Donnerwetter! Es funktioniert! Bertha, es funktio­niert!“, rief er begeistert zum Haus hin.

In seiner Freude kletterte er auf den inzwischen zwei Meter hohen Baum, klammerte sich an den stärker und dicker wer­denden Ästen fest, und beobachtete ge­spannt, wie er immer höher und höher in den blauen Himmel gehoben wurde. Es war ein­fach fantastisch!

„Berthaaa!“

Tante Bertha aber kümmerte sich nicht um das Ge­schrei ih­res Mannes. Sie ließ sich ihre würzige Erb­sen­suppe schmec­ken. Auf einmal erkannte sie draußen vor dem Küchenfenster das erhitzte Gesicht des On­kels, der zwischen den balkendicken Ästen eines Bau­mes hing, den sie nun zum ersten Male sah.

„Heiliger Strohsack!“, entfuhr es ihr erschrocken. „Träume ich vielleicht?“

„Ist noch Suppe da?“, fragte Onkel Kohlrabi und klopfte ge­gen die Fensterscheibe.

Vor Schreck ließ Tante Bertha den Löffel in den Suppenteller purzeln. Augenblicklich fiel sie in Ohn­macht.

„Berthaaa!“, bölkte der Onkel, aber er hatte seine Frau schon aus den Augen verloren, denn der Birn­baum war wieder ein beträchtliches Stück in die Höhe ge­schossen. Der Stamm hatte inzwischen den Umfang eines Traktorrades. Kirchglockenbirnen mit ar­mdicken Stielen schaukelten an den Ästen.

Onkel Kohlrabi, der seinen eigenen Augen kaum glauben wollte, stieß mit seinem Hut gegen die Dach­rinne des Hauses.

„Das ist fantastisch!“, sagte er mit bebender Stim­me zu sich selbst. ”Einfach fantastisch! Berthaaaa!“

Nun konnte er seinen großen Garten überblicken. Er sah die Wiese, auf der er gestern erst ein Stück­chen gemäht hatte; nun lehnte die Sense, als sei sie erschöpft von der Arbeit, schräg an der roten Ziegel­steinwand seiner Werkstatt. Die unter dem Kirsch­baum grasen­den Schafe blickten gleichmütig kau­end zu ihm hinauf, während die Hühner sich angst­voll un­ter dem Trep­penaufgang duckten. Onkel Kohlrabis Haus war von allen Seiten bewachsen mit Weintrau­benranken. Hier oben neben der Regen­rinne summten bereits die Bie­nen an den reifenden Weintrauben. Er wollte eine Traube abpflücken, aber noch be­vor er seine Hand ausgestreckt hatte, war der Baum wieder einige Meter in die Höhe ge­schossen. Unter sich sah der Onkel jetzt das rote Dach seines Hauses in der Sonne leuchten. All­mäh­lich wurde es ihm unbehaglich auf seinem Ast.

„Hilfe!“, brüllte er aus Leibeskräften. „Hiiiiilfe!“

Aus schwindelerregender Höhe ging sein ängstlicher Blick über die Dächer von Plunderland hinaus. Er sah das Rathaus mit dem Steinbrunnen davor, die Kirche, den Kindergarten und die Schule, aus deren Tor die Jungen und Mädchen gera­de dem Mittages­sen entge­geneilten. Auf den umliegenden Fel­dern brachten die Bauern das Korn ein. Oben am weiten Himmel blinkte ein silbernes Flugzeug und ver­schwand hinter einer weißen Wolke.

„Zu Hilfeee!“

„Georg!“, tönte die Stimme seiner Frau herauf, die am Fuße des Baumes stand und den Kopf in den Nac­ken legte, um ihren Mann besser sehen zu kön­nen.

„Hier oben sitze ich!“, jammerte Onkel Kohlrabi verzwei­felt.

„Das darf doch nicht wahr sein!“, sagte Tante Bert­ha mit deutlichem Vorwurf in der Stimme.

„Doch“, sagte der Onkel kleinlaut, „es ist wahr. - Tu ir­gendwas, damit ich hier herunterkomme!“

„Was denn?“

„Hol die Leiter.“

In ihrer Aufregung lief Tante Bertha ins Haus und kam we­nig später mit einer kurzen Holzleiter zurück.

„Doch nicht die kurze Küchenleiter!“ rief Onkel Kohlra­bi vom Baum herunter.

„Welche denn?“

„Die lange Obstleiter hinter dem Haus natürlich.“

In diesem Augenblick kletterte ich über die Stein­mauer und kam Tante Bertha zu Hilfe. Ich war so­fort im Bilde. Gemeinsam schleppten wir die hölzer­ne Leiter zum machtvoll aufragenden Birnbaum, dessen schwere Birnen bedenklich hin und her baumelten, denn noch immer schienen die Äste zu wachsen. Aber auch die lange Leiter erwies sich als zu kurz: sie reichte nicht einmal bis zur Hälfte des mas­sigen Stam­mes.

„Georg!“, tönte Tante Bertha, wobei sie ihre Hände wie einen Trichter vor den Mund legte. „Georg, hörst du mich?“

„Was?“

„Ob du mich hörst?“

„Nein, äh, ja. Natürlich höre ich dich.“

„Was soll ich jetzt machen?“

„Ich habe eine Lösung, Onkel Kohlrabi!“, ließ ich mich laut­stark vernehmen.

„Picknick, mein Junge, was soll ich deiner Mei­nung nach tun, um möglichst schnell von hier oben herun­terzukommen?“, hörte ich den Onkel rufen.

„Du musst auf den untersten Ast des Baumes klet­tern, um von dort den Schornstein des Hauses zu er­reichen!“

„Ich traue mich nicht“, sagte Onkel Kohlrabi mit kummervoller Stimme.

„Dann musst du dort oben hocken, bis du schwarz wirst!“, schimpfte Tante Bertha mit berechtigter Em­pö­rung.

„Also gut“, sagte Onkel Kohlrabi, „ich will es ver­su­chen.“

Schritt für Schritt bewegte er sich durch das Astwerk des Baumes, bog die großen Blätter und Bir­nen bei­sei­te und arbei­tete sich bis zur Spitze des un­tersten Astes vor, der nun, durch seine Kletterbe­wegungen, einige Meter über dem Schornstein des Hauses auf und ab wippte.

„Was jetzt?“, fragte er mit einem hilflosen Blick nach unten.

„Was wohl! Du musst springen!“, bellte Tante Bert­ha.

„In den Schornstein?“

„Na, wohin denn sonst?!“

Tante Bertha eilte mit wehender Schürze ins Haus.

Onkel Kohlrabi blickte in die viereckige gähnende Öffnung des Schornsteines und musste schlucken.

„Also schön“, sagte er schließlich. „Ich werde sprin­gen. Es gibt im Moment keine andere Lösung.“ Er zog seinen Hut tief ins Gesicht. Dann machte er es wie die Kinder im Schwimm­bad, wenn sie vom Beckenrand ins Wasser hüpfen: er hielt sich die Na­se zu und sprang in die Tiefe ...

„Berthaaaaaaaaaa!“, hörte ich ihn noch rufen, dann war er in dem Schornstein verschwunden und sauste hinunter ins Wohnzimmer seines Hauses.

„Georg, mein lieber Georg!“ Mit diesen Worten zerrte Tante Bertha den kohlrabenschwarzen Onkel aus der Kamin­öffnung heraus. ”Ist alles heilgeblie­ben?“, fragte sie fürsorg­lich.

„Fast alles“, antwortete der Onkel mit schmerzge­quältem Gesicht. „Ich muss sofort eine neue Flasche von dem Schnellt­reibmittel anrühren.“

„Kommt nicht in Frage!“, bestimmte Tante Bertha streng. „Erst einmal wirst du in der Badewanne gründ­lich sauberge­schrubbelt!“

Eine ganze Stunde lang bearbeitete die Tante ihren verwirr­ten Mann mit Seife, Bürste und heißem Was­ser. Dann packte sie ihn ins Bett. ”Hier bleibst du so­lange, bis du mir ver­sprichst, nie wieder dieses Mit­tel anzurühren.“

„Bertha, ich - „

„Ruhig. Jetzt wird geschlafen!“

Tante Bertha verschloss die Schlafzimmertür, zog den Schlüssel ab und steckte ihn in ihre Schürzenta­sche. ”Hier ist er sicher“, sagte sie und fragte mich: „Hast du Hunger?“

„Ja, und wie!“, antwortete ich.

„Komm, mein Junge. In der Küche steht der Ein­topf noch auf dem Herd. Der wird dir schmecken!“

PICKNICK IN PLUNDERLAND

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